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 Bohrer

Billung, Suanehild

weiblich 955 - 1014  (59 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Billung, Suanehild wurde geboren in 945/955; gestorben am 26 Nov 1014.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordmark,Deutschland; Markgräfin der Nordmark
    • Titel/Amt/Status: Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgräfin von Meißen

    Notizen:

    Suanehild Billung
    Markgräfin der Nordmark
    Markgräfin von Meißen
    945/55-26.11.1014
    Tochter des Herzogs Hermann I. Billung von Sachsen

    Althoff Gerd: Seite 424, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 168
    Lü: 26.11. Suanehild com + 1014 Gemahlin Markgraf Thietmars (G 98) und Ekkehards I. von Meißen (G 42)
    Me: 26.11. Suonehild com

    Swanhild, die Tochter Hermann Billungs (H 6), heiratete in zwei der bedeutendsten sächsischen Adelsfamilien ein und knüpfte so verwandtschaftliche Beziehungen, die ihre Auswirkungen im politischen Kräftefeld Sachsen hatten; s. dazu oben S. 57 f.
    Sie schlugen sich auch in der Aufnahme zahlreicher Angehöriger beider Adelsfamilien ins Lüneburger Necrolog nieder. Zu den Einträgen ihrer Verwandten aus der Ehe mit Thietmar vgl. Kommentar G 2, aus der Ehe mit Ekkehard von Meißen G 42.
    Der Eintrag ins Merseburger Necrolog gehört nicht der Ergänzungsschicht an.
    Swanhild zählte auch zum Verwandtenkreis Thietmars; vgl. dazu oben S. 235.
    Alle Quellenbelege zu Swanhild sind aufgeführt bei Bork, Billunger, S. 114-117.

    Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    SUANEHILDE
    + 26.XI.1014 Begraben: Kloster Jena
    I. oo THIETMAR I. Markgraf von Meissen
    + nach 979
    II. oo vor 1000
    EKKEHARD I., Markgraf von Meissen
    + ermordet Pöhlde 30.IV.1002
    Begraben: Kloster Jena, beide nach 1028 Naumburg Georgskirche

    Thiele Andreas: Tafel 155, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    SUANAHILD + 1014
    1. oo THIETMAR I. Markgraf der Nordmark + 978
    2. oo EKKEHARD I. Markgraf von Meißen + 1002

    Posse, Otto: Seite 21,34,43, "Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen."
    Im Jahre 978 (vor Juli 14) starb Thietmar [37 Vgl. Seite 19 Anmerkung 75. - Annalista Saxo 978. SS. 6, Seite 627.] und wurde zu Nienburg begraben. Seine Witwe Swanehild, eine Tochter des Herzogs Hermann von Sachsen, vermählte sich mit dem späteren Markgrafen Ekkehard I. von Meißen.
    Die Bedeutung des Geschlechts ward noch besonders dadurch erhöht, dass Markgraf Ekkehard Swanehilde, die Tochter des nächtigen Billung und Schwester des Herzogs Bernhard von Sachsen, die Witwe des (978) verstorbenen Markgrafen Thietmar, als Gattin heimführte [84 Vgl. Seite 21 und Anmerkung 75].
    Für Ekkehard war die Zeit gekommen, seine hochstrebenden Pläne zur Verwirklichung zu bringen. Da er durch die Verheiratung mit Swanhild, einer Schwester des Herzogs Bernhard von Sachsen [128 Vgl. Seite 32 Anmerkung 75], verwandt war, da auch der Markgraf Gero, sein Nachbar nordöstlich, ein Sohn seiner Gemahlin war aus ihrer ersten Ehe mit dem Markgrafen Thietmar, und da er sich mithin auf die Hilfe seines Schwagers und seines Stiefsohnes rechnen zu können schien, so mag er es wohl keineswegs für ein großes Wagnis gehalten ahben, die Hand nach der Krone auszustrecken.

    Leyser, Karl J.: Seite 83,93,94, "Herrschaft und Konflikt. König und Adel im ottonischen Sachsen"

    Die Witwen von Grafen und Markgrafen konnten gelegentlich Nachfolgeschwierigkeiten zugunsten ihrer Söhne ebensogut regeln wie die Kaiserinnen für ihre Söhne [7 So zum Beispiel Godila, Markgraf Liuthars Witwe, die im Jahre 103 ihrem Sohn Werner das Markgrafenamt sicherte (siehe oben Seite 72 Anmerkung 57). Es ist bemerkenswert, daß Werner 1003 nicht minderjährig war. Er muß über zwanzig Jahre alt gewesen sein. Ein anderes Beispiel ist Swanhild, die Witwe des ermordeten Markgrafen Ekehard, die zusammen mit ihren Söhnen im Jahre 1002 versuchte, Meißen zu halten (Thietmar V 8 Seite 230.].
    Werfen wir jetzt einen Blick auf die Nachkommen Herzog Hermann Billungs: Eine seiner Töchter, Svanehild (+ 1014), überlebte nicht nur ihre beiden Brüder, Herzog Bernhard I. (+ 1011) und Graf Liudger (+ 1011), sondern auch ihre beiden Ehemänner, Markgraf Thietmar (+ 979) und Markgraf Ekkehard von Meißen (+ 1002), wenngleich ihre beiden Schwestern vor 1011 gestorben waren.

    Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Seite 99-101,108, "Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder"

    Ekkehard I. versippte sich durch seine Ehe mit dem mächtigen sächsischen Adelsgeschlecht der BILLUNGER. Er heiratete Schwanhild, eine Tochter des 973 verstorbenen Markgrafen Hermann Billung. Ein Bruder der Schwanhild war Bernhard.
    Schwanhild, eine bei ihrer Vermählung mit Ekkehard offensichtlich nicht mehr ganz junge Frau, war in erster Ehe mit einem Markgrafen verheiratet gewesen, der gleich dem bereits wiederholt zitierten Chronisten den Namen Thietmar trug.
    Ekkehards Vater hat die gewiß glanzvolle Hochzeit seines ältesten Sohnes nicht lange überlebt, nur etwa zwei Jahre später fand er in Unteritalien den Tod.
    Rikdag hatte eine Grafschaft im Nordthüringengau verwaltet, ehe ihm 979 nach dem Tod des damaligen Gatten Schwanhilds, Thietmar, von OTTO II. die Mark Meißen üertragen wurde.
    Gleich Liudgard war Hermann eines der sieben Kinder, die Schwanhild ihrem Gatten Ekkehard geboren hatte; Reglinde aber war eine Tochter Boleslaws I. Chrobry, Herzog von Polen von 992 bis 1025.

    Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Seite 116,121,131, "Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?"

    Nach der Beisetzung zog Hermann mit seiner Mutter Schwanhild, der Schwester des BILLUNGERS Herzog Bernhards I., nach Meißen, wo er Anfang bis Mitte Juni eingetroffens ein dürfte.
    Außerdem war Bernhard I. - über seine Schwester Schwanhild, die Gemahlin Ekkehards - Hermanns Onkel; diese Beziehung zu beiden Konfliktparteien macht ihn zum gegebenen Vermittler.
    Zur Familie der BILLUNGER gehörte auch Markgraf Gero II. (+ 1015). Er war über seine Mutter Schwanhild, die Schwester Bernhards I. und Gemahlin Ekkehards von Meißen, Stiefsohn des mächtigen Meißener Markgrafen und Neffe Herzog Bernhards I.

    Ludat, Herbert: Anmerkungen 163,199, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

    163
    Offenbar haben die alten Rechtsansprüche der EKKEHARDINER, das loyale Verhalten Ekkehards an der Seite OTTOS III. (siehe oben Anmerkung 158) und die kritische Situation in den Marken im Jahre 985 diese Entscheidung bestimmt. Zu dem Ansehen Ekkehards hatte wahrscheinlich auch seine Ehe mit Schwanhild beigetragen, der Witwe des Markgrafen Thietmar, des Neffen Geros, die dem Geschlecht Hermann Billungs entstammte; vermutlich hatte diese Eheverbindung auch bereits die Rehabilitierung Gunthers begünstigt. Jedenfalls sind die gelegentlich in der Forschung geäußerten Vermutungen völlig haltlos, wonach dieser Wechsel in der Markgrafenwürde vielleicht ein Folge der Verbindung der Rikdag-Familie mit den PIASTEN gewesen sei, vielmehr verhielt sich die Sache genau umgekehrt (vgl. oben Anmerkung 156).
    199
    Gero II., Sohn Thietmars I. (+ 979) und der Schwanhild, seit 993 Nachfolger Markgraf Hodos (vgl. R. Schölkopf, a.a.O., Seite 49; und oben Anmerkung 168). - Wenn 993 nicht Hodos Sohn Siegfried, sondern Gero II. die umfänglichen Gebiete der sächsischen Ostmark erhielt, so dürfte dies nicht zuletzt dem Einfluß seiner Mutter Schwanhild und ihres zweiten Gemahls, Ekkehard von Meißen, zu verdanken gewesen sein.

    1. oo Thietmar I. Markgraf von Meißen - 3.8.979
    2. oo Ekkehard I. Markgraf von Meißen ca 960-30.4.1002

    Kinder:
    1. Ehe
    - Gero II. Markgraf der sächsischen Ostmark 965/75-1.9.1015

    2. Ehe
    - Mathilde - 2.2.
    oo Dietrich Graf von Wettin - 19.11.1034
    - Liutgard ca 985/90-13.11.1012
    1002 oo Werner Graf von Walbeck Markgraf von der Nordmark, ca 990-11.11.1014
    - Hermann Markgraf von Meißen um 980-1.11.1038
    - Ekkehard II. Markgraf von Meißen - 24.1.1046
    - Günter Erzbischof von Salzburg (1024-1025) - 1.11.1025
    - Oda - nach 1025
    1018 oo 4. Boleslaw I. Chobry Herzog von Polen - 17.6.1025
    - Eilward Bischof von Meißen (1016-1023) - 24.11.1023

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 41,57,62,113, 187,218,424 G 168 - Annalista Saxo: Reichschronik a. 978, a. 1002, a. 1029 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 138, 146,152 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 114-117 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 315 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,36,41,76 - Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder, Edition Leipzig 1995 Seite 99-101, 104,108 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutsccher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 366 - Leyser, Karl J.: Herrschaft und Konflikt. König und Adel im ottonischen Sachsen, Vandenhoec & Ruprecht Göttingen 1984 Seite 83,93,94 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 25; Anm. 144,163,199,462 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 108 - Poosse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 21,32,34,43,123 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten. Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 195-196 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 116,121,131 - Schneidmüller Bernd/ Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 269 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte BaBand I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 155 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 154, 200,360 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 50,115,210 -

    Familie/Ehepartner: von Meißen, Thietmar I.. Thietmar wurde geboren um 920; gestorben nach 979; wurde beigesetzt in Nienburg (Saale) [06429],Salzlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Meißen, Gero II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970; gestorben am 1 Sep 1015 in Krosno Odrzańskie [66-600],Lebus,Polen; wurde beigesetzt in Nienburg (Saale) [06429],Salzlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Suanehild heiratete von Meißen, Ekkehard I. um 980. Ekkehard wurde geboren um 960; gestorben am 30 Apr 1002 in Pöhlde [37412],Osterode am Harz,Niedersachsen,Deutschland; wurde beigesetzt in Großjena [06618],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. von Meißen, Liutgard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 985/990; gestorben am 13 Nov 1012 in Wolmirstedt [39326],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    2. 4. von Meißen, Hermann  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 980; gestorben am 1 Nov 1038.
    3. 5. von Meißen, Ekkehard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 985; gestorben am 24 Jan 1046; wurde beigesetzt in Naumburg [06618],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    4. 6. von Meißen, Gunther  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 985/990; gestorben am 1 Nov 1025.
    5. 7. von Meißen, Eilward  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 986; gestorben am 24 Nov 1023.
    6. 8. von Meißen, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 997; gestorben um 1030.
    7. 9. von Meißen, Oda  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben nach 1025.


