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 Bohrer

von Haldensleben, Dietrich

männlich - 985


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Generation: 1

  1. 1.  von Haldensleben, Dietrich gestorben am 25 Aug 985.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Haldensleben [39340],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Haldensleben
    • Titel/Amt/Status: 965-985, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Dietrich
    Graf von Haldensleben
    Markgraf der Nordmark (965-985)
    - 25.8.985
    Nach R. Wenskus vielleicht Sohn des IMMEDINGERS Dadi Thuring, der 949 Graf im Hassegau war
    Eventuell Sohn des Legaten Bernhard, aus dem Hause der BILLUNGER, dem um 929 die Provinz der Redarier unterstellt war
    Nach D. Borawska Sohn des BILLUNGERS Wichmann der Ältere (um 900-23.4.944) und der Frideruna

    Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1024

    Dietrich, Markgraf der sächsischen Nordmark
    + 985

    Mit ihm wird die später nach ihrem Stammsitz benannte Familie von HALDENSLEBEN greifbar, die im Nordthüringgau (westlich von Magdeburg) und im Derlingau (östlich von Braunschweig) begütert war. 953 erweist sich Dietrich als treuer Heerführer OTTOS I. im Liudolfingischen Aufstand. Später trat er als Anführer im Kampf gegen die Slaven und als Graf im Nordthüringgau in Erscheinung. In der Neuordnung der Herrschaftsbereiche nach dem Tode Markgraf Geros (965) erhielt Dietrich die sächsische Nordmark. Zusammen mit Erzbischof Adalbert von Magdeburg betrieb er 979 die Enthauptung des Grafen Gero von Alsleben, wohl eines Konkurrenten. Seiner Aufgabe, die unter OTTO I. gewonnenen Gebiete der slavischen Lutizen und Heveller weiter zu befrieden, wurde Dietrich nach dem Urteil Thietmars von Merseburg und späterer sächsischer Geschichtsschreiber nicht gerecht. Sie sehen in dem für die sächsische Herrschaft und die kirchliche Mission so katastrophalen Lutizenaufstand von 983 eine Reaktion auf seinen Hochmut und seine Nachlässigkeit. Dass dies zu seiner Absetzung geführt habe, wie Adam von Bremen und der Annalista Saxo berichten, ist unwahrscheinlich. Als Heerführer ist er an dem sächsischen Sieg an der Tanger beteiligt, im Thronfolgestreit von 984 gehört er zu den Gegnern Heinrichs des Zänkers. Die Quedlinburger Annalen melden den Tod des marchio zu 985. Sein Sohn Bernhard wurde 1009 Markgraf der Nordmark, zwei seiner Töchter heirateten Slaven (Oda["comitissa regia stirpe orta" a. 1121 in der Halberstädter Überlieferung] den PIASTEN-Fürsten Mieszko I. Mathilda den Heveller Pribislav), eine weitere den WETTINER Dedi. Wahrscheinlich ist Dietrich den BILLUNGERN zuzurechnen: D. Borawska hält ihn mit guten Gründen für den ältesten Sohn Wichmanns und der Frideruna, der Schwester der Königin Mathilde.

    Literatur:
    R. Schölkopf, Die sächs. Gf.en (919-1024) (Stud. und Vorarbeiten zu Hist. Atlas Niedersachsens 22, 1957), 93-98 - H. Ludat, An Elbe und Oder um das Jahr 1000, 1971, 44-56 - D. Claude, Gesch. des Ebm.s Magdeburg bis ins 12. Jh., T. 1 (Mitteldt. Forsch. 67/I, 1972), 125, 153ff. - D. Borawska, Mieszko I i Oda w gronie consanguineorum Ludolfingow (Spolercenstwo Polski sredniowiecznej, 1981), 11-34.

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und GrafenhäuserDIETRICH

    Graf von Haldensleben + 985

    War unter dem Markgrafen Gero I. Graf im Schwaben- und Nordthüringgau und eine treue Stütze der OTTONEN.Im Jahre 953 begab er sich zusammen mit dem BILLUNGER Wichmann an der Spitze eines Heeres auf den Weg nach dem belagerten Mainz. Ehe sie jedoch ihren Bestimmungsort erreichten, wurden sie von den Aufständischen abgefangen. Dietrich widerstand eindeutig der Werbung des aufsässigen Königs-Sohnes Liudolf, der ihn auf seine Seite ziehen wollte. Er kämpfte 954 vorwiegend gegen die Slawen mit und scheiterte 955 mit einem eigenen Feldzug. Er ist durch ein Diplom des Jahres 956 im Nordthüringgau im Gebiet um Wanzleben bezeugt und aus einer Urkunde des Jahres 966 geht hervor, dass er im Derlingau Herrschaftsrechte wahrnahm. Dietrichs ausgedehnter Eigenbesitz lag um Althaldensleben, also im Gebiet nördlich von Magdeburg. Nach dem Tode des Markgrafen Gero wurde Dietrich Markgraf der Nordmark, im nördlichsten und größten Teilbereich von Markgraf Geros I. Riesenmark. Er galt als dessen vornehmster Nachfolger neben fünf weiteren Markgrafen, die Teilgebiete bekamen. Bereits 968 führte er offiziell den Titel Dux. Dietrichs markgräfliche Befugnis erstreckte sich über den Gau der Heveller. Nicht mehr zu erhellen sind die Beweggründe, die ihn im Jahre 979 zusammen mit dem Erzbischof von Magdeburg zum Widersacher Geros von Alsleben werden ließen. Möglicherweise handelte es sich hierbei um den Austrag einer nachbarlichen Fehde; denn Alsleben, Geros Besitz, und Wanzleben und Seehausen, Dietrichs Eigentum lagen nahe beieinander. Er war letztlich seiner Aufgabe nicht gewachsen und provozierte durch seine harte Hand den großen Slawenaufstand von 983, durch den die deutsche Herrschaft zwischen Elbe und Oder zusammenbrach. Er unterstützte OTTO III. 983 im deutschen Thronkrieg und wurde im gleichen Jahr abgesetzt. Nach umstrittener Überlieferung starb er als Pfründner im Elend.

