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 Bohrer

von Haldensleben, Bernhard I.

männlich - nach 1018


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Generation: 1

  1. 1.  von Haldensleben, Bernhard I. (Sohn von von Haldensleben, Dietrich); gestorben nach 14 Apr 1018.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Haldensleben [39340],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Haldensleben
    • Titel/Amt/Status: 1009-1018, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Bernhard I.
    Graf von Haldensleben
    Markgraf der Nordmark (1009-1018)
    - nach 14.4.1018
    Sohn des Grafen Dietrich von Haldensleben

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    BERNHARD I.
    + 1018 (? um 1045)

    Markgraf in der Nordmark ab 1009
    Wurde an Stelle des abgesetzten Werner von Walbeck zum Markgrafen ernannt. 1011 amtierte er im Gau Morozani. Bemerkenswert ist, dass dieser Gau noch 975 Gero von Alsleben unterstanden hatte. Bernhard wurde 1014 beauftragt, Werner von Walbeck vor das königliche Gericht zu laden. Er wurde von Bischof Thietmar von Merseburg, der einzigen erzählenden Quelle zu Bernhard, als unfähig und streitsüchtig überliefert. Als er kriegerisch gegen den Erzbischof von Magdeburg vorging, mußte er seine Kampfeslust teuer mit seiner Ehre bezahlen. Der König zwang ihn nämlich, sich 1017 barfuß vom Bann lösen zu lassen, den der Erzbischof über ihn verhängt hatte, und Besserung zu versprechen. Außerdem hatte er den Schaden von 500 Pfund Silber zu tragen. Er stritt auch mit den Bischöfen von Halberstadt und dem Haus WALBECK und stand gegen Polen.

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

    Die Mark jedoch und alles übrige, womit Werner vom König belehnt worden war, wurde dem Grafen Bernhard , einem Onkel [avunculus] des Markgrafen Dietrich , zugesprochen.

    Annalista Saxo: Seite 44, "Reichschronik"

    Das Jahr 1010.

    [Der König feierte Weihnachten in Pöhlde und dort verlieh er Theoderich, dem Sohne des erschlagenen Dedo, die Grafschaft des Vaters und das ganze übrige Lehen, wie es Rechtens war, auf Anhalten der Königin und seiner Fürsten. Außerdem wurde auch die Mark und was sonst Werinhar von Seiten des Königs besessen hatte, an Bernhard, den Oheim desselben Theoderich übertragen.] Dieser war der Sohn des Herzogs und Markgrafen Theoderich, welcher diese Würde verloren hatte, indem ihm Lothar darin folgte, desselben Werinhar Vater, als die Slaven die Kirchen in Branneburch und Havelbergan zerstört hatten und aufs Neue ins Heidenthum zurückgefallen waren. Graf Heinrich, der Sohn Heinrichs von Stathe, zerstörte das Schloß Herseveld, welches sein Vater erbaut hatte, und machte daraus ein Kloster und eine Congregation von Canonikern. Dieser ehrwürdige Graf war unterrichtet und im Dienste Gottes sehr eifrig, so daß er sich dreimal als Leibeigenen der heiligen Gottesmutter Maria übergab und eben so oft sich mit Büchern und anderen Kirchengeräthen
    freikaufte.

    Annalen von Quedlinburg

    Das Jahr 1018.

    Kaiser Heinrich beging das Weihnachtsfest in Franconofurt und das heilige Osterfest in Niumagun, und in diesem Jahre erlangte Bolizlav, nachdem durch Boten der Friede hergestellt war, des Kaisers Gnade wieder. In demselben Jahre erschien lange ein Komet, welcher den Gebieten Galliens den Jammer großer Verwüstung durch Thiadrich, außerdem der elenden Welt Pestilenz und Sterben verkündigte. In diesem Unglücke starb Baldrich, der Bischof von Lüttich, welchem Fulmodo folgte. Heinrich, Bischof von Wirzburg, Thiatmar, Bischof von Meresburg, Arnold, Erzbischof von Ravenna, der ehrwürdige Magadaburger Presbyter Odda, der Halberstädter Propst Athilger und sehr viele andere Vornehme beiderlei Geschlechts wurden dem irdischen Licht entzogen. Des Markgrafen Bernhard Tochter Thiatburg, welche die Last des weltlichen von sich geworfen und fromm sich zum Klosterleben bekehrt hatte, wurde in die Luft des Himmels erhoben.

