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 Bohrer

Begga

weiblich um 620 - 693  (73 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Begga wurde geboren um 615/620 (Tochter von Pippin I und Itta); gestorben in 692/693; wurde beigesetzt in Andenne [5300],Wallonien,Belgien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Andenne [5300],Wallonien,Belgien; Gründerin von Andenne

    Notizen:

    Begga Gründerin von Andenne
    um 615/20 † 17.12.692/93 Begraben: Andenne an der Maas
    Tochter des Hausmeiers Pippin I. der Ältere aus dem Hause der PIPPINIDEN und der Itta

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 1798

    Begga, hl. (Fest: 17. Dez.; translatio: 7. Juli
    † 693 Begraben: Andenne an der Maas

    In den um 700 entstandenen "Virtutes S. Geretrudis" wird sie als Geretrudis Schwester und damit als Tochter des Hausmeiers Pippins des Älteren und der Itta/Iduberga bezeugt, dann um 805 in den "Annales Mettenses priores" als Mutter Pippins des Mittleren genannt, der dort zugleich als Sohn Ansegisels erscheint. Danach Nennung in vielen späteren Annalen, Chroniken und Viten. Begga gründete 691/92 nach Ansegisels Tod das Kloster Andenne, das sie mit Nonnen aus Nivelles, woher auch das Kirchengerät stammte, einrichtete. Ihre liturgische Verehrung ist vor dem 11./12. Jahrhundert nicht nachweisbar. - Die jüngst aufgetauchte Ansicht, sie sei vor Ansegisel mit dem dux Adalgisel vermählt gewesen, ist abzulehnen. Eine Legende stellt die schon seit dem 15. Jahrhundert oft geäußerte Meinung dar, Begga sei als Stifterin des Beginenwesens anzusehen.

    Quellen und Literatur:
    MGH SRM 2, 469 - MGH SRG, Ann. Mett. Pr., ed. B. v. Simson, 1905,2f. - MGH DD H IV, 470b (*) - Vita S. Beggae, AASSBelgii 5, 70-125 [11./12.Jh., hist. wertlos] - DGHGE II, 1559-1564; VII, 441-448 - Vies des Saints 12, 504f. -

    Hlawitschka Eduard: Seite 74, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    8. Begga

    Als Schwester Geretruds und damit als Tochter Pippins des Älteren und Ittas bereits bezeugt in den um 700 entstandenen Virtutes S. Geretrudis c. 10, MG. SS. rer. Merov. 2, Seite 469, dann um 805 in den Ann. Mett. prioir., hrsg. von B. v. Simon Seite 2; ebd. auch als Mutter Pippins des Mittleren genannt, welcher dort, Seite 1, als filius Ansegisili gekennzeichnet wird.
    Hiernach eine lange Reihe von Annalen, Chroniken und Viten; vgl. H. E. Bonnel, Die Anfänge des karolingischen Hauses (wie in Nr. 1), Seite 69f. und 150, dessen Kritik an der Vita S. Geretrudis und an den Ann. Mett. prior. freilich längst als unberechtigt erkannt und zurückgewiesen worden.

    Konecny Silvia: Seite 47,49,51, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

    Begga wurde erst nach ihrer Heirat durch den Mißerfolg Grimoalds I. zur Alleinerbin des Besitzes im östlichen Belgien.
    Die Ehe Ansegisels mit Begga brachte zwar die Vereinigung von zwei Komplexen des karolingischen Eigengutes, bei der Eheschließung stand jedoch die Befestigung eines Bündnisses von zwei Männern im Vordergrund, die schon einige Jahrzehnte hindurch eine gemeinsame Politrik betrieben hatten. Zur Alleinerbein wurde Begga erst lange nach ihrer Heirat im Zusammenhang mit dem mißglückten Versuch ihres Bruders Grimoald I. sich der Herrschaft zu bemächtigen. Nimmt man mit Bonell die Heirat Ansegisels und Beggas etwa um 630 an, dann könnte diese einen Versuch dargestellt haben, das Bündnis beider Sippen neu zu beleben, um mit vereinten Kräften wieder politischen Einfluß zu gewinnen. Tatsächlich regierte Ansegiselbereits 632 gemeinsam mit Bischof Chunibert vormundschaftlich für König Sigibert in Austrien.