    Widukind von Corvey: Seite 181,199, "Die Sachsengeschichte"

    III. 23.
    Während der König gegen Mainz Krieg führte, verwaltete Herzog Hermann Sachsen. Als nun aus Sachsen ein neues Heer zur Verstärkung des alten geschickt werden sollte, standen Thiadrich und der junge Wichmann an seiner Spitze. Kaum hatten sie die Grenze zu den Franken erreicht, da wurden sie von Liudolf und Herzog Konrad umzingelt und in einen verlassenen Burgwall gedrängt. Als die Angreifer diesen zu nehmen versuchten, verlor der Fahnenträger vor dem Tor durch den Wurf einer Scheibe einen Arm. Dadurch kam das Gefecht zum Stillstand, und es wurde ihnen eine Waffenruhe von drei Tagen zugebilligt, damit sie nach Sachsen zurückkehrten.
    III. 24.
    Thiadrich wurde vin Liudolf durch große Versprechungen in Versuchung geführt, Wichmann sogar völlig auf die andere Seite gezogen.
    III. 45.
    Während dies in Bayern geschah, kämpfte Markgraf Thiadrich mit wechselndem Glück gegen die Barbaren. Als er sich einmal bemühte, eine ihrer Burgen zu nehmen, verfolgte er die Gegner bis an den Eingang eines Tores, drängte sie hinter die Mauer, eroberte die Vorburg und brannte sie nieder, und alles, was sich außerhalb der Mauer befand, wurde erbeutet oder niedergehauen; als er nun nach Verlöschen des Brandes zurückkehrte und die Hälfte der Krieger einen Sumpf durchschritten hatte, der an die Burg stieß, erkannten die Slawen, daß die Unsrigen wegen des schwierigen Geländes in Bedrängnis waren sowie weder Platz zum Kämpfen noch selbst Gelegenheit zur Flucht hatten, und verfolgten die Zurückkehrenden von hinten mit großem Geschrei; sie machten von ihnen an die fünfzig Mann nieder, und die Unsrigen ergriffen jämmerlich die Flucht.

    Trillmich Werner: Seite 76, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Markgraf Dietrich (965-985) [Grafschaften im Nordthüring-, Belsem-, Derlin-, Hochsee-Schwabengau, Osterwald, Hevellung und Morazini. Gründer von Königslutter, Helmstädter Vögte. Oda wurde erzogen im Familienkloster Calbe, das 983 zerstört und nach Schöningen verlegt wurde], der den Nordabschnitt von der Jeetze bis zum Magdeburger Raum befehligte, verfügte über Besitz zwischen Harz und Elbe, besonders um Calbe, Haldensleben, Schöningen, Königslutter, Seehausen und an der Jeetze. Ihm gelang es seit 983 nicht einmal, durch verstärkte Befestigung der Elbfurten bei Arneburg, Werben und Höhbeck das eigene Land vor verheerenden Einfällen zu bewahren.



    oo N.N. von Walbeck, Tochter des Grafen Lothar I.

    Kinder:

    - Oda um 960/65 - 1023
    979 oo 2. Mieszko I. Herzog von Polen um 922 - 25.5.992
    - Mathilde Äbtissin von Magdeburg
    - Othelhulda Nonne zu Quedlinburg - 1020
    - Bernhard I. - nach 14.4.1018
    - Thietberga
    oo Dedi I. Graf von Wettin - 13.11.1009


    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 278,280 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 42,45,54,64 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 150 - Annalen von Magdeburg ad a. 983 - Annalen von Quedlinburg ad a. 985 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 32 ad a. 983 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 85,91-92,100 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 123,129,138 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band 1, Seite 125,153 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 88,107,226,378,456,461,473,475,480 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 161,200, 241,252,273,284,292,309,391 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21,24,38,41,44-48,50,54, Anm.142,145,157,164,278,283,286,297,316,319,321,325,335, 339,358,374 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 13,94,105,274 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 104,113,124,126A,130A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 40,94,104,106,112,116,138,172,180,298 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 76 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 Seite 159,161,181,199,225 -

    Familie/Ehepartner: von Walbeck, N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Haldensleben, Thietberga  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. von Haldensleben, Oda  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 960/965; gestorben in 1023.
    2. 4. von Haldensleben, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 5. von Haldensleben, Othelhulda  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1020.
    4. 6. von Haldensleben, Bernhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 14 Apr 1018.


Generation: 2

  1. 2.  von Haldensleben, Thietberga Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Dietrich1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Markgräfin von Merseburg

    Notizen:

    Thietburg von Haldensleben
    Markgräfin von Merseburg
    -23.3.
    Tochter des Grafen Dietrich von Haldensleben und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Lothar von Walbeck

    Althoff Gerd: Seite 393, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 30 Lü: 23.3. Thietburg com

    Als Gemahlin des WETTINERS Dedi (G 161) wird eine Frau namens Thietburg erwähnt. Da mehrere Mitglieder der WETTINER im Lüneburger Necrolog begegnen, vgl. Kommentar G 26, sei hierauf hingewiesen, auch wenn ihr Todestag nicht bekannt und daher eine Zuweisung nicht möglich ist.
    Vgl. auch weitere unbekannte Gräfinnen dieses Namens (G 105 und G 125); allg. s. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 102.

    Posse, Otto: Tafel 1.8. Seite 39, "DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

    1. 8. DEDI.

    Beilage I, 1.
    Vermählt: Thietmar 6, 34 (SS 3,821): Insuper Thiedburgam, Thiedrici marchionis filiam, et ob hoc omne adeo intumit. Es dürfte zu schliessen sein, dass die Ehe noch zu Lebzeiten des (19. Dezember 985) verstorbenen Markgrafen Dietrich vollzogen wurde, da der Zusammenhang der Stelle bei Thietmar erkennen lässt, dass Dedo zur Erhaltung des Glanzes seines Familie die Verbindung mit dem angesehenen Markgrafen gesucht hatte. Unterstützt wird diese Annahme dadurch, dass Dietrich, Dedos Sohn, welcher im Jahre 1009 die Grafschaft und Lehen seines Vaters übernahm, doch wohl bereits nicht mehr in zu jungen Jahren sein konnte. Vgl. Posse a. O. 227, Anm. 41.
    Nach Behr wird Thietburg 1018 Nonne zu Quedlinburg. Diese ist aber die Tochter des Markgrafen Bernhard. Ann. Quedlinburg. 1018 (SS. 3, 84): Thiatburg Bernhardi marchionis filia, seculi onere abjecto, pie conversa, coelesti locatur in aura.

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    THIETBERGA
    oo DEDI I. VON WETTIN, Markgraf von Merseburg + 1009

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

    Dedi heiratet Thiedburg [Thieberga], eine Tochter des Markgrafen Dietrich , und zeugte mit ihr einen Sohn namens Dietrich .

