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 Bohrer

von Schweinfurt, Otto

männlich


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Generation: 1

  1. 1.  von Schweinfurt, Otto (Sohn von von Schweinfurt, Berthold I. und von Walbeck, Heilika).

Generation: 2

  1. 2.  von Schweinfurt, Berthold I. wurde geboren um 915; gestorben am 15 Jan 980.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland; Graf von Schweinfurt
    • Titel/Amt/Status: 941-980, Nordgau,Bayern,Deutschland; Graf im Nordgau

    Notizen:

    Berthold
    Graf von Schweinfurt
    Graf im Nordgau (941-980)
    um 915 † 15.1.980

    Jüngerer Sohn des Arnulfs des Bösen von Bayern aus dem Hause der LUITPOLDINGER und der Judith von Friaul, Tochter von Graf Eberhard im Sülichgau
    oder eventuell Sohn des Grafen Poppo im Grabfeldgau
    Nach Gewin Sohn des Herzogs Berthold von Bayern aus seiner 1. Ehe mit einer namentlich unbekannten Tochter von Graf Heinrich von Babenberg

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 67

    Berthold von Schweinfurt, Graf auf dem bayer. Nordgau
    † 980
    Vater:
    Heinrich der Empörer

    BABENBERGER.
    Seit 939 als marchio comes bedeutende Machtstellung auf dem Nordgau und in Ost-Franken.
    960 Radenzgau, 973 Volkfeld, Königsgut Bamberg.
    Vertrauensmann Kaiser OTTOS I.

    Literatur:
    Bosl, Oberpfalz und Oberpfälzer. Geschichte einer Region, 1978.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    BERTHOLD
    † 15.I.980

    Graf 941
    960 Graf im RADENZGAU
    961 Graf an der UNTEREN NAAB
    973 Graf im VOLKFELD
    976 MARKGRAF
    980 Graf des ÖSTLICHEN FRANKEN

    oo um 970 EILIKA (EILISWINTHA, EILA) † 19.VIII.1015
    Begraben: Schweinfurt

    Erbaut Schweinfurter Münster
    Tochter von Lothar II. Graf von Walbeck
    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE

    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 76

    8. BERTHOLD
    (* c 915 s. 5) F. nicht überliefert.
    F. Stein, Geschichte Frankens I, 107 ff., 299 ff. und von Guttenberg, Territorienbildung 275 ff. machen ihn zum Sohne eines angeblichen fränkischen Grafen Heinrich, der 912-934 oft in Königsurkunden erscheint (DD Ko I n 9, 11, 17, 35f., H I n 2, 36), doch ist dieser in keinem Fall bestimmt in Ost-Franken zu lokalisieren. Schon Uhlirz (MIÖG 6. Erg.-Bd. 57 ff.) hat das Hereinziehen dieses Grafen als reine Willkür abgelehnt. Emil Krüger (Deutsche Zs. f. Geschichtswissenschaft 9, 28 ff., 54-96) und Hansmartin Decker-Hauff (Zs. f. Württ. Landesgesch. 14, 315-319) haben ihn mit dem WELFEN Heinrich mit dem goldenen Wagen identifiziert. Neuerdings hat Gerd Tellenbach (Zs. f. Württ. Landesgesch. 15, 184 f.) überhaupt in Abrede gestellt, dass sich hinter dem Grafen Heinrich ein und dieselbe Persönlichkeit verberge. Verführerisch ist, dass sowohl Berthold wie sein Bruder Liutpold ihren ältesten Sohn Heinrich nennen, was zunächst auf einen gemeinsamen Großvater Heinrich hinzuweisen scheint. Aber Berthold nannte seinen Ältesten offenbar nach dem liudolfingischen Herzog Heinrich I., dem Gatten seiner Schwester Judith, Liutpold den seinen nach dem Oheim seiner Gemahlin, dem Erzbischof Heinrich von Trier (Tyroller b 151). Die wirklich Herkunft ist folgenden drei Tatbeständen zu erschließen.
    a) Die Namen Berthold und Liutpold sind liutpoldingisch, jeder von ihnen schon für sich; ihre Paarung beseitigt auch den leisesten Zweifel. Sie
    stehen in der Generationsfolge da, wo man sie unbedingt erwartet und wo ihr Fehlen auffallen würde.
    b) Die Besitzungen Bertholds, sowohl das von dem Markgrafen Liutpold († 907) durch seine entscheidende Teilnahme an der Niederwerfung
    der BABENBERGER erworben und von Arnulf (s. 2 919 Anfang) besessene ostfränkische Gebiet als auch die nach Engildeo von Liutpold
    und Arnulf (s. 2 908 5/2) besessene Markgrafschaft auf dem Nordgau, beweisen denselben Zusammenhang.
    c) Der von Heinrich von Schweinfurt erhobene Anspruch auf das bayerische Herzogtum wird nur verständlich, wenn man weiß, dass er ein
    Enkel des Herzogs Arnulf war, der die bisherige Zurückhaltung erst aufgab, als der LIUDOLFINGER HEINRICH II. als König das
    Herzogtum abgeben wollte
    941 comes Bertoldus von König OTTO I. mit der Bewachung des Lothar von Walbeck in Bayern beauftragt, später dessen Schwiegersohn durch die Tochter Eila Thietmar ed. Holtzmann 62;
    945 20/1 Graf Berchtold tauscht mit Eichstätt Güter zu Schambach und Gungolding (beide AG Kipfenberg) Heidingsfelder, Eichst. Reg. n 120
    (953 nach dem Tode von 6 Haupt der Familie, erhält in der Folge den seit dem Tode von 1 ruhenden Markgrafentitel und alle herkömmlichen Lehen d. i. Grafschaften)
    960 10/9 Besitz im Radenzgau in der Grafschaft des Berehtold DD 1, 299 f. n 217
    961 4/2 Premberg AG Burglengenfeld im Nordgau in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Bertold DD 1, 301 f. n 219
    973 27/6 Bamberg und Nendillin Uraha (Herzohenaurach) liegen in der Volksfeldgrafschaft des Grafen Berachtold DD 2, 53 f. n 44
    974 ingenium Berahtoldi vereitelt den Aufstand des LIUDOLFINGERS Heinrich II. Annales Altah. maiores ed. Oefele 12
    976 Bürgerkrieg zwischen Herzog Heinrich II. und Perhtolfus marchiocomes Arnold von St. Emmeran SS 4, 568
    976 21/7 Graf Perhtold hat einen Hof zu Regensburg DD 2, 150 n 134; IV.
    978 13/8 comes Bertoldus tadelt OTTO II. wegen der Enthauptung des Grafen Gero Thietmar ed. Holtzmann 108
    (980 Anfang) Perahtolt de orientali Frantia comes (marchiocomes) gibt mit Gattin H(eilica) in tödlicher Krankheit Besitz nach St. Emmeram, Heilica und ihr Sohn Heinrich übergeben ihn nQ 8, 190 f. n 210 ab
    † 980 15/1 Annales necrologici Fuldense: Berahtolt comes SS 13, 204
    St. Emmeram: A 1 (1000/49) Perchtoldus comes, Berthold (13. Jh.) Perchtoldus marchio comes, C (13. Jh.) Perhtoldus comes Necr. 3, 304.

    Gemahlin:
    Heilika, Tochter Lothars von Walbeck s. o. 941.
    980 Anfang, rettet 1003 die Kirche zu Schweinfurt vor der Zerstörung Thietmar ed. Holtzmann 264,
    † 19/8 1015 und in dem von ihr erbauten Schweinfurter Münster begraben Thietmar ed. Holtzmann 420.
    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER

    Gewin Dr. J.P.J.: Seite 120

    5. Berthold
    973-980 (†), Graf in Oatfranken (Volkfeld).
    973. Die Burg Bamberg, Königsgut, dessen Verwaltung dem Grafen Berthold oblag, lag in seiner Grafschaft (Volkfeld): Guttenberg, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels in Bamberg, Regg 8, 11.
    975/80. Graf Berthold von Ostfranken "de Orientali Francia" und seine Gemahlin Heilswind schenken Eigen zu Isling ("Ysininiga") (Südöstlich Regensburg), nebst 4 Leibeigenen zu Ammertal: R. H. nr. 210ab. In der Fassung unter b. ist bekundet, dass die Tradition des Markgrafen Berthold geschah durch die Hand seiner Gemahlin und seines Sohnes Heinrich (E. II. 9.).
    Widemann annotierte, dass Berthold 15. Januar 980 starb (M. G. Necr. 3, 340).
    Er bemerkt, dass in der 1. Fassung die Rede ist von infirmitas, qua defungitur und dass Bertholddie Schenkung also auf dem Sterbelager, mithin Ende 979 oder in den ersten Tagen des Januar 980 machte.
    In einer Urkunde um 1082/83 ist ein gewisser Ludwig als von Grafen Berthold an St. Emmeram übertragen bezeichnet: R. H. nr. 652, wobei Widemann bemerkt, dass man der Zeit als die Urkunde geschrieben wurde, anscheinend nicht mehr gewusst hat, dass Berthold nicht der Vater, wie erwähnt ist, sondern der Großvater des Herzogs Otto († 1057) war.