    Ewig Eugen: Seite 163,183, "Die Merowinger und das Frankenreich"

    Der pippinidische Mannesstamm war mit Grimoald und seinem Sohn Childebertus adoptivus 662 erloschen. Das Erbe des Geschlechts fiel über Grimoalds Schwester Begga, die um 635 mit Ansegisel, dem zweiten Sohn Arnulfs von Metz, vermählt worden war, an die ARNULFINGER.
    Das pippinische Hausgut ging nach dem Untergang Grimoalds 662 auf Ansegisel und Begga, die Eltern Pippins II., über.

    Riche Pierre: Seite 30,50, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Diese Verbindung wurde in der Folgezeit durch die Heirat von Arnulfs Sohn Ansegisel mit der Tochter Pippins, Begga, noch besonders verstärkt.
    Auf den Ländereien von Pippins Mutter Begga wurde das Kloster Andenne gegründet; in Lobbes bei Lüttich setzte Pippin Altbischof Ursmar († 713) ein, dessen Nachfolger Ermino wurde.

    Schieffer Rudolf: Seite 17,22, "Die Karolinger"

    Auch die Verheiratung seiner Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel, die in jene Zeit fallen muß und die beiden Familien der ARNULFINGER und der PIPPINIDEN dauerhaft miteinander verband, spricht gegen die Vorstellung, der Hausmeier könnte den Kampf um die Macht bereits verloren gegeben haben.
    Da auch Bischof Chlodulf von Metz, der andere Sohn Arnulfs, bald nach 670 gestorben sein dürfte und anscheinend von seinem Sohn Aunulf nicht lange überlebt wurde, verblieben aus Arnulfs und Pippins Geschlecht allein Begga, die Witwe Ansegisels, und ihr Sohn, der um 640/50 geborene Pippin der Mittlere.
    Wie es den beiden gelungen ist, sich während der kritischen 660-er und 670-er Jahre ihrer zahlreichen Widersacher zu erwehren, Besitzungen und bewaffnete Anhängerschaft trotz aller Einbußen als entscheidendes politisches Kapital im Kern zu behaupten und obendrein die Erinnerung an machtvolle Taten der Vorväter an der Spitze der Austrier wach zu halten, ist nirgends überliefert. Bezeichnenderweise ließ Begga nach dem Tode ihres Gemahls mehrere Jahrzehnte verstreichen, bevor sie um 691 (das heißt erst nach dem Sieg ihres Sohnes) die für eine hochadlige Matrone geradezu standesgemäße Klostergründung in Andenne an der Mass vornahm, die ihr in späterer Zeit den Rang einer Heiligen eintrug.





    um 635 oo Ansegisel Domesticus um 610 † vor 679

    Kinder:

    - Pippin II. 635 oder 640/50 † 16.12.714




    Literatur:
    Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 94 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 163,181,183 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 43 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986, Seite 127 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen. Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 269 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 257 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 30,35,50 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 17,22 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 4 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 363 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 195,204,254 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 28 -

    Gestorben:
    17.12.

    Begga heiratete Ansegisel um 635. Ansegisel (Sohn von von Metz, Arnulf der Heilige) wurde geboren um 610; gestorben in 657/679. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Pippin II. wurde geboren in 635/650; gestorben am 16 Dez 714 in Jupille-sur-Meuse [4020],Wallonien,Belgien; wurde beigesetzt in Chèvremont [90340],Territoire de Belfort,Franche-Comté,Frankreich.