    Thietmar von Merseburg: Seite 298, "Chronik"

    Kapitel 34

    Solltest aber du, mein Leser, Lust haben, zu erfahren, woher jener Graf Dädi stammte, so wisse, daß er aus dem Hause Buzici stammte, und daß sein Vater Thiedrich hieß. Er stand von Kindheit an in Diensten des Markgrafen Rigdag [von Meißen], seines Anverwandten, und war kräftig an Körper und Geist. Er führte, wie ich oben (B. III, Cap. 11) erzählt habe, die gegen uns aufgestandenen Böhmen nach der Zeizer Kirche hin. Hier durchschweifte er verheerend mit ihnen die ganze Gegend und führte zuletzt seine eigene Mutter, als ein Feind, nicht als Sohn handelnd, unter der anderen Beute mit sich fort. Darnach söhnte er sich wieder mit König Otto III. aus, wurde dessen Vasall und erwarb seine Huld und Freundschaft in kurzer Zeit. Unterdeß war Bio, der Graf von Merseburg, auf einem Kriegszuge gestorben, und Erzbischof Gisiler verschaffte dem Grafen Dädi darauf die ganze Grafschaft desselben, welche zwischen der Wippera [Wupper], der Saale, der Salta und dem Villerbizi [Wildenbach] liegt. Ueberdies erwarb er das Burgward Zurbizi, welches seine Vorfahren als ein Lehen besessen hatten, für sich und seinen Bruder Fritherich als Eigenthum. Dazu führte er noch Thiedburge, die Tochter des Markgrafen Thiedrich, heim, und über dies alles ward er so aufgeblasen, daß er dem König insgeheim und vielen Anderen offenkundig Beschwerden verursachte.

    Das nächste Weihnachtsfest [25. Decbr.] feierte der König in Pölde, und dort verlieh er Thiedrich, dem Sohne Dädi's, dessen Grafschaft und ganzes Lehen, wie es Rechtens war, auf Anhalten der Königin und seiner Großen.
    Damals ward auch die Mark und was sonst Wirinzo [Werner] von Seiten des Königs besessen hatte, alles dem Grafen Bernhard übertragen.

    Ludat, Herbert: Seite 39; Anm. 268,278, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

    Die eine seiner Töchter, Thietburga, war mit dem Grafen Dedi, dem späteren Patrizius von Rom, verehelicht [Pribislav war also zugleich verschwägert mit Mieszko I. und dem WETTINER Grafen Dedi (Ziazo), dem Patricius von Rom, der mit Thietburga, einer weiteren Tochter des Markgrafen Dietrich von Haldensleben, vermählt war (siehe oben Anm. 268; vgl. Thietmar VI, 50; Ann. Saxo a. 983.], einem nahen Verwandten Rikdags, in dessen Hand damals - zu Beginn der 980-er Jahre - das Gebiet der drei Marken im Süden erstmals vereinigt war; eine andere, Oda, hatte Mieszko sich erwählt.
    [Dedis Sohn, Dedi oder Ziazo genannt, später Patrizius von Rom, der nach dem Tode des Vaters (982 in Italien) dessen Nachfolge antrat, heiratet Thietburg, die Schwester der Oda von Haldensleben, wodurch er ein Schwager Mieszkos I. wurde.]

    Pätzold Stefan: Seite 13,94,274, "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."

    Zudem beanspruchte Dedo erfolgreich den Burgward Zörbig für sich und seinen Bruder Friedrich. Ebenso ist die Ehe mit Thiedburga, der Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark, als Hinweis auf seine angesehene Stellung innerhalb des ostsächsischen Adels zu werten [Zu Dietrich von der Nordmark vgl. S. Lüpke Seite 10, und zu Dedos Ehe mit Thiedburga vgl. Thietmari Chronicon VI 50, Seite 338 sowie Lübke, Regesten 3, 277a IIIc11. Zu den HALDENSLEBENERN vgl. R. Schölkopf, Seite 93-98, H. Ludat, An Elbe und Oder, Seite 24,54-56 und Stammtafel sowie W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.].
    Später heiratet Dedo Thiedburga, die Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark, und gewann durch diese Ehe Anschluß an die Grafen von Halsdensleben, eine adlige Verwandtengruppe aus dem Umfeld der IMMEDINGER [Vgl. R. Wenskus, Stammesadel, Seite 142 und W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.]
    Von dessen Sohn Dedo I. erzählt der Genealoge, daß er während der Herrschaft OTTOS III. durch die Hilfe Erzbischof Gisilers von Magdeburg den Komitat im nördlichen Hassegau erhielt. Thiedburga, die Tochter Markgraf Dietrichs von der Nordmark heiratete, einen Sohn namens Dietrich II. zeugte und schließlich von Markgraf Werner ermordet wurde.



    vor 985 oo Dedi I. Markgraf von Merseburg - 13.11.1009 erschlagen


    Kinder:

    - Dietrich II. - 19.11.1034 ermordet


    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 393 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 39,56; Anm. 268,278,382 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 13,94,274 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 227,228 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Seite 39 -
    Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 126A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 102 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 298 -

    Name:
    Thietburg

    Gestorben:
    23.3.

    Thietberga heiratete von Merseburg, Dedi I. vor 985. Dedi wurde geboren um 960; gestorben am 13 Nov 1009 in Mose [39326],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. von Wettin, Dietrich II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 990; gestorben am 19 Nov 1034.

  2. 3.  von Haldensleben, Oda Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Dietrich1) wurde geboren in 960/965; gestorben in 1023.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin von Polen

    Notizen:

    Oda von Haldensleben Herzogin von Polen
    um 960/65 - 1023
    Älteste Tochter des Grafen Dietrich von Haldensleben

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    ODA
    Mitbegründerin von Kloster Calbe
    oo MIESZKO I. Herzog von Polen + 1034

    Thietmar von Merseburg: Seite 173,175, "Chronik"

    Nach dem Tode seiner Mutter vermählte sich sein Vater Mieszko I. ohne kirchliche Genehmigung mit der Tochter des Markgrafen Dietrich von der sächsischen Nordmark, einer Nonne aus dem Kloster Calbe: Sie hieß Oda, und groß war ihr Verlangen. Verschmähte sie doch den himmlischen Bräutigam, um ihm einen Kriegsmann vorzuziehen, was alle Kirchenhirten und besonders ihr Bischof, der hochwürdige Hildeward von Halberstadt, mißbilligten. Doch das Heil des Landes und der Zwang zur Friedenssicherung ließen daraus keinen Bruch, sondern vielmehr ein heilsames Mittel zu dauernder Versöhnung werden; denn sie mehrte in allem den Dienst Christi, führte viele Gefangene in die Heimat zurück, löste die Ketten der Gefangenen, öffnete den Kerker der Beschuldigten. Gott wird ihr, so hoffe ich, die Größe des begangenen Vergehens vergeben, da solche Liebe zu frommen Werken an ihr kund ward. Aber wir lesen auch: Der wird vergeblich trachten, Gott zu versöhnen, der von seinem bösen Beginnen vorsätzlich nicht lassen will. Sie gebar ihrem Gatten drei Söhne: Mieszko, Swentepulk und ...[Wlodowej oder Lambert]; hochgeehrt lebte sie dort bis ans Lebensende ihres Gemahls, beliebt bei ihrer Umgebung und segensreich für die Menschen ihrer Heimat.
    Doch am 25. Mai im Jahre 992 der Fleischwerdung des Herrn, im 10. der Königsherrschaft OTTOS III., ging der nunmehr gealterte und kränkelnde Herzog aus dieser Fremde hinüber in die Heimat; sein Reich hinterließ er vielen zur Teilung; doch sein Sohn Boleslaw brachte es in füchsischer Verschlagenheit später wieder in seine Hand, indem er Stiefmutter und Brüder vertrieb und seine Verwandten Odilien und Przibiwoj blenden ließ.

    Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.: Seite 104,126, "Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?"

    Seit der Taufe Mieszkos I. 963/64 drohte diese Gefahr nicht nur aus dem sächsischen Westen, sondern auch aus dem polnischen Osten. Rin Ehebündnis stand für die gemeinsamen Interessen: Mieszko I. hatte (wohl 978) Oda, die Tochter des Markgrafen der sächsischen Nordmark, Dietrich von Haldensleben, geheiratet.
    Werner von Walbeck verlor sein Amt, das nun der Schwager Dedis erhielt, Graf Bernhard von Haldensleben erhielt. Auch diese Veränderung im Markengebiet war gegen Boleslaw Chrobry gerichtet, repräsentierte doch Bernhard Ansprüche gegen Polen, auf die die Grafen von Haldensleben nach der Vertreibung der Gemahlin Mieszkos I., Oda von Haldensleben, durch Boleslaw Chrobry nie verzichtet haben [Noch im Jahr 1033 erhält Dietriech, ein Sohn Mieszkos I. und Odas von Halbensleben, also ein Stiefbruder Boleslaws Chrobry, von Kaiser KONRAD II. einen Teil Polens, vgl. dazu Lübke, Nr. 609.].

    Ludat Herbert: Seite 24,47, "An Elbe und Oder"

    Spätestens 978 schloß Mieszko - sehr wahrscheinlich nach vor aufgegangenen kriegerischen Zusammenstößen, vielleicht noch als Auswirkung der Rebellion Heinrichs des Zänkers - den Bund mit Oda [149 Der Bund, den Thietmar (IV, 57) trotz seiner Vorbehalte als Garantie für den Frieden und die Rettung des Vaterlandes preist, ist wahrscheinlich unmittelbar nach dem Tode der Dobrawa, wohl noch 977, geschlossen worden. Bereits 977 hat Mieszko sich nicht mehr am Kampf Boleslavs II. gegen OTTO II. beteiligt; und die Kinder dieser Ehe mit Oda, Mieszko und Lambert müssen 990 mindestens 12 Jahre alt gewesen sein. - Dass Oda damals in St. Laurentius-Kloster zu Calbe an der Milde durchaus zu Recht als comitissa, regia stirpa orta bezeichnet werden konnte, ist nach dem, was über die königsnahe Stellung und Herkunft der Familie Dietrichs, der wohl einem der ältesten und vornehmsten Geschlechter entstammte, wahrscheinlich gemacht werden konnte und dürfte sich durch eine Verwandtschaft mit der Gemahlin HEINRICHS I., Mathilde, am ehesten erklären lassen. - Das Kloster Calbe wurde 983 eines der ersten Ziele der aufständischen Liutizen. Die Zugehörigkeit der Stifterin des Klosters Calbe an der Milde, Oda, zum HALDENSLEBEN-Geschlecht ist durch die Tatsache, dass diese Familie und die WALBECKER nachweislich hier in den Gauen Balsam und Mosidi ihren Allodialbesitz gehabt haben, gut begründet.], der Tochter Dietrichs von der Nordmark.
    Nach dem Tode ihres Gatten Mieszko wurde Oda von ihrem Stiefsohn Boleslaw gemeinsam mit ihren Söhnen vertrieben [A. F. Grabski sieht in seiner Biographie Boleslaws die Entschuldigung für glaubwürdig an und hält es für wahrscheinlich, dass Oda aus Kiev militärische Hilfe gegen ihren Stiefsohn erwartet hat. Das Auftreten einer russischen Gesandtschaft Ostern 991 in Quedlinburg und die damals vielleicht abgeschlossene Eheverbindung ihres Bruders Bernhard mit einer Tochter Vladimirs könnten diese Auffassung stützen.].
    Die im diesem Zusammenhang von Thietmar mitgeteilte Nachricht, dass bei der Vertreibung Odas auch zwei ihrer Vertrauten, nämlich Odilien und Pribuvoj, geblendet worden sind, bildet für die Forschung noch immer ein Rätsel. Die auf der polnischen Seite vertretene Ansicht, es habe sich um Würdenträger Boleslaws, die ersten namentlich bekannten überhaupt, gehandelt, die sich für Oda eingesetzt hätten, ist wenig überzeugend. Thietmar wird von dieser Tat unmittelbar aus dem Kreis um Oda nach ihrer Rückkehr erfahren haben, und die beiden Persönlichkeiten müssen ihm und seinen Lesern bekannt gewesen sein, sonst hätte er sie wohl schwerlich namentlich aufgeführt. Sie dürften daher wohl am ehesten Vertraute aus dem Kreis von Markgraf Dietrich anzusprechen sein, die Oda an den Hof Mieszkos begleitet hatten [357 Die Heirat der Tochter des Markgrafen war fraglos ein hochbedeutsames politisches Ereignis gewesen, mit dem die Vorgänge der folgenden Jahrzehnte im Elbe-Oderraum aufs engste verknüpft waren. Die Vertreibung der Fürstin und ihrer Kinder durch ihren Stiefsohn muß mitten in den Kämpfen um Brandenburg und das Lutizenland große Beachtung gefunden und Aufsehen in den Kreisen des sächsischen Adels erregt haben. Viele, die an diesen Geschehnissen unmittelbar beteiligt waren, lebten noch, als Thietmar darüber schrieb. Wenn Odilien und Pribuvoj irgendwelche Vertraute der Oda aus dem PIASTEN-Land gewesen wären, hätte er kaum einen solchen Vorgang berichtet, zum mindesten nicht die Namen genannt, die dem Leser nichts bedeuten konnten. Dass darum die beiden Genannten bekannte Persönlichkeiten aus dem Kreise der sächsisch-slavischen Adelsschicht gewesen sein müssen, halte ich für sicher.]. Der Name Odilien ist sicher nicht slavisch [358 Der Name gehört sicher zu Odi, Odilo von asl. Odo, Oda, Oddo, Otto. - W. Schlaug, aaO., 1962, S. 137, verzeichnet ihn unter den altsächsischen Namen vor 1000 auffälligerweise nicht. Es findet sich im St. Gallener Widmungsbuch die Eintragung Odelich zusammen mit Namen aus der GERO-CHRISTIAN-Familie, und Odila, Odolia (Äbtissin von Herford Mitte des 9. Jhs.) sind auch im Möllenbecker Nekrolog angeführt. Ich vermute, dass Odilienus ein Verwandter Odas gewesen ist, da der erste Namensbestandteil außer in Namen der Oda auch noch bei einer weiteren Tochter des Markgrafen Dietrich, Othelhulda, deren Tod als Nonne die Ann. Quedl. zum Jahre 1020 melden, wiederkehrt.], während Pribuvoj an Pribislav erinnert; die Vorstellung liegt jedenfalls nahe, dass ein Angehöriger dieses Geschlechts, das unter der Obhut des Markgrafen Dietrich stand, dessen Tochter Oda, die damals wohl nicht des Slavischen kundig gewesen sein dürfte, an den PIASTEN-Hof begleitet hat.