Generation: 2

  1. 2.  von Meißen, Gero II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren um 970; gestorben am 1 Sep 1015 in Krosno Odrzańskie [66-600],Lebus,Polen; wurde beigesetzt in Nienburg (Saale) [06429],Salzlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 993-1015, Niederlausitz,Deutschland; Markgraf der Niederlausitz

    Notizen:

    Gero II.
    Markgraf der Nieder-Lausitz (993-1015)
    um 970-1.9.1015 gefallen bei Krossen Begraben: Kloster Nienburg an der Saale
    Einziger Sohn des Markgrafen Thietmar I. von der Nordmark und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann I.; Großneffe des Markgrafen Gero I.

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1349

    Gero II., Markgraf der sächsischen Ostmark 993
    + 1. Oktober 1015 gefallen bei den Kämpfen mit Bolelsaw I. Chrobry Begraben: Kloster Nienburg an der Saale
    Vater:
    Markgraf Thietmar von der Ostmark
    Mutter:
    BILLUNGERIN Swanhild

    Vom Amtsbezirk des Vaters wurden nach dessen Tod 979 die Marken Meißen und Merseburg anderweits vergeben, aber Gero II. amtierte bereits als Knabe im Gau Serimunt. Später kamen weitere Gaue in der Umgebung hinzu. Nach dem Tod des Markgrafen Hodo erhielt Gero II. die Mark Lausitz und den Gau Nizzi, seitdem führte er den Titel marchio. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Thietmar II. das Amt des Vaters, was als vermutlich erste Vererbung einer Markgrafschaft anzusehen ist.

    Literatur:
    R. Schölkopf, Die sächs. Gf.en (919-1024)(Stud. und Vorarbeiten zum Hist. Atlas Niedersachsens 22, 1957), 47ff. - G. Althoff, Adels- und Kg.sfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, MMS 47, 1984, 409f.

    Althoff Gerd: Seite 409, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 100
    Lü: 6.8. Gero occisus et Vulquuardus occisus + 1015 Gefallen gegen die Polen
    Me: 1.9. Gero et Uuolcmarus comites cim sociis CC perempti sunt

    Der Eintrag in Merseburg gehört der Ergänzungsschicht an. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den Einträgen um Markgraf Gero, der 1015 mit 200 Getreuen in einer Schlacht gegen die Polen den Tod fand.
    Vgl. auch die Argumente für eine Identifizierung bei Folcmar (G 101).
    Zu den zahlreichen Angehörigen seiner Familie im Lüneburger Necrolog, - Gero war ein Sohn der BILLUNGERIN Swanhild (G 168) aus deren erster Ehe mit dem Grafen Thietmar (G 98) -, siehe Kommentar G 2.
    Vgl. auch Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 48 und BG 1866k.

    Schwennicke Detlev: Tafel 149, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    GERO II.
    + gefallen im Gau Diadesi 1. IX.1015 Begraben: Kloster Nienburg

    980 puer
    992 GRAF im HASSEGAU
    993 MARKGRAF der LAUSITZ
    oo ADELHEID

    Thiele Andreas: Tafel 217, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    GERO II. + 1015 gefallen

    Markgraf der Nieder-Lausitz; erbt Teile von Hodos Allodien dazu; treue Stütze der OTTONEN; sein Gebiet erleidet viele Verwüstungen, nicht nur durch Slawen, sondern auch durch eigene Truppen, die sich plündernd hier sammeln; verliert Gebiete, wird zeitweise verjagt und fällt bei Krossen.

    Obwohl Gero II. beim Tode seines Vaters noch sehr jung war, trat er dessen Nachfolge im Gau Serimunt und im Schwabengau an. Auch im Hassegau ist er urkundlich zu belegen. Eine ihm nach Erbrecht zustehende Grafschaft besaß der junge Gero im slawischen Gau Zitizi an der Elbe, in dem 981 und 992 Elsnig und Dommitzsch (Torgau) namhaft gemacht wurden. Nördlich vom Serimunt amtierte Gero in der Landschaft Zerbst, aus der die Orte Drogunise, Lübs und Bias vom König vergabt wurden. Vom Vater stammte auch die Grafschaft im Coledizi, in der er noch als Knabe die Dorfmarken Gnetsch (bei Weissand) verwaltete. Gero wurden zunächst nach dem Tode seines Vaters die Marken Merseburg und Meißen entzogen, er konnte jedoch später seine Stellung als Markgraf weiter ausbauen. Im Jahre 993 fiel ihm durch Tod des Markgrafen Hodo die Mark Lausitz zu und ein Teil von dessen Allodien. Gero führte 1010 das deutsche Heer, das sich zu einem Kriegszug gegen Boleslaw von Polen in Belgern versammelt hatte. Hodos Nachfolge trat er auch in der slawischen Provinz Nizizi an. Gero war nicht besonders aktiv und stand in den Interventionen an letzter Stelle. Seine dem Feinde offen stehenden Gebiete erforderten zwar sein kämpferisches Eingreifen, aber als Heerführer war er wenig erfolgreich, was die ergebnislos verlaufenen Kämpfe der Jahre 1010 bis 1015 beweisen. Auf dem letzten Kriegszug befehligte er die Nachhut und verlor bei einem unerwarteten feindlichen Überfall mit 200 seiner Ritter das Leben. Er wurde in Nienburg, dem Kloster seiner Familie, unter großer Anteilnahme bestattet.

    Rupp Gabriele: Seite 183 Anm. 20, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Gero II. hat dem PIASTEN-Fürsten zweifelsfrei nahegestanden. Er gehört zu OTTOS III. Vertrauten (so Lüpke, Die Markgrafen der sächsischen Ostmarken, S. 21, mit Hinweisen auf DD O III, 118 vom 17. April 993 und 359 vom 1. Mai 1000, in welchen Gero zusammen mit Ekkehard I. als Intervenient für Magdeburg und Niemburg genannt wird), war ein Anhänger von OTTOS Renovatiopolitik und damit ein Befürworter des Aktes von Gnesen. Falls Emnildis über ihre Mutter selbst aus dem GERO-Geschlecht stammte, bestanden sogar verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Gero und Boleslaw. Die hohe Achtung, die Boleslaw und seine Mannen Gero und den mit ihm Gefallenen entgegengebracht haben, läßt auch der Bericht Thietmars (VII, 22, SS rer. Germ. N.S.9, S. 422/24) erkennen. Auffällig ist, dass Gero in den Polenkriegen kaum hervor getreten ist. Es ist nichts bekannt darüber, dass Gero versucht hätte, die Lausitzen von Boleslaw zurückzuerobern. Vielmehr schreibt Thietmar, HEINRICH sei nicht dagegen eingeschritten, als das sächsische Aufgebot im Jahr 1010 die markgräflichen Besitzungen um Belgern verwüstete (Thietmar VI, 56, SS rer. Germ. N.S. 9, S. 344); Gero wurde für den Verlust auch nicht entschädigt. Seitdem fand Gero keine Erwähnung mehr in den Kaiserurkunden. Noch auffälliger ist das, was Thietmar (VII, 16, SS rer. Germ. N.S. 9, S. 416) über die Vorgänge beim Aufmarsch des Heeres unter der persönlichen Führung des Kaisers im Juli 1015 berichtet: Die Mark Geros wurde links der Elbe um Sclaucisvordi (nach Holtzmann in seiner Thietmar-Ausgabe, S. 417, Anm. 17, handelt es sich hier um eine unbekannte Wüstung links der Elbe zwischen Riesa und Wittenberg) verwüstet und gebrandschatzt. Ludat sieht darin eine "zielbewußt durchgeführte Strafaktion des Kaisers", um Gero zur Teilnahme an dem bevorstehenden Feldzug zu zwingen. Vgl. Lüpke, Die Markgrafen der sächsischen Ostmarken, S. 19ff.; Ludat, an Elbe und Oder um das Jahr 1000, S. 28 mit den Anm. 202 und 203.





    oo Adelheid


    Kinder:

    - Thietmar II. - 10.1.1030




    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 59,409 G 100 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 30,49 - Assing Helmut: Die frühen Askanier und ihre Frauen. Kulturstiftung Bernburg 2002 Seite 180-181 - Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 159 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 113,115, 125,127,131,133A,140 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 252,292,310,326,328,368,392,426 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 25,28,56; Anm. 168,199,202 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 19-21 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 15,204 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 183 Anm. 20 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 113,114A,115,125,127,131,133A,139A,140 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 48 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 149 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 217 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 168,200,208,304,306,344,346,370,374,376 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 50,64,215 -

    Gestorben:
    gefallen bei Krossen

    Begraben:
    Kloster Nienburg


  2. 3.  von Meißen, Liutgard Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren in 985/990; gestorben am 13 Nov 1012 in Wolmirstedt [39326],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Walbeck
    • Titel/Amt/Status: Nordmark,Deutschland; Markgräfin der sächsischen Nordmark

    Notizen:

    Liutgard von Meißen
    Gräfin von Walbeck
    Markgräfin der sächsischen Nordmark
    ca 985/90-13.11.1012 Burg Wolmirstedt Begraben: Walbeck
    Älteste Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff Gerd: Seite 423, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 162 Lü: 13.11. Liutgard com + 1012 Gemahlin Werners von Walbeck

    Liutgard, die Tochter Ekkehards I. von Meißen, erscheint wie mehrere andere Mitglieder der Familie Ekkehards im Lüneburger Necrolog: vgl. dazu Kommentar G 42.
    Zu den engen verwandtschaftlichen und politischen Beziehungen der BILLUNGER und EKKEHARDINER siehe oben S. 57f.
    Zu Liutgards, von Ekkehard zunächst verhinderter, Heirat mit Werner von Walbeck (G 160), vgl. Schölkopf Die sächsischen Grafen, S. 76; Posse, Die Markgrafen von Meißen, S. 42.

    Me: 13.11. Liukind cometissa
    13.11. Liuce com.
    ( Es.) Der zweite Eintrag in Merseburg gehört der Ergänzungsschicht an, der erste nicht. Liutgard war die Tante Thietmars von Merseburg, vgl. Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Zu den Verwandten Thietmars im Merseburger Necrolog siehe oben S. 235.
    Zum Todesdatum: Schölkopf, S. 77 und Thietmar VI, 84.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143 "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    LIUTGARD
    + 13.XI.1012
    oo 1005 WERNER Graf von Walbeck, Markgraf der Nordmark + 11.XI.1014

    Thiele Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    LIUTGARD + 1012
    oo 1003 WERNER VON WALBECK, Markgraf der Nordmark + 1014

    Glocker Winfrid: Seite 335, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    VIII. 3. LIUTGARD
    * c 985/90, + 1012 XI 13
    oo 1002 WERNER, Graf von Walbeck, Markgraf in der Nordmark (1009 abgesetzt), * c 990, + 1014 XI 11
    Graf im Nordthüringengau und in Bellesem
    Vgl. Schölkopf, Grafen Seite 68 und 76 ff.

    Schölkopf, Ruth: Seite 76,77, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Lothar hatte sich um enge Beziehungen zu dem mächtigen Markgrafen bemüht und hätte gern Ekkehards Tochter Liudgard seinem Sohne als Gattin zugeführt, was ihm Ekkehard anfänglich zusicherte. Wahrscheinlich hatte Ekkehard in späteren Jahren ehrgeizige Pläne mit seiner Tochter vor. Er widersetzte sich der in Aussicht genommenen Ehe, so dass Werner Liudgard von Quedlinburg, wo sie zur Erziehung weilte, nach Walbeck entführte. Er konnte sie erst nach Ekkehards I. Tod im Jahre 1002 heiraten.
    Wenden wir uns zunächst Werner, dem erstgeborenen Sohn Lothars zu. Er war beim Tode seines Vaters noch unmündig. Seiner Mutter gelang es, durch Zahlung von 200 Mark Silber Lehen und Markgrafschaft ihres Gatten ihrem Sohne zu erhalten [Persönlicher Einwurf: Im Jahre 998 war Werner nach den einschlägigen Angaben mit acht Jahren alt genug, um seine Braut Liutgard aus Quedlinburg zu entführen; beim Tode seines Vaters im Jahre 1003 war er dann wieder unmündig!!].
    Wie bereits erwähnt, setzte er auf dem Wege der Entführung das Eheversprechen Ekkehards I. von Meißen in die Wirklichkeit um, konnte trotzdem aber Liudgard erst nach dem Tode seines Schwiegervaters (1002) als Gattin heimführen. Liudgard starb am 13. November 1012 an den Folgen einer Krankheit, die sie plötzlich in Wolmirstedt überfiel. Von Werner tief betrauert, wurde sie in Walbeck, der Familiengrabstätte, beigesetzt. Ihr Todestag steht im Merseburger Necrologium verzeichnet, vermutlich auf Veranlassung Thietmars von Merseburg, zu dem sie in besonders enger Beziehung stand.

