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 Bohrer

von Ungarn, Judith

weiblich um 975 - nach 987  (13 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Ungarn, Judith wurde geboren um 970/975; gestorben nach 987.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin von Polen

    Notizen:

    Judith von Ungarn
    Herzogin von Polen
    um 970/75- nach 987
    Älteste Tochter des Großfürsten Geisa von Ungarn aus dem Hause der ARPADEN aus seiner 1. Ehe mit der Zarolta von Siebenbürgen, Tochter von Fürst Guyla

    Thiele, Andreas: Tafel 352, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    JUDITH
    oo BOLESLAW I., König von Polen * 967, + 1025

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOLESLAW I. "DER TAPFERE"
    * um 967, + 1025
    1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN, geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
    2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
    3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
    4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

    Thietmar von Merseburg: Seite 175, "Chronik"

    Buch IV Kapitel 37

    Im Jahre des Herrn 992, im zehnten Regierungsjahre Otto's III, am 25. Mai, ging der schon bejahrte Miseco von einem Fieber ergriffen aus diesem Pilgerleben in seine wahre Heimath hinüber, indem er sein Reich sehr vielen zur Theilung hinterließ. Indeß zog sein Sohn Bolizlav [222 Boleslaw Chrobry 992-1025. Er vertrieb seine 3 miterbenden Brüder. - S. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki. 1925.], indem er seine Stiefmutter und seine Brüder vertrieb, und seine Verwandten Odilienus und Pribuwoi blendete, wie ein listiger Fuchs dasselbe nachher wieder in eins zusammen. Er setzte, um nur allein zu herrschen, alles Recht und Gesetz aus den Augen. Er heirathete eine Tochter des Markgrafen Rigdag [223 wohl 984. Name unbekannt, Tochter des Markgrafen von Meißen (979-985).], entließ sie jedoch nachher wieder; darauf nahm er eine Ungarin zur Frau, von der er einen Sohn, Namens
    Besprim [224 986/87. R. Holtzmann setzt ihn gleich mit Otto (VIII, 1), vgl. Anm. 226.] erhielt, die er aber auch wieder fortwies. Die dritte hieß Emnildis; sie war eine Tochter des ehrwürdigen Herrn
    Dobremir. Diese, eine gläubige Christin, lenkte den unbeständigen Geist ihres Gemahls zu allem Guten und ließ nicht ab, durch reiche Almosen und Enthaltsamkeit ihre und ihres Gemahls Sündenmakel zu sühnen. Sie gebar zwei Söhne, den Miseco [225 Herzog Mieszko II. = Lambertus, * 990, 1025-1034.] und einen andern, dem der Vater den Namen seines geliebten Lehnsherrn gab [226 senior = "Vater" oder "Lehnsherr"? Holtzmann = Dobromir. Jedlicki Seite 225 Anm. 313 = Otto (vgl.. VIII, 1).]; außerdem drei Töchter, von denen die eine Aebtissin ist; die zweite heirathete den Grafen Herimann [von Meißen], und die dritte einen Sohn des Königs Wlodemir [von Rußland], wie ich weiter unten erzählen werde [227 Name der ältesten Tochter unbekannt; Reglindis, vermählt (V, 36) 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen (1009-1032, + 1038); 3. Tochter vermählt mit Swentepolk, Neffe und Adoptivsohn Wladimirs des Heiligen von Kiew, vgl. VII, 65,72f., VIII, 32.]

    Vajay Szabolcs de: Seite 88, "Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft."