    Glocker Winfrid: Seite 359, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    Die polnische Forscherin wies in einem weiteren Aufsatz, Mieszko passim, auf mögliche verwandtschaftliche Beziehungen der LIUDOLFINGER zu den HALDENSLEBENER Grafen hin. Borawska gründet ihre Thesen auf das Auftreten typischer OTTONEN-Namen wie auch auf das Wissen um eine königliche Abstammung dieser Familie. Man wußte nämlich in der Tradition des Laurentius-Klosters zu Calbe an der Milbe von einer königlichen Abstammung der Klostergründerin Oda, die eine Urkunde Bischof Reinhards von Halberstadt (gedruckt im UB. Hochstift Halberstadt Band 1, Nr. 151) als "regia stirpe orta" bezeugt. Die Klostergründerin Oda kennen wir als eine Tochter Graf Dietrichs vom Nordthüringgau, mit dem für uns die HALDENSLEBENER erstmals faßbar werden (vgl. Schölkopf, Grafen Seite 93 ff.); Oda heiratete dann Herzog Mieszko von Polen. Gegen die von Holtzmann, Laurentius-Kloster Seite 177 ff., erhobenen Zweifel an der Identifikation der Dietrich-Tochter Oda mit der Gründerin des Klosters Calbe hält nun Ludat, An Elbe Anm. 149, an dieser Gleichsetzung fest; er ordnet Oda der Verwandtschaft der Königin Mathilde zu.




    979 oo 3. Mieszko I. Herzog von Polen um 922 - 25.5.992

    Kinder:

    - Mieszko 980- nach 992
    - Lambert



    Literatur:
    Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 226,378,456,471,474 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 359 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 20,24,39,41,44-48,50,54-56,88; Anm. 96,149,160,177,268,314,335,353,356 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 104,126 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 173,175 -

    Oda heiratete von Polen, Mieszko I. in 979. Mieszko wurde geboren um 922; gestorben am 25 Mai 992. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  von Haldensleben, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Dietrich1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Äbtissin von Magdeburg


  4. 5.  von Haldensleben, Othelhulda Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Dietrich1) gestorben in 1020.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Quedlinburg [06484],Quedlinburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Nonne zu Quedlinburg


  5. 6.  von Haldensleben, Bernhard I. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Dietrich1) gestorben nach 14 Apr 1018.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Haldensleben [39340],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Haldensleben
    • Titel/Amt/Status: 1009-1018, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Bernhard I.
    Graf von Haldensleben
    Markgraf der Nordmark (1009-1018)
    - nach 14.4.1018
    Sohn des Grafen Dietrich von Haldensleben

    Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    BERNHARD I.
    + 1018 (? um 1045)

    Markgraf in der Nordmark ab 1009
    Wurde an Stelle des abgesetzten Werner von Walbeck zum Markgrafen ernannt. 1011 amtierte er im Gau Morozani. Bemerkenswert ist, dass dieser Gau noch 975 Gero von Alsleben unterstanden hatte. Bernhard wurde 1014 beauftragt, Werner von Walbeck vor das königliche Gericht zu laden. Er wurde von Bischof Thietmar von Merseburg, der einzigen erzählenden Quelle zu Bernhard, als unfähig und streitsüchtig überliefert. Als er kriegerisch gegen den Erzbischof von Magdeburg vorging, mußte er seine Kampfeslust teuer mit seiner Ehre bezahlen. Der König zwang ihn nämlich, sich 1017 barfuß vom Bann lösen zu lassen, den der Erzbischof über ihn verhängt hatte, und Besserung zu versprechen. Außerdem hatte er den Schaden von 500 Pfund Silber zu tragen. Er stritt auch mit den Bischöfen von Halberstadt und dem Haus WALBECK und stand gegen Polen.

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

    Die Mark jedoch und alles übrige, womit Werner vom König belehnt worden war, wurde dem Grafen Bernhard , einem Onkel [avunculus] des Markgrafen Dietrich , zugesprochen.

    Annalista Saxo: Seite 44, "Reichschronik"

    Das Jahr 1010.

    [Der König feierte Weihnachten in Pöhlde und dort verlieh er Theoderich, dem Sohne des erschlagenen Dedo, die Grafschaft des Vaters und das ganze übrige Lehen, wie es Rechtens war, auf Anhalten der Königin und seiner Fürsten. Außerdem wurde auch die Mark und was sonst Werinhar von Seiten des Königs besessen hatte, an Bernhard, den Oheim desselben Theoderich übertragen.] Dieser war der Sohn des Herzogs und Markgrafen Theoderich, welcher diese Würde verloren hatte, indem ihm Lothar darin folgte, desselben Werinhar Vater, als die Slaven die Kirchen in Branneburch und Havelbergan zerstört hatten und aufs Neue ins Heidenthum zurückgefallen waren. Graf Heinrich, der Sohn Heinrichs von Stathe, zerstörte das Schloß Herseveld, welches sein Vater erbaut hatte, und machte daraus ein Kloster und eine Congregation von Canonikern. Dieser ehrwürdige Graf war unterrichtet und im Dienste Gottes sehr eifrig, so daß er sich dreimal als Leibeigenen der heiligen Gottesmutter Maria übergab und eben so oft sich mit Büchern und anderen Kirchengeräthen
    freikaufte.

    Annalen von Quedlinburg

    Das Jahr 1018.

