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Notizen
Adelania
Königin von Burgund
- 23.3.963
Schneidmüller Bernd: Seite 90, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."
Ihre Tochter Mathilde wurde zur zweiten Gemahlin König Konrads von Burgund, der zuvor mit einer genealogisch schwer einzuordnenden Adela/Adelana vermählt war. Aus dieser ersten Ehe gingen vielleicht ein bald verstorbener Sohn Konrad und eine Tochter Gisela hervor.
Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan(Hg): Seite 11A,12,13A, "Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?"
Weitläufige Rekonstruktionsversuche mit mehrfachen Herleitungen HEINRICHS II. von KARL DEM GROSSEN hat Emil Kimpen, Zur Königsgenealogie der Karolinger- bis Stauferzeit, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 103, 1955, Seite 61-63, vorgenommen; sie beruhen auf vielfältigen Hypothesen oder bloßen Spekulationen, die nicht quellenkritisch gestützt werden (zum Beispiel König Rudolf I. von Burgund als Urgroßenekel König Pippins von Italien, Königin Adelana als Ururgroßenkelin Kaiser LUDWIGS II., Stammtafel Seite 62.
Noch schwieriger ist die Verbindung zu KARL DEM GROSSEN über HEINRICHS Mutter Gisela, Tochter des burgundischen Königs zu erweisen. Nach geltender Meinung entstammte sie nämlich nicht - wie ihre Geschwister - der Ehe des Vaters mit der westfränkischen KAROLINGERIN Mathilde, Tochter König Ludwigs IV. und Gerbergas. So wird in der genealogischen Forschung eine erste Verbindung König Konrads von Burgund mit der nur einmal und zudem schlecht bezeugten Königin Adelana postuliert, um eine unkanonische Nahehe von HEINRICHS II. Eltern auszuschließen. Doch die Herleitung Adelanas oder gar König Konrads von KARL DEM GROSSEN ist allen genealogisch-genretypischen Spekulationen zum trotz vom quellenkritisch gewissenhaft argumentierenden Historiker nicht eindeutig zu sichern [Die darum von Hirsch postulierte erste Ehe Konrads von Burgund läßt sich inzwischen durch eine allerdings schlecht überlieferte Urkunde von 963 März 23 erhärten, in welcher der König für Cluny urkundete pro remedio nostrae anime, Adelane videlicet regine et infantum nostrorum (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, bearb. v. Theodor Schieffer unter Mitwirkung von Hans Eberhard Mayer, München 1977, Nr. 38). Über Königin Adelana, der vermutlichen Mutter Giselas, ist sonst nichts bekannt, vgl. Eduard Hlawitschka, Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes, in: Ders., Stirps regia. Forschungen zu Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze, hg. v. Gertrud Thoma/Wolfgang Giese, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1988, Seite 307. Es geht freilich nicht an, Konrads erste Ehe mit Adelana nur wegen der schlechten Überlieferung der Urkunde von 963 abzulehnen, obwohl die Quellenlage durchaus schwierig ist: 967 April 967 begegnet in einem original überlieferten Placitum Conradus filius Conradus rex im Umkreis Kaiser OTTOS I. und Papst Johannes XIII. als Beisitzer im Gericht (D O I. 340); das schlechte Latein (fehlender Genitiv?) hat den Bearbeiter der Regesta imperii immerhin veranlaßt, König Konrad selbst als Beisitzer aufzuführen (Regesta Imperii II 1: Die Regesten des Kaiserreichs unter Heinrich I. und Otto I. 919-973, nach Johann Friedrich Böhmer neubearbeitet von Emil von Ottenthal, mit Ergänzungen von Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1967, Nr. 445). Die Nennung scheint aber einen gleichnamigen, offensichtlich zu Lebzeiten des Vaters verstorbenen Sohn hinzuweisen. Ob er als Teilnehmer an einem Placitum tatsächlich schon volljährig (so freundlicher brieflicher Hinweis von Eduard Hlawitschka) gewesen sein muß, stehe dahin. Nur in diesem Falle wäre der Geburtstermin Konrads/Kuno um 950 anzusetzen. Dann schiede Mathilde (* 943) als Mutter aus und ein zusätzliches Argument für eine erste Ehe König Konrads wäre gewonnen. Wie schwierig der Beweisgang angesichts der dünnen Überlieferung freilich ist, erweist die zweite Nennung dieses Konrad/Kuno in einer original überlieferten, in "Volkslatein" verfaßten Urkunde von 966 August 10: Chuonradus piissimus rex et uxor suo Mattilt regina et filii eius Cuono (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, D 39). Ob aus der Zuweisung eius statt eorum auf Konrad/Kunos Herkunft als Sohn nur vom Vater, König Konrad, und nicht von Mathilde geschlossen werden kann, wie es der Editor in seiner Vorrede vorschlägt, muß wegen der Sprache der Urkunde "als interessantes bildungsgeschichtliches Zeitdikument" (Vorrede Seite 154) nämlich in Zweifel gezogen werden: Wer uxor suo schreibt, darf nicht grammatisch auf filii eius festgenagelt werden! Darum scheint eine eindeutige Aussage, ob dieser Konrad als Sohn Adelanas oder Mathildes in Anspruch zu nehmen ist, ebensowenig möglich wie der Beweis der ersten Ehe König Konrads wegen seines gleichnamigen (967 volljährig oder soeben erst geborenen?) Sohnes. - Ohne Quellenbasis und nur auf Namengleichheit beruhend ist der Versuch der Einordnung Adelanas in konradinische Zusammenhänge bei Donald C. Jackman, The Konradiner. A Study in Genealogical Methodology (Ius Commune. Sonderhefte 47), Frankfurt am Main 1990, Seite 63, 144; vgl. Zur Auseinandersetzung mit diesem Buch Christian Settipani/Jean-Pierre Poly, Les Conradiens: un debat uoujours ouvert, in: Francia 23/1, 1996, Seite 135-166.].
Weinfurter, Stefan: Seite 23, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"
Wie die anderen erhielt auch Heinrich der Zänker eine königliche Frau, denn Gisela war die Tochter Konrads von Burgund aus seiner ersten Ehe mit Adelania.
Offergeld Thilo: Seite 170,171, "Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter"
Aethelstan knüpfte für seine zahlreichen Halbschwestern höchstrangige Eheverbindungen zu den Herrschern des Kontinents, blieb selbst allerdings auffälligerweise unverheiratet [Von seinen Halbschwestern heiratete Eadgifu Karl den Einfältigen, Eadhild Hugo von Francien, Eadgyth OTTO DEN GROSSEN, Aelfgifu Konrad von Burgund.].
oo 1. Konrad der Friedfertige König von Burgund (937-993) um 923-19.10.993
Kinder:
- Konrad
- Gisela ca 950/55-21.7.1007
972 oo Heinrich II. Herzog von Bayern 951-28.8.995
Literatur:
Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987 Seite 67 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 287,302 - Hlawitschka, Eduard: Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes. In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 100 1980 Seite 307 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 96 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 90,94 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan (Hg): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 11A,12,13A - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 23,220- [1]