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 Bohrer

von Reims, Adalbero

männlich 940 - 989  (49 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Reims, Adalbero wurde geboren in 935/940; gestorben am 23 Jan 989; wurde beigesetzt in Reims [51100],Marne,Champagne-Ardenne,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 969-989, Reims [51100],Marne,Champagne-Ardenne,Frankreich; Erzbischof von Reims

    Notizen:

    Denier des Adalbero von Reims

    Denier de Reims (Caron 589)



    Adalbero Erzbischof von Reims (969-989)

    um 935/40-23.1.989 Begraben: Reims
    Sohn des Ardennergaugrafen Gozelo und der Uda (Oda) von Metz, Tochter von Graf Gerhard I.

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 92

    Adalbero, Erzbischof von Reims seit 969
    * gegen 920/30, + 23. Januar 989

    Entstammte einer mächtigen Familie (ARDENNER-Grafen) aus Lothringen, war der Neffe des Bischofs von Metz, Adalbero, und des Herzogs von Ober-Lothringen, Friedrich I. Adalbero wurde in der Abtei von Gorze erzogen, war Domherr der Kirche von Metz und Nachfolger Odalrichs als Erzbischof von Reims; als Seelsorger spielte er eine überragende Rolle. Er reformierte die Abteien von Mouzon (971) und Saint-Thierry (972), indem er die Kleriker, die sie innehatten, durch Benediktinermönche aus St-Remi ersetzte. Im Mai 972 hielt er eine Synode in Mont-Notre-Dame ab, um die Reform von Mouzon und die Vereinigung des kleinen Klosters von St-Timothee mit St-Remi, vom Papst bereits sanktioniert, genehmigen zu lassen. Schließlich rief er gegen 977/83 in Mont-Notre-Dame die Äbte der Provinz von Reims zusammen, um unter den Vorsitz Raouls von St-Remi die Vereinheitlichung der klösterlichen Bräuche zu besprechen. Zur selben Zeit reformierte Adalbero sein Domkapitel sowie die Stiftskirche St-Denis, indem er die Domherren zwang, in Gemeinschaft zu leben. Um das intellektuelle Niveau seines Klosters zu heben, vertraute er 972 Gerbert von Aurillac die Leitung der Stiftsschule an. Außerdem verschönerte er seinen Dom. Die politische Aktivität Adalberos verstärkte sich, als 984 König Lothar von W-Franken sich mit dem Herzog Heinrich von Bayern gegen OTTO III. verband und Verdun einnahm. Der König setzte den Grafen Gottfried von Verdun, den Bruder des Erzbischofs, gefangen (März 985). Wegen seiner allzu offenen Begünstigung der OTTONEN wurde Adalbero bald darauf des Verrats angeklagt und am 11. Mai 985 in Compiegne dem Gericht übergeben. Sein Prozeß wurde ein erstes Mal eingestellt dank der Intervention von Hugo Capet, nach dem Tod Lothars (2. März 986) von dessen Sohn, König Ludwig V., am 18. Mai 987 wiederaufgenommen, aber der unerwartete Tod dieses Fürsten beendete ihn plötzlich am 22. Mai. Unter dem Einfluß Hugo Capets sprach der Hof den Erzbischof frei. Adalbero wies die Ansprüche von Lothars Bruder, Karl, zurück, ließ in Senlis Hugo Capet zum König wählen und salbte ihn am 1. Juni 987 zu Noyon. Karl, der auf seine Rechte nicht verzichtet hatte, bemächtigte sich Laons, das Hugo 988 vergebens belagert hatte. Adalbero starb vor dem Ausgang des Kampfes. Sein Grab in der Kathedrale von Reims ist ein seltenes und schönes Beispiel für die Grabbkunst des 10. Jahrhunderts.

    Literatur:
    H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus, Rhein. Archiv, 39, 1941, 28-51 - P. E. Schramm, Der König von Frankreich, 1960 - H. Zimmermann, Frankreich und Reims in der Politik der Ottonenzeit, MIÖG 20, 1962 - H. Fichtenau, Vier Reichsbf.e der Ottonenzeit, Fschr. F. Maass, 1973, 81-96.




    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 70,93 - Renn Heinz, Das erste Luxemburger Grafenhaus, Rhein. Archiv, 39, 1941, Seite 28-51 -



    Wikipedia Adalbero von Reims


    Adalbero von Reims († 23. Januar 989) aus der Familie der Wigeriche war von 969 bis zu seinem Tod Erzbischof von Reims.
    Er war ein Sohn des Grafen Gozelo im Bidgau und Methingau, und der Uda von Metz, folglich ein Bruder des Grafen Gottfried, gen. der Gefangene, von Verdun, väterlicherseits ein Neffe des Bischofs Adalbero I. von Metz, mütterlicherseits ein Neffe des Erzbischofs Wichfrid von Köln.
    Als loyaler Gefolgsmann Kaiser Ottos I. wurde er 969 Erzbischof von Reims und Erzkanzler. Er machte aus seiner Residenz ein intellektuelles und künstlerisches Zentrum, und schmückte seine Kathedrale mit Bronzen und Fenstern. Zu seinem Scholastiker machte er Gerbert von Aurillac.
    Im Konflikt zwischen den Karolingern Lothar († 986) und Ludwig V. († 987), dem Herzog Karl von Niederlothringen, dem deutschen Kaiser Otto II. und Hugo Capet, in den er tief verwickelt war, entkam er nur knapp einem Hochverratsprozess in Compiègne, zuerst 985, dann 987 ein weiteres Mal.
    Er salbte 979 Ludwig V., den letzten Karolinger, zum König von Frankreich ebenso wie am 3. Juli 987 seinen Verbündeten Hugo Capet, nach dessen Wahl, der er vorsaß, und schließlich dessen Sohn, den späteren Robert II.

    Literatur
    Friedrich Wilhelm Bautz: Adalbero, Erzbischof von Reims. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 23.