    Reuter Timothy: Band III Seite 309, "Unruhestiftung, Fehde, Rebellion, Widerstand"

    In der langen Reihe von Konflikten zwischen Mitgliedern des sächsischen Hochadels und sächsischen Bischöfen am Ende des zweiten Jahrzehnts des 11. Jahrhundert stand HEINRICH II. fast durchgehend auf seiten der Bischöfe: für Arnulf von Halberstadt gegen Markgraf Gero nach dem Angriff auf den Bischof durch Geros Gefolgschaft; für Thietmar selbst, wenn auch nicht mit vollem Einsatz, im Streit gegen Ekkehard II. und Hermann von Meißen; für Meinwerk von Paderborn gegen Thietmar Billung; für Gero von Magdeburg gegen Markgraf Bernhard [Thietmar, Chronicon VII 44, Seite 450, VII 50, Seite 458, VIII 17, Seite 514; siehe D. Claude, Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert 1 (Mitteldeutsche Forschungen 67/1), Köln 1972, Seite 295f.; hier mußte Bernhard sogar nudis pedibus um Versöhnung bitten, wie ein unterlegener Rebell gegen den Herrscher (siehe unten, Seite 320,322.]; für Dietrich von Münster gegen Hermann von Werl.

    Claude, Dietrich: Band 1 Seite 295, "Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert"

    In den Beziehungen Geros zu seinen weltlichen Nachbarn zeigen sich Spannungen, die es unter seinen Vorgängern nicht gab. Markgraf Bernhard von der Nordmark unternahm 1016 einen Überfall auf Magdeburg. Dabei wurde ein Ritter des Erzbischofs gefangengenommen, ein weiterer verwundet [Thietmar VII, c 44, p. 450]. Thietmar sagt nichts über die Vorgeschichte des Streites. Die Nachricht gehört zu den Nachträgen, die der Merseburger Bischof seiner Chronik hinzufügte. Deshalb mag er es übersehen haben, daß er nichts über die Ursachen der Üerfalls berichtet hatte [Cf. Lüpke, Markgrafen, p. 17].
    Gero verhängte den Bann über den Markgrafen - ob als Folge des Überfalls auf Magdeburg oder schon vorher - ist unbekannt. Auf Befehl HEINRICHS II. nahm er später den Markgrafen wieder in den Schoß der Kirche auf, nachdem Bernhard barfüßig Buße getan hatte. Diese Anordnung HEINRICHS II. besagt nicht, daß er Bernhard Recht gegeben hätte. Der Kaiser mußte hier jedoch seine volle Autorität einsetzen, um den für die Verteidigung der Ostgrenze abträglichen Streit ein Ende zu bereiten. Die Schlichtung erfolgte wenig später auf einem Fürstentag zu Allstedt, wo Bernhard dem Erzbischof die Zahlung von 500 Pfund Silber als Schadensersatz zusagte [Ibid., p. 460. Auch diese Nachricht Thietmars ist ein späterer Zusatz des Chronisten, der den gesamten Bericht über diesen Streit an verschiedenen Stellen seines Werkes nachträglich einfügte, vermutlich, nachdem er die Nachricht von der endgültigen Versöhnung beider gebracht hatte (VIII, c. 17, p. 14).]. Die ungewöhnliche Höhe der Summe, von den wir nicht wissen, ob sie tatsächlich gezahlt wurde, macht deutlich, daß eine längere Fehde stattgefunden haben muß, bei der die erzbischöflichen Besitzungen größeren Schaden erlitten.
    Die Reibereien waren mit diesem Übereinkommen noch nicht beendet. Als HEINRICH II. in Magdeburg weilte, kam es am 19. Februar 1017 zu einem Streit zwischen den Leuten des Erzbischofs und des Markgrafen, der aber schnell gedämpft wurde.
    Die endgültige Versöhnung zwischen Gero und Bernhard fand erst am 14. April 1018 in Wanzleben statt.



