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 Bohrer

Rotrud

weiblich


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Generation: 1

  1. 1.  Rotrud

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Paris

    Notizen:

    Rotrud Gräfin von Paris


    Hlawitschka Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

    Der Graf Gerhard I. von Paris, von dem bei dieser Zusammenfassung auszugehen ist, hatte kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts von seiner Gemahlin Rotrud die Söhne Stephan, Leuthard und Bego sowie eine Tochter Rothild.






    oo Gerhard I. Graf von Paris - 779

    Kinder:
    - Stephan Graf von Paris 754 - 811
    - Rothild
    - Bego Graf von Paris 755/60-28.10.816
    - Leuthard Graf von Fezensac 760/5 - 809

    Familie/Ehepartner: von Paris, Gerhard I.. Gerhard gestorben in 779. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Paris, Rothild  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 3. von Paris, Stephan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 754; gestorben in 811.
    3. 4. von Paris, Bego I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 755/760; gestorben am 28 Okt 816.
    4. 5. von Fezensac, Leuthard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 760/765; gestorben in 809.


Generation: 2

  1. 2.  von Paris, Rothild Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rotrud1)

    Notizen:

    Rothild von Paris

    Einzige Tochter des Grafen Gerhard I. von Paris und der Rotrud

    Hlawitschka Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

    Der Graf Gerhard I. von Paris, von dem bei dieser Zusammenfassung auszugehen ist, hatte kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts von seiner Gemahlin Rotrud die Söhne Stephan, Leuthard und Bego sowie eine Tochter Rothild.


  2. 3.  von Paris, Stephan Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rotrud1) wurde geboren in 754; gestorben in 811.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Stephan Graf von Paris
    754 - 811
    Ältester Sohn des Grafen Gerhard I. von Paris und der Rotrud

    Werner Karl Ferdinand: Seite 431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Gerhard I., Graf von Paris in der Mitte des 8. Jahrhunderts, hatte von seiner Gattin Rotrud, in der man eine Verwandte Karl Martells sieht, die Söhne Stephan (sein Name erinnert an den Papstbesuch in Saint-Denis zur Zeit Pippins III. und kommt auf diesem Weger in den fränkischen Hochadel), Leuthard, Bego (auch Biggo, Beggo) und die Tochter Rothild. Stephan, der von einer Gattin Amaltrudis eine Tochter Bertrada hatte, war um 800 Graf von Paris, Leuthard war um die gleiche Zeit Graf von Fezensac in der Gascogne, gehörte also zur engeren Umgebung des jungen aquitanischen Königs und späteren Kaisers LUDWIG.

    Boshof Egon: Seite 65, "Ludwig der Fromme"

    Sein Vater - oder Oheim [Levillain sieht - abweichend von den anderen zitierten Autoren - Bego als Sohn eines Leutard und Neffen Gerhards von Paris: Girart de Vienne, 226ff., Tafel Seite 235.] - war der Graf Gerhard I. von Paris. Vielleicht wurde ihm nach dem Klostereintritt des Grafen Wilhelm die Leitung der Grafschaft Toulouse übertragen; bald nach 814 trat er die Nachfolge seines Bruders oder Vetters Stephan als Graf von Paris an.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-169, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Der Graf Gerhard I. von Paris, von dem bei dieser Zusammenfassung auszugehen ist, hatte kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts von seiner Gemahlin Rotrud die Söhne Stephan, Leuthard und Bego sowie eine Tochter Rothild. Stephan wiederum, dessen Name vielleicht an den Besuch Papst Stephans II. in Saint-Denis im Sommer 754 erinnert, war um 800 (bis mindestens 811) Graf von Paris und war mit einer gewissen Amaltrudis vermählt, dei ihm eine Tochter Bertrada gebar.

    Riche Pierre: Seite 173, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Erwähnenswert sind auch die GERHARDINER, die Familie Graf Gerhards von Paris, von dessen beiden Söhnen der eine Stephan, ebenfalls Graf von Paris wurde, der andere, Leuthard, erlangte die Grafschaft Fezensac in Aquitanien.





    oo Amaltrudis
    -
    Kinder:

    - Bertrada




    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 65 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166-169 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 173 -