    Gemahlin:
    Heilswind oder Eila
    † August 19. 1015, in dem von ihr erbauten Kloster (Schweinfurt) begraben: Guttenberg a.a.O. R. 123.

    Thiele Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    BERCHTOLD † 980
    Sohn des Herzogs Arnulf I. von Bayern (vgl. Luitpoldinger I/Andechs I)

    Berchtold, ein Vertrauensmann OTTOS I., wurde 961 Graf im Nordgau, Graf im Radenzgau, an der Naab und 973 Graf im Volkfeld genannt. Seine Macht ruhte also zum Teil auf Gebieten, die nicht zum bayerischen Herzogtum gehörten. 941 wurde ihm der gefangene Graf Lothar von Walbeck, der an einer Verschwörung gegen König OTTO I. teilgenommen hatte, zur Bewachung übergeben und nach einem Jahr konnte er seinen Gefangenen, der die Gunst des Königs wiedererlangt hatte, aus der Haft entlassen. Anschließend vermählte ihm Lothar seine Tochter Eilika. Berthold beherrschte die Verbindung Bayerns mit Thüringen und Sachsen, führte oft den Titel eines Markgrafen, war kaiserliche Stütze in Bayern und geriet damit gegen den OTTONEN Heinrich II. den Zänker und half 973 dessen Rebellion niederzuschlagen. Er kämpfte auch gegen Ungarn und Böhmen mit und wurde dafür 976 offiziell Markgraf im bayerischen Nordgau von Cham-Leuchtenberg und im Raum Eger.
    Sein jüngerer Bruder war Markgraf Liutpold von Österreich (K. Uhlirz Jahrbücher unter Otto II.), der von anderen Forschern als sein Neffe bezeichnet wurde.

    oo EILIKA VON WALBECK † 1015
    Tochter des Markgrafen Lothar II. von der Nordmark

    Lechner Karl: Seite 41,43, "Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

    Man hat das spätere SCHWEINFURTER Grafenhaus auf die POPPONEN zurückgeführt, vor allem auf Berthold, der als Vertrauensmann des deutschen Königs und seit 941 als Graf im Nordgau, im Radenzgau, und später im Volksfeld nachweisbar ist. Der gelegentlich vorkommende Titel "Markgraf" deutet aber keineswegs auf eine Markgrafschaft des Nordgaus hin; übrigens ist dabei auch zu beachten, dass Schweinfurt im südlichsten Teil des Grabfeldgaues liegt.
    Berthold, der 980 gestorben ist, wurde als Bruder des ersten österreichischen Markgrafen Liutpold angesehen. Diese Meinung beruht auf der Fehlinterpretation einer Stelle beim Geschichtsschreiber Thietmar von Merseburg, wonach Heinrich, der Sohn Bertholds, als nepos Markgraf Liutpolds bezeichnet wird. Nepos aber bedeutet nur ganz selten "Neffe", sondern meist "Vetter". Demnach war Graf Berthold, der schon 942 heiratete, nicht der Bruder, sondern der Onkel des österreichischen Markgrafen Liutpold, dessen früheste Erwähnung übrigens auch 21 bis 22 Jahre später liegt als jene Bertholds.
    K. Reindel hat übrigens die österreichischen BABENBERGER seinen LUITPOLDINGERN nicht zugezählt. Entscheidend für die Ableitung Markgraf Liutpolds wie auch Bertholds vom altbabenebergischen (popponischen) Haus war die Annahme, daß sie als "Brüder", wie man überwiegend noch heute meint, von einem fränkischen Grafen Heinrich abstammen, der von 912 bis 934 in Königsurkunden aufscheint.
    Aber auch der Name Berthold ist im Hause der LIUTPOLDINGER leicht zu erklären, da ja Kunigunde, die Frau des alten bayerischen Markgrafen Liutpold, die Tochter des schwäbischen Pfalzgrafen Berthold war. Diesen Namen führen dann ihr jüngerer Sohn Herzog Berthold († 947), ihr gleichnamiger Enkel (Sohn Herzog Arnulfs), Graf im Nordgau († 980) und ihr Ur-Enkel Berthold von Reisensburg († nach 976). Im Hause der ADALBERTINER (POPPONEN) wäre dieser Name erst spät und nur dann belegt gewesen, wenn man den Nordgau-Grafen Berthold für dieses Haus reklamiert.

    Friese Alfred: Seite 122-125, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Seit der Mitte des 10. Jahrhunderts stellten die als 'jüngere BABENBERGER' in der Forschung bekannten Markgrafen im (bayerischen Nordgau), die nach ihrem bevorzugten Ansitz meist 'von Schweinfurt' genannt werden, in Ost-Franken eine beträchtliche Macht dar. Im engen Anschluss an das Königshaus aufgestiegen, erstreckte sich ihr Herrschaftsgebiet vom Frankenwald bis zum Regen und zur Donau, vom Obermain bis zum Fichtelgebirge und Böhmerwald. Sie verfügten dadurch über die wichtigen Reichsstraßen nach Bayern und Böhmen und bildeten, ihre Reichstreue vorausgesetzt, ein starkes Bollwerk gegen den unruhigen Osten. Ihr erster sicherer Ahnherr ist Bertold (comes), seit 941 im Nordgau, seit 960 beziehungsweise 973 im Radenzgau und Volkfeld bezeugt. Ihn hatte OTTO DER GROSSE nach dem Tode Arnulfs von Bayern (937), als sich dessen Söhne den Bedingungen des Königs, vor allem dem verlangten Verzicht auf die Kirchenhoheit nicht fügen wollten und in zwei Feldzügen vertrieben worden waren, als sein Vertrauensmann hier eingesetzt, ihm übergab er 964 den mit seiner Gattin Willa verbannten König Berengar II. von Italien zur Bewachung in der Reichsburg Bamberg. Als sich im Sommer 974 Heinrich der Zänker mit der neu erstarkten slawischen Macht unter Boleslaw Chrobry und Miseko von Polen gegen seinen kaiserlichen Vetter verbündete, deckte Bertold die aus dem Osten drohenden Gefahr rechtzeitig auf und nahm auch zwei Jahre später nach einer neuen Verschwörung des Zänkers an der Eroberung Regensburgs teil.

    Faußner Hans Constantin: Seite 31, "Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern"

    sieht in ihm den Sohn des BABENBERGER Graf Heinrich und der AHALOLFINGERIN Kunigunde. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld erhielt das Castrum Scheyern nicht der LUITPOLDINGER Berthold von Reisensburg oder ein gleichnamiger Erbe von ihm zurück, sondern das castrum Skirense wurde von König OTTO Markgraf Berthold, dem BABENBERGER, iure heredatio überlassen, das dann auf seinen Sohn Markgraf Heinrich von Schweinfurt überging.