    74) Györffy glaubt, daß Stephan seinen polnischen Neffen zum ersten Gespan der Burg Veszprem ernannte. Diese bedeutende bischöfliche Residenz war aber schon 1002 unter den Namen Veszprem (Wesprim) bekannt, und es ist wenig wahrscheinlich, daß sie damals ihren Namen von einem kaum über 15 Jahre alten Jungen bekommen hat.
    Der wahrscheinlich in der Mitte des 10. Jahrhunderts lebende Namengeber von Veszprem stand wahrscheinlich dem ARPADEN-Hause nahe, was auch erklärt, warum die Erstgeborene des Großfürsten Geysa eben diesen Namen für ihren polnischen Sohn erneuerte.
    Besprim ist keinesfalls eine polnischer Name; sein Auftauchen mag sogar andeuten, daß die verstoßene Fürstin ihr Kind schon in Ungarn zur Welt gebarcht hat, vgl. Ketrzynski: Polska a.a.O., Seite 221.
    75) Vgl. Balzer, a.a.O., Seite 62-63. - Besprim wurde im Frühjahr 1032 vergiftet. Am 7. Juni wird er schon als verstorben erwähnt. Die neuste polnische Forschung verneint seine Identität mit dem Prätendenten Otto, der nur ein Stiefbruder wäre und erst 1033 starb. Nur spätere Berichte machten aus den zwei kurzlebenden Rivalen des Micislaw eine einzige Person mit Doppelnamen Besprim-Otto.