    Familie/Ehepartner: Amaltrudis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. von Paris, Bertrada  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 4.  von Paris, Bego I. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rotrud1) wurde geboren um 755/760; gestorben am 28 Okt 816.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 806-811, Toulouse [31000],Haute-Garonne,Midi-Pyrénées,Frankreich; Graf von Toulouse
    • Titel/Amt/Status: bis 811, Septimanien,Frankreich; Markgraf (marchio) von Septimanien
    • Titel/Amt/Status: 811-816, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Bego Graf von Paris (811-816)
    Graf von Toulouse
    755/60-28.10.816
    Sohn des Grafen Gerhard I. von Paris und der Rotrud

    Werner Karl Ferdinand: Seite 445, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    III. Generation 8
    Zu Graf Bego und seiner Familie ausführlich Louis 1 ff., 14ff., 21ff., der auch das genaue Todesdatum aus dem Nekrolog von S.-Germain-des-Pres (HF, Obituares 1, Paris 1892, 276) beisteuert: X 28. Bego war Graf von Toulouse und marchio für Septimanien, ehe er 814 als Nachfolger seines Bruders Stephan Graf von Paris wurde und dort seine Hausabtei Fosses durch Benedikt von Aniane reformieren ließ. Besitz hatte er auch im Raume Reims und Laon; darum braucht er nicht Graf von Reims gewesen zu sein, wie Louis vermutete.
    Bego wurde als Wiederhersteller des Klosters Saint-Maur-les-Fosses bekannt und folgte 811 seinem Bruder als Graf von Paris. Wie sein Bruder Leuthard zählte er bald zur näheren Umgebung des jungen König LUDWIGS in Aquitanien, heiratete 806 dessen Tochter und war seit 814 der Vertraute LUDWIGS DES FROMMEN und der vornehmste Mann bei Hofe.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 429-430, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Erich Brandenburg führt Adelheid, die zweite Gemahlin Ludwigs des Stammlers und Mutter Karls III., in der 6. Generation seiner "Nachkommen Karls des Großen" auf, jedoch mit einem Fragezeichen versehen. Er bezieht sich dazu auf ein Diplom vom 22. April 921, in dem Graf Bego von Paris, der (unterstützt von Benedikt von Aniane) das Kloster Fosses (Saint-Maur-des-Fosses) restauriert und reformiert hatte, genitris nostrae proavus genannt wird. Da wir als Begos Gattin Alpais/Elpheid, die Tochter LUDWIGS DES FROMMEN, kennen, wäre Adelheid, Gattin eines Enkel eben jenes Kaisers, selbst karolingischer Abkunft und auffallend nahe mit ihrem Gemahl verwandt. Brandenburg und andere vor und nach ihm erwogen darum, den oder die Vorfahren, die als bisher unbekannte Zwischenglieder zwischen Graf Bego und Adelheid stehen, als Nachkommen Begos aus einer anderen Ehe als der mit Alpais zu betrachten. Gegen eine solche Vermutung hat jedoch Rene Louis mit vollem Recht darauf hingewiesen, daß Adelheids Sohn in zahlreichen Diplomen Adelheid eine Tochter Alpais genannt hat. Wir dürfen das als einen nur allzu deutlichen Hinweis darauf betrachten, daß Adelheid eben nicht nur von Bego, sondern auch von der Kaisertochter abstammt - ganz abgesehen von dem Umstand, daß uns von einer anderen Ehe Begos nichts bekannt ist.
    Graf Bego starb am 28. Oktober 816; seine Witwe, Alpais, die wesentlich jünger war, erst nach dem 29. Mai 852, und zwar, wie wir in einer vatikanischen Handschrift ermitteln konnten, an einem 23. Juli. Als Kinder der beiden sind uns bekannt Leuthard und Eberhard.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Der dritte Bruder, Bego (bezeugt seit 794), ist vor allem als der Wiedererrichter des Klosters Saint-Maur-des-Fosses bei Paris bekannt. Er war zunächst gleichfalls unter dem jungen LUDWIG in Aquitanien tätig und heiratete auch Alpais (Alphaid), eine Tochter LUDWIGS, ja folgte noch gegen Ende seines Lebens (+ 816) dem älteren Bruder in der Verwaltung der Grafschaft Paris nach. Aus der Ehe Begos mit Alpais sind nachweislich zwei Söhne, die Grafen Leuthard und Eberhard hervorgegangen, von denen der erstere wieder Graf von Paris gewesen ist (+ 858/69), der zweite hingegen im nordburgundischen Raum tätig war und dort zwischen 861 und 871 offenbar kinderlos verstarb. K. F. Werner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war [Hierzu vgl. auch E. Hlawitschka, Lotharingien und das Reich Seite 225 - K. F. Werner sieht in Susanne nicht nur eine Tochter Begos, sondern auch der Alpais. Daraus ergibt sich, daß Ludwig der Stammler in Adelheid eine Verwandte 6. Grades (4 : 2) geheiratet haben müßte. In dieser Auffassung sieht er sich dadurch bestätigt, daß Ludwig der Stammler und Adelheids Sohn, Karl der Einfältige, eine uneheliche Tochter Alpais genannt hat. Aber so schlagend ist dieses Namensargument nicht. Zumal Bego (* ca. 755/60, + 816) wesentlich älter gewesens ein muß als LUDWIGS DES FROMMEN Tochter Alpheid (* ca. 794, + nach 852), dürfte er vor seiner Ehe mit der Königstochter schon einmal verheiratet gewesen sein. Und für die Namengebung Alpais an seine uneheliche Tochter brauchte Karl der Einfältige nicht auf die Ahnenschaft seiner Mutter zu blicken, er konnte sich ebenso an seinen Urgroßvater LUDWIG DEN FROMMEN orientieren, der diesen Namen (offenbar in Anlehnung an Pippins des Mittleren Friedelfrau Chalpaida) ebenfals einer seiner unehelichen Töchter (eben der Gemahlin Begos) gegeben hatte. In der folgenden Tafel weiche ich also insofern von Werners Vorschlag ab, als ich Susanne aus einer ersten Ehe Begos hervorgehen lasse.].