    942 oo Eilika von Walbeck, Tochter des Grafen Lothar II., † 19.8.1015

    Kinder:
    - Heinrich um 960 † 18.9.1017
    - Burchard (Bucco) Graf zu Moosburg
    - Eilika Äbtissin von Niedernburg/Passau
    - Otto

    Quellen:
    Annalista Saxo: Reichschronik. Seite 30,32 [977/983] - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 56,94, 206,228 -

    Literatur: Babenberger Schweinfurt
    Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 114,163 - Faußner, Hans Constantin: Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 31,41 - Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert. Klett-Cotta Stuttgart 1979 Seite 122-125 - Geldner, Ferdinand: Zum Babenberger-Problem, in: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 81, 1961 Seite 1-211 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 60,62,175,185,288 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 126,240,243,248,371 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Koops, Heinrich: Genealogie der Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich sowie der verwandten Markgrafen von Schweinfurt, Dissertation Greifswald 1945 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 41,45,331 A 10,17 - Leyser, Karl J.: Herrschaft und Konflikt. König und Adel im ottonischen Sachsen, Vandenhoec & Ruprecht Göttingen 1984 - Metz, Wolfgang: Babenberger und Rupertiner in Ostfranken. Jahrbuch für fränkische Landesforschung 18 1958, 295-304 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,64,82 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 31 A, 81,82A,288 - Schütz Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter, in Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998, Seite 3 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 223,230,238,301,346 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 41,186,251 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 248-300 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

    Berthold heiratete von Walbeck, Heilika in 942. Heilika (Tochter von von Walbeck, Lothar II. und von Arneburg, Mathilde) wurde geboren um 930; gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Walbeck, Heilika wurde geboren um 930 (Tochter von von Walbeck, Lothar II. und von Arneburg, Mathilde); gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland; Gräfin von Schweinfurt

    Notizen:

    Eilika von Walbeck
    Gräfin von Schweinfurt
    um 930 † 19.8.1015 Begraben: Kloster zu Schweinfurt
    Älteste Tochter des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    BERTHOLD
    † 15.I.980

    Graf 941
    960 Graf im RADENZGAU
    961 Graf an der UNTEREN NAAB
    973 Graf im VOLKFELD
    976 MARKGRAF
    980 Graf des ÖSTLICHEN FRANKEN

    oo um 970 EILIKA (EILISWINTHA, EILA) † 19.VIII.1015 Begraben: Schweinfurt
    Erbaut Schweinfurter Münster
    Tochter von Lothar II. Graf von Walbeck

    Althoff Gerd: Seite 411, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 109 Me:
    19.8. Eila com † 1015 Gräfin von Schweinfurt

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Es handelt sich um Thietmars Tante, die mit dem Markgrafen Berthold vom bayerischen Nordgau verheiratet war, vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung, Seite XI; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 74; Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 48.
    Zu den Verwandten im Merseburger Necrolog Seite 235.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    EILIKA † 1015
    oo BERCHTOLD, Markgraf von Schweinfurt † 980

    Thietmar von Merseburg: Seite 233,235, "Chronik"

    Nun entsandte der König HEINRICH, den Bischof der Würzburger Kirche, und Erkanbald, den Abt des Klosters Fulda, um die Burg Schweinfurt niederzubrennen und zu zerstören. Graf Heinrichs erlauchte Mutter Eila empfing und begrüßte die Herren bei ihrer Ankunft ihrem Range entsprechend; als sie aber die königliche Weisung vernommen hatte, eilte sie entsetzt in die Kirche und erklärte, lieber wolle sie dort verbrennen, als lebend der Brandstiftung weichen. Daher stellten die Herren christliche Nächstenliebe über weltliche Bedenken und milderten den ergangenen Spruch. Sie brachen lediglich die Mauern und Gebäude und trösteten die bekümmerte Frau mit dem Versprechen, wenn es in des Königs Gnade möglich sei, würden sie alles von sich aus wiederherstellen lassen. Der König aber verheerte alle Eigengüter des Grafen und verteilte sie weithin als Lehen.

    Schölkopf Ruth: Seite 74, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben (Klein-Santersleben bei Neuhaldensleben) und Gutenswegen (bei Groß-Santersleben) zurück, die beide im Nordthüringgau im Raume nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande gefestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eila (Heilikswinda) zur Gattin. Thietmar erwähnte Eila als seine Tante und Gattin Bertolds, dem sie die Söhne Heinrich und Bucco (Burchard) schenkte. Sie starb am 19. August 1015 und wurde in dem von ihr errichteten Kloster zu Schweinfurt bestattet.

    Pohl Walter: Seite 48,83, "Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert."

    Der Nordgauer BABENBERGER Berthold von Schweinfurt († 980) war mit Eila von Waleck, einer Tante Thietmars, verheiratet. Deswegen bezeichnet Thietmar Bertholds Sohn Heinrich von Schweinfurt einmal als seinen "nepos" - in diesem Fall bedeutet es Vetter. Heinrich wiederum wird "nepos" Leopolds I. genannt, wo die Verwandtschaft wohl etwas weniger nahe war.
    Daraufhin ergab sich der Bruder des Markgrafen, und Heinrich von Schweinfurt floh von Burg zu Burg, während der König eine Festung nach der anderen zerstörte, das Land verwüstete und die Lehen des SCHWEINFURTERS an andere weitergab. Eila, die greise Mutter des Markgrafen, verhinderte nur mit Mühe, daß Schweinfurt völlig niedergebrannt wurde, indem sie sich in die Kirche zurückzog und drohte, sich bei lebendigem Leib mitverbrennen zu lassen. Daraufhin wurden nur die Mauern und Gebäude gebrochen.

    Althoff Gerd: Seite 28,68 Anm 35, "Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde."

    Überraschender als die Tatsache der Unterstützung des Markgrafen durch seine Vasallen und andere Helfer sind aber die Formen der bewaffneten Auseinandersetzung, denen Thietmar breiten Raum gibt: „Auf ihren Rat hin (gemeint ist die Besatzung einer Burg Heinrichs von Schweinfurt) dürfte sich Bukko als Befehlshaber der Burg mit Otto, dem Bruder seiner Herrin, verständigt und durch seine Vermittlung die Burg in die Gewalt des Königs übergeben haben; er selbst aber zog mit allen seinen Leuten sicher ab. Der König ließ die Burg sofort von Grund auf zerstören; weil jedoch dieser Auftrag mit Schonung ausgeführt wurde, blieb sie samt den Gebäuden zum großen Teil erhalten." [18 Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 35, S. 260: Horum ... consilio custos eiusdem civitatis Bucco cum Ottone, germano suimet domine, loquitur eiusque suffragiis urbem regiae potestati tradidit; ipse autem cum omnibus sibi commissis securus abiit. Corfestim civitas radicitus dirui a rege iubetur, set parcentibus huius rei auctoribus magna ex Parte cum aedificiis servatur (Übersetzung nach FSGA 9, S.231). Für die Beurteilung der Verhandlungsführung zwischen den Parteien scheint nicht unwichtig darauf hinzuweisen, daß Bukko der Bruder des Markgrafen Heinrich war, der also mit seinem Schwager verhandelte, der offensichtlich auf seiten des Königs stand; vgl. Hirsch, Heinrich II., Bd. 1, S. 269; siehe dort auch die Kritik an der abweichenden Schilderung dieser Ereignisse in Adalbold, Vita Heinrici lI. imperatoris, cap. 26, S. 72 ff.] Vergleichbares passierte, als in einer anderen Burg die Mutter des Markgrafen den königlichen Truppen bedeutete, sie würde lieber in der Kirche verbrennen als tatenlos der Zerstörung der Burg zusehen. Daraufhin „stellten die Herren christliche Nächstenliebe über weltliche Bedenken und milderten den ergangenen Spruch. Sie brachen lediglich die Mauern und Gebäude und trösteten die bekümmerte Frau mit dem Versprechen, wenn es in des Königs Gnade möglich sei, würden sie alles von sich aus wiederherstellen lassen [19 Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 38, S. 264. König Heinrich hatte den Bischof Heinrich von Würzburg und Abt Erkanbald von Fulda mit dem Auftrag losgeschickt, die Burg Schweinfurt zu zerstören. Zunächst empfing Eila, die Mutter des Markgrafen, die Herren standesgemäß: Quos adventanes Heinrici comitis inclita mater Eila nomine, ut talibus decebat personis, uscipiens et salutans ... Ihre Reaktion, als sie den Auftrag der Herren erfuhr, kann man wohl gleichfalls als standesgemäß bezeichnen, sie hatte jedenfalls die beabsichtigte Wirkung: Unde seniores prefati ob Christi amorem seculares postponendo timores decretam mutabant sententiam; murosque urbis ac aedifitia solotenus frangentes, tristem matronam his mulcebant promissis, si quando cum gratia regis id fieri potuisset, hoc totum ex sua Parte se renovaturos (Übersetzung nach FSGA 9, Seite 233 ff.). Es ist gegen Weinfurter, Die Zentralisierung der Herrschaftsgewalt, Seite 274, der aus dieser Stelle schließt, die geistlichen Großen hätten mit ihrem Verhalten zu erkennen gegeben, „wie stark die Anordnungen des Königs als willkürliche Beschränkungen adelsrechtlicher Belange empfunden wurden", festzuhalten, daß sie ausdrücklich auf das Einverständnis des Königs verwiesen, das sie einholen wollten.]."
    Die folgende Zerstörung der Burg war dann nicht selten alles andere als vollständig, es wurde dabei durchaus so etwas wie die Verhältnismäßigkeit der Mittel beachtet [35 Vgl. dazu etwa das bezeichnende Verhalten des Bischofs Heinrich von Würzburg und des Abtes Erkanbald von Fulda, die ihren Auftrag, die Stammburg des Markgrafen von Schweinfurt zu zerstören, auf Intervention der Mutter des Markgrafen dahingehend änderten, daß sie der hochadligen Dame versprachen, sie würden das Zerstörte, wenn der König es erlaube, auf eigene Kosten wieder aufbauen; vgl. die diesbezüglichen Angaben in: Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 38, Seite 264; zum Hintergrund siehe Althoff, Königsherrschaft und Konfliktbewältigung (in diesem Band), Seite 28. Die bekannte Sage der Weiber von Weinsberg thematisiert gleichfalls nichts anderes als das verbreitete Verfahren, Burgen kampflos gegen freies Geleit zu übergeben; vgl. dazu Bernheim, Sage von den treuen Weibern von Weinsberg, S.242f., mit dein Hinweis, daß die gleiche Sage ungefähr 30mal überliefert ist. Zum historischen Hintergrund vgl. Bernhardi, Konrad III., Seite 188 ff.].