    Rupp Gabriele: Seite 201, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Nach Aussage Thietmars von Walbeck war Liudgard das erstgeborene Kind Swanhildes und Ekkehards. Der Chronist berichtet weiter, Ekkehard habe seine Tochter dem Sohn des Markgrafen Liuthar von Walbeck zur Frau versprochen, diese Zusage später aber widerrufen. Werner von Walbeck habe daraufhin seine Braut aus dem Kloster Quedlinburg, wo sie sich bei der Äbtissin Mathilde zur Erziehung aufgehalten hatte, nach Walbeck entführt und sie erst zurückgegeben, als er vor eine Versammlung nach Magdeburg zitiert worden war. Erst nach dem Tod Ekkehards konnten die beiden im Januar 1003 heiraten.
    Liudgard starb am 13. November 1012.

    Hlawitschka Eduard: Seite 24,36, "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“

    Da Ekkehard verbindlich und öffentlich versprochen hatte, seine Tochter Liudgard dem Sohne des Markgrafen Liuthar, Werner, zur Frau zu geben, aber später von diesem Versprechen wieder abgerückt war, konnte ihm Wortbruch - und damit Rechtsbruch, Verstoß gegen die iusticia - vorgehalten werden.
    Althoff lehnt es ab, im Auftauchen ottonischer Namen - Liudgard, Oda, Mathilde und Brun - innerhalb der Familie Ekkehards von Meißen einen Hinweis auf Verwandtschaftsbeziehungen der EKKEHARDINER zu den OTTONEN zu sehen. Denn sein Einwand gegen die "liudolfingischen Namen" ist nur teilweise stichhaltig; auch wenn die beiden Namen Oda und Mathilde durch Ekkehards Gemahlin Swanahild in die Familie gebracht worden sein sollten und nicht aus Ekkehards eigenem Vorfahren- und Verwandtenkreis stammten, so bleiben doch die Namen von Ekkehards Bruder Brun und Ekkehards Tochter Liudgard weiterhin signifikant.

    Lippelt, Helmut: Seite 53, "Thietmar von Merseburg"

    Diese Ranggleichheit wollte Liuthar bestätigt und befestigt sehen durch eine Ehe zwischen seinem Sohne Werinhar und Ekkehards Tochter Liudgerd. Und cum due propagines iste, puer inquam et puella, ex tam nobilissime vitis radice emersissent ... schenkte Ekkehard der Werbung Liuthars Gehör und die Verlobung wurde feierlich more suo et iure presentibus cunctis optimatibus verkündet. Doch nachdem Ekkehard unter OTTO III. zu bedeutenderer Stellung und stärkerem Einfluß im Reich gelangt war, schien ihm dieses pactum firmissime stabilitum nicht mehr so fest und unlösbar. Das mußte für die WALBECKER eine empfindliche Kränkung ihrer Ehre bedeuten; und um diese zu vermieden, raubte Werinhar, unterstützt von seinen Vettern Heinrich und Friedrich - die gesamte Sippe handelt also -, seine Braut aus dem Gewahrsam der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, in den Ekkehard sie gegeben hatte, während er bei OTTO III. in Italien weilte. Nach Thietmar ist diese Tat geschehen non consilio patris - doch ist er vorsichtig genug hinzuzusetzen ut arbitror - sed amore virginis et ob metum manifesti dedecoris. Der Versuch, auf solche Weise die Familenehre zu wahren, war kühn; Werinhar mußte die Braut wieder herausgeben, da ihm sonst die Verbannung aus dem Reich drohte.

    Bleiber Waltraut: Seite 104,110, "Ekkehard I., Markgraf von Meißen (985-1002)", in: Deutsche Fürsten des Mittelalters, Fünfundzwanzig Lebensbilder

    Da Mathilde auf dem Hoftag zu Grone selbst anwesend war, mag bei dieser Begegnung auch eine Übereinkunft getroffen worden sein, deren Verwirklichung für die gesellschaftliche Reputation des Hauses der EKKEHARDINGER und seine weitere Etablierung im Kreise der führenden Adelsgeschlechter des Reiches höchste Bedeutung zukommen mußte: Liudgard, das erstgeboree Kind Ekkehards und der Schwanhild, fand um diese Zeit im Servatiusstift Aufnahme, damit ihm dort im königlichen Pfalzort Quedlinburg und unter Aufsicht und Leitung der Äbtissin Mathilde Ausbildung und Erziehung zuteil werde.
    Markgraf Liuthar wurde wurde nach dem Tode Ekekhards I. der Schwiegervater Liudgards, und die Feindschaft zwischen beiden war, wenn nicht verursacht, so doch mit Sicherheit befördert worden durch die Wortbrüchigkeit Ekkehards: Er hatte den Ehekontrakt gebrochen, den er dereinst mit Liuthar über die Verbindung ihrer beiden Kinder geschlossen hatte. Werner, der Sohn Liuthars, entführte daraufhin seine Braut aus der Obhut der Äbtissin Mathilde und mußte sich danach in Magdeburg einem demütigenden Sühneverfahren unterwerfen.




    1003 oo Werner Graf von Walbeck ca 990-11.11.1014


    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 57,187,218,423 G 162 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 49 - Bleiber Waltraut: Ekkehard I., Markgraf von Meißen (985-1002), in: Deutsche Fürsten des Mittelalters, Fünfundzwanzig Lebensbilder, hg. von Eberhard Hotz und Wolfgang Huschner, Leipzig 1995, Seite 104,108,110 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 27 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 17,20,205,335 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 155,175 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 24,36,41 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 53 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 76, 77 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 18,154,156,158,332,334,360 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 50 -

    Gestorben:
    Burg Wolmirstedt

    Liutgard heiratete von Walbeck, Werner in 1003. Werner (Sohn von von Walbeck, Lothar III. und von Rothenburg, Godila) wurde geboren in 980/985; gestorben am 11 Nov 1014 in Allerstedt [06642],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  von Meißen, Hermannvon Meißen, Hermann Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren um 980; gestorben am 1 Nov 1038.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1004-1007, Oberlausitz,Deutschland; Markgraf der Oberlausitz
    • Titel/Amt/Status: 1028-1038, Hassegau,Deutschland; Graf im Hassegau
    • Titel/Amt/Status: 1007-1038, Bautzen [02625],Bautzen,Sachsen,Deutschland; Graf in Bautzen
    • Titel/Amt/Status: 1009-1038, Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgraf von Meißen

    Notizen:

    Hermann
    Markgraf von Meißen (1009-1038)
    Markgraf der Ober-Lausitz (1004-1007)
    Graf im Hassegau (1028-1038)
    Graf in Bautzen (1007-1038)
    um 980-1.11.1038
    Ältester Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2160

    Hermann, Markgraf von Meißen
    + 1038
    Aus der Familie der EKKEHARDINER
    Sohn Ekkehards I. und der Schwanhild

    Nach der Ermordung des Vaters (+ 30. April 1002) mit Reglindis, der Tochter des Boleslaw Chrobry, vermählt. Während die Markgrafschaft an Hermanns Onkel Gunzelin überging, blieb Hermann und sein Bruder Ekkehard II. zunächst im wesentlichen auf ihre Eigengüter beschränkt. Nach einer Fehde Hermanns mit seinem - auch des Paktierens mit Polen bezichtigten - Onkel Gunzelin wurde dieser 1009 durch ein Fürstengericht abgesetzt, und Hermann erhielt die Markgrafschaft. Sein politisch-militärisches Handeln stand überwiegend im Zeichen der Abwehr der Angriffe Polens gegen die Mark Meißen, deren Besitz er in einer Reihe von Kämpfen sichern konnte. Mehrmals versuchte er, zwischen dem deutschen König und seinem Schwiegervater zu vermitteln. In seinen letzten Regierungsjahren, die aufgrund des Friedensschlusses zwischen KONRAD II. und Mieszko II. von Polen (1031) friedlicher verliefen, konnte der Markgraf erst Ansätze des Landesausbaus einleiten. Bereits 1028 ließ Hermann das Bistum Zeitz auf das ekkehardinische Allod Naumburg verlegen und mit Eigengut reich ausstatten - ein bemerkenswerter, die herausragende Stellung der Familie dokumentierender Vorgang, dessen Gedächtnis die Stifterfiguren des Naumburger Westchores (13. Jh.), unter ihnen die "primi fundatores" Hermann und Regelindis, wachhielten.

    Literatur:
    NDB VIII, 637f. Siehe Ekkehardinger, Meißen und Naumburg.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HERMANN
    + 1038

    1007 Graf in BAUTZEN
    1009 Markgraf von MEISSEN
    1028 Graf im HASSEGAU und im Gau CHUTIZI
    oo Sommer 1002 REGELINDE VON POLEN * 989, + nach 21.III. 1016
    Tochter von Boleslaw I. Chrobry, Fürst und König von Polen

    Thiele, Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HERMANN
    + wohl 1038

    Auf Intervention der Königin Kunigunde, des Erzbischofs Tagino von Magdeburg und auf Rat der Fürsten wurde Hermann nach Gunzelins Absetzung als Markgraf eingesetzt. Schon seit 1004 lag die Schutzherrschaft über Bautzen im Milzener Land in seiner Hand. 1007 entbrannte erneut der Krieg gegen Herzog Boleslaw von Polen, der sogleich in die Gaue Zara (Sorau) und Selpuli und in die Lausitz einfiel und sie verwüstete. Er drang bis nach Bautzen vor, das er eroberte. Am Feldzug seines Stiefbruders Gero II. von 1015 nahm er nicht teil, geleitete aber zusammen mit seinen Brüdern Ekkehard und Gunther dessen Leiche nach dem Kloster Nienburg. Er beschwor 1018 den Frieden von Bautzen mit Polen und half 1028 Kaiser KONRAD II. bei der Rückgewinnung aller verlorenen Gebiete und bekam Ober-Lausitz-Bautzen wieder. Er stand in Thüringen gegen die Grafen von Weimar-Orlamünde, plünderte Weimar und stritt jahrelang mit Bischof Thietmar von Merseburg, dem berühmten Chronisten, um Forstrechte bei Rochlitz und anderen Fragen. Seit 1032 führte sein Bruder Ekkehard die Geschäfte.

    oo REGLINDIS VON POLEN
    Tochter des Herzogs Boleslaw I.
    Hermann und Reglindis berühmt als "Stifterfiguren"/Dom von Naumburg

    Patze Hans: Seite 109, "Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen"

    Markgraf Hermann gebietet in Schkeuditz, in Groitzsch (? südlich Leipzig) und Ouszarin (unbekannt) im Burgward Schkölen. Beide Orte gehörten zum pagus Scudizi, der sich in großem Bogen von Schkeuditz (westlich Leipzig) bis zum Mittellauf der Zwickauer Mulde hinzog. Vom Hochseegau gehörte der Burgward Wallhausen mit dem Ort Röblingen zu seiner Grafschaft.





