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3. Herler, Johann Adam, geb. errechnet 1729 gest. 05 Mai 1759, Bürstadt [68642],Bergstraße,Hessen,Deutschland (Alter 30 Jahre)
4. Herler, Maria Anna Sybilla, get. 30 Nov 1732, Bürstadt [68642],Bergstraße,Hessen,Deutschland gest. 23 Feb 1782, Kernei,Batschka,Serbien (Alter ~ 49 Jahre)
: Adresse
: Ortsteil
: Ort
: Region
: (Bundes-)Staat/-Land
: Land
: Nicht festgelegt
Notizen
{Pate bei} 1739 Franz Jacob Sd. Joh. Adam Wiedemann ud. Anna Maria [Fetsch]
{Pate bei} 1751 in Nordheim bei Franz Joseph Sd. Philipp Peter Marsch, Nordheim ud. Maria Apllonia
(...) 1761 musste Frantz Herler als Deputierter der Gemeinde nach Frankfurt. 42 Sack Mehl sollten zu der französischen Armee gebracht werden. Das Dorf hatte aber schon drei Wagen mit Pferdegespannen stellen müssen. Der Gemeindeschmied musste darum in Frankfurt einen Unternehmer finden, der die Spanndienste ausführte. Er schaffte seinen Auftrag damals.
Über Herlers Tätigkeit als Gemeindevorsteher, der er inzwischen geworden war, erfahren wir Genaueres im folgenden Jahr. Er war an sich als Leibeigener zur Fron verpflichtet. Dieser Pflicht kam er auch dann nach, wenn er bei diesen Arbeiten Aufsicht führte und Arbeiten den Frönern zuteilte. So hielt er sich an manchen Tag im Walde auf, wenn die Männer Faschinen machten, Reißigbündel, die auf die verschlammten Wege gelegt wurden, damit die Pferde und die Räder Widerstand beim Anziehen faanden. Im Juni führte er Aufsicht, als die große Schafswiese in Fron gemäht wurde und etwa sechzig Mäher in langen Reihen in das taufrische Gras fuhren, weil es dann noch gut zu schneiden war. Dann musste er wieder einmal einen Tag über Feld, als er wegen der Dragonervorspanne in Biblis Erkundungen einzuziehen hatte. Herler war auch der rechte Mann, als solche Vorspanne nach Homburg oder, um Korn von Mainz nach Fritzlar zu bringen waren. Herler galt als sehr wendig. Wegen solcher Vorspanne konnte er mitunter ganze Tage auf dem Rathaus zubringen. Am 10.Juni 1762 sagte die Gemeinderechnung unter anderem: "Franz Herler, als Deputierter verschiedentlich zu Akkordierungen der Mehlfuhren für die französische Armee nach Frankfurt und Mainz geschickt worden.Seine Diät... Franz Herler für die an Friedrich Gleicher zu Frankfurt sub dato 15.Juli 1762 verakkordierte Mehlfuhren ...Gulden" - "Franz Herler für sieben zu Frankfurt nach Marburg verakkordierte Mehlfuhren sub dato 20.sept.1762... Gulden."
Der Schmied schien vielseitig und führte neben einer sehr ansehnlichen Handschrift eine gewandte Sprache. Nicht von ungefähr war er Gemeindevorsteher geworden. Während dieser sieben Jahre hatte er auch im Taunus einen unliebsamen Auftrag. Die BaBarockkirche [zu Bürstadt] St. Michael wurde erst nach vielen Jahren konsekriert, weil der Bau begonnen worden war, ohne dass auch nur ein Teil der Finanzierung gesichert gewesen wäre. Dem Baumeister wurde Jahrzehnte sein Geld vorenthalten und e er starb mittlerweile. Wortführer der Erben war der Eppsteiner Pfarrer Berthold, ein Sohn des Baumeisters. Franz Herler hatte den schwierigen Auftrag, die Erben zu befriedigen und tat es wahrscheinlich mit der nötigen Diskretion. 1763 finden wir den letzten Eintrag über Meister Herler. Damals hatten ihm französische Offiziere 161 Gulden erpresst.(...)
1760 hatte der Meister den Hammer aus der Hand gelegt und seinen Sohn Bastian Herler mit der Nachfolge beauftragt. Aber nur neun Jahre führte dieser die Schmiede am Ende der Peterstraße, die damals Kirchenstraße hieß. (…)
{Bürstadt in seiner Geschichte 1967, S.321,322}