    Kaiser Heinrich beging das Weihnachtsfest in Franconofurt und das heilige Osterfest in Niumagun, und in diesem Jahre erlangte Bolizlav, nachdem durch Boten der Friede hergestellt war, des Kaisers Gnade wieder. In demselben Jahre erschien lange ein Komet, welcher den Gebieten Galliens den Jammer großer Verwüstung durch Thiadrich, außerdem der elenden Welt Pestilenz und Sterben verkündigte. In diesem Unglücke starb Baldrich, der Bischof von Lüttich, welchem Fulmodo folgte. Heinrich, Bischof von Wirzburg, Thiatmar, Bischof von Meresburg, Arnold, Erzbischof von Ravenna, der ehrwürdige Magadaburger Presbyter Odda, der Halberstädter Propst Athilger und sehr viele andere Vornehme beiderlei Geschlechts wurden dem irdischen Licht entzogen. Des Markgrafen Bernhard Tochter Thiatburg, welche die Last des weltlichen von sich geworfen und fromm sich zum Klosterleben bekehrt hatte, wurde in die Luft des Himmels erhoben.

    Reuter Timothy: Band III Seite 309, "Unruhestiftung, Fehde, Rebellion, Widerstand"

    In der langen Reihe von Konflikten zwischen Mitgliedern des sächsischen Hochadels und sächsischen Bischöfen am Ende des zweiten Jahrzehnts des 11. Jahrhundert stand HEINRICH II. fast durchgehend auf seiten der Bischöfe: für Arnulf von Halberstadt gegen Markgraf Gero nach dem Angriff auf den Bischof durch Geros Gefolgschaft; für Thietmar selbst, wenn auch nicht mit vollem Einsatz, im Streit gegen Ekkehard II. und Hermann von Meißen; für Meinwerk von Paderborn gegen Thietmar Billung; für Gero von Magdeburg gegen Markgraf Bernhard [Thietmar, Chronicon VII 44, Seite 450, VII 50, Seite 458, VIII 17, Seite 514; siehe D. Claude, Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert 1 (Mitteldeutsche Forschungen 67/1), Köln 1972, Seite 295f.; hier mußte Bernhard sogar nudis pedibus um Versöhnung bitten, wie ein unterlegener Rebell gegen den Herrscher (siehe unten, Seite 320,322.]; für Dietrich von Münster gegen Hermann von Werl.

    Claude, Dietrich: Band 1 Seite 295, "Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert"

    In den Beziehungen Geros zu seinen weltlichen Nachbarn zeigen sich Spannungen, die es unter seinen Vorgängern nicht gab. Markgraf Bernhard von der Nordmark unternahm 1016 einen Überfall auf Magdeburg. Dabei wurde ein Ritter des Erzbischofs gefangengenommen, ein weiterer verwundet [Thietmar VII, c 44, p. 450]. Thietmar sagt nichts über die Vorgeschichte des Streites. Die Nachricht gehört zu den Nachträgen, die der Merseburger Bischof seiner Chronik hinzufügte. Deshalb mag er es übersehen haben, daß er nichts über die Ursachen der Üerfalls berichtet hatte [Cf. Lüpke, Markgrafen, p. 17].
    Gero verhängte den Bann über den Markgrafen - ob als Folge des Überfalls auf Magdeburg oder schon vorher - ist unbekannt. Auf Befehl HEINRICHS II. nahm er später den Markgrafen wieder in den Schoß der Kirche auf, nachdem Bernhard barfüßig Buße getan hatte. Diese Anordnung HEINRICHS II. besagt nicht, daß er Bernhard Recht gegeben hätte. Der Kaiser mußte hier jedoch seine volle Autorität einsetzen, um den für die Verteidigung der Ostgrenze abträglichen Streit ein Ende zu bereiten. Die Schlichtung erfolgte wenig später auf einem Fürstentag zu Allstedt, wo Bernhard dem Erzbischof die Zahlung von 500 Pfund Silber als Schadensersatz zusagte [Ibid., p. 460. Auch diese Nachricht Thietmars ist ein späterer Zusatz des Chronisten, der den gesamten Bericht über diesen Streit an verschiedenen Stellen seines Werkes nachträglich einfügte, vermutlich, nachdem er die Nachricht von der endgültigen Versöhnung beider gebracht hatte (VIII, c. 17, p. 14).]. Die ungewöhnliche Höhe der Summe, von den wir nicht wissen, ob sie tatsächlich gezahlt wurde, macht deutlich, daß eine längere Fehde stattgefunden haben muß, bei der die erzbischöflichen Besitzungen größeren Schaden erlitten.
    Die Reibereien waren mit diesem Übereinkommen noch nicht beendet. Als HEINRICH II. in Magdeburg weilte, kam es am 19. Februar 1017 zu einem Streit zwischen den Leuten des Erzbischofs und des Markgrafen, der aber schnell gedämpft wurde.
    Die endgültige Versöhnung zwischen Gero und Bernhard fand erst am 14. April 1018 in Wanzleben statt.



    1. oo N.N. Gräfin von Orlamünde
    -
    2. oo N.N. von Kiew, illegitime Tochter des Großfürsten Wladimir I.
    -
    Kinder:

    1. Ehe
    - Wilhelm - 10.9.1056
    - Konrad Graf von Haldensleben - vor 10.9.1056
    - Oda
    - Mathilde - nach 995
    - Thietburga

    2. Ehe
    - Otto - 26.6.1057 gefallen


    Literatur:
    Annalen von Quedlinburg ad a. 1018 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 44 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 92 - Boshof Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 Seite 89 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band 1 Seite 295 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 309 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 23,88 A. 344 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 391, 431,441 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 42,48,54-56; Anm.165,283,321,335,353,368,382,512 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 104,113A,124,126,129 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 298,358,360,400,408,410,414,458 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1999, Seite 218 -



Generation: 3

  1. 7.  von Wettin, Dietrich II. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Thietberga2, 1.Dietrich1) wurde geboren um 990; gestorben am 19 Nov 1034.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1017-1034, Eilenburg [04838],Nordsachsen,Sachsen,Deutschland; Graf von Eilenburg
    • Titel/Amt/Status: 1031-1034, Lausitz,Deutschland; Markgraf der Lausitz

    Notizen:

    Dietrich II.
    Graf von Eilenburg (1017-1034)
    Markgraf der Lausitz (1031-1034)
    um 990-19.11.1034 ermordet
    Einziger Sohn des Markgrafen Dedi I. von Merseburg aus dem Hause der WETTINER und der Thietburg von der Nordmark, Tochter von Markgraf Dietrich

    Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1025

    Dietrich II. von Wettin, sächsischer Graf
    + 19. November 1034

    Enkel des ältesten nachweisbaren WETTINERS gleichen Namens; Dietrichs II. Vater Dedi I. starb 1009 als Graf im nördlichen Hassegau, seine Mutter Thietburg war die Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark. 1009 wurde er mit der Grafschaft seines Vaters belehnt, er erhielt den Burgward Zörbig, die Grafschaft Brehna, vermutlich auch 1015 die Grafschaft im südlichen Schwabengau und 1017 nach dem Tode seines Onkels FriedrichFamilienbesitz um Eilenburg. Er vereinigte den Gesamtbesitz des Hauses WETTIN, spätestens 1034 wurde ihm auch die Ostmark (Nieder-Lausitz) übertragen. Am 19. November 1034 wurde er von Leuten seines Schwagers Ekkehard II. von Meißen ermordet, mit dessen Schwester Mathildeer verheiratet war. Sein Besitz wurde unter die Söhne Dedi, Thimo und Gero verteilt, sein Sohn Friedrich wurde 1063 zum Bischof von Münster erwählt.