    1. oo N.N. Gräfin von Orlamünde
    -
    2. oo N.N. von Kiew, illegitime Tochter des Großfürsten Wladimir I.
    -
    Kinder:

    1. Ehe
    - Wilhelm - 10.9.1056
    - Konrad Graf von Haldensleben - vor 10.9.1056
    - Oda
    - Mathilde - nach 995
    - Thietburga

    2. Ehe
    - Otto - 26.6.1057 gefallen


    Literatur:
    Annalen von Quedlinburg ad a. 1018 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 44 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 92 - Boshof Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 Seite 89 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band 1 Seite 295 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 309 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 23,88 A. 344 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 391, 431,441 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 42,48,54-56; Anm.165,283,321,335,353,368,382,512 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 104,113A,124,126,129 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 298,358,360,400,408,410,414,458 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1999, Seite 218 -


Generation: 2

  1. 2.  von Haldensleben, Dietrich gestorben am 25 Aug 985.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Haldensleben [39340],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Haldensleben
    • Titel/Amt/Status: 965-985, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Dietrich
    Graf von Haldensleben
    Markgraf der Nordmark (965-985)
    - 25.8.985
    Nach R. Wenskus vielleicht Sohn des IMMEDINGERS Dadi Thuring, der 949 Graf im Hassegau war
    Eventuell Sohn des Legaten Bernhard, aus dem Hause der BILLUNGER, dem um 929 die Provinz der Redarier unterstellt war
    Nach D. Borawska Sohn des BILLUNGERS Wichmann der Ältere (um 900-23.4.944) und der Frideruna

    Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1024

    Dietrich, Markgraf der sächsischen Nordmark
    + 985

    Mit ihm wird die später nach ihrem Stammsitz benannte Familie von HALDENSLEBEN greifbar, die im Nordthüringgau (westlich von Magdeburg) und im Derlingau (östlich von Braunschweig) begütert war. 953 erweist sich Dietrich als treuer Heerführer OTTOS I. im Liudolfingischen Aufstand. Später trat er als Anführer im Kampf gegen die Slaven und als Graf im Nordthüringgau in Erscheinung. In der Neuordnung der Herrschaftsbereiche nach dem Tode Markgraf Geros (965) erhielt Dietrich die sächsische Nordmark. Zusammen mit Erzbischof Adalbert von Magdeburg betrieb er 979 die Enthauptung des Grafen Gero von Alsleben, wohl eines Konkurrenten. Seiner Aufgabe, die unter OTTO I. gewonnenen Gebiete der slavischen Lutizen und Heveller weiter zu befrieden, wurde Dietrich nach dem Urteil Thietmars von Merseburg und späterer sächsischer Geschichtsschreiber nicht gerecht. Sie sehen in dem für die sächsische Herrschaft und die kirchliche Mission so katastrophalen Lutizenaufstand von 983 eine Reaktion auf seinen Hochmut und seine Nachlässigkeit. Dass dies zu seiner Absetzung geführt habe, wie Adam von Bremen und der Annalista Saxo berichten, ist unwahrscheinlich. Als Heerführer ist er an dem sächsischen Sieg an der Tanger beteiligt, im Thronfolgestreit von 984 gehört er zu den Gegnern Heinrichs des Zänkers. Die Quedlinburger Annalen melden den Tod des marchio zu 985. Sein Sohn Bernhard wurde 1009 Markgraf der Nordmark, zwei seiner Töchter heirateten Slaven (Oda["comitissa regia stirpe orta" a. 1121 in der Halberstädter Überlieferung] den PIASTEN-Fürsten Mieszko I. Mathilda den Heveller Pribislav), eine weitere den WETTINER Dedi. Wahrscheinlich ist Dietrich den BILLUNGERN zuzurechnen: D. Borawska hält ihn mit guten Gründen für den ältesten Sohn Wichmanns und der Frideruna, der Schwester der Königin Mathilde.