    1003 oo Regilindis von Polen, Tochter des Herzogs Boleslaw I. Chobry, 989-21.3. nach 1014




    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 113,124 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 208 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 39,40, 49 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 160,164,166 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 132,138-141,146,151,159,263 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 309,318 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 367,386,390-392,425,429-431 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 19,29,31,79,124,160,209,221,224,229,231,234,462,507 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 109 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 107-141 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,200,202,278, 280,300-304,338,362,376,380,382,412,424,440,462,464 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 116,211, 217,219 -

    Neue Deutsche Biographie - Hermann

    Nach der Ermordung Ekkehards I. erhielt dessen Bruder Gunzelin die Lehen über die Markgrafschaft Meißen; die Brüder H. und Ekkehard II. blieben auf ihre Eigengüter an der Saale, um Rochlitz und Strehla a. d. Elbe beschränkt. Das Leben H.s ist wesentlich bestimmt worden durch die Abwehr der Einfälle, die sich in den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhundert aus dem von Boleslaw und seinem Sohn Miesko beherrschten Polen wiederholten. So konnte sich H., 1005 von König Heinrich II. als Graf im Milzenerland eingesetzt, nur zwei Jahre in Bautzen behaupten. Mehrfach hat er zwischen dem deutschen König und seinem polnisch Schwiegervater vermittelt, ohne jedoch mit Boleslaw zu paktieren, wie das Gunzelin tat, der deshalb 1009 nach dem Spruch eines Fürstengerichts von Heinrich II. als Markgraf von Meißen abgelöst wurde. H. trat die Nachfolge an und hat trotz schwerer Angriffe, von denen die Chronik Thietmars von Merseburg ausführlich berichtet, Meißen und die zugehörige Mark beim Reiche halten können. Wie schon 1002 sind besonders 1017 und 1030 große Teile der slawisch Bevölkerung zwischen Mulde und Elbe von den Polen gefangen weggeführt worden. Erst nach mehreren Feldzügen, an denen H. führend beteiligt war, und dem Frieden von 1031, den König Konrad II. mit Miesko schloß, besserten sich die Verhältnisse. Die beiden Lausitzen kamen an das Reich zurück, und von Meißen, das nicht mehr an seiner äußersten Grenze lag, konnte der Landesausbau in die Wege geleitet werden. H. hat dazu noch die ersten Maßnahmen eingeleitet. Auf seine Anregung wurde in der|letzten schweren Kampfzeit das Bistum Zeitz nach Naumburg, in den Bereich des ekkehardingischen Eigengutes erlegt und reich ausgestattet, dem Ort 1029 Marktrecht verliehen. H. und Reglindis gehören zu den „primi fundatores“ des ältesten Naumburger Domes, ihre Denkmäler im Westchor (13. Jahrhundert) halten die Erinnerung daran wach.

    Literatur
    ADB XII; O. Posse, Die Markgrafen v. Meißen u. d. Haus Wettin b. z. Konrad d. Großen, 1881; S. Lüpke, Die Markgrafen d. sächs. Ostmarken in d. Zeit v. Gero b. z. Beginn d. Investiturstreites, 1937; W. Schlesinger, Meißner Dom u. Naumburger Westchor, 1952; H. Küas, Die Naumburger Werkstatt, 1937 (Abb. S. 92 ff.).

    Hermann heiratete von Polen, Regilindis in 1003. Regilindis (Tochter von von Polen, Boleslaw I. und Emnildis) wurde geboren um 989; gestorben nach 1014. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 5.  von Meißen, Ekkehard II.von Meißen, Ekkehard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren in 985; gestorben am 24 Jan 1046; wurde beigesetzt in Naumburg [06618],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Teuchern [06682],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf im Burgward Teuchern
    • Titel/Amt/Status: Gau Chutizi,Deutschland; Graf im Gau Chutici und im Burgward Teuchern
    • Titel/Amt/Status: 1038-1046, Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgraf von Meißen

    Notizen:

    Uta und Ekkehard im Naumburger Dom

    Uta+Ekkehard



    Ekkehard II.
    Markgraf von Meißen (1038-1046)
    Graf im Gau Chutici und im Burgward Teuchern
    um 985-24.1.1046 Begraben: Naumburg
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff Gerd: Seite 389, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    G 11
    Lü: 24.1. Eggibertus com + 1046 Markgraf von Meißen

    Neben Markgraf Ekkehard II. erscheinen auch mehrere seiner Verwandten im Lüneburger Necrolog; vgl. dazu Kommentar G 42. Zu den engen Verbindungen verwandtschaftlicher und politischer Art zwischen BILLUNGERN und EKKHARDINERN siehe ausführlich oben Seite 57f. Zu Ekkehards Tätigkeit vgl. Lüpke Margrafen, Seite 38ff.; Posse, Die Markgrafen von Meißen, Seite 100f.; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 71f., dort auch (Seite 72) Belege zu seinem Todesdatum.

    Glocker Winfried: Seite 335, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII. 5. EKKEHARD II., Graf im Gau Chutici und im Burgward Teuchern
    1038 Markgraf von Meißen
    * ..., + 1046 I 24
    oo Uta (von Ballenstedt)
    Vgl. Schölkopf, Grafen Seite 68 und Althoff, Adelsfamilien G 11

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    EKKEHARD II.
    + 24I.1046 Begraben: Naumburg
    Graf im Gau CHUTIZI und in Burgward TEUCHERN
    1032 MARKGRaf der OSTMARK
    oo UTA (VON BALLENSTEDT) + 23.X....
    Tochter von (Esiko Graf im Schwabengau)

    Thiele, Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    EKKEHARD II.
    + 1046 (ermordet?)

    Ekkehard II. war Graf in Thüringen und den Marken und eine treue Stütze der SALIER. Er folgte 1034 dem ermordeten Schwager als Markgraf der Nieder-Lausitz und 1038 seinem Bruder Hermann im Besitz der Mark Meißen. Er wurde von Böhmen bekriegt und war 1040 Heerführer eines erfolgreich verlaufenen Feldzuges Kaiser HEINRICHS III. gegen Böhmen. Er dehnte die Machtposition in Thüringen auf Kosten von Weimar-Orlamüpnde weiter aus, das ehemals dominierend war. Er führte viele Grenzkriege und war ähnlich angesehen und machtvoll wie der Vater. Er sorgte für eine Zeit relativer Ruhe in den Marken.
    oo UTA VON BALLENSTEDT
    Tochter des Grafen Adalbert I. von Askanien
    Ebenfalls Stifterfiguren im Dom/Naumburg.

    Hermann von Reichenau: Seite 680, "Chronicon." in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI

    1046. Der König feierte das Geburtsfest des Herrn in Sachsen zu Goslar. Ein großes Sterben raffte allenthalben viele hinweg. Der äußerst reiche Markgraf Eckart [258 Eckart II. von Meißen.] starb plötzlich und hinterließ dem König als Erben seiner Güter.

    Patze Hans: Seite 109, "Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen"

    Schließlich erscheinen unter Ekkehard II. Kizerin (Wü. bei Beutitz an der Wethau) in pagus Wethau, Kösen im pagus Zurba, Niwolkesthorp im pagus Scudizi, im Burgward Leisnig, Taucha (bei Weißenfels) im Burgward Treben, Gladitz im Burgward Teuchern, Nerkewitz (?) im pagus Gönna (oder Großjena), Scutoprei im Burgward Gvodezi.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 130-133,138-141,151-159, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    In die ersten Regierungsjahre des Königs fielen die enge Zusammenarbeit mit Ekkehard von Meißen und der Beginn der Förderung der GOSECKER. Es ist zu beachten, dass Naumburg das "Hausbistum der EKKEHARDINER" war, deren letzter Repräsentant Ekkehard II., Markgraf von Meißen, von der Ostmark und der Lausitz, durch sein Amt auch über erheblichen Einfluß im Gebiet der Diözese Meißen verfügte. Naumburg, im Herrschaftsbereich der EKKEHARDINER gelegen, war auf deren Hausgut erbaut worden: Nach 1021 verlegten Hermann und Ekkehard II. das am ursprünglichen Stammsitz ihres Geschlechts, Kleinjena, befindliche Kloster, in dem Markgraf Ekkehard I. und seine Gemahlin Schwanhild begraben waren, nach Naumburg, wo sie als neue Grablege ihrer Eltern das Georgenkloster stifteten. Bereits vor 1021 hatten sie in Naumburg das Burgstift, ihre spätere eigene Grablege, neu gegründet und in diesem Zusammenhang wohl auch den Stammsitz der Familie von Kleinjena nach Naumburg verlegt. Im Jahre 1028 genehmigte der Papst auf Veranlassung Kaiser KONRADS II. sowie auf Bitten des Erzbischofs von Magdeburg, Markgraf Hermanns und seines Bruders Ekkehard II. die Verlegung des Bistums Zeitz nach Naumburg. Ihrer Burg wurde in der Urkunde über die Verlegung des Bistums die Schutzfunktion über den Bischofssitz zugesprochen, das heißt die EKKEHARDINER wurden Schutzherren des Naumburger Bistums. Sie werden es auch gewesen sein, die die Umsiedlung von Kaufleuten aus dem alten Sitz des Geschlechts in Kleinjena nach Naumburg betrieben; im Jahre 1033 wurden den Händlern von Bischof Kadaloh weitreichende Freiheiten gewährt. Auf sie geht schließlich die Gründung des Moritz-Klosters in Naumburg zurück. Mit Hilfe KONRADS II., der dem Bistum eine Schenkung und die Verleihung eines Wildbanns verbriefte, und des Papstes entstand so in Naumburg ein ekkehardinisches Machtpotential, gegründet auf umfangreiches Hausgut, Wirtschaftskraft und die Schutzherrschaft über die Bischofskirche.
    Die Brüder Hermann und Ekkehard II., kinderlose Söhne des 1002 ermordeten "großen" Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, waren Vertraute KONRADS II. und HEINRICHS III. Als einzige weltliche Fürsten, die mit KONRAD nach Italien gekommen waren, nahmen sie 1027 an dessen Kaiserkrönung in Rom teil, waren offenbar als Berater der beiden ersten SALIER tätig. Die Wertschätzung der beiden Herrscher für die EKKEHARDINER spiegelt sich in der Art und Weise wider, wie diese in den Herrscherurkunden genannt werden: Hermann wird in einem Diplom KONRADS II. einmal als inclytus marchio bezeichnet, Ekkehard II. sogar - und das ist kennzeichnend für die noch engere Beziehung, die zwischen HEINRICH III. und ihm bestanden hat - als fidelissimus fidelis noster Ekkardus marchio, dem der König nichts verwehren könne. Sie ist aber auch abzulesen an den vielen Urkunden KONRADS und HEINRICHS für die EKKEHARDINER selbst, für deren Gefolgsleute und das von ihnen geförderte Bistum Naumburg.
    Der Plan für das Vorgehen gegen die Böhmen wurde jedenfalls am 20. und 21. Juli 1040 in Goslar besprochen: Danach sollte Markgraf Ekkehard von Meißen eines der beiden Heere gegen die Böhmen anführen; er war es auch, der sich bei dieser Gelegenheit zusammen mit Erzbischof Hunfried von Magdeburg und Kadaloh für eine Bestätigung des Besitzes der bischöflichen Kirche in Meißen einsetzte, worüber am 20. Juli eine Urkunde ausgefertigt wurde.
    Die Einsetzung HEINRICHS III. zum Erben durch Ekkehard und die Teilnahme des Königs am Begräbnis seines Markgrafen markieren den Schlußpunkt nicht nur einer persönlichen Freundschaft, sondern weitreichender politischer Zusammenarbeit. Denn die Machtbasis der EKKEHARDINER beschränkte sich nicht auf Naumburg. Ekkehard I. und sein Sohn Hermann waren nacheinander Markgrafen von Meißen; Ekkehard II. folgte ihnen 1038 in diesem Amt, nachdem er wohl schon 1032 Markgraf der Ostmark geworden war. Der Kern dieses Herrschaftsgebietes, die Mark Meißen, erstreckte sich seit 981 über die Bistümer Meißen, Merseburg und Zeitz-Naumburg. Offenbar hatten die EKKEHARDINER unter HEINRICH II. und KONRAD II. mehrfach vergeblich versucht, im Naumburg benachbarten Merseburg Einfluß auf die Bischöfe zu gewinnen. Dies hatte zu Verstimmungen, aber nicht zu einem dauerhaften Bruch mit der Merseburger Kirche geführt.
    Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass im Laufe des Jahres 1043 weitreichende Absprachen zwischen HEINRICH, Ekkehard und Esicho von Ballenstedt erfolgten, die darin gipfelten, dass Ekkehard den König zu seinem Erben einsetzte und dass Esicho auf den nach Ekkehards Tod zu erwartenden Rückfall von UtasHeiratsgut an seine Familie unter der Bedingung verzichtete, dass dieses zum Teil an das Stift Gernrode fiel, in dem gerade zu dieser Zeit seine Schwester Hazecha vom König als Äbtissin eingesetzt wurde.