    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915 † 15.1.980

    Kinder:
    - Heinrich um 960 † 18.9.1017
    - Burchard (Bucco) Graf zu Moosburg
    - Eilika Äbtissin von Niedernburg/Passau † nach 1010
    - Otto

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 185,235,411 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 28,68 Anm. 35 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,83 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 74 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111,219 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 206,232,234,372,424 -

    Name:
    Eiliswintha, Eila, Eilika

    Begraben:
    Kloster zu Schweinfurt

    Kinder:
    1. von Moosburg, Bucco wurde geboren um 960; gestorben nach 1003.
    2. 1. von Schweinfurt, Otto
    3. von Niedernburg, Eilika wurde geboren in 954 in Hof (Saale) [95028],Hof (Stadt),Bayern,Deutschland; gestorben am 23 Sep 1020 in Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland.
    4. von Schweinfurt, Heinrich wurde geboren um 960; gestorben am 18 Sep 1017; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.


Generation: 3

  1. 6.  von Walbeck, Lothar II. wurde geboren um 900 (Sohn von von Walbeck, Lothar I.); gestorben am 21 Jan 964.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Balsamgau,Deutschland; Graf im Balsamgau
    • Titel/Amt/Status: Derlingau,Deutschland; Graf im Derlingau
    • Titel/Amt/Status: Nordthüringgau,Deutschland; Graf im Nordthüringgau
    • Titel/Amt/Status: 929-964, Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Lothar II.
    Graf von Walbeck (929-964)
    Graf im Derlingau, Balsamgau und Nordthüringgau
    um 900-21.1.964
    Sohn des Grafen Lothar I. von Walbeck

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    LOTHAR II., Graf von Walbeck, im Derlingau, Balsamgau und Nordthüringengau + 986

    Er taucht erstmals als Rebell gegen OTTO I. DEN GROSSEN auf und ist zeitweise inhaftiert; 965 soll er sogar hingerichtet werden, wird aber von Kaiser OTTO letztlich begnadigt und seitdem dessen treue Hilfe; gründet als Sühnekloster die Abtei Walbeck und wird deren Vogt; hilft OTTO II. gegen Dänemark und OTTO III. 983 im Thronkrieg.

    oo MATHILDE VON ARNEBURG, Tochter des Grafen Brun + XII. 990

    Sein Stammsitz war die Burg Walbeck an der Aller im Nordthüringgau. Lothar II. nahm 941 an der Verschwörung des Königs-Sohnes Heinrich gegen seinen Bruder OTTO I. teil. Nur die Fürbitte seiner Freunde rettete ihm das Leben, so dass er mit einer Schutzhaft bei Graf Berthold von Schweinfurt davonkam. Der König konfiszierte und vergabte alle seine Güter. Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben und Gutenswegen zurück, die beide im Nordthüringgau im Raum nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande befestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eilika zur Gattin. Zur Sühne für seine Untreue errichtete Lothar zu Ehren der Jungfrau Maria in Walbeck ein Kollegiatstift, dem er den zehnten Teil seines Erbes übertrug.

    Köpke Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 117, "Kaiser Otto I."

    OTTO wurde von diesem schändlichen Anschlage zeitig genug benachrichtigt, um ihn zu vereiteln zu können, denn es fand sich unter den Verschwörern ein Verräter. Er feierte Ostern (18. April) zu Quedlinburg mit der üblichen Pracht, um auch in der Gefahr der königlichen Würde nichts zu vergeben; sein treues Gefolge aber hütete ihn so wachsam bei Tage wie bei Nacht, dass Niemand Hand an ihn zu legen wagte. Nach dem Fest ließ der König mit dem Rate Hermanns von Schwaben und der fränkischen Grafen Udo und Konrads des Roten, die damals am höchsten in seinem Vertrauen standen, die Schuldigen zur Haft bringen. Als Erich die Bewaffneten des Königs kommen sah, warf er sich auf seinem Rosse ihnen entgegen und fiel von Speerstichen durchbohrt. So entging er durch einen ehrenvollen Tod der Hinrichtung, welche nach gefälltem Urteile an den Schuldigen vollzogen wurde. Verbannung und Einziehung traf die übrigen, unter ihnen den Grafen Liuthar, den nur die Fürbitte seiner Freunde vom Tode errettete. Er wurde der Obhut des Grafen Berthold vom Nordgau und Volkfelde (aus dem Hause der BABENBERGER) übergeben, seine reichen liegenden Gründe auf ein Jahr mit Beschlag belegt. Als ihm der König nach Jahresfrist verzieh, erhielt er sie zurück nebst einer Geldsumme und den Gütern Sondersleben und Gutenswegen zur Entschädigung für den erlittenen Verlust. Sein Hüter Berthold aber vermählte sich später mit seiner Tochter Eilaswinda oder Eila. Er selbst stiftete zur Sühnung seines Vergehens aus dem Zehnten seiner Güter nachmals das Kloster Walbeck.

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Thietmar nannte als seinen Großvater väterlicherseits und damit als Sohn des gefallenen Lothar ebenfalls einen Grafen Lothar. Dieser Lothar wurde vom Sächsischen Annalisten (a. 977, a. 979) als senior de Waldbike näher bestimmt. Die Burg Walbeck (an der Aller) im Nordthüringgau, die nach Grosse vom gleichen Typ war wie die Königspfalzen Werla und Tilleda, war Stammsitz dieses Geschlechts, nach dem es häufig benannt wurde. Über diesen Grafen Lothar sind wir verhältnismäßig gut unterrichtet. Wir wissen, dass er 941 an der Verschwörung Heinrichs von Bayern gegen OTTO DEN GROSSEN teilnahm. Als der König zu Quedlinburg von dem Anschlag erfuhr, sollte auch Lothar mit den übrigen Aufständischen hingerichtet werden. Die Fürbitte seiner Freunde rettete ihm das Leben, so dass er mit einer Schutzhaft bei Graf Bertold in Bayern davonkam. Der König konfiszierte und vergabte alle seine Güter. Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben (Klein-Santersleben bei Neuhaldensleben) und Gutenswegen (bei Groß-Santersleben) zurück, die beide im Nordthüringgau im Raume nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande gefestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eila (Heilikswinda) zur Gattin. Thietmar erwähnte Eila als seine Tante und Gattin Bertolds, dem sie die Söhne Heinrich und Bucco (Burchard) schenkte. Sie starb am 19. August 1015 und wurde in dem von ihr errichteten Kloster zu Schweinfurt bestattet. Zur Sühne für seine Untreue errichtete Lothar zu Ehren der Jungfrau Maria in Walbeck ein Kollegiatstift, dem er den zehnten Teil seines Erbes übertrug. Leider wurde der Besitz nicht näher aufgeführt. Er lag wohl in nächster Umgebung von Walbeck. Graf Lothar starb am 21. Januar 964.
    Er war mit Mathilde vermählt, deren Herkunft uns noch später beschäftigen wird. Sie sorgte unter Mitwirkung ihrer beiden Söhne für die Stiftung ihres Gatten, den sie als Witwe um viele Jahre überlebte, bis sie am 3. Dezember 991 starb. Als beider Söhne nannte der Sächsische Annalist Siegfried und Lothar.