Generation: 2

  1. 2.  Pippin I wurde geboren um 580; gestorben in 639/640.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Austrasien; Fränkischer Hausmeier

    Notizen:

    Pippin I. (der Ältere) von Landen
    um 580 † 639
    Sohn des fränkischen Edlen Karlmann

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2167

    Pippin I. der Ältere, fränkischer Hausmeier
    † 639/40
    oo Itta (Iduberga)

    Spitzenahn der PIPPINIDEN, verfügte über ausgedehnten Familienbesitz zwischen dem Kohlenwald und der mittleren Maas (östliches Belgien), begegnet erstmals 613 als Repräsentant der austrasischen Großen, als er zusammen mit Arnulf von Metz dem neustrischen König Chlothar II. die Herrschaftsübernahme auch in Austrasien und Burgund ermöglichte. 623 erhob Chlothar II. seinen Sohn Dagobert I. zum Unter-König in einem Teil Austrasiens und bestimmte Arnulf und Pippin zu dessen engsten Beratern; spätestens seit 624/25 fungierte Pippin der Ältere im Amt des Hausmeiers. Als Arnulfwohl 629 sich aus der Politik zurückzog, wurde Bischof Kunibert von Köln sein Nachfolger. Der Tod Chlothars II. Ende 629 beendete die Eigenständigkeit Austrasiens. Pippins Einfluß schwand; als Dagobert 633/34 das austrasische Unter-Königtum für seinen minderjährigen Sohn Sigibert III. erneuerte, gab er ihm neben Kunibert nicht Pippin, sondern den Dux Adalgisel als faktischen Regenten zur Seite. Nach einer neuen Übersetzung der besonders dunklen Fredegarstelle IV, 61 scheint Pippin der Ältere zwischen 631 und 633/34 politisch entmachtet worden zu sein und sein Hausmeieramt an Adalgisel verloren zu haben; Fredegar wollte wohl "in seiner Parteinahme für Pippin den Amtsverlust kaschieren" (Wunder, 50). Erst nach Dagoberts Tod 638/39 erlangte Pippin erneut die austrasische Hausmeierwürde, starb aber wenig später. Der moderne Beiname 'von Landen' (ar. Leuven) geht auf brabantische Quellen des 13. Jh. zurück.

    Literatur:
    H. Bonnell, Die Anfänge des karol. Hauses, 1866 - E. Hlawitschka, Zur landschaftl. Herkunft der Karolinger, RhVjbll 27, 1962, 1-17 - Ders., Die Vorfahren Karls d. Gr. (Karl d.Gr., I, 1965), 51-58 - M. Werner, Der Lütticher Raum in frühkarol. Zeit, 1980, 342-354 - H. Wunder, Zur Entmachtung des austrasischen Hausmeiers P. (Fschr. H. Zimmermann, 1991), 39-54 - R. Schieffer, Die Karolinger, 1992, 12-19 -

    Hlawitschka Eduard: Seite 73, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    2. Pippin der Ältere, Hausmeier in Auster
    † 640

    Quellen bei BM² 2i-2q.
    Pippin, Repräsentant der austrasischen Adelsopposition, und Bischof Arnulf von Metz hatten 613 maßgeblichen Anteil am Sturz Brunhildes. 623 zum Hausmeier von Austrasien ernannt, leitete er die Politik Dagoberts I., der weitestgehend von ihnen abhängig war.
    Pippin war der Ahnherr der PIPPINIDEN.

    Schieffer Rudolf: "Die Karolinger"