    Pätzold, Stefan: Seite 15, "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221"

    1034 starb Dietrich II. wie vor ihm sein Vater eines gewaltsamen Todes. Er wurde von Gefolgsleuten seines Schwagers Ekkehard II., zu jener Zeit Markgraf der Ostmark, erschlagen [55 Ann. Hildesheimenses zu 1034, Seite 39, vgl. Lübke, Regesten 4,620. - Lübkes Argumenten, der eine Urheberschaft Ekkehards II. an der Ermordung Dietrichs in Abrede stellt, steht die Überlegung entgegen, daß der EKKEHARDINGER, der erst kurz zuvor in das Amt des Marklgrafen der Ostmark eingesetzt worden war, seinen unterlegenen, aber mächtigen Rivalen ausschalten wollte, um seine Machtposition zu sichern.].



    oo Uta von Ballenstedt, Tochter des Grafen Adalbert I., -23.10. vor 1046



    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 57,113,115, 124,389 G 11 - Annalen von Hildesheim ad a 1034 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 40,49,58,61, 62,65,69 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 114-359 - Böhmenchronik des Cosmas von Prag mit zwei Fortsetzungen - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 72,119 - DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite 109 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 107,283/Band II Seite 381,441/Band III Seite 304,309 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 70 A. 231, 226,280 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 680 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26-28,30,34, 41 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 46 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 224 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 22,205,208 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 109 - Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 15-17,96,239,244,277 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten. Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 141-156 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 113A,126,136A - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 71,72 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 378,396 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 200,302,338,376,462,464 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 532 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 105,203,230,234,253, 346 -

    Neue Deutsche Biographie - Ekkehard II.

    Markgraf der Ostmark und von Meißen, † 1046.

    E. folgte in der Ostmark wahrscheinlich auf Otto (1032), in Meißen auf seinen Bruder Hermann (1038). Eine dritte Mark, die bei seinem Tode frei wurde, ist in der Oberlausitz zu suchen. Stets in bestem Einvernehmen mit der Reichsgewalt, war er unter Heinrich III. unbestritten der erste Mann in Mitteldeutschland. 1040 und 1041 führte er Heere gegen Böhmen. Das umfangreiche ekkehardingische Eigengut vermachte er kinderlos dem König. Seine bedeutsamste Tat war die Verlegung des Bistums Zeitz nach der ekkehardingischen Naumburg, die er zusammen mit seinem Bruder Hermann veranlaßte, vermutlich um das Seelenheil seines schimpflich ermordeten Vaters besorgt. Die bekannten Stifterfiguren im Naumburger Westchor, hergestellt nach 1240, halten sein und seiner Gemahlin Uta Andenken lebendig.

    Literatur
    ADB V (unter Ekkard); Jbb. d. Dt. Gesch., Heinr. III.; W. Schlesinger, Meißner Dom u. Naumburger Westchor, 1952.


  5. 6.  von Meißen, Gunther Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren in 985/990; gestorben am 1 Nov 1025.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1023-1025, Salzburg [5020],Salzburg,Österreich; Erzbischof von Salzburg

    Notizen:

    Gunther Erzbischof von Salzburg (1023-1025)
    um 985/90-1.11.1025
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff Gerd: Seite 331, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    B 155 Lü: 1.11. Guntarius aps + 1025 Salzburg

    Die Eintragung Gunthars, eine der wenigen Bischöfe aus süddeutschen Diözesen im Lüneburger Necrolog, erklärt sich durch seine Herkunft: Er war der Sohn Ekkehards I. von Meißen (G 42) und der BILLUNGERIN Swanhild (G 168). Auch seine Brüder Ekkehard II. von Meißen (G 11) und Eilward, der Bischof von Meißen (B 169), begegnen im Necrolog.
    Zu den engen Beziehungen der EKKEHARDINER und der BILLUNGER siehe Seite 57.
    Gunther wirkte unter HEINRICH II. in der Hofkapelle, seit 1009 als Kanzler, ohne besonders hervorzutreten, bis er 1023 zum Erzbischof von Salzburg erhoben wurde; vgl. Fleckenstein, Hofkapelle 2, S. 168 f.; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 68 und Posse, Die Markgrafen von Meißen, S. 47 f. wollen ihn schon in der Hofkapelle OTTOS III. nachweisen, vgl. dagegen jedoch Fleckenstein, S. 90 Anm 1.
    Zum Todesdatum: Bresslau, Jbb Konrads II, 1, S. 105.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    GUNTHER
    + 1.XI.1025
    vor 1001 königlicher Hofkappelan
    1009 königlicher Kanzler
    1024/25 Erzbischof von Salzburg

    Thiele, Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    GÜNTHER + 1025
    1009 Kanzler Kaiser HEINRICHS II. und ab 1024 Erzbischof von Salzburg
    Gunther wirkte unter HEINRICH II. in der Hofkapelle, seit 1009 als Kanzler, ohne besonders hervorzutreten, bis er 1023 als Landfremder zum Erzbischof von Salzburg erhoben wurde.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 145, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    Finck von Finckenstein hat darauf aufmerksam gemacht, dass bereits HEINRICH II., nachdem er 1016 den EKKEHARDINER Eilward, einen Sohn Ekkehards I. zum Bischof von Meißen erhoben hatte, "den Bruder Eilwards, den hochverdienten Kanzler Gunther, erst im Januar 1024 zum Erzbischof von Salzburg weihen ließ, anstatt ihn schon im Oktober 1023 auf den vakanten Erzstuhl von Magdeburg, in der sächsischen Heimat des EKKEHARDEN Gunther, zu erheben.

    Rupp Gabriele: Seite 196-197, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Gunther wird in drei Quellen als Bruder der Markgrafen Hermann und Ekkehard bezeichnet. Er wählte die geistliche Laufbahn. Nach seiner Ausbildung, die er wahrscheinlich in der berühmten Klosterschule des Bischofs Notger von Lüttich erhalten hatte, trat er in die Hofkapelle ein; zuerst als königlicher Kapellan und später als Kanzler. In dieser Eigenschaft ist er seit 1009 in der Rekognition der Urkunden nachweisbar, die sowohl für deutsche als auch für italienische Empfänger ausgestellt wurden. Im Jahr 1023 wurde er zum Bischof von Salzburg ordiniert und starb zwei Jahre später. Aus seiner kurzen Regierungszeit ist nur ein umfangreicher Tauschvertrag bekannt, den Gunther kurz vor seinem Tod mit der Kaiserin-Witwe Kunigunde abgeschlossen hat. Wipo erzählt, dass er einen Gott und den Menschen wohlgefälligen Lebenswandel geführt habe.
    Interessant ist der Memorialeintrag in ein Trienter Diptychon: "Gunzilini api". Während seiner kurzen Regierungszeit als Salzburger Bischof kann Gunther unmöglich an einem Italienzug eines deutschen Herrschers teilgenommen haben. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten: dass er entweder im Zusammenhang mit den Italienzügen als Mitglied der Hofkapelle - als Kapellan oder als Kanzler - in die Verbrüderung aufgenommen wurde, oder dass er unabhängig von den Italienzügen eine Gebetsverbrüderung mit der Trienter Kirche eingegangen ist. Im ersten Fall wäre dann der Bischofstitel zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden.


    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 57,62,331 B 155 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 145 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 105 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 47 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 196-197 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 68 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 532 -


  6. 7.  von Meißen, Eilward Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren um 986; gestorben am 24 Nov 1023.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1016-1023, Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Bischof von Meißen

    Notizen:

    Eilward Bischof von Meißen (1016-1023)
    um 986-24.11.1023
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff Gerd: Seite 335, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    B 169 Lü: 24.11. Eilvardus eps + 1023 Meißen

    Der Todestag des Meißener Bischofs ist in anderen Quellen nicht überliefert. Es verbietet sich, den Eintrag ins Merseburger Necrolog zum 23. April: Eiluuardus eps auf dem Meißener Bischof zu beziehen, da es sich zweifelsfrei um den gleichnamigen Würzburger Bischof handelt, der im Jahre 810 verstarb (vgl. Kommentar B 31). Die von Dümmler, Merseburger Totenbuch, S. 251 vorgeschlagene und allgemein übernommene Zuweisung auf Eilward von Meißen ist also nicht haltbar.
    Für eine Identifizierung des Eintrags am 24. November ins Lüneburger Necrolog mit dem Meißener Bischof sprechen dagegen gewichtige Gründe: Eilward war der Sohn Ekkehards I. von Meißen (G 42) und der BILLUNGERIN Swanhild (G 168); auch seine Brüder Ekkehard II. (G 11) und Gunther, der Salzburger Erzbischof (B 155) sind ins Lüneburger Necrolog eingetragen worden. Zu den engen verwandtschaftlichen und politischen Beziehungen der BILLUNGER und der Markgrafen von Meißen s. oben S. 57f. Die Aufnahme des billungischen Verwandten und Meißener Bischofs ins Totengedenken der BILLUNGER ist demnach zu erwarten. Ein anderer Bischof dieses Namens, der im November verstorben wäre, ist zudem nicht bekannt.
    Eilward war vor seiner Erhebung Kaplan Markgraf Thietmars II. und wurde von HEINRICH II. auf Anraten seines Bruders Hermann zum Bischof von Meißen ernannt; vgl. Thietmar VII, 26; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 68; Schlesinger, Kirchengeschichte Sachsens 1, S. 89 f.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    EILWARD
    + 24.XI.1023 Begraben: Meissen Dom