    Ludat, Herbert: Seite 21,23, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag und seiner zweiten mit einer ungarischen Fürstentochter [113 Thietmar IV, 58. - Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 40 und H. Lowmianski, in: PPP, Band 2, Seite 128ff. mit Literatur, wo die in der älteren polnischen und noch in der modernen deutschen Forschung herrschende Verwirrung über die Söhne Boleslaws aus den verschiedenen Ehen und ihre Namen nochmals einwandfrei klargestellt ist; vgl. hierzu auch unten Anm. 160.], die ihm seinen Sohn Bezprim geboren hatte [114 Zu Bezprym (vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 62; und G. Labuda, in: SSS, Band 1, Seite 110) und seiner Rolle als Rivale Mieszkos II. vgl. D. Borawska, Kryzys monarchii wczesnopiastowski w latach trzydziestych XI w, 1964, - Bezprym, dessen Namen nach Ansicht der polnischen Forschung (St. Ketrzynski, Polska w X i XI q., 1961, Seite 221) nicht slavisch ist, nach ungarischer (vgl. u.a. J. Melich, A hontfoglalaskon Magyarorszag, o. J. (ca. 1925) aber nicht magyarisch, sondern slavisch sein soll und der sicher mit dem Ortsnamen Veszprim zu verbinden ist, darf als Enkel Gezas und Neffe Stephans des Heiligen gelten (vgl. Sz. de Vajay, Großfürst Geyza von Ungarn. Familie und Verwandtschaft, in: Südostforschungen, Band 21, 1962, besonders Seite 88ff. und Stammtafel).].
    Da die Eheschließungen zwischen Adelsgeschlechtern in jener Zeit stets einen politischen, das heißt friedens- und bündnisstiftenden Charakter trugen, ist fraglos auch die drei Jahrzehnte währende Ehe mit Emnildis [116 Der starke Einfluß, den Emnildis auf Boleslaw nach den Worten Thietmars (IV, 58) ausgeübt haben muß (vgl. auch ihre Charakterisierung bei Gallus I, 13), ihre Rolle als eifrige Christin und die offenbar glückliche und harmonische, bis zum Tode der Fürstin im Jahre 1017 währende Ehe haben R. Grodecki (in: Polski Slownik Biograficzny, Band 6, Seite 267) zu der Ansicht verführt, diese Ehe sei nicht unter politischen Gesichtspunkten geschlossen worden; anders hingegen schon St. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki, Seite 66 und 374; sowie J. Widajewicz, H. Lowmianski und G. Labuda, die nie an den bestimmenden politischen Motiv für diese so auffällig rasch nach dem Ehebund mit der Ungarin geschlossen Heirat gezweifelt haben.] aus ebensolchen Gründen zustande gekommen.
    Das politische Ehebündnis der PIASTEN mit dem Hause Rikdags verlor dadurch seine Bedeutung, und ihr Übergang in das Lager Theophanus und des jungen OTTO war nur die logische Folge [160
    Falls nicht, wie oben Anm. 152 vermutet und bereits von K. Buczek (in: Studia Zrodloznawcze, Band 10, Seite 132) dargelegt worden ist, das Bündnis Mieszkos I. mit dem Reich, verstärkt durch die Ehebündnisse mit Oda bzw. der Tochter Rikdags, für die PIASTEN überhaupt nie in Frage gestanden hatte! Möglicherweise hatte die Bindung an das Haus Rikdags mit der Hoffnung auf Abschirmung an der Meißen-Grenze sogar nur den Sinn einer zusätzlichen Sicherung im Falle der Thronbesteigung durch Heinrich den Zänker, falls sie - wie sogar meist in der Forschung angenommen wird - erst Anfang 984 geschlossen wurde. Mit der Auslieferung Meißens an Boleslav war dieser Schachzug der piastischen Politik in jedem Falle um seinen Erfolg gebracht. Bereits 985 kämpfte Mieszko an der Seite der Sachsen gegen die Liutizen, und vermutlich ist noch 985, spätestens 986 die zweite Ehe Boleslaws mit der Ungarin, der ältesten Tochter Gezas, geschlossen worden (zuletzt K. Buczek, a.a.O.). Dieser Akt setzt voraus, daß damals 985/86, wahrscheinlich aber bereits 984, der PIASTEN-Staat mit Ungarn eine gemeinsame Grenze hatte, das heißt, daß das Krakauer Land (und wohl Teile Schlesiens) aus dem PREMYSLIDEN-Staat herausgelöst und unter die Hoheit der PIASTEN getreten war, was fraglos nur mit Zustimmung Theophanus geschen konnte und als Preis für die Bündnistreue Mieszkos im gemeinsamen Kampf gegen Heinrich den Zänker, die PREMYSLIDEN und den Liutizenbund aufgefaßt werden kann. Nur die große Bedeutung, die diesen Erwartungen im Rahmen der piastischen Politik zukam, und die Notwendigkeit, sie entsprechend zu sichern, können diesen plötzlichen Schritt Boleslaws erklären, bei dem die Tochter Rikdags verstoßen wurde. - Gerade im Hinblick auf diese politische Konstellation, die sich für Theophanu und Mieszko spätestens mit der Auslieferung Meißens an Boleslav II. durch Heinrich den Zänker abzeichneten, möchte ich die Einverleibung des Krakauer Landes - mit K. Búczek gegen die bishherigen Ansichten in der Forschung - bereits 984 und die Eheverbindung Boleslaws mit der Ungarin, deren Namen uns nicht überliefert ist, eher 984/85 als später ansetzen. In diesen politischen Zusammenhang gehört nun wahrscheinlich auch die Ehe der zweiten Tochter Gezas mit einem unbekannten thüringischen Grafen, vermutlich dem Vater des Eremiten Günther (nobilis vir de Thuringia); dieser wird als cognatus Stephans von Ungarn, der sein avunculus war, bezeichnet. Die Eheschließung fällt wohl in das Jahr 984 (vgl. Sz. de Vajay, in: Südostforschungen, Band 21, Seite 47 und 75f.). - Es ist zu fragen, ob nicht Günthers Vater zum Geschlecht der EKKEHARDINER gehört hat, auf deren Beziehungen zu Hersfeld und die auffälligen Einträge der Todesdaten Ekkehards und seines Sohnes Hermann im Altaicher Nekrolog, dem Wirkungsbereich des Eremiten, R. Schölkopf (a.a.O., Seite 65) hingewiesen hat. Dieses auffällige thüringisch-ungarische Ehebündnis im Jahre 984 würde jedenfalls auf dem Hintergrund eines piastisch-ekkehardinischen Einvernehmens verständlich und erklärlich.].





    986-987 2. oo Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen) 967-17.6.1025


    Kinder:

    - Bezprym 987/90- 1032




    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 114,116,160 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 352 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 175 - Vajay Szabolcs de: Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft. in: Südostforschungen Band XXI R. Oldenbourg Verlag München 1962 Seite 88 -

    Judith heiratete von Polen, Boleslaw I. in 986/987. Boleslaw wurde geboren in 967; gestorben am 17 Jun 1025; wurde beigesetzt in Posen [60-010],Großpolen,Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Polen, Bezprym  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 987/990; gestorben in 1032.