    oo Mathilde von Arneburg, Tochter des Grafen Bruno - 3.12.991

    Kinder:
    - Eilika - 19.8.1016
    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915-15.1.980
    - Lothar III. - 25.1.1003
    - Siegfried - 15.3.991
    - Heinrich
    - Thietmar Abt von Corvey (983-1001) - 12.3.1001

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 30,32,45 - Köpke, Rudolf/ Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 117 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 126 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 56,290 -

    Lothar heiratete von Arneburg, Mathilde. Mathilde (Tochter von von Arneburg, Brun und Frederuna) gestorben am 3 Dez 991. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  von Arneburg, Mathilde (Tochter von von Arneburg, Brun und Frederuna); gestorben am 3 Dez 991.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Walbeck

    Notizen:

    Mathilde von Arneburg
    Gräfin von Walbeck
    - 3.12.991
    Tochter des Grafen Bruno von Arneburg und der Frederuna

    Althoff Gerd: Seite 425, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 174 Me:
    3.12. Mahttild com + 991 Großmutter Thietmars von Merseburg

    Es handelt sich um die Großmutter Thietmars von Merseburg väterlicherseits, die Gemahlin Liuthars von Walbeck; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S VII ff.; Lippelt; Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Ihre Herkunft ist nicht mit Sicherheit zu klären; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 74 und 88.
    Sie findet sich auch im Necrolog von Magdeburg.

    Schölkopf, Ruth: Seite 74,88, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Lothar starb am 21. Januar 964. Er war mit Mathilde vermählt, deren Herkunft uns noch später beschäftigen wird. Sie sorgte unter Mitwirkung ihrer beiden Söhne für die Stiftung ihres Gatten, den sie als Witwe um viele Jahre überlebte, bis sie am 3. Dezember 991 starb. Als beider Söhne nannte der Sächsische Annalist Siegfried und Lothar.
    Mit dem Tode ihrer Schwiegermutter Mathilde, die nicht zuletzt aus Gram über den Verlust ihres Sohnes starb, setzte die Erbauseinandersetzung ein, da Lothar und Siegfrieds Nachkommen zu gleichen Teilen erbten. Lothar versuchte, Kunigunde um das Erbe zu bringen. Es bedurfte des kaiserlichen Eingreifens, um sie wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zu setzen. Leider führte Thietmar die strittigen Erbgüter nicht näher auf.

    Thietmar von Merseburg: Seite 132,290, "Chronik"

    Außer seiner Gattin Kunigunde [von Stade, Thietmars Mutter] beweinte ihn seine in vorbildlicher Rechtschaffenheit ehrwürdige Mutter Mathilde, die ihm bald nachfolgen sollte. Ja, sie erwarteet nun, all ihres Trostes beraubt, in tiefer Trauer ihren letzten Tag und ging am 3. Dezember des gleichen Jahres gläubig ein zu Christus, im Jahre 996 der Fleischwerdung des Herrn [richtig:991. Vgl. Anm. 72].
    Als er gestorben war [21.1.964 (Ann. necr. Fuld.], wünschte seine Gemahlin Mathilde mit Zustimmung ihrer beiden Söhne, das Gelübde ihres lieben Ehehernn zu vollenden, und ließ nach dem Tode des hochwürdigen Vaters Willigis den aus Ostfranken stammenden reinbert folgen.

    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Kinder:
    - Eilika - 19.8.1016
    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915-15.1.980
    - Lothar III. - 25.1.1003
    - Siegfried - 15.3.991
    - Heinrich
    - Thietmar Abt von Corvey (983-1001) - 12.3.1001

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 235,425 G 174 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 74, 88 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 132,290 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 210 -

    Kinder:
    1. von Walbeck, Lothar III. wurde geboren um 940/945; gestorben am 25 Jan 1003 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    2. von Walbeck, Siegfried wurde geboren in 945/950; gestorben am 15 Mrz 991 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    3. von Walbeck, Heinrich
    4. von Corvey, Thietmar gestorben am 12 Mrz 1001.
    5. 3. von Walbeck, Heilika wurde geboren um 930; gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.


Generation: 4

  1. 12.  von Walbeck, Lothar I. gestorben am 4 Sep 929 in Lenzen [19309],Prignitz,Brandenburg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Balsamgau,Deutschland; Graf im Balsamgau
    • Titel/Amt/Status: Derlingau,Deutschland; Graf im Derlingau
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Lothar I.
    Graf von Walbeck
    Graf im Derlin- und Balsamgau
    -4.9.929 bei Lenzen
    Eventuell Sohn des 880 gefallenen Grafen Lothar

    Althoff Gerd: Seite 412, "Königs- und Adelsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 112 Me: 5.9. Liutharius comes cum multis Lunzini obiit + 929

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Es handelt sich um einen der beiden Urgroßväter Thietmars von Merseburg, die beide in der Schlacht bei Lenzen 929 fielen; vgl. Waitz, Jbb. Heinrichs I., Seite 130 mit Anm. 4.
    Der eine ist der erste bekannte Angehörige des STADER (vgl. Hucke, Die Grafen von Stade, Seite 9), der andere des WALBECKER Grafenhauses; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S. VIII; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 73; Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 48.
    Wer der verzeichnete ist, läßt sich nicht entscheiden.
    Zu den Verwandten Thietmars im Merseburger Necrolog siehe oben Seite 235.
    Einer der beiden Liuthare begegnet auch in der Abschrift des ottonischen Familiennecrologs im Verbrüderungsbuch von St. Gallen; vgl. Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger; Seite 403, wo versehentlich nicht auf den STADER Grafen verwiesen wird.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    LOTHAR I., Graf von Walbeck, im Derlingau und Balsamgau
    + 929 gefallen

    War ein getreuer Gefolgsmann des Königs HEINRICH I. und war dessen Feldherr gegen die Slawen. Er fiel als Heerführer zusammen mit seinem Namensvetter Lothar II. von Stade in der Schlacht bei Lenzen/Prignitz gegen die Redarier siegreich, wodurch der Slawenaufstand zusammenbrach.

    Widukind von Corvey: Seite 89, "Die Sachsengeschichte"

    Am kommenden Morgen rückten sie gegen die genannte Burg vor, aber die Bewohner legten die Waffen nieder und erbaten nur ihr Leben, das sie geschenkt erhielten. Unbewaffnet sollten sie die Burg Lenzen verlassen. Die Unfreien aber, das ganze Geld, die Frauen und Kinder sowie das gesamte Hausgerät des Barbarenkönigs wurden als Beute gewonnen. Von den Unsrigen fielen in jener Schlacht die beiden Liuthare [Die Grafen Liuthar von Walbeck und Liuthar von Stade.] und einige andere Adlige.

    Lippelt, Helmut: Seite 48, "Thietmar von Merseburg"

    So auch im Falle Thietmars. Seine Vorfahren waren eng mit der sächsischen Geschichte verbunden. Beide Urgroßväter, Liuthar von Walbeck und Liuthar von Stade, waren 929 in der Schlachte bei Lenzen gefallen.

    Waitz, Georg: Seite 130 mit Anmerkung 4, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I."