    königlicher Hofkappelan
    1016/23 Bischof von Meissen

    Rupp Gabriele: Seite 198-200, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Eilward, Ekkehards I. und Swanhildes Sohn, wird das erste Mal als Kapellan bei Markgraf Thietmar II. von der Ostmark erwähnt. Thietmar war der Sohn des 1015 verstorbenen Gero II., also der Stiefneffe Eilwards. Ob Eilward, bevor er in den Dienst seines Verwandten trat, in Meißen Domherr war, darüber sagt Thietmars Chronik nichts aus, und es kann auch sonst nicht erwiesen werden. Thietmar berichtet jedoch, dass Eilward auf Betreiben seines Bruders Hermann - "ortatu Herimanni confratris" - im Jahr 1016 von HEINRICH II. als Bischof von Meißen eingesetzt wurde. In der älteren Forschung ist diese Stelle so verstanden worden, dass dieser Hermann ein Bruder des Markgrafen Thietmar gewesen sei. Ein Bruder Thietmars ist jedoch nicht überliefert, so dass man zu dem Schluß kam, es müsse der Meißener Markgraf Hermann gemeint sein.
    Diese Textstelle ist der einzige Quellenbeleg, anhand dessen man die Zugehörigkeit Eilwards zu der ekkehardinischen Familie belegen kann. Dass Hermann eine Empfehlung für seinen Bruder Eilward ausgesprochen hat, ist nicht nur aus verwandtschaftlichen Überlegungen verständlich, sondern auch deshalb naheliegend, weil Hermann damals die Aufgaben eines Stiftvogtes über das Bistum Meißen wahrgenommen hat. Dass HEINRICH II. der Empfehlung Hermanns folgte, ist mit der Stellung, die Hermann im Osten einnahm, zu erklären. Der Markgraf hielt während der Polenkriege die wichtige Feste Meißen, und HEINRICH II. war insofern auf ihn angewiesen und ihm zum Dank verpflichtet. Zu vergessen ist aber auch nicht, dass ein weiterer Bruder Hermanns und Eilwards, Gunther, zu dieser Zeit Kanzler HEINRICHS II. gewesen ist und sicher auch für die Einsetzung seines Bruders Eilward votiert hat.
    Am Passionssonntag, dem 18. März 1016, wurde Eilward im Merseburger Dom von dem Magdeburger Erzbischof Gero zum Bischof von Meißen geweiht. Mitkonsekrator war der Merseburger Bischof Thietmar.
    In Eilwards ersten beiden Regierungsjahren wurde das Bistum Meißen wiederholt von kriegerischen Poleneinfällen in Mitleidenschaft gezogen. Insofern wäre es nur verständlich, wenn auch Eilward am Zustandekommen eines Friedensabkommens zwischen Kaiser HEINRICH II. und dem Polen-Herzog Boleslaw Chrobrymitgewirkt hätte, auch wenn davon nichts überliefert ist.
    Thietmar berichtet nur von einem einzigen persönlichen Zusammentreffen mit Eilward in seiner Funktion als Bischof, und zwar auf einer am 22. Februar 1017 in Magdeburg abgehaltenen Reichsversammlung. Thietmar forderte auf diesem Hoftag die Rückgabe des von Meißen widerrechtlich einbehaltenen Teils des früheren Merseburger Bistumssprengel, wie es schriftlich zugesichert sei.
    Der Chronist geht nicht näher auf das Gebiet ein, doch läßt es sich erschließen: Thietmar hatte zwei Jahre zuvor von Magdeburg die Burgwarde Wurzen und Püchau zurückerhalten. Der Merseburger Sprengel erstreckte sich somit wieder hinüber auf das rechte Ufer der Mulde, und es ist anzunehmen, dass er nun auch von Meißen das Land beiderseits der Mulde von Rochlitz bis Nerchau zurückhalten wollte. Thietmar fand aber weder beim Kaiser noch beim Erzbischof die erhoffte Unterstützung. Vielmehr setzten sie die Mulde als Grenze der Bistümer Merseburg und Meißen fest, so dass Thietmar auch die erst kürzlich wiedererworbene Teile der Burgwarde Wurzen und Püchau rechts der Mulde Eilward überlassen mußte. Außerdem erhielt er von dem geforderten nur das westlich der Mulde gelegene Gebiet zurück.
    Obwohl die beiden Bischöfe diesen Gebietstausch öffentlich durch den Austausch ihrer Bischofsstäbe bekräftigten, verwahrt sich Thietmar in seiner Chronik ausdrücklich gegen den Vorwurf, die Ansprüche seines Bistums preisgegeben zu haben. Schleusinger ist der Meinung, dass der hier erreichte Vergleich deshalb zugunsten des Bistums Meißen ausgefallen sei, da es der König vermeiden wollte, "den mächtigen Markgrafen, dessen Hilfe er gegen Polen dringend nötig hatte, vor den Kopf zu stoßen."
    Nicht nur wegen des Sprengels, sondern auch wegen des vorenthaltenen Besitzes von drei Dörfern hat Thietmar gegen Eilward Klage geführt. Er nennt diese Orte nicht namentlich, so dass wir über sie und über den Ausgang der Sache nichts wissen. Es heißt in der Chronik nur, dass der Kaiser befahl, Markgraf Hermann sollte die drei Dörfer entweder eidlich als Eigentum der Meißener Kirche erweisen oder an Thietmar zurückgeben.
    Aus Thietmars Bericht geht nicht hervor, warum der Markgraf anstelle des Bischofs die Eigentumsrechte der Meißener Kirche an den drei Dörfern nachweisen sollte. Es ist jedoch anzunehmen, dass Hermann in seiner Eigenschaft als Schutzvogt des Bistums, der die weltlichen Interessen vor dem königlichen Gerichtshof zu vertreten hatte, handeln sollte. Denkbar wäre ebenfalls, dass die drei Dörfer in einem Gebiet lagen, das den Ekkehardinern gehörte, und dass der Markgraf sie vom Bistum zu Lehen trug.
    Abgesehen von einer Altarweihe, die Bischof Eilward im Jahr 1021 in der Halberstädter Diözese vornahm und von der die Quedlinburger Annalen berichten, sind keine chronikalischen Aufzeichnungen aus einem Leben überliefert. Dieselben Annalen berichten, dass er im Jahre 1023 unvermutet gestorben ist, geben aber die Ursache des frühen Todes nicht an. Eilward war damals höchstens 40 Jahre alt. Er wird gerühmt als ein Mann, der den Besitz seiner Kirche mit Umsicht zu verwalten verstand. Der Meißener Bischofskatalog gibt als seinen Todestag den 17. März an und lobt ihn wegen seiner sittlichen Strenge und seiner unparteiischen Gerechtigkeit, da er von anderen nichts forderte, was er nicht selbst gewissenhaft befolgte. Da dieser Bischofskatalog jedoch erst aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts stammt, können weder die Angabe des Todesdatums noch die Charakterisierung Eilwards als relevant eingestuft werden.
    Wahrscheinlich wurde Eilward wie seine Vorgänger im Meißener Dom beigesetzt, doch ist sein Grab nicht bekannt.
    Sowohl im Lüneburger als auch im Merseburger Nekrolog findet sich der Eintrag eines "Eilvardus/Eiluuardus eps": in Lüneburg am 24. November und in Merseburg am 23. April. Der Eintrag in das Lüneburger Nekrolog ist aufgrund der Familienbeziehungen der EKKEHARDINER zu den BILLUNGERN der stichhaltigere. Die Zuweisung des Merseburger Nekrologeintrags auf Eilward von Meißen ist nicht stimmig, da es bei diesem Eilward um den Bischof von Würzburg handelt, der im Jahr 810 verstorben war.


    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 335 - Annalen von Quedlinburg ad a. 1023 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 198-200 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 382, 412 -


  7. 8.  von Meißen, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren um 997; gestorben um 1030.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Eilenburg [04838],Nordsachsen,Sachsen,Deutschland; Gräfin von Eilenburg
    • Titel/Amt/Status: Lausitz,Deutschland; Markgräfin der Lausitz

    Notizen:

    Mathilde von Meißen
    Gräfin von Eilenburg
    Markgräfin der Lausitz
    um 997-2.2. um 1030
    3. Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff, Gerd: Seite 389, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 13 Lü: 2.2. Matthild com

    Diesen Namen trug einmal die mit dem WETTINER Thiadrich (G 156) verheiratete Tochter Ekkehards von Meißen (G 42), deren Todestag nicht bekannt ist. Da sich viele Mitglieder der EKKEHARDINER im Lüneburger Necrolog finden (vgl. Kommentar G 42), ist ihre Aufnahme ins Necrolog denkbar. Hinzuweisen ist aber auch auf Mathilde, die Gründerin von Helmarshausen, da deren Mann Ekkehard, der wohl mit den BILLUNGERN verwandt war, wahrscheinlich im Lüneburger Necrolog genannt ist, vgl. dazu den Kommentar G 10.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    MATHILDE
    oo DIETRICH (WETTIN) + 19.XI. 1034 ermordet
    Graf 1017 in Eilenburg
    1021 Graf im Hassegau

    Thiele Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    MATHILDE
    oo DIETRICH I. Markgraf der Nieder-Lausitz + 1034

    Glocker Winfrid: Seite 335, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII. 8. MATHILDE
    + (?) II 2
    oo DIETRICH, Graf ("comes orientalium") + 1034 XI 19

    Zu Mathilde vgl. Schölkopf, Grafen Seite 68, und Althoff, Adelsfamilien G 13, zu Dietrich Schölkopf Seite 103 f. und Althoff G 166.

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231-232

    Graf Dietrich also nahm zur Frau eine Tochter des Markgrafen Ekkehard , der auf einem Königshof namens Pöhlde [Polite] erschlagen worden war, namens Mathilde [Machtildis], eine Schwester der Markgrafen Hermann und Ekkehard sowie Gunthers und mütterlicherseits des Markgrafen Gero .
    Graf Dietrich also zeugte folgende Söhne: Friedrich, Dedi , Thimo, Gero, Konrad und Rikdag [Riddag] sowie eine Tochter Hidda.

    Rupp Gabriele: Seite 202, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Die dritte Tochter Ekkehards und Swanhildes hieß Mathilde. Zwar erwähnt Thietmar sie nicht in seiner Chronik, doch die Genealogia Wettensis nennt sie "filiam Eckihardi marchionis, qui in regia curte, que Polite dicitur, interfectus est, Machtildam nomine, sororem Herimanni et Eckehardi marchionis et Guntheri et ex matre Geronis marchionis". Insofern ist ihre Herkunft und Identität sichergestellt.
    Mathilde heiratete den WETTINER Dietrich, der 1034 von Vasallen ihres Bruders Ekkehard II. getötet wurde. Aus dieser Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor. Mathilde und ihre Kinder wurden zwar im Testament Ekkehards II. nicht bedacht, doch übernahmen ihre Söhne in der Folgezeit die Stellung der EKKEHARDINER im östlichen Grenzgebiet. Die Hauptbesitzungen - die Nieder-Lausitz und die Gaue Nizizi und Siusili-Eilenburg - gingen auf Mathildes und Dietrichs ältesten Sohn Dedi über.
    Die beiden jüngeren Söhne, Thiemo - im Naumburger Westchor als Stifter verewigt - und Gero, erhielten die Güter im Gau Neletici, die Grafschaften Brehna und Wettin, die nun zuerst mit dieser Bezeichnung auftauchen. Mathilde kann somit als Stammutter des wettinischen Geschlechts bezeichnet werden.
    Eventuell ist ihr Todestag zum 2. Februar im Lüneburger Nekrolog verzeichnet.

    Fenske, Lutz: Seite 54 A. 146, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

    Dieser Mangel ist durchaus verständlich. Beide waren Enkel des Markgrafen Dietrich, der mit Mathilde, der Tochter Markgraf Ekkehards I., verheiratet war und 1034 ermordet wurde. Aus dieser Ehe waren sechs Söhne hervorgegangen. Das Erbgut Markgraf Dietrichs zerfiel also bereits in viele Teile.

    Hlawitschka Eduard: Seite 25,36, "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“

    Wichtigere Argumente aber waren das Auftauchen ottonischer Namen wie Liudgard, Oda, Mathilde und Brun unter den Kindern und Geschwistern Ekkehards von Meißen [Zur Familie Ekkehards vgl. R. Schölkopf, Die sächsischen Grafen (918-1024), Göttingen 1957, Seite 64f; E. Hlawitschka, Merkst Du nicht Seite 290 und 306 Anm. 58.] sowie das zweimalige Auftreten des Namens Ekkehard in einem Reichenauer Gedenkeintrag der Familie HEINRICHS I. aus dem Jahre 929.
    Althoff lehnt es ab, im Auftauchen ottonischer Namen - Liudgard, Oda, Mathilde und Brun - innerhalb der Familie Ekkehards von Meißen einen Hinweis auf Verwandtschaftsbeziehungen der EKKEHARDINER zu den OTTONEN zu sehen; die Namen Oda und Mathilde seien durch Swanhild, die Gemahlin Ekkehards von Meißen, an die EKKEHARDINER gekommen.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 290,306 Anm. 58, "'Merkst Du nicht, daß Dir das vierte Rad am Wagen fehlt?‘ Zur Thronkandidatur Ekkehards von Meißen (1002) nach Thietmar, Chronicon IV c. 52"

    Einen ersten Anhaltspunkt, um in unserer Frage weiterzukommen, scheint mir indessen ein Blick auf die Namen der Kinder und Geschwister Ekkehards von Meißen zu liefern. Unter seinen Kindern findet man da zum Beispiel eine Liudgard, eine Oda und eine Mathilde [Zu Ekkehards Tochter Mathilde vgl. die Genealogia Wettinensis, hg. von E. Ehrenfeuchter (MGH SS 23, 1874) Seite 227. Diese nennt sie 'filiam Ekehardi marchionis, qui in regia curte, que Polite dicitur, interfectus est, Machtildem nomine, sororem Hermanni et Ekkehardi marchionis et Guntheri et ex matre Geronis marchionis'. Da Markgraf Gero aus Schwanhilds erster Ehe mit Markgraf Thietmar stammte, ist kein Widerspruch oder Zweifel möglich.]. Es sind Namen aus dem Bereich der OTTONEN-Familie. Mathilde war der Name der Gemahlin HEINRICHS I. und nach ihr sind mehrere ottonische Prinzessinnen benannt worden; so eine Tochter OTTOS DES GROSSEN (Äbtissin von Quedlinburg, gest. 999), eine Tochter von OTTOS DES GROSSEN Schwester Gerberga (2. Gemahlin König Konrads von Burgund), eine Tochter Liudolfs, des Sohnes OTTOS DES GROSSEN (Äbtissin von Essen, gest. 1011), eine Tochter OTTOS II. (Gemahlin des Pfalzgrafen Ezzo), die selbst auch wiederum eine Tochter Mathilde hatte (Äbtissin von Villich) etc.