    Literatur:
    R. Schölkopf, Die sächs. Gf.en (919-1024) (Stud. und Vorarbeiten zu Hist. Atlas Niedersachsens 22, 1957), 93-98 - H. Ludat, An Elbe und Oder um das Jahr 1000, 1971, 44-56 - D. Claude, Gesch. des Ebm.s Magdeburg bis ins 12. Jh., T. 1 (Mitteldt. Forsch. 67/I, 1972), 125, 153ff. - D. Borawska, Mieszko I i Oda w gronie consanguineorum Ludolfingow (Spolercenstwo Polski sredniowiecznej, 1981), 11-34.

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und GrafenhäuserDIETRICH

    Graf von Haldensleben + 985

    War unter dem Markgrafen Gero I. Graf im Schwaben- und Nordthüringgau und eine treue Stütze der OTTONEN.Im Jahre 953 begab er sich zusammen mit dem BILLUNGER Wichmann an der Spitze eines Heeres auf den Weg nach dem belagerten Mainz. Ehe sie jedoch ihren Bestimmungsort erreichten, wurden sie von den Aufständischen abgefangen. Dietrich widerstand eindeutig der Werbung des aufsässigen Königs-Sohnes Liudolf, der ihn auf seine Seite ziehen wollte. Er kämpfte 954 vorwiegend gegen die Slawen mit und scheiterte 955 mit einem eigenen Feldzug. Er ist durch ein Diplom des Jahres 956 im Nordthüringgau im Gebiet um Wanzleben bezeugt und aus einer Urkunde des Jahres 966 geht hervor, dass er im Derlingau Herrschaftsrechte wahrnahm. Dietrichs ausgedehnter Eigenbesitz lag um Althaldensleben, also im Gebiet nördlich von Magdeburg. Nach dem Tode des Markgrafen Gero wurde Dietrich Markgraf der Nordmark, im nördlichsten und größten Teilbereich von Markgraf Geros I. Riesenmark. Er galt als dessen vornehmster Nachfolger neben fünf weiteren Markgrafen, die Teilgebiete bekamen. Bereits 968 führte er offiziell den Titel Dux. Dietrichs markgräfliche Befugnis erstreckte sich über den Gau der Heveller. Nicht mehr zu erhellen sind die Beweggründe, die ihn im Jahre 979 zusammen mit dem Erzbischof von Magdeburg zum Widersacher Geros von Alsleben werden ließen. Möglicherweise handelte es sich hierbei um den Austrag einer nachbarlichen Fehde; denn Alsleben, Geros Besitz, und Wanzleben und Seehausen, Dietrichs Eigentum lagen nahe beieinander. Er war letztlich seiner Aufgabe nicht gewachsen und provozierte durch seine harte Hand den großen Slawenaufstand von 983, durch den die deutsche Herrschaft zwischen Elbe und Oder zusammenbrach. Er unterstützte OTTO III. 983 im deutschen Thronkrieg und wurde im gleichen Jahr abgesetzt. Nach umstrittener Überlieferung starb er als Pfründner im Elend.