    Literatur:
    ADB V, 186 - O. Posse, Die Wettiner, 1897.

    Althoff Gerd: Seite 423, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 166 Lü: 22.11. Thiadicus com + 1034 ? WETTINER

    Thiadrich verstarb am 19. November 1034 (vgl. Annales Hildesheimenses, a. 1034) Es spricht einiges dafür, ihn mit dem am 22. November ins Lüneburger Necrolog eingetragenen Grafen gleichzusetzen, denn zahlreiche seiner Angehörigen finden sich ebenfalls im Necrolog; vgl. dazu den Kommentar G 26.
    Graf Thiadrich war mit Mathilde (G 13), der Tochter Ekkehards von Meißen, verheiratet. Er spielte eine wichtige Rolle in der Ostpolitik zur Regierungszeit HEINRICHS II. und beschwor 1018 zusammen mit Hermann von Meißen den Frieden zu Bautzen.
    1034 wurde er von Gefolgsleuten seines Schwagers Ekkehard II. (G 11) ermordet;
    vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 103;
    Posse, Markgrafen von Meißen, S. 232 f.;
    Bresslau, Jbb. Konrads II., 2, S. 128 f.

    Schwennicke Detlev: Tafel 150, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    DIETRICH I.
    + ermordet 19.XI.1034

    1009 GRAF
    1017 in EILENBURG
    1021 Graf im HASSEGAU und SIUSLI
    oo MATHILDE VON MEISSEN
    Tochter von Markkgraf Ekkehard

    Thiele Andreas: Tafel 182, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    DIETRICH I. (II.)
    + 1034 ermordet

    Folgt 1009 dem Vater, 1017 Graf von Eilenburg und Brehna; unterstützt Kaiser KONRAD II. gegen Polen, hilft die verlorenen Gebiete zurückzugewinnen und wurde 1032 Markgraf der Nieder-Lausitz; gerät damit schroff gegen den mächtigen Schwager und durch diesen ermordet.
    oo MATHILDE VON MEISSEN
    Tochter des deutschen Thronprätendenten Markgraf Ekkehard I.

    Schwarz Hilmar: Seite 159, "Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen"

    Generation B
    (3) DIETRICH II. VON WETTIN, Markgraf der Ostmark 1031-1034
    + 19. November 1034 ermordet
    oo MATHILDE, Tochter des Markgrafen Eckard I. von Meißen

    Kinder: (7) bis (13)

    Posse, Otto: Tafel 1 Seite 40, "DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

    10. DIETRICH II.
    + ermordet 19. November 1034

    Erhielt Weihnachten 1009 von König HEINRICH II. die Grafschaft seines Vaters, sowie dessen gesamte Lehen, zu denen auch der Burgwart Zörbig gehörte. Vermutlich wurde ihm auch nach dem Tod Geros (1015) die Grafschaft im südlichen Schwabengau übertragen. Ferner besaß er die Grafschaft Brehna und erhielt 1017, auf Grund eines Familienpaktes, Eilenburg und vom Kaiser die Grafschaften des Gaues Siusili und des Hassegaues. Somit war der Gesamtbesitz des Hauses WETTIN in seiner Hand vereinigt. Nach dem Tode des Markgrafen Odo (um 1034) gelangte er in den Besitz der Markgrafschaft-Nieder-Lausitz.
    Nach seinem Tode erfolgte eine Teilung des Besitzes unter die Söhne: Dedi II. erhielt die Markgrafschaft Lausitz, Thimo Wettin und Gero Brehna. Wahrscheinlich besassen Thimo und Gero Brehna gemeinsam.

    Gemahlin:
    Mathilde, Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meissen

    10. Dietrich.

    Vermählt: Beilage I, 1. - Von Behr nimmt das mutmaßliche Datum der Verheiratung um 1010 auf nach Genssler, Wittekind 246. Doch Gensslers Berechungen der älteren Wettiner Daten sind so willkürlich, dass wir von einer Aufnahme absehen.
    Vgl. Posse a. O. 233
    Gestorben: Annn. Hildesh. a. 1034 (SS. 3, 99): Eodem anno Thiedricus comes Orientalium a militibus Aeggihardi marchionis in proprio cubicolo ficta salutatione circumventus, in dolo 13. kal. Decembris occiditur. Vgl. Posse a. O. 102.

    Dietrich II. erhielt auf dem Hoftag zu Pöhlde Weihnachten 1009 von Kaiser HEINRICH II. die Grafschaft seines Vaters, sowie dessen gesamte Lehen, zu denen auch der Burgward Zörbig gehörte. Vermutlich wurde ihm auch nach dem Tode Geros II. (1015) die Grafschaft im südlichen Schwabengau übertragen. Ferner besaß er die Grafschaft Brehna und erhielt 1017 auf Grund eines Familienpaktes Schwabengau und vom Kaiser die Grafschaften des Gaues Siusili und des Hassegaues. Somit war der gesamte Besitz des Hauses WETTIN in einer Hand vereinigt. Gemeinsam mit Hermann von Meißen beschwor er 1018 in Bautzen den Frieden mit Boleslaw I. von Polen. Er unterstützte Kaiser KONRAD II. gegen Polen, half die verlorenen Gebiete zurückzugewinnen und wurde 1031 von diesem mit der Ostmark (Lausitz) belehnt. Dietrich wurde auf Betreiben seines Schwagers Ekkehard II. von Meißen aus dem Hinterhalt erschlagen. Es darf vermutet werden, dass er durch die Vergrößerung seiner Macht den Haß des ehrgeizigen Ekkehard II. auf sich zog. Nach seinem Tode erfolgte eine Teilung des Besitzes unter seine Söhne.