Generation: 2

  1. 2.  von Polen, Bezprym Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Judith1) wurde geboren in 987/990; gestorben in 1032.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1031-1032, Polen; Herzog von Polen

    Notizen:

    Bezprym Herzog von Polen (1031-1032)
    um 987/90- 1032 ermordet
    Einziger Sohn des Herzogs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 2. Ehe mit der Judith von Ungarn, Tochter von Großfürst Geisa

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 36

    Bezprym (Bezprem, Weszprem), Herzog von Polen
    * 968, + 1031

    Ältester Sohn von König Boleslaw Chrobry aus seiner 2. Ehe mit einer ungarischen Prinzessin, wahrscheinlich einer Tochter Gezas.
    Bezpryms (seltener) Name scheint slavisch, nicht ungarischer Herkunft zu sein. Die Quellen schweigen von Bezpryms Schicksal nach der Scheidung seiner Eltern (987); nach einer Hypothese soll er Mönch in Pereum gewesen sein (999), nach einer anderen in Ungarn gelebt haben (Veszprém). Nach dem Tode seines Vaters (1025), der seinen Sohn Mieszko II. aus seiner dritten Ehe mit Emnilda zum Nachfolger und Alleinerben bestimmt hatte, nutzte Bezprym die verzweifelte Lage, in die sein Stiefbruder das Königreich Polen durch Kriege mit allen Nachbarn und durch Konflikte mit der Adelsopposition gebracht hatte, zur Realisierung seiner Erbansprüche aus, zwang 1031 mit Hilfe russischer Truppen und im Bund mit Kaiser Konrad II., König Mieszko II. zusammen mit dessen jüngstem Bruder Otto zur Flucht nach Böhmen. Als Nachfolger Mieszkos II. verzichtete er auf Krone und Kroninsignien, die er an Konrad II. auslieferte. Da Bezprym kurz darauf ermordet wurde, konnte Mieszko II. auf den Thron zurückkehren, mußte sich aber Konrad II. unterwerfen und sich mit der Aufteilung seines Erbes abfinden.

    J. Dowiat

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BEZPRYM + 1032
    Bezprym folgte 1031 nach Thronkrieg.

    Wolfram Herwig: Seite 232,237,238, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Mieszko II. war der Sohn Boleslaws aus dessen dritter Ehe, die dieser 987 mit Emnildis, der Tochter des wohl lausitzischen Fürsten Dobromir, geschlossen hatte [34 Lübke, Regesten 3, nr. 246; vgl. Ludat, An Elbe und Oder (Beilage).]. Dagegen war Bezprym der zweitälteste Sohn Boleslaws aus dessen zweiter Ehe mit einer Schwester Stephans I. von Ungarn [35 Siehe die Stammtafel bei Ludat, An Elbe und Oder (Beilage).]. Bezprym wurde vom jüngeren Halbbruder Mieszko vertrieben und ging zum Kiever Großfürsten Jaroslav ins Exil. Von dort trat Bezprym in Verhandlungen mit KONRAD II., was die Wiederaufnahme von Beziehungen zwischen der Rus und dem Reich zur Folge hatte [36 Lübke, Regesten 4, nr. 576a. Siehe auch Wipo c. 9 und 29.]. Daß dadurch der Sturz Mieszkos und der zeitweise Zerfall Polens ausgelöst würde, konnte freilich im Herbst 1025 noch niemad voraussehen.
    Dann fiel Bezprym, der Sohn von Mieszkos ungarischer Stiefmutter, mit russischer Hilfe im Osten Polens ein. Ihn unterstützte ein anderer Halbbruder Mieszkos, Otto, und auch ein Vetter ersten Grades namens Dietrich aus der Haldenslebener Verbindung seines Großvaters Mieszko I. trat als Prätendent auf [57 Ludat, An Elbe und Oder 54-56.].
    Allerdings nützte der SALIER die Abwesenheit des Polen-Königs und unterstützte Bezprym bei dessen Versuch, seinem feindlichen Halbbruder nachzufolgen. Der Sohn der Ungarin lieferte die polnischen Krönungsinsignien seines Vaters und Bruders aus und unterwarf sich der kaiserlichen Oberherrschaft [60 Lübke, Regesten 4, n. 600. Wipo c. 29.].
    Bezprym fiel jedoch bald darauf einem Attentat zum Opfer, worauf Mieszko sein böhmisches Exil verließ und die Herrschaft wiedererlangte.