    Widukind von Corvey: Seite 181,199, "Die Sachsengeschichte"

    III. 23.
    Während der König gegen Mainz Krieg führte, verwaltete Herzog Hermann Sachsen. Als nun aus Sachsen ein neues Heer zur Verstärkung des alten geschickt werden sollte, standen Thiadrich und der junge Wichmann an seiner Spitze. Kaum hatten sie die Grenze zu den Franken erreicht, da wurden sie von Liudolf und Herzog Konrad umzingelt und in einen verlassenen Burgwall gedrängt. Als die Angreifer diesen zu nehmen versuchten, verlor der Fahnenträger vor dem Tor durch den Wurf einer Scheibe einen Arm. Dadurch kam das Gefecht zum Stillstand, und es wurde ihnen eine Waffenruhe von drei Tagen zugebilligt, damit sie nach Sachsen zurückkehrten.
    III. 24.
    Thiadrich wurde vin Liudolf durch große Versprechungen in Versuchung geführt, Wichmann sogar völlig auf die andere Seite gezogen.
    III. 45.
    Während dies in Bayern geschah, kämpfte Markgraf Thiadrich mit wechselndem Glück gegen die Barbaren. Als er sich einmal bemühte, eine ihrer Burgen zu nehmen, verfolgte er die Gegner bis an den Eingang eines Tores, drängte sie hinter die Mauer, eroberte die Vorburg und brannte sie nieder, und alles, was sich außerhalb der Mauer befand, wurde erbeutet oder niedergehauen; als er nun nach Verlöschen des Brandes zurückkehrte und die Hälfte der Krieger einen Sumpf durchschritten hatte, der an die Burg stieß, erkannten die Slawen, daß die Unsrigen wegen des schwierigen Geländes in Bedrängnis waren sowie weder Platz zum Kämpfen noch selbst Gelegenheit zur Flucht hatten, und verfolgten die Zurückkehrenden von hinten mit großem Geschrei; sie machten von ihnen an die fünfzig Mann nieder, und die Unsrigen ergriffen jämmerlich die Flucht.

    Trillmich Werner: Seite 76, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Markgraf Dietrich (965-985) [Grafschaften im Nordthüring-, Belsem-, Derlin-, Hochsee-Schwabengau, Osterwald, Hevellung und Morazini. Gründer von Königslutter, Helmstädter Vögte. Oda wurde erzogen im Familienkloster Calbe, das 983 zerstört und nach Schöningen verlegt wurde], der den Nordabschnitt von der Jeetze bis zum Magdeburger Raum befehligte, verfügte über Besitz zwischen Harz und Elbe, besonders um Calbe, Haldensleben, Schöningen, Königslutter, Seehausen und an der Jeetze. Ihm gelang es seit 983 nicht einmal, durch verstärkte Befestigung der Elbfurten bei Arneburg, Werben und Höhbeck das eigene Land vor verheerenden Einfällen zu bewahren.



    oo N.N. von Walbeck, Tochter des Grafen Lothar I.

    Kinder:

    - Oda um 960/65 - 1023
    979 oo 2. Mieszko I. Herzog von Polen um 922 - 25.5.992
    - Mathilde Äbtissin von Magdeburg
    - Othelhulda Nonne zu Quedlinburg - 1020
    - Bernhard I. - nach 14.4.1018
    - Thietberga
    oo Dedi I. Graf von Wettin - 13.11.1009


    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 278,280 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 42,45,54,64 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 150 - Annalen von Magdeburg ad a. 983 - Annalen von Quedlinburg ad a. 985 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 32 ad a. 983 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 85,91-92,100 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 123,129,138 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band 1, Seite 125,153 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 88,107,226,378,456,461,473,475,480 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 161,200, 241,252,273,284,292,309,391 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21,24,38,41,44-48,50,54, Anm.142,145,157,164,278,283,286,297,316,319,321,325,335, 339,358,374 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 13,94,105,274 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 104,113,124,126A,130A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 40,94,104,106,112,116,138,172,180,298 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 76 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 Seite 159,161,181,199,225 -

    Kinder:
    1. von Haldensleben, Oda wurde geboren in 960/965; gestorben in 1023.
    2. von Haldensleben, Mathilde
    3. von Haldensleben, Othelhulda gestorben in 1020.
    4. 1. von Haldensleben, Bernhard I. gestorben nach 14 Apr 1018.