    Auch der Hausmeier Pippin vermochte seinen bestimmenden Einfluß nicht auf Dauer zu behaupten. Nachdem ihm zunächst an Arnulfs Statt der Bischof Kunibert von Köln als geistlicher Ratgeber König Dagoberts zur Seite getreten war, entfiel 629 durch den Tod Chlothars II. überhaupt das austrischen Sonderkönigtum, auf das sich Pippin gestützt hatte. Dagobert I., der das Erbe des Vaters im Gesamtreich antrat und nach Neustrien ging, ließ den Hausmeier ebenfalls dorthin kommen und wies ihm zeitweise einen Aufenthalt in Orleans an; es ist bezeugt, dass dabei wachsende "Eifersucht der Austrier", also wohl anti-pippinidischer Kreise unter den Großen, mit im Spiel war, doch bleibt ungewiß, inwieweit der König selbst die Entfernung Pippins aus der Heimat als "politische Kaltstellung" (M. Werner) betrieben hat. Immerhin ist augenscheinlich, dass in den 630-er Jahren die großen Entscheidungen ohne Pippins Beteiligung fielen, als es darum ging, vornehmlich mit Blick auf militärische Gefahren rechts des Rheins die austrische Unterherrschaft zu erneuern, diesmal für Dagoberts minderjährigen Sohn Sigibert (III.), und als faktischen Regenten neben Bischof Kunibert den Herzog (dux) Adalgisel aus einer weiteren, gewiß vornehmen Familie Austriens zu bestellen, schließlich, nach der Geburt eines zweiten Königs-Sohnes namens Chlodwig (II.), auch über Dagoberts Tod hinaus ein Nebeneinander von austrischer und neustrischer Monarchie ins Auge zu fassen.
    Allerdings fällt auf, dass während all dieser Jahre kein neuer Hausmeier für Austrien in den Quellen auftaucht, also Pippins Anspruch auf eine führende politische Rolle zumindest theoretisch gewahrt blieb. Auch die Verheiratung seiner Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel, die in jene Zeit fallen muß und die beiden Familien der ARNULFINGER und der PIPPINIDEN dauerhaft miteinander verband, spricht gegen die Vorstellung, der Hausmeier könnte den Kampf um die Macht bereits verloren gegeben haben. Seine Stunde schlug erneut, als König Dagobert Anfang 638 oder 639 mit rund 30 Jahren starb, lange bevor seine beiden Söhne zu regierungsfähigem Alter herangewachsen waren. Anschaulich wird in der Fredegar-Chronik geschildert, wie Pippin sogleich den Umschwung zu seinen Gunsten in Auster herbeiführte: "... mit Kunibert beschloß er, wie es einst gewesen, so für immer das Band der gegenseitigen Freundschaft fest zu bewahren und dazu die Freundschaft aller gemeinsamen Anhänger unter den Austriern auf ewig an sich zu binden, indem er ihnen klug und freundschaftlich entgegentrat und sie milde regierte. Durch Gesandte wurde der gebührende Anteil Sigiberts an den Schätzen des Dagobert von der Königin Nanthild und dem König Chlodwig (von Neuster) abverlangt und zur Übergabe ein Gerichtstag anberaumt". Man sieht, dass Pippins politisches Gewicht wesentlich von der Unterstützung durch eine Vielzahl maßgeblicher Standesgenossen in Auster getragen war und nun eingesetzt wurde, um im Namen des etwa 10-jährigen Königs Sigibert die Belange der Austrier gegenüber dem neustrischen Hof seines vielleicht 5-jährigen Bruders Chlodwig zu reklamieren. Die Könige kamen dabei gar nicht selbst zu Wort, sie erschienen eher in der Rolle eines Aushängeschilds oder Faustpfands, dessen sich die rivalisierenden Großen im Machtkampf bedienten, und dies sollte fortan auch so bleiben, denn nach Dagoberts I. Tod ist kein MEROWINGER mehr auf längere Frist zu eigenständiger Regierung gelangt.
    Der Hausmeier Pippin der Ältere hat freilich die Früchte der so angebahnten Entwicklung nicht mehr ernten können, denn er starb bald nach seinem letzten Triumph, wohl im Jahre 639 und angeblich von allen Austriern betrauert "wegen seiner Liebe zur Gerechtigkeit und Güte".





    oo Itta (Iduberga) = Ida 592 † 652 Kloster Nivelles


    Kinder:
    - Grimoald † 662
    - Begga † 693
    oo Ansegisel, Sohn Arnulfs von Metz
    - Gertrud Äbtissin von Nivelles 626 † 17.3.659