    Pätzold Stefan: Seite 15,95,272, "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221"

    Der hervorragende Rang von Dietrich, welcher mit Mathilde, der Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, verheiratet war [Gen. Wettinensis, Seite 227, Zeile 6f. und Chronicon Montis Sereni zu 1171, Seite 155, Zeile 8-19. Mathilde wird nur in den beiden Lauterberger Texten erwähnt; vgl. Lübke, Regesten 3, 421 und unten Seite 272 und 275.], wird auch daran erkennbar, daß er zusammen mit Markgraf Hermann von Meißen sowie dem kaiserlichen Kämmerer Friedrich im Jahre 1018 den Frieden von Bautzen beschwor.
    Mit Ekkehard I. von Meißen waren die WETTINER durch die Ehe zwischen dessen Tochter Mathilde und Dedos Sohn Dietrich II. verbunden.
    Der Verfasser setzt mit Dietrich I. ein, fügt Nachrichten über Dedo I. an und erwähnt dann Dedos Sohn Dietrich sowie dessen Ehefrau, die EKKEHARDINGERIN Mathilde, bevor er auf Friedrich I. eingeht.




    1010 oo Dietrich II. Graf von Eilenburg um 990-19.11.1034 ermordet


    Kinder:

    - Dedi II. Markgraf der Lausitz - 10.1075
    - Thimo Graf von Wettin -9.3. um 1091
    - Gero Graf von Brehna - um 1089
    - Friedrich Bischof von Münster (1063-1084) - 18.4.1084
    - Konrad Graf von Camburg - 17.1.
    - Rikdag - jung
    - Hidda
    oo Spitignew II. Herzog von Böhmen 1031-28.1.1061


    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 389 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231-232 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 54 A. 146 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 335 - Hlawitschka, Eduard: ‚Merkst Du nicht, daß Dir das vierte Rad am Wagen fehlt?‘ Zur Thronkandidatur Ekkehards von Meißen (1002) nach Thietmar, Chronicon IV c. 52, in: Geschichtsschreibung und geistiges Leben im Mittelalter. Festschrift für Heinz Löwe zum 65. Geburtstag, hg. Von Karl Hauck und Hubert Mordeck, Köln/Wien 1978, Seite 290,306 Anm. 58 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 25,36,41 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 15,95, 272,275 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 202 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 64 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 -

    Gestorben:
    2.2.

    Mathilde heiratete von Wettin, Dietrich II. in 1010. Dietrich (Sohn von von Merseburg, Dedi I. und von Haldensleben, Thietberga) wurde geboren um 990; gestorben am 19 Nov 1034. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 9.  von Meißen, Oda Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Suanehild1) wurde geboren um 995; gestorben nach 1025.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin und Königin von Polen

    Notizen:

    Oda von Meißen Herzogin und Königin von Polen
    um 995- nach 1025
    2. Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann

    Althoff, Gerd: Seite 420, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 150 Lü: 31.10. Ode com

    Diesen Namen trug eine Tochter Ekkehards von Meißen (G 42), die mit Boleslaw Chrobry (H 17) verheiratet war; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 68.
    Da viele Mitglieder der EKKEHARDINER im Lüneburger Necrolog begegnen (vgl. Kommentar G 42), ist damit zu rechnen, daß sich hinter einer der Gräfinnen dieses Namens im Lüneburger Necrolog (vgl. noch G 163) die Tochter Ekkehards verbirgt.

    Glocker Winfrid: Seite 335, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII. 9. ODA + nach 1025
    oo 1018 BOLESLAW I. CHROBRY, seit 992 Alleinherrscher (Herzog) von Polen, + 1025 VI 27
    1025 König von Polen (dessen 4. Ehe)

    Vgl. Balzer, Genealogia Tafel 1 (Nr. 8), und Ludat, Elbe Seite 31.

    Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    ODA + 1025
    oo Burg Cziczani 3.II. 1018 BOLESLAW I. CHROBRY + 17.VI.1025
    992 Fürst, 10125 König von Polen

    Thiele, Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ODA oo BOLESLAW I. Herzog von Polen + 1025

    Rupp Gabriele: Seite 201-202, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Das erste Mal berichtet Thietmar über Oda, Ekkehards zweite Tochter, anläßlich ihrer Heirat mit dem Polen-Herzog Boleslaw. Die Ehe wurde 1018 im Zusammenhang mit dem Bautzener Frieden geschlossen. Oda wurde die vierte Frau des Polen-Herzogs. Aus dieser Ehe ging wahrscheinlich eine Tochter namens Mathilde hervor, die sich im Jahr 1035 in Bamberg mit Otto von Schweinfurt verlobte, dessen Vater Heinrich von Bayern zusammen mit Boleslaw I. von Böhmen gegen Kaiser HEINRICH II. gekämpft hatte. Die Verlobung wurde jedoch ein Jahr später auf einer im Mai 1036 stattfindenden Synode in Tribur wieder gelöst; der Bräutigam mußte der Tochter des Herzogs Boleslaw durch feierlichen Eid entsagen, wie die Jahrbücher von Hildesheim berichten.
    Vielleicht waren verwandtschaftliche Beziehungen zwischen beiden der Anlaß zur Lösung des Verlöbnisses. Es ist aber auch möglich, dass die politische Situation im Osten die Verbindung des angesehenen deutschen Prinzen mit der polnischen Herzogs-Tochter nicht mehr opportun erscheinen ließ.
    Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Kaiser KONRAD II. für Otto von Schweinfurt eine politisch wichtigere Verbindung vorgesehen hatte. Diese hing sicher mit KONRADS italienischer Politik zusammen, da Otto später Irmgard, die Tochter des Markgrafen Manfred II. von Turin, geheiratet hat.
    Das Todesdatum Odas ist nicht überliefert. Doch taucht im Lüneburger Nekrolog zweimal der Eintrag "Ode com" auf, einmal zum 31. Oktober, das andere Mal zum 13. November, und da viele Mitglieder der ekkehardinischen Familie und Boleslaw Chrobry in diesem Nekrolog verzeichnet sind, kann man annehmen, dass sich hinter einer der Gräfinnen die Tochter Ekkehards und Gemahlin Boleslaws verbirgt.

    Ludat Herbert: Seite 19,31; Anm 224,230,235, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Die Vermutung liegt nahe, daß in Boleslaws Vorgehen, das auffälligerweise die Eheschließung seiner Tochter Reglindis mit Hermann, dem ältesten Sohn des Markgrafen Ekkehard, einleitete. Ansprüche auf die östlichen Teile des südlichen Markengebietes, die Lausitzen, eine wichtige Rolle zu spielen schienen. Denn ihr Besitz muß für ihn offenbar eine derartig zentrale Bedeutung gehabt haben, daß er fast die Hälfte seiner Regierungszeit für die Erreichung dieses Zieles Krieg geführt hat, dessen siegreichen Abschluß im Frieden von Bautzen 1018 dann seine eigene vierte Ehe mit Oda krönte, der jüngsten Tochter Ekkehards, also der Schwester seines Schwiegersohnes Hermann von Meißen.
    Es ist bezeichnenderweise der jüngste Sohn Boleslaws und der Emnildis, Otto, gewesen, der einst beim Akt von Gnesen den Namen des Kaisers erhalten hatte und der nun seinem Vater die jüngste Tochter Ekkehards, Oda, zuführte, mit der sich dann Boleslaw unverzüglich in der Burg Cziczani in der Lausitz feierlich unter Anteilnahme des Volkes vermählte.
    [Anm. 224 Das gilt ganz besonderem Maße für Markgraf Hermann von Meißen, der mit Bolwslaws Tochter Reglindis verheiratet war und der auch nach ihrem Tode (nach 1015) dem PIASTEN-Herrscher nah verbunden blieb; er schloß den Frieden von Bautzen und stiftete die neue Ehe Boleslaws mit seiner jüngsten Schwester Oda, die er an den polnischen Hof begleitete.]
    [Anm. 330 Danach ist mit größter Wahrscheinlichkeit die slavische Burganlage auf dem Schloßberg bei Burg im Spreewald als das von Thietmar mehrfach erwähnte Cziczani (Ciani) anzusprechen - ein offenbar bedeutender Platz und vielleicht der alte Mittelpunkt der Landschaft Lusizi. In Cziczani (Ciani) hat Boleslaw sich mehrfach während der Feldzüge aufgehalten und von hier auch Verhandlungen mit HEINRICH geführt (vgl. Thietmar VI,69 a. 1012; VII,16 a. 1015; VII,51 a. 1017). Hier hat Boleslaw nun unverzüglich, schon vier Tage nach dem Vertrag von Bautzen am 3. Februar und ohne auf die Gebote der Kirche zu achten, die von ihm schon lange gewünschte Ekkehard-Tochter geehelicht.]
    [Anm. 235 Der Passus "Oda, Ekkehardi marchionis filia, a Bolizlavo diu iam desiderata" bei Thietmar VIII, 1 deutet meines Erachtens darauf hin, daß Boleslaw unmittelbar nach dem Tod der Emnildis 1017 (Todestag ist nicht überliefert) bereits diese Verbindung ins Auge gefaßt hatte, was die große Bedeutung, die er dieser Frage zumaß, unterstreicht, da ihm nur die Zustimmung der EKKEHARDINER und eine Friedensgarantie von ihrer Seite eine aussichtsreiche Gewähr für die Erhaltung seines Besitzstandes bieten konnte (vgl. über die Pläne Boleslaws im Jahre 1017, eine Ehe mit einer Tochter Vladimirs einzugehen, und über den plötzlichen Umschwung Ende 1017 in den Beziehungen HEINRICHS zu Kiev.]




    3.2.1018 oo 4. Boleslaw I. Chrobry Herzog von Polen, 967-17.6.1025



    Kinder:

    - Mathilde um 1018-
    1035 v oo 1. Otto I. Markgraf von Schweinfurt - 1036 um 995-28.9.1057




    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 420 G 150 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 167 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 335 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 19,31; Anm. 224,230,235 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 18 -
    Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 201-202 - Schneidmüller, Bernd/ Weinfurter, Stefan (Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 133 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 68 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 440 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 116,219 -

    Oda heiratete von Polen, Boleslaw I. am 3 Feb 1018. Boleslaw wurde geboren in 967; gestorben am 17 Jun 1025; wurde beigesetzt in Posen [60-010],Großpolen,Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. von Polen, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1018/1019; gestorben nach 1036.


Generation: 3

  1. 10.  von Polen, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Oda2, 1.Suanehild1) wurde geboren in 1018/1019; gestorben nach 1036.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland; Markgräfin von Schweinfurt

    Notizen:

    Mathilde von Polen
    Markgräfin von Schweinfurt
    1018/19 † nach 1036

    Tochter des Herzogs Boleslaw I. Chrobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 4. Ehe mit der Oda von Meißen, Tochter von Markgraf Ekkehard I.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    MATHILDE
    oo 1035-1036 OTTO I. Markgraf von Schweinfurt † 1057

    Trillmich Werner: Seite 297,299,360, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Nach Mieszkos Tod († 10. Mai 1034) waren der etwa 18-jährige Kasimir Karl (1034/40-1058) und seine Mutter Richeza der Feindseligkeit der Mehrheit ihrer slawischen Vasallen auf die Dauer schwerlich gewachsen. Sie mußten sich bei den sächsischen Nachbarn und Verwandten um Hilfe bemühen, doch gerade in diesen Tagen verstarb auch der mächtige Vater der Herzogin-Witwe, Pfalzgraf Ezzo, im Alter von nahezu 80 Jahren auf seiner thüringischen Grundherrschaft Saalfeld. Die Herzogin-Mutter flüchtete deshalb mit ihrer Schwägerin Mathilde, einer Tochter Boleslaws Chrobrys und der Oda von Meißen, nach Sachsen. Deutsche und polnische Kleriker werden sie begleitet haben. Kasimir folgte ihr ins Exil. Als Kognaten des deutschen Hochadels fanden die PIASTEN freundliche Aufnahme. Richezas Brüder, der lothringische Pfalzgraf Otto und Hermann, seit kurzem Kanzler für Italien, dürften den Vertriebenen schnell Zugang bei Hofe verschafft haben. Vermutlich huldigten sie dem Kaiser, der aber zu einer militärischen Expedition in die Sümpfe und Urwälder des Ostens außerstande war. Um so leichteren Herzens gestattete er der entthronten Fürstin, königliche Ehren für sich in Anspruch zu nehmen. Der jüngst verstorbene Vater hatte ihr die umfangreichen Grundherrschaften Klotten an der Mosel, Saalfeld und Coburg überlassen. Für einige Jahre sollten nun die ezzonischen Güter an der Saale zum Sammelpunkt PIASTEN-treuer Polen werden, die eine Rückkehr Kasimirs erhofften.
    In Bamberg fand zu Pfingsten 1035 ein Reichstag statt, auf dem wichtige politische und militärische Entscheidungen fallen sollten. Otto von Schweinfurt, der Schwager des PREMYSLIDEN, verlobte sich während des Festes mit der etwa 17-jährigen polnischen Prinzessin Mathilde, die vermutlich auf den Gütern ihrer Schwägerin Richeza in Saalfeld oder Coburg lebte. Die christlichen PIASTEN preiszugeben, lag nicht im Interesse des Reiches, doch bevor Kasimir wieder eingesetzt werden konnte, erschien es ratsam, sein Haus erneut durch Blutsbande mit Deutschland zu verknüpfen. Dafür erschien der vermögende mainfränkische Großgraf besonders geeignet, hatte doch bereits sein Vater enge Beziehungen zu Boleslaw Chrobry unterhalten.
    Doch damit war der SALIER nicht zufrieden. Die Auflösung der Verlobung Ottos von Schweinfurt und der polnischen Prinzessin Mathilde im Mai 1036 ermöglichte ihm, einen weiteren deutschen Herrn aus dem gleichen Sippenkreis an die TURINER zu binden und so für die kaiserliche Italienpolitik zu gewinnen. Der fränkische Großgraf heiratete Immula (Irmgard), Manfred Odelrichs zweite Tochter. Ihre Mitgift kennen wir nicht.

    Wolfram Herwig: Seite 146,240,328,330, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Adelheids jüngere Schwester Irmgard-Immula heiratete Otto von Schweinfurt, ebenfalls einen Mann aus der babenbergischen Verwandtschaft, der Anfang Mai 1036 auf der Synode von Tribur seine 1035 eingegangene Verlobung mit der Polin Mathilde eher freiwillig löste als lösen mußte. Offensichtlich hatte ihm der Kaiser bereits die TURINER Verbindung in Aussicht gestellt. Irgendwelche kanonische Hindernisse sind bei Otto und Mathilde nicht auszumachen, und im übrigen hätte sich KONRAD II. an einer Verwandtschaft wohl am wenigsten gestoßen [41 Bresslau, Jahrbücher 2, 162 und 190. BA 237b übernimmt Bresslau unvollständig.].
    Otto von Schweinfurt wurde mit Mathilde, der jüngsten Tochter von Boleslaw Chrobry, verlobt.
    Auf derselben Synode von Tribur, wo diese Bestimmung im Mai 1036 getroffen wurde, löste Otto von Schweinfurt seine Verlobung mit der PIASTIN Mathilde, vordergründig wegen zu naher Verwandtschaft, in Wirklichkeit wohl deswegen, weil man den Schweinfurter für KONRADS Italienpolitik und als Schwiegersohn der verwitweten Markgräfin von Turin benötigte.
    Offenkundig setzte der erste SALIER das synodale Instrument nur zur Lösung spezieller Probleme ein, die erst dann für ihn Bedeutung erlangten, wenn sie den allgemeinen Frieden hätten stören können: unkanonische Ehen - siehe den Fall "Hammerstein" und die Lösung der Verlobung Ottos von Schweinfurt mit der PIASTIN Mathilde [24 Siehe oben 241 Anm. 79].
    Die Aufhebung des karolingischen Slawenzehnts durch KONRAD II. noch am meisten interessiert haben, sieht man davon ab, daß Otto von Schweinfurt auf Synodalbeschluß seine Verlobung mit der PIASTIN Mathilde lösen mußte.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 93, "Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput."

    Doch gab es in der SALIER-Zeit durchaus auch die Trennung und Verhinderung von Nahehen, was nur nebenbei angemerkt sei und gegen die behauptete Machtlosigkeit der Kirche gegen echte Inzestehen spricht [63 Hinzuweisen ist auch auf die Trennung oder Eheverhinderung bei Markgraf Otto von Schweinfurt und Mathilde von Polen; vgl. Annales Hildesheimenses ad 1036, Seite 40: ibidem [in Tribur] etiam predictus Otto cogente sinodo Mahtildem sibi desponsatam iuramento a se abaligenavit, wobei das cogente sinodo eine deutliche Sprache spricht; zum Vorjahr 1035 hatte es dort geheißen (Seite 39): Otto de Suinvordi ibidem [= Bamberg] Mathildem, filiam Bolezlavonis Polianorum ducis, sibi desponsavit; dazu Wolter, Synoden Seite 355, Corbet, Autour de Burchard Seite 153f. und Lübke, Ottonen, Rjurikinden, Piasten Seite 19.].

    Lübke Christian: Seite 19, "Ottonen, Rjurikiden, Piasten. Ergänzende Bemerkungen zum Verwandtenkreis Kunos "von Öhningen"

    Wahrscheinlich war Kasimir mit der Problematik kirchlicher Einwände gegen Verwandtenehen sogar aus seiner eigenen Familie vertraut. Im Jahr 1036 wurde nämlich auf Befehl einer Synode die Verlobung zwischen Mathilde, der Halb-Schwester seines Vaters Mieszko, mit Otto von Schweinfurt gelöst [106 Armales Hildesheimenses. Hrsg. von G. Waitz. Neudruck Hannover 1947 (= MGH, SS in us. schol. 8), Seite 40, a. 1036; Annalista Saxo S. 679, a. 1036; vgl. Lübke Regesten Teils 4, Nr. 631.]. Ihre Verwandtschaft dürfte auf Verbindungen zwischen den EKKEHARDINERN und SCHWEINFURTERN zurückgehen: Mathilde war nämlich die Tochter aus der letzten Ehe Boleslaw Chrobrys, die er im Zusammenhang mit dem Frieden von Bautzen mit Oda, der Tochter des Markgrafen Ekkehard von Meißen, eingegangen war.

    Lechner, Karl: Seite 69, "Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

    Glücklicher war der Kaiser in seinen Kämpfen gegen den Böhmen-Herzog Udalrich, dem nach seinem Tod († 1033) auf ein Jahr sein älterer, gemeinsam belehnter Bruder Jaromir folgte, und gegen Udalrichs Sohn Bretislaw I., seit 1028 Fürst von Mähren, seit 1034 Herzog von Böhmen. Dieser war vermählt mit Judith, einer Tochter des Grafen Heinrich von Schweinfurt aus der älteren babenbergischen Linie, die er aus Schweinfurt entführt hatte. Ihr Bruder Otto aber hatte Mathilde, die Tochter Boleslaws Chrobry von Polen, eine Halb-Schwester Mieszkos II. zur Frau. Wir sehen das Zusammenrücken der slawischen Staaten durch eheliche Verbindungen, aber auch eine Annäherung zu angrenzenden deutschen Hoheitsbereichen. Später wird dies auch für die Donaumark gelten. Ein dauernder Erfolg blieb dem Kaiser auch gegen Böhmen versagt. Erst unter seinem Sohn HEINRICH III. wurde die Thayagrenze erreicht.

    Rupp, Gabriele: Seite 201, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Das erste Mal berichtet Thietmar über Oda, Ekkehards zweite Tochter, anläßlich ihrer Heirat mit dem Polen-Herzog Boleslaw. Die Ehe wurde 1018 im Zusammenhang mit dem Bautzener Frieden geschlossen. Oda wurde die vierte Frau des Polen-Herzogs. Aus dieser Ehe ging wahrscheinlich eine Tochter namens Mathilde hervor, die sich im Jahr 1035 in Bamberg mit Otto von Schweinfurt verlobte, dessen Vater Heinrich von Bayern zusammen mit Boleslaw II. von Böhmen gegen Kaiser HEINRICH II. gekämpft hatte. Die Verlobung wurde jedoch ein Jahr später auf einer im Mai 1036 stattfindenden Synode in Tribur wieder gelöst; [52 Engelbert, Die deutschen Frauen der Piasten von Mieszko I. († 992) bis Heinrich I. († 1238), Seite 6.] der Bräutigam mußte der Tochter des Herzogs Boleslaw durch feierlichen Eid entsagen, wie die Jahrbücher von Hildesheim berichten. [53 Engelbert, Die deutschen Frauen der Piasten von Mieszko I. († 992) bis Heinrich I. († 1238), Seite 67.]"
    Vielleicht waren verwandtschaftliche Beziehungen zwischen beiden der Anlaß zur Lösung des Verlöbnisses. Es ist aber auch möglich, daß die politische Situation im Osten die Verbindung des angesehenen deutschen Prinzen mit der polnischen Herzogs-Tochter nicht mehr als opportun erscheinen ließ.
    Wahrscheinlicher ist es jedoch, daß Kaiser KONRAD II. für Otto von Schweinfurt eine politisch wichtigere Verbindung vorgesehen hatte. Diese hing sicher mit KONRADS italienischer Politik zusammen, da Otto später Irmgard, die Tochter des Markgrafen Manfred Il. von Turin, geheiratet hat. [54 Engelbert, Die deutschen Frauen der Piasten von Mieszko 1. († 992) bis Heinrich 1. († 1238), S. 7.]
    Das Todesdatum Odas ist nicht überliefert. Doch taucht im Lüneburger Nekrolog zweimal der Eintrag "Ode com" auf, einmal zum 31. Oktober, das andere Mal zum 13. November [55 31.10. und 13.11. Althoff/Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, Seite 9, 36. Vgl, auch Althoff, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, S. 420 G 150 und S. 423 G 163.], und da viele Mitglieder der ekkehardinischen Familie und auch Boleslaw Chrobry in diesem Nekrolog verzeichnet sind, kann man annehmen, daß sich hinter einer der Gräfinnen die Tochter Ekkehards und Gemahlin Boleslaws verbirgt.

    18.5.1035-1036 oo 1. Otto Markgraf von Schweinfurt um 995 † 28.9.1057

    Literatur:
    Annalen von Hildesheim ad a. 1035,1036 - Annalista Saxo: Reichschronik. Seite 51 ad a. 1036 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band II Seite 162 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 93 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 69 - Lübke Christian: Ottonen, Rjurikiden, Piasten. Ergänzende Bemerkungen zum Verwandtenkreis Kunos "von Öhningen" Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 37 Seite 1-20 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 201-202 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite130 A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 297, 299,360 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 146,240,328,330 -

    Mathilde heiratete von Schweinfurt, Otto III. in 1035-1036. Otto (Sohn von von Schweinfurt, Heinrich und von Henneberg, Gerberga) wurde geboren um 995; gestorben am 28 Sep 1057; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]