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 Bohrer

von Lothringen, Gisela

weiblich 865 - 907  (42 Jahre)


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  • Name von Lothringen, Gisela 
    Geburt 860/865  [1
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status Fosses-la-Ville [5070],Wallonien,Belgien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Äbtissin von Fosses  
    Titel/Amt/Status Nivelles [1400],Wallonien,Belgien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Äbtissin von Nivelles 
    Titel/Amt/Status Friesland,Niederlande Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzogin von Friesland 
    Tod 907  [1
    Personen-Kennung I1073  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 27 Dez 2015 

    Vater von Lothringen, Lothar II.,   geb. um 835   gest. 8 Aug 869, Piacenza,Piacenza,Emilia-Romagna,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre) 
    Mutter Waldrada   gest. nach 869 
    Familien-Kennung F439  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Friesland, Gottfried II   gest. Jun 885, Rijnwaarden [6910],Gelderland,Niederlande Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung 885  [2
    Familien-Kennung F440  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 27 Dez 2015 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Gisela
      Äbtissin von Nivelles und Fosses
      Herzogin von Friesland
      860/65-26.10./21.5.907
      Tochter des Franken-Königs Lothars II. und der Friedelfrau Waldrada

      Werner Karl Ferdinand: Seite 455, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

      V. Generation 14

      Brandenburg gibt den Tod der Gisla"+ nach 908 I 18" an. Sie starb aber 907 vor X 26 (siehe D Ludwig IV., nr. 55, ed. Th. Schieffer, in dem sie 907X 26 als verstorben erwähnt wird), nachdem sie zuletzt im Diplom König Karls III. von 907 V 21 (Lauer 57) als Intervenientin auftritt. Ihr Gemahl Gottfried war nicht bloß "normannischer Heerführer", sondern hatte einen erheblichen Teil Frieslands als dux von Kaiser KARL III. zu Lehen, bis ihn 885 VI KARLS Heerführer, der BABENBERGER Heinrich, beseitigen ließ.
      Vgl. zu Gisla auch Hoebank, L'Abbaye de Nivelles, 1951, 109ff.

      Schieffer Rudolf: Seite 180,183, "Die Karolinger"

      Von der erwarteten Erstürmung sah der Kaiser jedoch bald ab und gewährte den Feinden freien Abzug und neue Zahlungen gegen die Zusicherung ihres Anführers Gottfried, sich taufen zu lassen, eine Lehnsherrschaft in Friesland zu übernehmen und durch Heirat mit Lothars Tochter Gisela (aus der nicht anerkannten Ehe mit Waldrada) in die karolingische Familie einzutreten. Das Verhalten KARLS III. entsprang wohl der Überlegung, durch Respektierung der faktischen Machtlage in Lotharingien, in die auch Giselas Bruder Hugo durch Überlassung der Einkünfte des Bistums Metz einbezogen wurde, eine notdürftige Befriedung herbeiführen zu können.
      Gegen ein vermeintlich gefährliches Komplott beider Schwäger rückte nämlich Graf Heinrich vom Grabfeldgau, Stammvater der BABENBERGER und bewährter Heerführer schon Ludwigs des Jüngeren im Mai 885 an den Niederrhein und ließ Gottfried mit vielen der Seinen während vorgetäuschter Verhandlungen umbringen, nachdem man zuvor seine Gattin Gisela, die Tochter Lothars II., in Sicherheit gebracht hatte( + 907 als Äbtissin von Nivelles und Fosses), wenig später wurde auch Hugo, ihr Bruder, in Gondreville in einen Hinterhalt gelockt, überwältigt zund geblendet, um seine Tage als Mönch im Kloster Prüm zu beschließen. (+ nach 895).

      Konecny Silvia: Seite 66 Anm. 10,152,154, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

      Später war LOTHARS I. [Richtig: Lothars II.] Tochter Gisla dort Äbtissin, nachdem sie die ihr von KARL III. übertragene Abtei Fosse mit Nivelle vertauscht hatte [BM² 2046, 2048,1971, 20239].
      Nur Gisla, eine Tochter Lothars II., erhielt ihre Abtei Fosse wohl nicht von ihrem Vater, sondern vermutlich von KARL III., der seine Verwandte auf diese Weise vielleicht für eine politische Unterstützung gegen die Normannen belohnen wollte.
      Eine zweite ausländische Ehe ging Gisela, eine Tochter Lothars II., ein. Es ist nicht ganz klar, auf wessen Anregung die Heirat zustande kam, da die Historiographen sie sowohl im Sinne der Bündnispolitik KARLS III. als auch Hugos, der Bruders Gislas, verstehen. Möglicherweise war diese Ehe auch Ausdruck eines Friedensschlusses und kurzfristig hergestellten Konsenses zwischen KARL III. und Hugo einerseits und dem Kaiser und den Normannen andererseits. Bald scheint sich Hugo um ein Bündnid mit dem Schwager gegen KARL III. bemüht zu haben, während dieser offensichtlich bestrebt war, Einfluß auf Gisla zu nehmen. Für letzteres spricht vor allem der Umstand, daß Gisla später als Besitzerin der Abtei Fosse aufscheint, Hugo hingegen wegens einer normannischen Verbindung geblendet wurde.


      882 oo Gottfried von Dänemark, Herzog in Friesland - 885


      Literatur:
      Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 75,80 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 450; Band II Seite 207,225,239,241, 143,542,547 - Hlawitschka Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont. Buchdruckerei und Verlag Karl Funk, Saarbrücken 1963, Seite 15 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 152,155 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 180,183 -
      [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .