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 Bohrer

von Babenberg, Poppo II.

männlich um 835 - um 906  (71 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Babenberg, Poppo II. wurde geboren um 830/835; gestorben um 906.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 878/880-906, Volkfeldgau,Bayern,Deutschland; Graf im Volkfeld
    • Titel/Amt/Status: 880-892, Sorbische Mark; Markgraf der sorbischen Mark
    • Titel/Amt/Status: 903-906, Nordgau,Bayern,Deutschland; Graf im Nordgau

    Notizen:

    Poppo II. Markgraf der sorbischen Mark (880-892)
    Graf im Volkfeld (878/80-906)
    Graf im Nordgau (903-906)
    um 830/35- um 906
    Sohn des Grafen Poppo I. im Saalgau

    Bosls‘ Bayerische Biographie: Seite 597

    Poppo II., ostfränkischer Adeliger („marchio“, „dux“)
    + 906
    Vater:
    Poppo I.
    Bedeutende Rolle in Franken und Thüringen nach dem Übertritt seines Bruders Heinrich in den Reichsdienst
    Verwicklungen in Auseinandersetzungen um das thüringische Markherzogtum.
    880 Sieg über die Sorben.
    (?) Teilnahme an der Einsetzung des Mainzer Erzbischofs Sunzo 889.
    „Legatus regis“ bei der Fuldaer Abtwahl 891.
    Ausbau der Abtei Neustadt/Main als Stützpunkt der Herrschaft über den Waldsassengau.
    892 Absetzung durch König ARNULF nach Infidelitätsprozeß (899 Rückgabe der konfiszierten Güter).
    Behauptung der Position als dux Thuringorum.
    903 Graf im bayerischen Nordgau
    906 im Volkfeldgau. Besitz im Grabfeld, Waldsassengau, Gozfeld, Volkfeld.

    Literatur:
    K. Bosl, Franken um 800, 1969; A. Friese, Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels, 1979.
    Poppo II., der nach Heinrichs, des marchiensis Francorum, Tod hervorragendste Vertreter seiner Familie, verfügte nicht nur über Besitz im Raum Ohrdruf/Gotha und über die Grafschaft im Grab- und Tullifeld, sondern 880 heißt er auch dux Thuringorum.

    Stingl Herfried: "Die Entstehung der deutschen Stammesherzogtümer"

    Poppo, Nachfolger Radulfs, wurde zum 1. Mal 880 erwähnt. Zu diesem Jahr erscheint er in den Annales Fuldenses anlässlich einer siegreichen Schlacht gegen die Slawen ebenso wie Thakulf zu 873 als "comes et dux Sorabici limitis". Er kämpfte mit dem Grafen Egino, der Franke war und eine Grafschaft im Badanachgau, um die Vorherrschaft in Thüringen. Da Poppo trotz der Niederlage, die er gegen Egino erlitt, seine Stellung in Thüringen nicht verlor, kann man vermuten, dass sich KARL III. für ihn eingesetzt hat. Beim Tod des Mainzer Erzbischofs Liutbert 889 konnte er bei Kaiser ARNULF seinen Einfluss geltend machen und den Erzstuhl mit seinem Kandidaten, dem Fuldaer Abt Sunzo zu besetzen. In Thüringen beunruhigte er die dortigen Güter der Reimser Kirche, ein Zeichen dafür, dass er seine Macht erweitern wollte. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er schließlich 892 wegen seiner allzu großen Selbstherrlichkeit abgesetzt wurde. Bei dieser Gelegenheit wird Poppo in den Quellen als "dux Thuringorum" bezeichnet. Er wurde 892 von ARNULF abgesetzt, der mit Hilfe der KONRADINER, einen liudolfingischen und popponischen Interessenbereich trennenden Riegel von Mühlhausen nach Trebra schob, indem er diese Reichslehen den KONRADINERN überließ. Er wurde noch 899 erwähnt, als ihm die bei seiner Absetzung 892 konfiszierten Güter zurückgegeben wurden. Es ist möglich, dass er von König Ludwig dem Kind mit einer Grafschaft im östlichen Franken entschädigt wurde und am 2. Juli 903 in einer Urkunde König Ludwigs noch einmal genannt wurde.
    Seinen Söhnen blieben die Grafschaften in den fränkischen Gauen Grabfeld und Tullifeld an der Werra und an der Rhön.

    Friese Alfred: Seite 108,114-117, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Während Heinrichs Söhne vom Waldsassengau über Spessart und Volkfeld bis in den bayerischen Nordgau Grafenrechte wahrnahmen, aber auch in der Buchonia amtieren, ist für Poppo II. Thüringen und das Grabfeld der entscheidende Herrschaftsraum. Um ihn zu behaupten, beteiligte er sich offenbar nicht an der 'Babenberger Fehde'.
    Poppo II. (876/80-906) hat in Mainfranken und Thüringen erst eine entscheidende politische Rolle gespielt, als seinem älteren Bruder Heinrich größere Aufgaben im Reichsdienst zugewachsen waren. Die Fuldaer Annalen führen ihn im Jahre 880 als Sieger über die Sorben in die Geschichte ein. In den folgenden Jahren hatte er sich aber offenbar der Eifersucht anderer ostfränkischer Großer zu erwehren und musste in den jetzt ausbrechenden Kämpfen um das thüringische Amtsherzogtum, die Markgrafschaft gegen die Sorben, von seinem Widersacher Egino (aus dem Hause der ostfränkischen BURCHARDE) manche Niederlage einstecken, ehe dieser, seit 885 mit Grafenrechten im Badnachgau ausgestattet, Ruhe hielt. Zwischen 884 und 891 erscheint Poppos Stellung völlig unangefochten. Regino von Prüm berichtet sogar, dass im Jahre 889, nach dem Tode des Erzbischofs Liutbert von Mainz, dessen Nachfolger Sunzo (ein Sachse?)... Boppone Thuringorum duce et Arnulfo rege annuente eingesetzt worden sei. An der 2 Jahre später stattfindenden Neuwahl des Fuldaer Abtes Huoggi nahm er zusammen mit dem comes Deotpold/Theotbald als legatus regis teil, während die Spessartabtei Neustadt nach dem Tode des 'MATTONEN' Gozbald (955) offenbar durch Vogt und Abt ganz in die Hand seiner Familie gekommen war und dadurch einen sicheren Stützpunkt für die Herrschaft im Waldsassengau darstellte. ARNULF nennt den POPPONEN, dessen Amtssprengel Ludwig III. der Jüngere und KARL III. 878 beziehungsweise 884 als ducatus bezeichnet hatten, marchio noster. Der Einfluss des KAROLINGERS musste bei dem jetzt kaum mehr verhüllten Machtstreben seines Amtsherzogs, dessen Vetter Odo 888 die westfränkische Königswürde erreicht hatte, um so geringer werden, je länger er dessen klar zutage tretendes Bündnis mit Otto dem Erlauchten tolerierte. Bei dem Versuch, diese vom Harz über Ostfalen und Thüringen bis zum Main und darüber hinaus reichende Koalition zu trennen, fand ARNULF die Unterstützung seiner konradinischen Schwäger, die ihm wohl schon bei seiner Erhebung gegen KARL III. im Jahre 887 tatkräftig zur Seite gestanden hatten. Poppo selbst aber lieferte den Vorwand, unter dem der König einen Infidelitätsprozess gegen ihn führen konnte. Neben den Klagen einiger Burgbezirke an der Sorbengrenze, die wir nicht näher kennen, ging es dabei vor allem um den gescheiterten Feldzug des Würzburger Bischofs Arn gegen die Slawen, denn dieser auf Geheiß Poppos im Sommer 892 unternommen hatte und in dem er gefallen war. Noch im selben Jahr enthob ARNULF den zu mächtig Gewordenen seines Amtes und setzte Konrad den Älteren, den Grafen im Engers- und Hessengau, ein; gleichzeitig erhielt dessen Bruder Rudolf den freigewordenen Würzburger Bischofsstuhl, während zwei andere Brüder, Gebhard und Eberhard, Rhein-, Lahngau und Wetterau sichern konnten. Trotzdem ist diese erste Machtprobe mit den POPPONENoffenbar nicht zugunsten des KAROLINGERS ausgelaufen. Regino von Prüm berichtet zum Jahre 892: Boppo dux Thuringorum, quem pauco tempore tenuit et sua sponte reddidit.
    Im Bündnis mit Otto hatPoppo zunächst seine Stellung behauptet, so dass Konrad sogar gezwungen war, auch die ihm von ARNULF verliehenen Ausstattungsgüter seines neuen Amtes in Thüringen mit Fuldaischem Besitz in Hessen zu vertauschen. Der König selbst gab, 'voll Reue über das begangene Unrecht' die seinem Getreuen abgesprochenen Liegenschaften in Berg-Grafen-Rheinfeld (bei Schweinfurt), Poppenlauer (bei Münnerstadt), Chiolvesheim, Rodach (bei Coburg), Königshofen im Grabfeld, Wechmar, Saalfeld und Apfelstädt (in Thüringen) et cetera omnia zu freiem Erbbesitz zurück. Erst 903, bei der Verurteilung seiner babenbergischen Neffen Heinrich und Adalhard, an deren Kämpfen Poppo II. offensichtlich nicht beteiligt war, finden wir seinen Nachfolger Burchard, einen Sohn oder Neffen jenes Grafen Burchard, der schon Poppo I. auf Geheiß Ludwigs des Deutschen abgelöst hatte, als marchio Thuringorum, später als dux. Poppo II. hat um 900 noch zwei Schenkungen aus seinem reichen Allod um den Ansitz Langware (südlich Meiningen) vollzogen und wird danach nur mehr in zwei Urkunden Ludwigs des Kindes genannt, im Jahre 903 als Graf im bayerischen Nordgau (gemeinsam mit Liutpold von Bayern), 906 als Graf im Volkfeld. Er hat also in beiden Gauen die Rechtsnachfolge seiner getöteten Neffen angetreten, während seine eigenen Söhne, Adalbert und Poppo III., schon seit 887/89 (- 945) im Grabfeld und Tullifeld amtieren.


    oo N.N.

    Kinder:

    - Adalbert - 915
    - Poppo III. Graf im Grab- und Tullefeld - 945
    Stammvater des Gesamthauses HENNEBERG
    - Tochter
    oo Wilhelm I. Graf von Weimar


    Literatur:
    Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 94,104 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 138, 168,208,215,330,354,356, 519 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 185,190 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Babenberg, Adalbert  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 915.
    2. 3. von Henneberg, Poppo III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 945.
    3. 4. von Babenberg, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Babenberg, Adalbert Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Poppo1) gestorben um 915.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 895/915, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld
    • Titel/Amt/Status: 895/915; Graf im Tullfeld

    Notizen:

    Adalbert Graf im Grab- und Tullfeld 895/915
    Sohn des Grafen Poppo II. im Volkfeld

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    ADALBERT
    † 915
    895/915 Graf im GRAB- und TULLFELD

    Adalbert war der Vater des Bischofs Burkhard II. von Würzburg (932-941).

    Offergeld Thilo: Seite 574,577, "Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter."

    Überdies waren auch die Söhne Heinrichs mittlerweile wohl ins handlungsfähige Alter gekommen und sicher in noch stärkerem Maße als ihr Onkel Poppo bzw. dessen Söhne [911 Poppo selbst starb wohl um 900, da schon 901 sein Sohn Adalbert als Grabfeld-Graf erscheint; vgl. Geldner, Beiträge Seite 53 Anm. 55.] darauf bedacht, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Auf ein Entgegenkommen seitens der Regentschaftsregierung konnten sie nicht hoffen, kaum verdient es der Erwähnung, daß keiner der BABENBERGER in Ludwigs Urkunden als Intervenient begegnet. Daß der Konflikt schließlich in blutigen Schlachten zum Austrag kam und mit der physischen Vernichtung der Heinrich-Familie endete, wirft ein bezeichnendes Licht auf die politischen Verhältnisse unter der Regentschaftsregierung.
    Die Niederlage der BABENBERGER bildet insofern eine Ausnahme, als die Auseinandersetzung hier vor allem um Mainfranken, also ein wichtiges Kerngebiet des Reiches geführt worden war und zudem zur völligen Vernichtung der gegnerischen Partei geführt hatte. Insoweit allerdings Thüringen mitbetroffen war, haben die Vorgänge wohl auch hier eher eine Abwendung vom fränkisch-konradinischen Herrschaftsverband nach sich gezogen [922 In der Folgezeit kann sich der LIUDOLFINGER Heinrich in Thüringen gegen die konradinisch versippten Burchard-Söhne, aber wohl auch gegen die Söhne Poppos durchsetzen; vgl. Stingl, Entstehung Seite 160,173; Patze, Entstehung Seite 67.].


    Literatur:
    Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 574,577 -
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. von Würzburg, Burkhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 24 Mrz 941 in Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland.

  2. 3.  von Henneberg, Poppo III. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Poppo1) gestorben in 945.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 887/889-945, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld
    • Titel/Amt/Status: 887/889-945; Graf im Tullfeld

    Notizen:

    Poppo III. Graf im Grab- und Tullefeld (887/89-945)
    † 945
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Poppo II. von der Sorbenmark († um 906) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Graf Adalbert im Grab- und Tullefeld († 915), Gräfin N.N. von Weimar
    Neffe von Markgraf Heinrich der Franken (⚔ 28.8.886)
    Cousin von Herzogin Hadwig von Sachsen († 24.12.903), Graf Heinrich II. von Babenberg (⚔ 902), Graf Adalhard von Babenberg († 903 hingerichtet), Graf Adalbert von Babenberg († 9.9.906 hingerichtet) und Gräfin Adellinde im Ammergau († nach 915),
    Enkel von Graf Poppo I. im Saalgau († 839/41) und der N.N.
    Verwandter vom Ostfränkisch-Deutschen König HEINRICH I. († 2.7. 936)

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    POPPO III.
    † 945
    GRAF im GRAB- und TULLFELD
    887

    Thiele Andreas: Tafel 8, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    POPPO III.
    † 945
    GRAF im GRAB- und TULLEFELD

    STAMMVATER des GESAMTHAUSES HENNEBERG
    (siehe Henneberg)

    Schölkopf Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    In diesem Grenzgebiet zwischen Thüringen und Franken amtierte zu Anfang des 10. Jahrhunderts ein Graf Poppo aus dem Hause BABENBERG, der nach 922 im Grabfeld bezeugt war. Dieser Graf Poppo verwandte sich nachweisbar zweimal für das Bistum Würzburg, dem er unter anderem den Zehnten über ostfränkische Gaue verschaffte, so dass diese Gebiete als seine Einflußsphäre in Betracht kommen. Eine zweite Urkunde für Würzburg nannte ihn bei seiner Intervention Poppo venerandus comes. Das fränkische
    Geschlecht der POPPONEN-BABENBERGER, das mit den LIUDOLFINGERN verwandt war, spielte ebenso wie die thüringischen WEIMARANERN eine vermittelnde Rolle zwischen den unterworfenen Thüringern und dem sächsischen Herrscher-Haus.

    Friese Alfred: Seite 121-122, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Im Grabfeld sichern die getreuen POPPONEN nach wie vor das Land für den König. Otto I., comes (951/55-982), wird in einer Schenkungsurkunde König OTTOS I. für Fulda (im Salzgau: villa Nordheim, deren Mark bereits 941 an Bischof Poppo I. von Würzburg tradiert worden war, zum ersten Male genannt. Sein Amtsvorgänger und Agnat (Vater?) Poppo III. comes, hatte als Entschädigung für diese verschenkte Großmark und seine dort angelegnten Bifänge (capture) Altendoref (Wüstung Altdorf Landkreis Karlstadt?) erhalten. Da später die Grafen von Henneberg (mit dem Leitnamen Poppo) ihre namengebende Burg, umgeben von reichen Allodialgut, in der alten Königsmark Nordheim errichten, ist das Geschlecht realiter wohl nie aus diesem Besitz gekommen. Ähnlich ist die Rechtslage in der königlichen villa Stockheim an der Streu, die Kaiser OTTO II. 979 auf Bitten seines Verwandten (dilectus nepos noster) Poppo II. von Würzburg an das Bistum schenkte. Stockheim ist als Pertinenz des hochstiftischen Burggrafenamtes ebenfalls im Erbbesitz der HENNEBERGER nachweisbar.
    Deutlich genug zeigt sich hier das Zusammenspiel der königlichen, bischöflichen und gräflichen Verwandten, das zu einer bewußt gelenkten besitzrechtlichen Verflechtung von Reichsgut, Kirchenbesitz und adelige Allod führt, die dem König wechselweise zur Verfügung stehen. HEINRICH I., OTTO DER GROSSE und OTTO II. haben daher auch wiederholt im Herrschaftsbereich ihrer Verwandten geweilt, Hof gehalten und geurkundet.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Otto I. Graf † 982



    Literatur:
    Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels Seite 121-122 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 - Thiele Andreas: Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1 Tafel 8 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. von Henneberg, Otto I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 982.

  3. 4.  von Babenberg, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Poppo1)

    Familie/Ehepartner: von Weimar, Wilhelm I.. Wilhelm gestorben am 16 Apr 963. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 5.  von Würzburg, Burkhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Adalbert2, 1.Poppo1) gestorben am 24 Mrz 941 in Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: seit 928, Hersfeld [36251],Hersfeld-Rotenburg,Hessen,Deutschland; Abt von Hersfeld
    • Titel/Amt/Status: 932-941, Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Bischof von Würzburg

    Notizen:

    Burkhard II. Bischof von Würzburg (932-941)
    Abt von Hersfeld seit 928
    -24.3.941 Würzburg
    Sohn des Grafen Adalbert im Grabfeld (BABENBERGER)

    Althoff Gerd: Seite 294, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    B 15 Me: 24.3. Burchardus eps Uuirc(eburgensis) + 941 Würzburg

    (Es.) Im Merseburger Necrolog finden sich alle Würzburger Bischöfe seit der KAROLINGER-Zeit. Zu dem Problem der Übernahme älterer Traditionen ins ottonische Gedenken siehe oben S. 190.
    Burchard war vor seiner Erhebung zum Bischof (932) Abt von Hersfeld (seit 928); vgl. Wendehorst, Würzburg, S. 58f. und FW B 67.
    Sein Tod wurde auch im Necrolog von Weißenburg festgehalten; vgl. dazu Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Ludolfinger, S. 393.
    Burchard II. war vor seiner Erhebung zum Bischof Abt von Hersfeld.

    Finckenstein Finck von: Seite 148, "Bischof und Reich"

    Schon Burchards Ernennung, die, wenngleich nicht ausdrücklich bezeugt, so doch wahrscheinlich von König HEINRICH I. ausging, führt vermutlich mitten in unsere Fragestellung. Zwar ist über die landschaftliche und genealogische Herkunft des Bischofs nichts bekannt, doch überliefert Lampert von Hersfeld zu 932, dass Burchard bis zu seiner Promotion Abt von Hersfeld war, zu welchem Amt er 928, also schon unter HEINRICH I. berufen worden war. Als Abt von Hersfeld aber rückt Burchard in die Umgebung der LIUDOLFINGER, die schon unter Otto dem Erlauchten ihren Einfluss auf Hersfeld verstärkt hatten. Otto der Erlauchte hatte zwar seine Position als Laienabt von Hersfeld unter dem Druck der KONRADINER nicht auf seinen Sohn HEINRICH zu übertragen vermocht, doch verblieb das Kloster im liudolfingischen Machtbereich. Die Erhebung Burchards in Würzburg muss also wohl von seinem Werdegang her als personenpolitische Maßnahme zur Ausweitung des Einflusses des sächsischen Königshauses HEINRICHS I. in den fränkischen Raum gesehen werden.
    Unsere Kenntnisse von Burchards Amtszeit ist dürftig. 932 hat der Bischof an der Erfurter Nationalsynode teilgenommen, an welcher unter dem Vorsitz des Mainzer Metropoliten außer dem bayerischen Episkopat und den Trierer Suffraganen die Mehrheit der ostfränkisch-deutschen Bischöfe anwesend war. Neben unbekannt gebliebenen politischen Beschlüssen und dort verabredeten regional wirksamen Maßnahmen wurde auf dieser Synode eine reichseinheitliche jährlich einmal zu entrichtende Abgabe an die Bischöfe verordnet, die vereinheitlichende und damit integrierende Tendenzen im Reichsepiskopat bezeugt.
    Urkundlich erscheint Burchard noch einmal 937 bei der feierlichen und OTTO I. am Herzen liegenden Errichtung und Ausstattung des Moritzklosters in Magdeburg durch den König, das, mit Mönchen aus St. Maximin in Trier besetzt, nach seiner Erhebung zum Sitz eines Erzbistums 968 in der Mission und der Reichs- und Ostpolitik eine so wichtige Rolle spielen sollte.
    Burchard war am 24. März 941 wohl in Würzburg gestorben.


  2. 6.  von Henneberg, Otto I. Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Poppo2, 1.Poppo1) gestorben in 982.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 951/955-982, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld

    Notizen:

    Otto I. Graf im Grabfeld (951/55-982)
    † 982
    Einziger Sohn des Grafen Poppo III. im Grabfeld († 945) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Graf Poppo IV. im Grabfeld († 956)
    Neffe von Graf Adalbert im Grab- und Tullefeld († 915), Gräfin N.N. von Weimar
    Groß-Neffe von Markgraf Heinrich der Franken (⚔ 28.8.886)
    Verwandter von Herzogin Hadwig von Sachsen († 24.12.903), Graf Heinrich II. von Babenberg (⚔ 902), Graf Adalhard von Babenberg († 903 hingerichtet), Graf Adalbert von Babenberg († 9.9.906 hingerichtet), Gräfin Adellinde im Ammergau († nach 915), vom Ostfränkisch-Deutschen König HEINRICH I. († 2.7.936)
    Enkel von Markgraf Poppo II. von der Sorbenmark († um 906) und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    OTTO I.
    GRAF
    951/55-982

    Friese Alfred: Seite 121-122, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Im Grabfeld sichern die getreuen POPPONEN nach wie vor das Land für den König. Otto I., comes (951/55-982), wird in einer Schenkungs-Urkunde König OTTOS I. für Fulda (im Salzgau: villa Nordheim, deren Mark bereits 941 an Bischof Poppo I. von Würzburg tradiert worden war, zum ersten Male genannt. Sein Amtsvorgänger und Agnat (Vater?) Poppo III. comes, hatte als Entschädigung für diese verschenkte Großmark und seine dort angelegten Bifänge (capture) Altendoref (Wüstung Altdorf Landkreis Karlstadt?) erhalten. Da später die Grafen von Henneberg (mit dem Leitnamen Poppo) ihre namengebende Burg, umgeben von reichen Allodialgut, in der alten Königsmark Nordheim errichten, ist das Geschlecht realiter wohl nie aus diesem Besitz gekommen. Ähnlich ist die Rechtslage in der königlichen villa Stockheim an der Streu, die Kaiser OTTO II. 979 auf Bitten seines Verwandten (dilectus nepos noster) Poppo II. von Würzburg an das Bistum schenkte. Stockheim ist als Pertinenz des hochstiftischen Burggrafenamtes ebenfalls im Erbbesitz der HENNEBERGER nachweisbar.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Otto II. Graf im Grabfeld † 1008



    Literatur:
    Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels Seite 121-122 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. von Henneberg, Otto II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1008.


Generation: 4

  1. 7.  von Henneberg, Otto II. Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Otto3, 3.Poppo2, 1.Poppo1) gestorben in 1008.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 982-1008, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld

    Notizen:

    Otto II. Graf im Grabfeld (982-1008)
    † 1008
    Einziger Sohn des Grafen Otto I. im Grabfeld († 982) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Neffe von Graf Poppo IV. im Grabfeld († 956)
    Groß-Neffe von Graf Adalbert im Grab- und Tullefeld († 915), Gräfin N.N. von Weimar
    Verwandter der LIUDOLFINGER-Könige
    Enkel von Graf Poppo III. im Grab- und Tullefeld († 945) und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    OTTO II.
    GRAF 999/1008

    Friese Alfred: Seite 122, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Deutlich genug zeigt sich hier das Zusammenspiel der königlichen, bischöflichen und gräflichen Verwandten, das zu einer bewußt gelenkten besitzrechtlichen Verflechtung von Reichsgut, Kirchenbesitz und adelige Allod führt, die dem König wechselweise zur Verfügung stehen. HEINRICH I., OTTO DER GROSSE und OTTO II. haben daher auch wiederholt im Herrschaftsbereich ihrer Verwandten geweilt, Hof gehalten und geurkundet. Den Höhepunkt popponischer Macht im Grabfeld bildete zweifellos der Reichstag in Rohr (bei Meiningen), als Heinrich der Zänker am 29. Mai 984 den jungen OTTO III. an seiner Mutter Theophano zurückgeben mußte, nachdem er versucht hatte, über die Vormundschaft die Krone des Reiches zu gewinnen. Gerade OTTO III. aber war es, der die Stellung der POPPONEN zugunsten des Bistums Würzburg schwächte. Von ihm wurde 993 das unter ihrem Einfluß stehende Königskloster Neustadt an Würzburg "zurückerstattet" und damit den Dynasten ein wichtiger Pfeiler ihrer Herrschaft im Waldsassengau entzogen. Außerdem schenkte der Kaiser 999, in der Amtszeit des comes Otto II. (995-1008) seinem Hofkaplan Siggo Gut in den Villen Brünn und Poppenlauer, letzteres seit mehr als 100 Jahren erblicher, auf den namensgebenden Grundherren weisender Besitz innerhalb eines großen Königsgutbezirkes im Lauertal zwischen Haßbergen und fränkischer Saale. Ein Jahr später übergab er die Burg (castellum) Salz mit der Königspfalz (curtis), dem zugehörigen großen Reichsforst und dem ganzen Salzgau an das Bistum Würzburg. Zwar behielten Graf Otto und seine Deszendenten, die nach dem Erlöschen der direkten Linie des Herrscher-Hauses ihren zur Nachfolge berufenen Sprößlingen wieder den alten Leitnamen Poppo in die Wiege legten, hier offenbar Grafenrechte, aber der Keim der Zwietracht zwischen weltlicher und geistlicher Macht war gelegt.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Otto III. Graf im Grabfeld † 1049
    - Poppo Abt von Lorsch und Fulda (1006-1014/18) † 1018

    unsicher: [Anm. P.Bohrer]
    - Gerberga von Henneberg 985/88 † um 1036
    oo Heinrich Graf von Schweinfurt † 18.9.1017


    Literatur:
    Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels Seite 121-122 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Henneberg, Otto III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1049.
    2. 9. von Babenberg, Poppo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 960; gestorben am 7 Apr 1018; wurde beigesetzt in Lorsch [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.


Generation: 5

  1. 8.  von Henneberg, Otto III. Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Otto4, 6.Otto3, 3.Poppo2, 1.Poppo1) gestorben in 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1031-1049, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld

    Notizen:

    Otto III. Graf im Grabfeld (1031-1049)
    † 1049
    Jüngerer Sohn des Grafen Otto II. im Grabfeld († 1008) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Abt Poppo V. von Lorsch und Fulda († 1018), Gräfin Gerberga im bayerischen Nordgau († um 1036)
    entfernter Verwandter der LIUDOLFINGER-Könige
    Enkel von Graf Otto I. im Grab- und Tullefeld († 982) und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    OTTO III.
    GRAF 1031/49



    oo N.N.

    Kinder:

    - Godebold Burggraf von Würzburg † nach 1100
    - Poppo I. Graf von Henneberg ⚔ 7.8.1078



    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. von Henneberg, Godebold I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1100.
    2. 11. von Henneberg, I. Poppo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.

  2. 9.  von Babenberg, Poppo Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Otto4, 6.Otto3, 3.Poppo2, 1.Poppo1) wurde geboren um 960; gestorben am 7 Apr 1018; wurde beigesetzt in Lorsch [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; St. Emmeram
    • Titel/Amt/Status: 1013-1018, Fulda [36037],Fulda,Hessen,Deutschland; Abt von Fulda
    • Titel/Amt/Status: 1005(6?)-1018, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt von Lorsch

    Notizen:

    Werdegang

    Um 1000: Eintritt in den Mönchsstand im Benediktinerkloster St. Emmeram zu Regensburg, wo Poppo ein Vertreter der Gorzer Reform wurde.
    1005(6?): Durch König Heinrich II. Einsetzung als Abt von Lorsch, als welcher Poppo in dessen Sinne die gorzische Klosterreform weiterführte.
    1013: Auf Geheiß Heinrichs II. mit einer Gruppe Lorscher Mönche Einführung der Gorzer Reform im Kloster Fulda, das Poppo nun neben Lorsch als Abt leitete.
    7.4.1018: Tod des Doppelabtes, wenig später Begräbnis in Lorsch

    Leben

    Poppo (Bobbo, Boppo) von Babenberg wurde wohl grob um 960 in Franken geboren.
    Poppo wurde um 1000 Mönch des Klosters St. Emmeram in Regensburg, wo er mit der Gorzer Klosterreform in Kontakt kam. Denn die zunehmende Verweltlichung der traditionellen Reichsmönche wurde von einem Verfall der mönchischen Sitten begleitet, der nicht nur im christlichen Sinne ein schlechtes Vorbild bot, sondern auch die politische Leistungsfähigkeit der Reichsklöster schwächte. Dagegen war im 10. Jahrhundert eine Reformbewegung entstanden, die von den Reformzentren Cluny und Gorze ausging, wobei ersteres stark für die Freiheit der Kirche von weltlichen Einflüssen eintrat. Demnach bot sich für eine Reform der Reichsabteien besser Gorze an, da so deren Funktion für den König erhalten blieb.
    Nachdem Poppo von Babenberg 1005 (oder erst 1006?) durch königliche Einsetzung zum Abt der Reichsabtei Lorsch wurde, führte er dort im Sinne Heinrichs II. die gorzische Klosterreform weiter.
    Daneben setzte ihn Heinrich II. schließlich 1013 parallel auch noch als Abt der Reichsabtei Fulda ein (1013-1018), wo er mit einer Gruppe Lorscher Mönche, welche die Gorzer Lebensweise in Fulda vorleben sollten, in das von seinem Vorgänger und den meisten Mönchen verlassene Bonifatiuskloster einzog1.
    Insgesamt zeichnete er sich nicht nur durch interne Reformmaßnahmen aus, sondern agierte nach Wunsch des Herrschers auch als Reichspolitiker bei Hofe und wurde dabei zu einem wichtigen Ratgeber des Königs.
    Abt Poppo von Lorsch und Fulda starb am 7.4.1018 und wurde in Lorsch beigesetzt.

    Name:
    Bobbo, Boppo



Generation: 6

  1. 10.  von Henneberg, Godebold I. Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Otto5, 7.Otto4, 6.Otto3, 3.Poppo2, 1.Poppo1) gestorben um 1100.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Burggraf von Würzburg
    • Titel/Amt/Status: 1078-1100, Henneberg (Grafschaft),Thüringen,Deutschland; Graf von Henneberg

    Notizen:

    Godebold I.
    Graf von Henneberg (1078-1100)
    Burggraf von Würzburg
    † um 1100
    † 18.4.1091-1094 (D. Schwennicke)
    Nach D. Schwennicke jüngerer Sohn des Grafen N.N. von Henneberg und der N.N.
    Bruder von Domherrn Bilis zu Würzburg († 13.12. 1076), Graf Poppo I. von Henneberg (⚔ 7.8.1078)
    Enkel von Graf N.N. von Henneberg und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    GODEBOLD I.
    † nach 1100
    BURGGRAF von WÜRZBURG 1057 1087/91

    Schwennicke Detlev: Tafel 144, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    GOTEBOLD I.
    † 18.IV.1091-1094
    1091 BURGGRAF VON WÜRZBURG
    1057

    Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 201,202, "Geschichte Thüringens"

    Als Bruder Poppos I. dürfte der 1057 erscheinende Gotebold I. zu betrachten sein. Er ist wahrscheinlich mit dem seit 1087 bezeugten Burggrafen von Würzburg gleichen Namens identisch.
    Die Entwicklung der Hauptlinie Henneberg bis 1274 stellt sich in folgender Weise dar. Der Herrschaftsbereich der Grafen gründete sich auf die bereits genannten babenbergischen Allode und bedeutende Reichslehen, vor allem den großen Forst am Thüringer Wald zwischen Schleuse und Hasel. Ferner werden 1230 Burg Lichtenberg, Herpf, Melweis, Ottowind, Willmars und Ostheim als Reichslehen genannt. Einen für die Zukunft zugleich fördernden wie hemmenden Auftrag stellte der Besitz des Burggrafenamtes von Würzburg dar, als dessen erster Inhaber Gotebold I. 1087 erscheint. Neurodungen haben eine wichtige Grundlage für die Herrschaftsbildung der HENNEBERGER gebildet.


    Literatur:
    Patze Hans/Schlesinger Walter: Geschichte Thüringens Seite 201,202 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 -

    Gestorben:
    18.4.1091-1094 (D. Schwennicke)


  2. 11.  von Henneberg, I. Poppo Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Otto5, 7.Otto4, 6.Otto3, 3.Poppo2, 1.Poppo1) gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Burggraf von Würzburg
    • Titel/Amt/Status: 1037-1078, Henneberg (Grafschaft),Thüringen,Deutschland; Graf von Henneberg

    Notizen:

    Poppo I. Graf von Henneberg (1037-1078)
    Burggraf von Würzburg
    ⚔ 7.8.1078 bei Mellrichstädt
    Nach Wikipedia Sohn des Grafen Otto III. im Grabfeld († 1049) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Burggraf Godebold I. von Würzburg († nach 1100),
    Neffe von Abt Poppo V. von Lorsch und Fulda († 1018)
    Enkel von Graf Otto II. im Grabfeld († 1008) und der N.N.
    Ur-Ur-Enkel von Graf Poppo III. im Grab- und Tullifeld († 945) und der N.N.
    Nach D. Schwennicke Sohn des Grafen N.N. von Henneberg und der N.N.;
    Bruder von Burggraf Gotebold I. von Würzburg († 18.4.1091-1094), Domherrn Bilis zu Würzburg († 13.12.1076)

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2130

    Henneberg
    Nach der Burg Henneberg bei Meiningen benanntes Geschlecht (früher angenommene Herkunft von den älteren BABENBERGERN heute bezweifelt), das mit Poppo I. (⚔1078), der das Fundament für die Besitz- und Machtfülle seines Hauses zwischen Rhön, Thüringer Wald und Haßbergen legte, im Gefolge Kaiser HEINRICHS IV. aufstieg.
    A. Wendehorst

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    POPPO I.
    ⚔ bei Mellrichstadt 7.VIII.1078
    GRAF von HENNEBERG
    (1037), 1049,1057
    oo HILDEGARD VON THÜRINGEN Tochter von Landgraf Ludwig
    (II. oo Thimo von Nordeck)

    Schwennicke Detlev: Tafel 144, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    POPPO I.
    ⚔ bei Melrichstadt 7.VIII.1078
    oo HILDEGARRD VON SCHAUENBURG † 1104
    Tochter von Ludwig dem Bärtigen (von Thüringen)
    (II. oo Timo von Nordeck)

    Schwennicke Detlev: Tafel 145, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HILDEGARD
    I. oo POPPO I. GRAF von HENNEBERG ⚔ bei Mellrichstadt 7.VIII.1078
    II. oo TIMO VON NORDECK