    Ludat, Herbert: Seite 21, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag und seiner zweiten mit einer ungarischen Fürstentochter [113 Thietmar IV, 58. - Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 40 und H. Lowmianski, in: PPP, Band 2, Seite 128ff. mit Literatur, wo die in der älteren polnischen und noch in der modernen deutschen Forschung herrschende Verwirrung über die Söhne Boleslaws aus den verschiedenen Ehen und ihre Namen nochmals einwandfrei klargestellt ist; vgl. hierzu auch unten Anm. 160.], die ihm seinen Sohn Bezprim geboren hatte [114 Zu Bezprym (vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 62; und G. Labuda, in: SSS, Band 1, Seite 110) und seiner Rolle als Rivale Mieszkos II. vgl. D. Borawska, Kryzys monarchii wczesnopiastowski w latach trzydziestych XI w, 1964, - Bezprym, dessen Namen nach Ansicht der polnischen Forschung (St. Ketrzynski, Polska w X i XI q., 1961, Seite 221) nicht slavisch ist, nach ungarischer (vgl. u.a. J. Melich, A hontfoglalaskon Magyarorszag, o. J. (ca. 1925) aber nicht magyarisch, sondern slavisch sein soll und der sicher mit dem Ortsnamen Veszprim zu verbinden ist, darf als Enkel Gezas und Neffe Stephans des Heiligen gelten (vgl. Sz. de Vajay, Großfürst Geyza von Ungarn. Familie und Verwandtschaft, in: Südostforschungen, Band 21, 1962, besonders Seite 88ff. und Stammtafel).].

    Vajay Szabolcs de: Seite 88, "Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft."

    74) Györffy glaubt, daß Stephan seinen polnischen Neffen zum ersten Gespan der Burg Veszprem ernannte. Diese bedeutende bischöfliche Residenz war aber schon 1002 unter den Namen Veszprem (Wesprim) bekannt, und es ist wenig wahrscheinlich, daß sie damals ihren Namen von einem kaum über 15 Jahre alten Jungen bekommen hat.
    Der wahrscheinlich in der Mitte des 10. Jahrhunderts lebende Namengeber von Veszprem stand wahrscheinlich dem ARPADEN-Hause nahe, was auch erklärt, warum die Erstgeborene des Großfürsten Geysa eben diesen Namen für ihren polnischen Sohn erneuerte.
    Besprim ist keinesfalls eine polnischer Name; sein Auftauchen mag sogar andeuten, daß die verstoßene Fürstin ihr Kind schon in Ungarn zur Welt gebarcht hat, vgl. Ketrzynski: Polska a.a.O., Seite 221.
    75) Vgl. Balzer, a.a.O., Seite 62-63. - Besprim wurde im Frühjahr 1032 vergiftet. Am 7. Juni wird er schon als verstorben erwähnt. Die neuste polnische Forschung verneint seine Identität mit dem Prätendenten Otto, der nur ein Stiefbruder wäre und erst 1033 starb. Nur spätere Berichte machten aus den zwei kurzlebenden Rivalen des Micislaw eine einzige Person mit Doppelnamen Besprim-Otto.


    Literatur:
    Annalen von Hildesheim ad a. 1031,1032 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 45,72 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 152 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 21,35 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,440 - Vajay Szabolcs de: Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft. in: Südostforschungen Band XXI R. Oldenbourg Verlag München 1962 Seite 88 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 232,237 -

    Name:
    Bezprem, Weszprem

    Gestorben:
    ermordet