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Notizen
Burkhard
Graf an der oberen Amper 1055
Wohl Sohn des Grafen Bucco (Burkhard) von Schweinfurt
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 171
1. Burkhard
F. siehe Vorbemerkung; einmaliges Vorkommen 1055 10/12 Neuburg Ebarhusen (Ebertshausen AG Fürstenfeldbruck) liegt im comitatu Burchardi DD 5, 489 ff n 360.
Vorbemerkung
Aus den Belegen für 3, 5, 7 und 11 ergibt sich ein klares, eindeutiges Bild der genealogischen Verhältnisse um die Wende zum 12. Jahrhundert. Von Burkhard (3), dem Vater des Salzburger Gegenerzbischofes Berthold, spannt sich sodann ein einleuchtender Bogen zu dem Grafen Kuno von Rihpoldisperga (2). Dieser muss nach der Lage seiner Tegernseer Lehensgüter Graf an der oberen Amper gewesen sein und die Grafschaft durch seine Tochter an Arnold I. von Dachau (Wittelsbach n 5) vererbt haben. Es ergibt sich dann, dass der Graf Burkhard, der 1055 als Graf an der oberen Amper erscheint (1), der Vater Kunos und Burkhards, des Vaters des Erzbischofs, gewesen sein muss. Da die Grafschaft an die Nachkommen Kunos kam, blieben die Abkömmlinge ohne den Grafentitel. Nur Burkhards gleichnamiger ältester Sohn wurde im Investiturstreit 1093 unter Absetzung des bisherigen Markgrafen Poppo II. (von Weimar-Orlamünde) Markgraf von Istrien. Nach seinem Tod kam die Mark an das Haus SPANHEIM. Auch besitzgeschichtlich lässt sich der Zusammenhang zwischen Moosburg und Dachau belegen. Um 1135 leistet 11 für einen Verwandten neben Gebhard von Valley Zeugenschaft, welch letzterer ein Nachkomme Kunos war (Wittelsbach n 28). Mosburg hat Vasallen zu Haimhausen (Castulus 18 f n 53 f; 23 f n 65; 61 n 187), Dörnbach (MB 9, 434) und Odelshausen (MB 9, 434), Orten, in denen auch die DACHAUER begütert waren. - Das herrschenden Auftreten des Namens Burkhard in 5 Generationen der Nachkommen des Grafen Burkhard von 1055 läßt erkennen, daß mit dem Namen eine ruhmreiche Überlieferung bewahrt werden sollte. Nun gab es in Bayern im 10. Jh. einen sehr bedeutenden Träger dieses Namens, den mit den Kindern des Herzogs Arnulf (+ 937) verschwägerten Burkhard, der Vater des Bischofs Heinrich von Augsburg war und als Burggraf von Regensburg und 1. Markgraf der Ostmark nach der Ungarnschlacht von 955 bekannt ist (LIUTPOLDINGER n 12). Das Andenken an ihn wurde auch bei den ebenfalls von Herzog Arnulf ausgegangenen Markgrafen von Schweinfurt gepflegt. Der bekannte Empörer Heinrich von Schweinfurt hatte einen jüngeren Bruder namens Bucco (Burkhard siehe LIUTPOLDINGER n 22), der von Thietmar Graf genannt wird. Thietmar weiß im allgemeinen sehr wohl, was er sagt; Bucco wird also Inhaber einer Grafschaft gewesen sein. Diese lag nicht im Bereich des Nordgaus, wo wir über alle Grafen gut unterrichtet sind. Wenn Bucco, wie seine Bruder Heinrich, annähernd um 1020 gestorben ist, so bleibt für den Ampergrafen Burkhard von 1055, wenn wir diesen als des letzteren Sohn betrachten, gerade die übliche Generationsspanne von 30 Jahren. Für die Grafschaft an der oberen Amper sind nach dem Grafen Engildio, der wiederholt zwischen 957 und 972 genannt wird (nQ 5, 106 f n 1190 f, 110 n 1193), bis auf Burkhard 1055 keine Grafen überliefert. Es bleibt also reichlich Raum, um auch Bucco, den rühmlichen Verteidiger von Creussen, als Grafen an der oberen Amper unterzubringen. Die innere und äußere Wahrscheinlichkeit dieser Zusammenhänge ist jedenfalls nicht gering, wenn auch bei der Spärlichkeit der Überlieferung absolute Gewißheit nicht zu erlangen ist. Damit reiht sich aber das später sogenannte Haus MOOSBURG in die vornehmsten Geschlechter des Landes ein, eine Stellung, die auch die bemerkenswerten Vorkommnisse bei der Schaffung der Grafschaft Moosburg 1179 mit zu erklären vermag. - Die alten Nekrologe aus dem 10. und 11. Jh. überliefern die Todesdaten dreier Grafen Burkhard. Das älteste (17/5 Purchardus comes Freising 10. Jh. Necr. 3, 80, 18/5 Purchardus comes St. Emmeram Anfang des 11. Jh. Necr. 3, 314) bezieht sich offenbar auf den Schwiegersohn des Herzogs Arnulf. Zwei weitere Daten aus dem 11. Jh. sind aus Niedermünster überliefert: zum 16/2 Purchart advocatus, zum 8/8 Purchart, Berhtolt comites (Necr. 3, 290 f); eines von ihnen oder beide scheinen sich auf die Grafen von 1003 und 1055 zu beziehen.
Kinder:
- Burkhard I.
- Kuno Graf von Rihpoldisperga
oo N.N. von Dießen, Tochter des Grafen Berchtold II.
- Kinder:
- Burkhard II. (I.) - 1106
- Burkhard III. - um 1133
- Berchtold Erzbischof von Salzburg (1097-1106) - 1115
- Mathilde
oo Eberhard I. von Ratzenhofen, Vogt von Geisenfeld - 1097, Stammeltern der Grafen von Abensberg [1]