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Notizen
Ermengard Äbtissin von Buchau und Chiemsee (857-866)
-16.7.866
2. Tochter des Königs Ludwig II. der Deutsche von O-Franken und der WELFIN Hemma, Tochter von Graf Welf
Borgolte Michael: Seite 273, "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie."
In Grafschaft Utos in pago Bara lag Heidenhofen (Schwarzwald-Baar-Kreis), in dem Ludwig der Deutsche 857 auf Bitten seiner Tochter Irmingart mit Abt Folkwin von Reichenau zwei Hufen gegen vier Zinslaute in Saulgau eintauschte.
Literatur:
Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986, Seite 273 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984, Seite 123 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 69 - [2]
Neue Deutsche Biographie - Irmengard von Chiemsee
Benediktinerin, * um 831 Regensburg, † 17.7.866 Frauenchiemsee.
Die zweite Tochter des damaligen Regenten von Bayern wuchs in Regensburg auf und wurde wie ihre Schwestern frühzeitig für das Klosterleben bestimmt. Die einzige Urkunde, die den Namen I.s nennt, vom 28.4.857 (Württ. UB I 149 f.), berichtet von einem Tausch zwischen dem Abt der Reichenau und I. als der Vertreterin des Klosters Buchau am Federsee, das der König „seiner geliebten Tochter I. geschenkt hat“. I. darf wie ihre Schwestern Hildegard in Zürich und Berta in Schwarzach als Vorsteherin (Äbtissin) des königl. Klosters angesehen werden. In einem unbekannten Jahr kam sie in das Tassilokloster Chiemsee. Ihre Stellung als Äbtissin ist zwar erst in einer späteren, verunechteten Urkunde bezeugt, aber höchst wahrscheinlich. Ihr wäre dann die Einführung der benediktinischen Regel und vielleicht auch die bauliche Wiederherstellung der Abtei zuzuschreiben, auch wenn der zeitliche Ansatz der seit 1960 in der Kirche wie in der Torhalle aufgedeckten Fresken nicht gesichert ist. I. wird bereits um 1000 als Selige verehrt (Erhebung durch Abt Gerhard v. Seeon 1004). Der eigentliche Seligsprechungsprozeß wurde erst 1922 aufgenommen und fand 1928 mit der Anerkennung ihrer Verehrung durch Pius XI. seinen Abschluß.
Literatur
J. Schlecht, in: Hist.pol. Bll. 168, 1921, S. 125-48, 212-31; A. Zimmermann, Kalendarium Benedictinum II, 1934; H. Tüchle, Lebensraum u. Lebenskreis d. sel. I, 1966; I. Schuster, Die sel. I. v. Chiemsee, 1966; V. Milojčič, Bericht üb. d. Ausgrabungen in Frauenchiemsee, 2 Bde., 1966.