    Das sächsische Heer feierte jubelnd seinen Sieg und seine Führer. Am folgenden Tag rückte man aufs neue vor die Stadt, die sich nun ergab. Auch auf sächsischer Seite kann der Verlust nicht unbedeutend gewesen sein. Genannt werden zwei Grafen Liuthar, die Vorfahren des Geschichtsschreibers Thietmar, die geblieben
    [Ann. Corbei. a.a.O.: de nostris vero duo duces Liutharii, quidam vero vulnerati, alii autem prostrati.
    Widukind: Ceciderunt etiam ex nostris in illo prelio duo Liuthari et alii nobiles viri nonnulli. Thietmar I, 6: ex nostris autem dou abavi mei uno nomine, quod Liutheri sonat, signati milites optimi et genere clarissimis, decus et solamen patriae. Non. Sept. cum multis aliis oppetiverunt.
    Necrol. Mers., Seite 240: Non. (5.) Sept. Liutharius comes cum multis Lunzini obiit.
    Vgl. über die beiden Grafen Raumer, Regesten Seite 28, und Lappenbergs Stammtafel, SS III Seite 723.].

    Schölkopf, Ruth: Seite 73, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Das Geschlecht der Grafen von Walbeck (an der Aller) trat mit dem am 5. September 929 in der Schlacht bei Lenzen gefallenen Heerführer Liutharius in das Licht der Geschichte. Mit ihm erlitt zugleich ein zweiter Liutharius, der Stammvater der Grafen von Stade, in der gleichen Stellung als dux den Schlachtentod. Bischof Thietmar von Merseburg als Nachkomme der Grafen von Walbeck väterlicherseits und der Grafen von Stade mütterlicherseits erwähnte beide in seiner Chronik als seine Urgroßväter. Er charakterisierte sie als milites optimi, erwähnte ihre hohe Abstammung: genere clarissimi und verlieh ihnen die ehrenvolle Bezeichnung: decus et solamenpatriae. Auch Widukind, die Annalen von Corvey und Magdeburg verzeichnen ihren Tod. Als Todestag wurde im Merseburger Totenbuch der 5. September notiert.
    Liuthar galt nicht als Ahnherr dieses Geschlechts, was aus der Erwähnung seiner hohen Abstammung bei Thietmar hervorgeht. Unhaltbar ist die Ansicht Walther Grosses, der das Geschlecht der WALBECKER als sächsische Edelherren seit dem 6. Jahrhundert in den östlichen, nordharzischen Gebieten ansässig machen möchte. Nach der Untersuchung von Sabine Krüger kann man wohl jenen älteren Grafen Lothar als Stammvater der WALBECKER in Anspruch nehmen, der von 822 an als Zeuge in den Corveyer Traditionen auftrat und vermutlich mit dem Grafen Lothar identisch ist, der seine Tochter Regenhild Graf Bernhard, einem Enkel des dux Hessi (+ 804), zur Gattin gab. Reginhilds Vater kann nicht mit dem 929 gefallenen Lothar identifiziert werden, wie es Dingelstädt in seiner Walbeckischen Chronik tat, da sich eine Gleichsetzung aus chronologischen Erwägungen als unmöglich erweist. Vielleicht gehörte noch ein jüngerer Graf Lothar, der von 860 an auftrat und 880 im Kampf gegen die Dänen fiel, in diese Familie.
    Thietmar nannte als seinen Großvater väterlicherseits und damit als Sohn des gefallenen Lothar ebenfalls einen Grafen Lothar.



    oo N.N.
    -
    Kinder:

    - Lothar II. - 21.1.964
    - Tochter
    oo Dietrich Graf von Haldensleben - 25.8.985



    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 204,235,412 G 112 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 91- Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 14 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Seite 130 mit Anmerkung 4 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 89 -

    Gestorben:
    gefallen

    Kinder:
    1. von Walbeck, N.
    2. 6. von Walbeck, Lothar II. wurde geboren um 900; gestorben am 21 Jan 964.

  2. 14.  von Arneburg, Brun gestorben am 30 Nov 978.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arneburg [39596],Stendal,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Arneburg

    Notizen:

    Brun Graf von Arneburg
    -30.11.978

    Nach Lex. MA und Herbert Ludat Schwiegersohn von Graf Volkmar I. vom Harzgau
    Nach Danuta Borawska Sohn des "gener regis" Siegfried und der Kotechind, Tochter von Liudolf, dem Bruder von König HEINRICH I.

    Althoff Gerd: Seite 424, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 169
    Lü: 27.11. Bruno com + 978 Graf von Arneburg
    Me: 29.11. Brun com

    Der Eintrag ins Merseburger Necrolog gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Thietmar III, 8 berichtet zum 30. November vom Tode Bruns von Arneburg, der auf einem Feldzug gegen Lothar von Franzien starb.
    Mit seiner Gattin Frederuna hatte er in Arneburg an der Elbe ein Mönchskloster errichtet; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 87; Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Seite 106, Anmerkung 3.
    Allgemein vgl. Hirsch, Jbb Heinrichs II. 1, Seite 456f.
    Brun war vermutlich Burggraf von Arneburg an der Elbe im Gau Belsem, das ein wichtiges Bollwerk gegen die Slawen war. Zusammen mit seiner Gattin errichtete er in Arneburg ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka, Heretburun, Wunna, Rondersdorf und in Weddingen. Brun erlag auf dem Rückweg vom Feldzug gegen Lothar von Franzien den Folgen einer Krankheit.

    Hirsch Siegfried: Band I Seite 456, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Excurs V

    Wir erwähnen Seite 200 Rikbert, den Bruder der Mutter Lothars III. von Walbeck, einen Großoheim des Geschichtsschreibers Thietmar.
    Nachdem schon früher andere Geschichtsforscher, namentlich Gebhardi in den Marchiones Aquilonales, die Genealogie der Häuser WALBECK und STADE erläutert hatten, hat auch der neueste Herausgeber des Thietmar, Lappenberg, eine genealogische Tafel zusammengestellt, in der alle Glieder dieser beiden Häuser, aus deren ersterem bekanntlich Thietmars Vater, aus deren letzterem Thietmars Mutter war, ihre rechte Stelle finden. Vollständig wäre die Arbeit erst, wenn jedem einzelnen Namen die Beweisstellen aus Thietmars Chronik oder aus anderen Quellen hinzugefügt wären; manche Unbestimmthiet oder Unrichtigkeit würde dann vermieden worden sein.
    Rikbert erscheint hier an der richtigen Stelle. Thietmar VI, 30 nennt selbst die Gemahlin seines Großvaters Liuthar II. Mathildis, und IV, 11 dieselbe als Mutter seines eigenen Vaters Siegfried. Sie starb den 3. Dezember 990. Als ihre Schwester, seines Vaters Tante, bei der er selbst den ersten Unterricht genoß, die Nonne Emnilda in Quedlinburg (s. IV, 11 und die Vita von Lappenberg pag. 724). In den Annalen Quedlinburgenses wird als im Jahr 991 gestorben aufgezeichnet: Emnildfilia Brunonis. An der Identität dieser mit der von Thietmar erwähnten läßt sich kaum zweifeln.
    Wo wir diesen Bruno zu suchen haben, hat sich schon lange aus der Kenntnis des Wirkungskreises seines Sohnes ergeben. In der Urkunde von HEINRICH II. vom 15. April 1003, Böhm. 934, erscheint die Stadt Elisenaburg (Ilsenburg) in pago Harthegowe in comitatu Richperti. - Rikbert war, wie wir schon oben Seite 200 erzählten, seiner Grafschaft von OTTO III. entsetzt worden, und suchte sie durch die Gunst HEINRICHS II. wieder zu erlangen; Liutgar, der damals an seine Stelle gekommen war, ist der Einzige, der bei der Huldigung HEINRICHS nicht erscheint; in der Urkunde HEINRICHS II. vom 11. Dezember 1022, wird Liutgar in pago Hartegowe genannt. Das war also die Grafschaft, um welche beide rivalisierten. Welches der Grund des zweimaligen Wechsels der Besitzer ist, können wir nicht angeben, da sich überhaupt, selbst mit Berücksichtigung aller vorhandenen Urkunden, die Geschichte einer Grafschaft kaum durch einen längeren Zeitraum mit Sicherheit verfolgen läßt. Denn in der Urkunde vom 3. September 1008 begegnet uns Ippo als Graf im Hartegowe. Auch das Todesjahr des Rikbert (dessen Todestag, der 9. Februar, wahrscheinlich im Necrol. S. Mich. Luneb. verzeichnet ist) bleibt uns unbekannt.
    Ilsenburg, wenngleich in einem anderen Gau gelegen, ist doch Arneburg nahe genug. Ein Graf Bruno von Arneburg, der beim Rückzug OTTOS II. aus Frankreich den 30. November 977 [richtig: 978] starb, wird von mehreren erwähnt; der Mittelpunkt seiner Macht, die Stadt Arneburg, war unter OTTO III. von den Slaven zerstört worden. Als HEINRICH II. sich mit ihrem Aufbau beschäftigte (1005) und sie geistlicher Hoheit übergab, wird noch ein Sohn desselben, Ziazo, ein Geistlicher erwähnt, der einen Teil der Feldmark aus der väterlichen Erbschaft innehatte [Siehe Seite 372. Ich glaube nicht, daß man den Friedrich und Ziazo des Jahres 984, Giesebrecht, Jahrb. II 1, 19 Note 3, für Söhne des Bruno von Arneburg halten kann.]. Graf Unico, der gleichfalls als Besitzer von Ländereien in dieser Feldmark genannt wird, kann nur in Folge einer wenig begründeten Conjectur sein Bruder heißen; Rikbert, eines Bruno Sohn, kann am leichtesten als des ARNEBURGERS Sohn die Grafschaft im Harzgau erworben haben. Einen näheren Beweis für seine und seiner Schwestern Emnilde und Mathilde Abkunft von Bruno von Arneburg gibt es nicht, und doch nehmen die neuesten Genealogen dieselbe unbedingt an.
    Des Bruno von Arneburg Gemahlin heißt Friderun. Das Calendarium Merseburgense bemerkt den Tod einer Frideruna dicht neben dem des Bruno; in einer Urkunde Benedicts VII. wird sie ausdrücklich so genannt. In trierischen Aufzeichnungen erscheint bekanntlich eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I., unter diesem Namen. Gibt es aber einen Beweis, daß diese Friderun, des Thiaderich, Grafen im westlichen Sachsen, Tochter, mit Bruno von Arneburg verheiratet war, und wenn nicht, was hat denn Raumer und Lappenberg zu diesen Annahmen verleitet? So viel wir sehen, nichts als die Vermutung des Johann Georg Eccard, daß Bruno, der Emnilde Vater, auch der Vater Ekberts des Einäugigen sei, welche sich wiederum auf eine Reihe der gewagtesten Vermutungen gründet. Ekbert des Einäugigen Person ist in genealogischer Beziehung selbst dunkel. Wir wissen, daß er an den Unternehmungen Wigmanns II. gegen Hermann Billung und OTTO I. teilnahm; er wird von gleichzeitigen Schriftstellern consobrinus und Sohn der Mutterschwester OTTOS genannt; er und Wigmann heißen nepotes des Herzogs Hermann: Wigmanns II. Vater war bekanntlich der 944 verstorbene Wigmann I. Daß auch Ekbert des letzteren Sohn gewesen, findet sich nirgends; vielmehr scheint einiges darauf hinzudeuten, daß er und Wigmann II. von einer Mutter geboren, aber nicht von demselben Vater erzeugt seien. Den Namen von Ekberts Vater zu entdecken, bleibt ein vergebliches Bestereben; das Haus desselben bis auf ARNULFS Zeiten zurückzuführen und mit dem des Bruno von Braunschweig zu verknüpfen, ist Willkür. Die Mutter Ekberts und Wigmanns II. war ohne Zweifel eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I.; daß sie aber von Eccard und seinen Nachfolgern Friderun genannt wird, ist nur eine auf der oben angeführten Stelle beruhende Conjectur. Falke war scharfsinnig und gelehrt genug, zu wissen, daß Bruno, der Vater der Emnilda, nicht Ekbert des Einäugigen Vater gewesen, und keinen Zusammenhang mit dem billungischen Hause habe.

    Uhlirz Karl: Seite 115, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III."

    Da ein Erfolg der Belagerung nicht zu erwarten war, der Winter nahte, die Verpflegung der großen Reitermassen wachsende Schwierigkeiten bereiten mußte, und im Lager Krankheiten ausbrachen, denen unter anderem Graf Brun von Arneburg zum Opfer fiel [Necr. Merseb: III. kal. dec. Brun comes. Necrol. Luneb. zu V. kal. dec. Thietmari Chron. III, c. 8: in illo itinere, multis infirmitate nimia compressis, Brun, comes Harneburgensis, miles per cuncta laudabilis, obiit II. kal. dec. - Vgl. Matthäi Seite 22 Anm.2; Hirsch, Jahrb, H. II. I, 456.], ordnete der Kaiser, der seiner und des Reiches Ehre genug getan zu haben meinte, Ende November den Rückzug an

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Wenn wir den weiteren Inhabern von Grafschaftsrechten im Harzgau nachgehen, so stoßen wir noch auf eine andere Familie. Wir sind über sie durch zahlreiche Quellenaussagen unterrichtet. Thietmar von Merseburg berichtet, auf dem Rückzug von einem Feldzug gegen König Lothar von Franzien sei ein Graf Brun am 30. November 978 an den Folgen einer Krankheit erlegen. Dieser Graf Brun wird mit dem Brun comes identisch sein, dessen Todestag das Merseburger Totenbuch am 29. und das Lüneburger am 27. November notierten. Thietmar charakterisierte Brun als einen miles per cuncta laudabilis. Er bestimmte seinen Herrschaftsbereich durch die Bezeichnung comes Harneburgensis. Arneburg an der Elbe (nordöstlich von Stendal) im Gau Belsem war durch seine Lage ein ganz besonders wichtiges Bollwerk gegen die Slawen. Eine Bedeutung läßt sich aus den Ereignissen nach Bruns Tode ablesen. Die Bewachung der Stadt wurde im Jahre 997 abwechselnd Erzbischof Giselher von Magdeburg und Markgraf Lothar von Walbeck anvertraut, die ihre Zerstörung nicht verhindern konnten. Die Einrichtung der Arneburg läßt sich zu der in Merseburg in Parallele setzen. Vermutlich verwaltete Bruno eine Art Burggrafenamt. Ob mit diesem Amt auch Grafenrechte - etwa im Gau Belsem - verbunden waren, läßt sich nicht überprüfen. Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.
    Aus dem gleichen Jahre datiert eine Urkunde, die der erzbischöflichen Kirche in Magdeburg den Ort Arneburg mit 160 Hufen Land als Eigentum übertrug. Der König hatte diesen Besitz von seinem Kleriker Ziazo, den die Urkunde filius Brunonis comitis nannte, und Graf Unego erworben. Der Erbanteil an Arneburg und die königliche Schenkung in einem Gebiet, wo die Familie schon nachweisbar Eigentumsrechte besaß, sind ein Beweis dafür, dass Ziazo Sohn des Grafen Brun von Arneburg war. Ziazo wurde unter HEINRICH II. Kanzler für Italien. Er ist als solcher in der Rekognition nachweisbar. Ferner liegen mehrere Testate von ihm vor. Sein gutes Verhältnis zum König ergibt sich aus der Bezeichnung noster dilectus cacellarius und familiares.
    Es bleibt noch zu untersuchen, wer dieser Graf Unego war. Nach Aussage der Urkunde hatte der König die Hälfte der Stadt Arneburg und 60 Hufen Land von ihm erworben. Es verlautet nichts darüber, dass Unego mit Dietrich und damit Brun von Arneburg verwandt war. Wir kennen Graf Unego aus mehreren Urkunden. Im Jahre 1010 ist Werla in seiner Grafschaft bezeugt. Eine Urkunde von 995 erwähnte die Orte Sievershausen, Sillstedt und Wülperode in comitatibus Friderici comitis et Unegonis comitis et in pago Hardega. Aus der Art der Aufführung läßt sich nicht mit völliger Sicherheit auf Herrschaft zur gesamten Hand mit dem Harzgaugrafen Friedrich schließen. Beider Amtsbereich lag jedoch in engster Nachbarschaft. Er war das Resultat einer Grafschaftsteilung innerhalb der Verwandtschaft. Außerdem liegt von Graf Unego ein Testat vor. Sein Name selbst scheint etwas ungebräuchlich. Er ist mit dem in Sachsen üblichen Namen Unwan identisch, wie ein Diplom HEINRICHS II. beweist. Hierin hieß Unwan, der Erzbischof von Bremen, ebenfalls Unaco (Unego). Der Name Unwan war schon im 9. Jahrhundert als charakteristischer Name der Hessi-Sippe nachweisbar. Er ging vermutlich durch Versippung an die Familie der Harzgrafen über, wobei sich ein genauer Zeitpunkt nicht mehr feststellen läßt. Auf Grund des Besitzes muß angenommen werden, dass die Harzgrafen ihrerseits wieder mit der ARNEBURGER Grafenfamilie versippt waren. Der Harzgraf Unego könnte über seine Gattin zu Erbanrechten in Arneburg gekommen sein. Eine genaue Klärung der verwandtschaftlichen Abhängigkeit ist nicht möglich. Unego war vermutlich kein Sohn des ARNEBURGER Grafen, wogegen schon sein Amtsbereich spricht.
    Schwerlich war Graf Brun von Arneburg der mütterliche Urgroßvater Thietmars von Merseburg, wie Hirsch, Kurze, Wersebe und Bode darlegten. Man möchte Thietmars Großmutter Mathilde eher einer anderen Grafenfamilie einordnen. Mathildes Vater hieß wahrscheinlich Brun, falls ihre Schwester Emnild, die als matertera Thietmars bezeugt ist, mit jener Emnild identisch war, deren Todestag die Quedlinburger Annalen als den einer Emnild, filia Brunonis verzeichneten.