    Literatur:
    Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984, Seite 22 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 428,438,441,444,447,451,479 - Deutsche Geschichte Band 1 Von den Anfängen bis zur Ausbildung des Feudalismus Mitte des 11. Jahrhunderts. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1982, Seite 260,261,263,264 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 76 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 117,120, 128,131,143,163,181-183 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 33,42,66 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986, Seite 68,74,78, 81,89,109,124,127 - Kalckhoff Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987, Seite 33-34 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen. Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 214,249, 251,253,258,269 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 30-35 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 12,14-20,22,26,29 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 74, 122,165,272,317 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 28 -

    Neue Deutsche Biographie - Pippin d. Ältere

    austrasischer Hausmeier, † 639/40.

    Zusammen mit dem (späteren) Bf. Arnulf von Metz bildet P. die älteste faßbare Vorfahrengeneration Karls d. Gr. und verdient vor allem deshalb Interesse. Beide gemeinsam betrieben 613 die Abkehr der Großen Austrasiens vom Regiment der alten Königin Brunichild († 613) und ihrer Urenkel, indem sie dem neustr. Merowinger Chlothar II. den Weg zur alleinigen Königsherrschaft über die Franken ebneten. Dieser respektierte die Eigenständigkeit des Teilreichs, überging P. aber zunächst bei der Vergabe des wichtigen Hausmeieramtes. Erst nachdem er den Austrasiern 623 seinen heranwachsenden Sohn Dagobert I. zum Unterkönig gegeben hatte, kam P. als Hausmeier zum Zuge (belegt 624/25) und behauptete sich in den folgenden Jahren in Kämpfen mit rivalisierenden Adelsgruppen. Als jedoch Dagobert nach dem Tod des Vaters (629) zum Gesamtherrscher aufstieg und nach Neustrien übersiedelte, verlor P. den dominierenden Einfluß und hielt sich zeitweilig, vielleicht zwangsweise, im fernen Orléans auf. In die Zeit seiner Entmachtung fällt die Eheschließung seiner Tochter Begga mit Ansegisel, dem Sohn Arnulfs von Metz, wodurch eine weitere Zusammenballung von Besitzungen und Anhängern im Maas-Mosel-Raum (als Machtbasis d. späteren Karolinger) angebahnt wurde. P.s Stunde schlug noch einmal, als er nach dem Tod Dagoberts (638/39) an die Spitze der Austrasier zurückkehren konnte (als Hausmeier nun im Bunde mit Bf. Kunibert von Köln, † um 663) und im Namen des unmündigen Teilkönigs Sigibert III. den Neustriern Anteil an Macht und Schätzen abverlangte. Da P. bald darauf starb, blieb es seinem Sohn Grimoald überlassen, die Führungsposition in Austrasien als Erbanspruch durchzusetzen.

    Literatur
    ADB 26; E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls d. Gr., in: W. Braunfels (Hg.), Karl d. Gr., Lebenswerk u. Nachleben I, 1965, S. 51-82; M. Werner, Der Lütticher Raum in frühkaroling. Zeit, 1980; H. Wunder, Zur Entmachtung d. austras. Hausmeiers P., in: FS H. Zimmermann, 1991, S. 39-54; R. Schieffer, Die Karolinger, 1992, 21997, S. 12-19; Lex. MA; LThK.

    Pippin heiratete Itta. Itta wurde geboren in 592; gestorben in 652 in Nivelles [1400],Wallonien,Belgien. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Itta wurde geboren in 592; gestorben in 652 in Nivelles [1400],Wallonien,Belgien.

    Notizen:

    Itta (Iduberga) = Ida
    592 - 652 Kloster Nivelles

    Hlawitschka Eduard: Seite 73, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    3. Ita/Iduberga
    Lebensdaten ergeben sich aus der Vita S. Geretrudis, vgl. B. Krusch in MG. SS. rer. Merov. 2, Seite 447ff.

