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Notizen
Ellinrat Markgräfin der Ostmark
um 875 -24.5.nach 914
Illegitime Tochter des Kaisers ARNULF VON KÄRNTEN und der Konkubine Ellinrat
Werner Karl Ferdinand: Seite 460, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"
VI. Generation 23
Wenn die zu 914 V 24, BM² 2090 erwähnte Ellinrath nicht identisch ist mit der Tochter ARNULFS, die Engelschalk, Sohn Engelschalks I. (zu diesem Hause jetzt M. Mitterauer, Karolingische Markgrafen im Südosten, Wien 1963, 178ff.), entführte, dann ist hier eine weitere uneheliche Tochter ARNULFS einzusetzen.
Um seine Machtposition zu steigern, entführte der zwielichtige Markgraf Engilschalk 893 die uneheliche Tochter König ARNULFS. Er musste zuerst zu den Mährern fliehen, ehe er sich mit ARNULF durch Vermittlung Ellinratas aussöhnen konnte. Seine bayerischen Standesgenossen waren aber nicht bereit, eine Sonderstellung Engilschalks zu dulden. Er wurde von den vielen Feinden, denen er sich durch seinen Übermut verhasst gemacht hatte, verfolgt und mitten in der KAROLINGER-Pfalz Regensburg ergriffen, geblendet und getötet.
Konecny Silvia: Seite 154, "Die Frauen des karolingischen Königshauses"
Etwas anders verlief zwei Generationen später die Entführung einer Tochter ARNULFS durch Engilschalk, einen Sohn des Markgrafen Wilhelm. Der Entführer floh diesmal nicht in ein anderes fränkisches Teilreich, sondern suchte Unterstützung bei den Mährern, also bei einem "ausländischen" Fürsten. ARNULF söhnte sich bald mit Engilschalk aus und machte den Schwiegersohn zum Markgrafen im Osten. Im Grunde fand ARNULF sich damit wohl mit einer Lage ab, die zu ändern er doch nicht ausreichend Macht besaß. Überdies konnte ARNULF so die Verbindung Engilschalks zu dem Mährer-König Zwentibold nützen. Als dadurch aber ein Aufstand fränkischer Adeliger im Grenzbereich, den der Mährer-König unterstützte, nicht verhindert werden konnte, eilte Engilschalk - vermutlich in freundschaftlicher Absicht - zu ARNULF nach Regensburg. Dort versuchte eine andere Gruppe Adeliger, die dem Schweigersohn des Kaisers wohl schlecht gesinnt war, die unsichere Lage zu nützen und sich des Günstlings des Kaisers zu entledigen. Engilschalk wurde des Hochverats bezichtigt und geblendet. Die Ehe- und Bündnispolitik ARNULFS wurde in deisem Fall also von inneren Zwistigkeiten des Adels zunichte gemacht.
oo Engelschalk II. Markgraf der Ostmark - Frühjahr 893
Literatur:
Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 478 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 154 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 85,89 - [1]