    Thietmar von Merseburg: Seite 93, "Chronik"

    Kapitel 6

    Damals aber rüstete sich der Kaiser mit allem Eifer zu seinem Zuge gegen den KARELINGER-König Luthar, der zu Aachen den königlichen Sitz und Palast, der immer zur deutschen Herrschaft gehört hatte, mit Heeresmacht anzugreifen und durch Umwendung des Adlers als sein Eigenthum zu bezeichnen sich erkühnt hatte. Dieser Adler befindet sich nämlich auf der östlichen Seite des Palastes, und es war Gebrauch, daß alle, die diesen Ort in Besitz hatten, ihn immer ihrem Reiche zuwandten. Als nun der Kaiser herankam, zog Luthar sogleich davon; allein OTTO setzte ihm nach, alles plündernd und verheerend, bis nach seiner Hauptstadt Paris. Auf diesem Zuge, auf dem viele schwer erkrankten, starb Brun, Graf von Harneburg [978. Arneburg nö. Stendal an der Elbe. Necr. Mers.: III. Kal. Dez. - Wohl Verwandter Bruns von Querfurt (VI, 94). Sohn: HEINRICHS II. Kanzler Theoderich (Ziazo).], ein durchaus preiswürdiger Ritter, am 30. November.

    Rupp, Gabriele: Seite 207, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Borawska hält es dagegen für möglich, daß Brun von Querfurt ein Cousin Gunthers von Merseburg und somit ein weitläufiger Verwandter der EKKEHARDINER gewesen sei. Sie sieht in dem 954 verstorbenen Ekkehard, dem Vater Gunthers, einen Bruders des 978 gestorbenen Grafen von Arneburg namens Brun [92 Thietmar (III, 8, SS rer. Germ. N.S. 9, Seite 106) berichtet, Brun sei auf dem Rückweg von einem Feldzug gegen den KAROLINGER-König Lothar am 30. November 978 an den Folgen einer Krankheit gestorben. Dieser Graf Brun wird mit dem "Brun comes" identisch sein, dessen Todestag das Merseburger Nekrolog am 29. November (Merseburger Totenbuch, Codex 129, Seite 16, in: Althoff/Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg) und das Lüneburger am 27. November (in: Althoff/Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, Seite 11, 37) Vgl. auch Althoff, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, Seite 424 G 169.] aus der Verbindung des Legaten Siegfried und der Guthie. Und Brun sei wiederum der Vater des Brun von Querfurt [93 Brun von Querfurt starb als Mönch nach Thietmars Bericht (VI, 95, SS rer. Germ. N.S. 9, Seite 388) an einem 19. Oktober. Das Jahr ist unbekannt.] gewesen [94 Borawska, Margrabia Misni, Ekkehard I. i Ludolfingowie, Seite 948.], dessen Sohn der 1009 als Märtyrer gestorbene Brun gewesen ist.
    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Nachricht von Petrus Daminai, der den Märtyrer Brun als einen Blutsverwandten des Kaisers OTTO III. bezeichnet [95 Petrus Damiani: Vita S. Romualdi, ed. Waitz, Ph. D., in: MGH SS 4, Hannover 1841, Seite 850: "Hic denique regis fuerat consanguineus (...)."].





    oo Frideruna

    Kinder:

    - Ziazo Kanzler für Italien
    - Dietrich Kanzler und Kaplan - 1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Nach H. Ludat
    - Brun Graf von Querfurt - zw. 1009/13
    - Emnilde - 991
    oo N.N. (Dobromir?)
    - Dietrich (Ziazo) Kanzler und Kaplan 1006-1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964



    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 424 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 456 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 207,277 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 93 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 Seite 115 -

    Brun heiratete Frederuna. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 15.  Frederuna (Tochter von Volkmar I.).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arneburg [39596],Stendal,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Arneburg

    Notizen:

    Frederuna Gräfin von Arneburg

    Nach Lex. MA und H. Ludat Tochter des Harzgrafen Volkmar I.

    Hirsch Siegfried: Band I Seite 456, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Excurs V

    Des Bruno von Arneburg Gemahlin heißt Friderun. Das Calendarium Merseburgense bemerkt den Tod einer Frideruna dicht neben dem des Bruno; in einer Urkunde Benedicts VII. wird sie ausdrücklich so genannt. In trierischen Aufzeichnungen erscheint bekanntlich eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I., unter diesem Namen. Gibt es aber einen Beweis, daß diese Friderun, des Thiaderich, Grafen im westlichen Sachsen, Tochter, mit Bruno von Arneburg verheiratet war, und wenn nicht, was hat denn Raumer und Lappenberg zu diesen Annahmen verleitet? So viel wir sehen, nichts als die Vermutung des Johann Georg Eccard, daß Bruno, der Emnilde Vater, auch der Vater Ekberts des Einäugigen sei, welche sich wiederum auf eine Reihe der gewagtesten Vermutungen gründet.
    Die Mutter Ekberts und Wigmanns II. war ohne Zweifel eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I.; daß sie aber von Eccard und seinen Nachfolgern Friderun genannt wird, ist nur eine auf der oben angeführten Stelle beruhende Conjectur. Falke war scharfsinnig und gelehrt genug, zu wissen, daß Bruno, der Vater der Emnilda, nicht Ekbert des Einäugigen Vater gewesen, und keinen Zusammenhang mit dem billungischen Hause habe.

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.

    Lutz Partenheimer:

    Nach Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft, S. 21 f., hatte Brun - nach einer Papsturkunde von 983 (Benedikt VII.) mit seiner Gemahlin Friderun zu Arneburg ein Benediktinermönchskloster gestiftet,
    das Kaiser Otto II. auf Bitten der Gründerfamilie in seinen Schutz nahm, so daß es den Status eines Reichsklosters erhielt. Die Hälfte der Arneburg hatte Brun dem Kloster überwiesen, die (andere) Hälfte mit 100 dazugehörigen Hufen ist durch eine Königsurkunde von 1006 als Besitz von Bruns Sohn Ziazo, einem Kaplan König Heinrichs II., überliefert. Ziazo muß den Besitz damals gegen eine Entschädigung an den Herrscher abtreten.





    oo Brun Graf von Arneburg - 30.11.978

    Kinder:

    - Ziazo Kanzler für Italien
    - Dietrich Kanzler und Kaplan - 1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Nach H. Ludat
    - Brun Graf von Querfurt - zw. 1009/13
    - Emnilde - 991
    oo N.N. (Dobromir?)


    Literatur:
    Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 456 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens -

    Kinder:
    1. 7. von Arneburg, Mathilde gestorben am 3 Dez 991.
    2. von Arneburg, Ziazo wurde geboren vor 978; gestorben in 1023.
    3. von Arneburg, Emnilde wurde geboren um 950; gestorben in 991.
    4. von Arneburg, Brun gestorben in 1009/1017.