    Thiele Andreas: Tafel 173, "Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    POPPO I.
    ⚔ 1078 bei Mellrichstädt
    GRAF von HENNEBERG

    Poppo I. war ein Nachkomme der alten BABENBERGER (siehe Robertiner dazu), ohne dass bis zu ihm eine genaue Filiation möglich wäre. Er ist seit der Mitte des 11. Jahrhunderts zusammen mit seinem Bruder Graf GODEBOLD I. († um 1100) im alten Machtbereich der BABENBERGER (Grab- und Tullefeld) zu greifen. Er war mit Godebold engster Parteigänger der salischen Kaiser und wurde dafür Burggraf von Würzburg, womit der jahrhundertelange Gegensatz zu den Bischöfen von Würzburg begründet wurde. Er begründete den Wiederaufstieg der Familie.
    Er fällt bei Mellrichstädt gegen den Gegen-König RUDOLF VON RHEINFELDEN.

    oo HILDEGARD VON THÜRINGEN
    Tochter des Grafen Ludwig I.
    (2.Ehe: Thimo, Graf von Nordeck-Ruppenberg)

    Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 201, "Geschichte Thüringens"

    Der erste bekannte Angehörige dieses jüngeren Hauses der BABENBERGER ist Poppo I., der mit Hildegard von Thüringen, einer Tochter Graf Ludwigs des Bärtigen, vermählt war. Er fiel 1078 auf der Seite HEINRICHS IV. gegen die Sachsen. Poppos I. Söhne waren Poppo II. und Gotebold II. Die genealogische Linie von Gotebold II. ist bis über die Mitte des 13. Jahrhunderts, wo die Verhältnisse dann ohnehin klar sind, leicht zu verfolgen.

    Weller Tobias: Seite 584,623-624, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

    Hildegard wurde Poppo I. von Henneberg in die Ehe gegeben, der die Grundlage für den Besitz seines Hauses zwischen Rhön und Thüringer Wald legte [46 Zur Person Poppos vgl.PATZE, Politische Geschichte 201; WAGNER, Entwurf, No. II/1, 39]. Der Zeitpunkt der Eheschließung ist nicht zu ermitteln, muß aber vor 1078 gelegen haben, in welchem Jahr Poppo an der Seite HEINRICHS IV. in der Schlacht bei Mellrichstadt (7. August) fiel [47 Vgl. neben Anmerkung 45 auch Frutolf von Michelsberg, Chron. zu 1078, 90.]. Nicht sicher zu entscheiden ist, ob Poppo bereits Inhaber einer Grafenwürde war, oder ob erst seine Söhne gräflichen Status erlangten [48
    Letzeres nimmt WAGNER, Genealogie 422f., an. Auch HENNING, Entwicklung 4, weist darauf hin, daß das Würzburger Burggrafenamt erst 1087/91 in den Händen der HENNEBERGER bezeugt ist. Unter dem Titel eines Grafen von Henneberg taucht erstmals Poppos Sohn Gotebold II. im Juli 1096 auf; vgl. Wirtemb. UB 1, No. 249,308.]. Nach seinem Tod heiratete Hildegard in zweiter Ehe den hessischen Freien (ingenuus) Thiemo von Nordeck (nordöstlich Gießen), mit dem sie einen Sohn Gebhard hatte.
    In der Generation Graf Ludwigs des Springers ausgangs des 11. Jahrhunderts knüpften die LUDOWINGER vergleichsweise kleinräumige Verbindungen, vornehmlich mit Familien des Thüringer Raumes (Hildegard oo Poppo I. von Henneberg; Uta oo Dietrich von Linderbach; Adelheid oo Ludwig I. von Wippra), aber auch darüber hinausgreifend nach Hessen (Hildegards zweite Ehe mit Thiemo von Nordeck) und in das ostsächsische Markengebiet (Beringer oo Bertrada). Die einzige wirklich spektakuläre Heirat dieser Generation ist die Ludwigs des Springers selbst, der sich durch die Vermählung mit der Stader Grafen-Tochter Adelheid, der Witwe Pfalzgraf Friedrichs III. von Goseck, nicht nur einen Teil des Gosecker Erbes sicherte, sondern auch Anschluß an die vornehmsten und einflußreichsten Familien des sächsischen Adels fand.
    Ob Poppo I. von Henneberg und Dietrich von Linderbach tatsächlich Inhaber gräflicher Würden waren, wie der 'Reichenbrunner Gründungsgeschichte' suggeriert, ist fraglich. Die Musterung zeitnäherer Quellen spricht eher dagegen.


    oo 1. Hildegard von Thüringen, Tochter des Grafen Ludwig I. † 1104
    ( 2. oo Thimo Graf von Nordeck-Ruppenberg)


    Kinder:

    - Poppo II. Graf zu Wasungen, Lichtenberg, Frankenstein † 20./21.8.1119
    - Godebold II. Graf von Henneberg † 6.2.1144
    - Godebert Burggraf von Würzburg



    Literatur:
    Patze Hans/Schlesinger Walter: Geschichte Thüringens Seite 201 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 - Thiele Andreas: Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1 Tafel 173 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Seite 584,623-624,829 -

    Gestorben:
    gefallen bei Mellrichstadt