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231-232

    Dedi heiratete zudem Thiedburg [Thieberga], eine Tochter des Markgrafen Dietrich , und zeugte mit ihr eiinen Sohn namens Dietrich . Ebendiesen Dedi erschlug der Markgraf Werner [Werinzo] ; Dedis Sohn Dietrich aber erhielt <1009> als Königslehen die Grafschaft und die gesamten Lehen seines Vaters. Graf Dietrich also nahm zur Frau eine Tochter des Markgrafen Ekkehard , der auf einem Königshof namens Pöhlde [Polite] erschlagen worden war, namens Mathilde [Machtildis], eine Schwester der Markgrafen Hermann und Ekkehard sowie Gunthers und mütterlicherseits des Markgrafen Gero . Graf Friedrich aber, der Onkel [patruus] des Grafen Dietrich , der Bruder Dedis , übergab, als er sterben sollte, weil er keine männlichen Nachkommen hatte, sondern drei Töchter, seine Burg Eilenburg ebendiesem Dietrich, damit der, weil er sein Erbe war, mit seiner Zustimmung sein ganzes übriges Gut seinen Töchtern übergebe. Er starb aber in eben dieser Burg in der heiligen Nacht der Epiphanie des Herrn . Seine Grafschaft sowie die Hoheit über den Gau Siusili [Suselitz] empfing späterhin der vorgenannte Graf Dietrich vom Kaiser zu Lehen.
    Graf Dietrich also zeugte folgende Söhne: Friedrich, Dedi , Thimo, Gero, Konrad und Rikdag [Riddag] sowie eine Tochter Hidda.

    Trillmich Werner: Seite 298, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Am 19.11.1034 fiel Markgraf Dietrich von der sächsischen Ostmark einem Mordanschlag meißnischer Vasallen zum Opfer. Seine ekkehardinischen Schwäger traf keine Schuld an dem Verbrechen. Die Motive der Bluttat sind zwar unbekannt, doch hatte der WETTINER während des letzten Jahres so beträchtlichen Machtzuwachs und Einfluß auf die Ereignisse in Polen gewonnen, dass es nahe liegt, einen Racheakt durch seine Politik geschädigter oder benachteiligter Sachsen anzunehmen.

    Rupp Gabriele: Seite 145, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    In diesem Zusammenhang wird nun auch der Mord an Dietrich von Wettin klarer. Geht man davon aus, dass Ekkehard als Markgraf in der wiedergewonnenen Ostmark eingesetzt wurde, das heißt in der Nieder- und in der Oberlausitz, ist es sehr wahrscheinlich, dass es zwischen ihm und Dietrich als Grafen im Osterland zu Spannungen und sogar Kompetenzstreitigkeiten gekommen ist. Vielleicht befürchtete Ekkehard, dass auf Betreiben des WETTINERS die Ostmark wieder in zwei Marken getrennt würde; ihm folglich nur noch ein Teil seines ursprünglichen Amtsbereiches unterstehen würde, und zwar der Teil, der in den letzten Jahrzehnten immer wieder Zankapfel zwischen deutschen und polnischen Ansprüchen gewesen ist.
    Einen Beweis für diese Ansicht liefert Thietmar, wenn er schreibt, Dietrich sei von den Vasallen Ekkehards unter dem Vorwand, ihn zu beglückwünschen, aufgesucht worden. Ekkehard fürchtete um seine Stellung und ließ deshalb seinen Schwager beseitigen.
    Interessant daran ist nur, dass keine Quelle darüber berichtet, dass Ekkehard oder seine Vasallen für diesen Mord zur Rechenschaft gezogen wurden.

    Pätzold Stefan: Seite 15, "Die frühen Wettiner"

    Dietrich II. vereinigte nach dem Tod seines Vaters und seines Onkels die Herrschaftselemente beider in seiner Hand: Zu Weihnachten des Jahres 1009 verlieh ihm König HEINRICH II. in Pöhlde auf Bitten der Königin und der Fürsten den Komitat und alle Lehen Dedos, worunter sehr wahrscheinlich die Grafschaft im nördlichen Hassegau und zumindest der Anteil seines Vaters am Burgward Zörbig zu verstehen sind. Später übertrug ihm der Kaiser auch Friedrichs Komitat sowie die Herrschaftsbefugnis im Gau Siusili. Der hervorragende Rang von Dietrich, welcher mit Mathilde, der Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, verheiratet war, wird auch daran erkannbar, dass er zusammen mit Markgraf Hermann von Meißen, einem Sohn Ekkehards I., sowie dem kaiserlichen Kämmerer Friedrich im Jahr 1018 den Frieden von Bautzen beschwor, der vorerst den seit 1002 herrschenden Krieg zwischen HEINRICH II. und Boleslaw Chrobry beendete. Als die Auseinandersetzungen 1028 unter der Führung von Boleslaws Sohn Mieszko II. erneut ausbrachen, stellte sich der WETTINER dem Polen wiederum entgegen. Nach den Angaben des Annalista Saxo zum Jahre 1030 war es damals sogar Dietrich allein, der Mieszko wirksamen Widerstand leistete und ihn schließlich zurückwarf. 1034 starb Dietrich II. wie vor ihm sein Vater eines gewaltsamen Todes. Er wurde von Gefolgsleuten seines Schwagers Ekkehard II., zu jener Zeit Markgraf der Ostmark, erschlagen. Dietrich, den der Hildesheimer Annalist in ungewöhnlicher Weise als "comes orientalium"bezeichnet, verfügte zwar über eine herausragende politische Position im Gebiet zwischen Saale und Elbe, aber die Markgrafenwürde erhielt erst sein Sohn Dedo II. 12 Jahre später.



    1010 oo Mathilde von Meißen, Tochter des Markgrafen Ekkehard I. um 997-2.2. um 1030


    Kinder:

    - Dedi II. Markgraf der Lausitz um 1010- 10.1075
    - Thimo Graf von Wettin -9.3. um 1091
    - Gero Graf von Brehna - um 1089
    - Friedrich Bischof von Münster (1063-1084) um 1020-18.4.1084
    - Konrad Graf von Camburg -17.1.
    - Rikdag - jung
    - Hidda
    oo Spitignew II. Herzog von Böhmen 1031-28.1.1061



    Literatur:
    Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 423 - Annalen von Hildesheim ad a. 1034 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 43,44,50 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band II Seite 128 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 304 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. bis 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 56,507 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 15,87,95,101,106,123,140, 182,239,244,272,274-276,339,363 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 102,233 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 1 Seite 40 - Rogge, Helmuth: Das Verbrechen des Mordes begangen an weltlichen deutschen Fürsten in der Zeit von 911 bis 1056. Dissertation Berlin 1918, Seite 62-64 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 145 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 90,91 A. 124,132 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 103 - Schwarz Hilmar: Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen, Kranichborn Verlag Leipzig 1994 Seite 159 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 150 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 182 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992, Seite 298, 360,408,436,440 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 298 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 346 -

    Gestorben:
    ermordet

    Dietrich heiratete von Meißen, Mathilde in 1010. Mathilde (Tochter von von Meißen, Ekkehard I. und Billung, Suanehild) wurde geboren um 997; gestorben um 1030. [Familienblatt] [Familientafel]