    Schieffer Rudolf: Seite 18-20, „Die Karolinger“

    Pippins Witwe Itta (Iduberga), aus nicht näher bestimmbarem Adelsgeschlecht, tritt erst nach Pippins Tod deutlicher in den Quellen in Erscheinung, und zwar als Klostergründerin. Nach Art mancher vornehmer Damen der Zeit schuf sie sich gemeinsam mit ihrer jüngeren Tochter Gertrud einen geistlichen Alterssitz in Nivelles am Kohlenwald (südlich von Brüssel) und stattete ihn reich aus. Bei der Einrichtung des Nonnenkonvents beriet sie der aus Aquitanien stammende Missionsbischof Amandus, der (ganz ähnlich wie Arnulfs Gefährte Romarich) enge Beziehungen zum columbanischen, also irofränkischen Mönchtum hatte. Wenig später rief Itta sogar noch ein zweites Kloster weiter südlich in Fosses (bei Namur) ins Leben, das ausschließlich von Iren besiedelt wurde. Hier wie vor allem in Nivelles, wo sie 650 starb und beigesetzt wurde, wird die Gründung von dem Wunsch bestimmt gewesen sein, einen Ort beständigen Gebets für sich und ihre Angehörigen zu gewinnen, dazu ein allseits respektierliches Zentrum pippinidischer Macht und Größe, womöglich auch ein Refugium in Tagen des Unglücks. Wie sehr ein solches Kloster in den Rahmen adliger Familienherrschaft eingebettet war, ist schon daran abzulesen, dass Gertrud der Mutter nahtlos in der Leitung von Nivelles nachfolgte - sie sollte eine im Mittelalter weithin verehrte Heilige werden - und dass auch nach ihrem Tode (659?) die Würde der Äbtissin gleichsam im Erbgang auf Gertruds Nichte Wulfetrud, die Tochter ihres Bruders Grimoald, überging.

    Ewig Eugen: Seite 145, "Die Merowinger und das Frankenreich"

    Missiionsbischof Amandus hatte dem jungen König Sigibert die Taufe gespendet, beriet zu dieser Zeit aber auch Grimoalds Mutter Iduberga (Itta) bei der Gründung einer pippinischen Hausabtei zu Nivelles im Kohlenwald, das heißt im Grenzgebiet zwischen Auster und Neuster und zwischen Diözesen Maastricht und Cambrai. 651 gründete Iduberga mit ihrem Sohn Grimoald für den irischen Abt Foillan und seine Mönche die von dem neustroburgundsichen Hausmeier Erchinioald ausgewiesen worden waren, die Abtei Fosses westlich von Namur, an der Straße von Nivelles nach Dinant. Iduberga ließ für Nivelles Reliquien und Bücher aus Rom und von jenseits des Meeres kommen und fand dort 652 ihre letzte Ruhe. Die Abtei blieb wie Jouarre ein Familienkloster; auf Idubergas Tochter Gertrud (+ 659) folgte als Äbtissin ihre Nichte Wulfetrud, ein Tochter Grimoalds (+ 669).





    oo Pippin I. (der Ältere) von Landen - 639

    Kinder:

    - Grimoald
    - Begga - 693
    oo Ansegisel, Sohn Arnulfs von Metz
    - Gertrud Äbtissin von Nivelles 626-17.3.659



    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 76 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 145,182 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 130 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 30,35 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 18-20 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 39,74,317 -

    Name:
    Ida, Iduberga

    Gestorben:
    Kloster Nivelles

    Kinder:
    1. 1. Begga wurde geboren um 615/620; gestorben in 692/693; wurde beigesetzt in Andenne [5300],Wallonien,Belgien.
    2. Grimoald I. wurde geboren um 620; gestorben in 662 in Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich.
    3. von Nivelles, Gertrud wurde geboren um 626; gestorben am 17 Mrz 659.