    Boshof Egon: 45,59 Anm. 219,65f.,105, "Ludwig der Fromme"

    Die Abtei Alaon in Ribagorza verdankte ihre Wiederherstellung dem LUDWIG nahestehenden Grafen Bego; die Zelle Castes (Bella Cella) im Gau Albi wurde von dem Grafen Wulfarius, einem Verwandten Wilhelms von Toulouse, gegründet und Aniane unterstellt.
    Zum Zeitpunkt der Eheschließung hatte LUDWIG bereits von einer oder zwei Konkubinen eine Tochter, die den Namen der Mutter Karl Martells, Alpais/Alphaid, trug [Werner, Nachkommen, 445 III 8; hier auch die Zurückweisung der These, daß Alpais/Alphaid eine Tochter KARLSDES GROSSEN gewesen sei: vgl. Louis, Girart, comte de Vienne (ausführliche Besprechung). Die Schlüsselstelle ist Flodoard, Historia Remensis eccl. IV 46, MG SS XIII, 595: Quod monasterium (scil. St. Pierre-le-Bas in Reims) LUDOWICUS imperator Alpheidi, filiae suae, uxori Begonis comitis dono dedit ...; dazu II 12, 460 (als Zitat aus der vita Rigoberti; vgl. MG SS rer. Merov. VII, 68).], und einen Sohn mit dem Namen des Ahnherrn der Dynastie, Arnulf.
    Von den weltlichen Großen verfügte ohne Zweifel Bego über den größten Einfluß in der Umgebung des Königs, dessen Schwiegersohn er um 806 durch die Ehe mit Alpais, LUDWIGS natürlicher Tochter, wurde. Ob dieser Einfluß durch ein Hofamt gleichsam institutionalisiert war, da Ermoldus Nigellus ihn einmal unter die ministri einreiht, ist ungewiß. In einer anderen Quelle wird er einfach als der erste unter den Freunden des Königs, primus de amicis regis, charakterisiert. Wenn er mit dem Bico identisch ist, der die Urkunde von 794 für Nouaolle unterzeichnete, kann man ihn schon seit der Konstituierung des Hofes zu LUDWIGS Ratgebern zählen. Er gehörte einer Adelsfamilie an, die enge Beziehungen zum Mittelrheinraum, hier zum Kloster Lorsch, und damit auch wieder zu den Kerngebieten karolingischer Herrschaft hatte [Zu Bego und seiner Familie vgl. Levillain, Comtes de Paris, 173ff.; Der., Girart, Comte de Vienne, 226ff. (mit genealogischer Tafel Seite 235); Louis, Girart de Vienne, 1ff. und 14ff.; Werner, Nachkommen, 429ff. und 445f.; E. Hlawitschka, Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, 166ff.; Kasten; Adalhard von Corbie, 86ff.]. Sein Vater - oder Oheim [Levillain sieht - abweichend von den anderen zitierten Autoren - Bego als Sohn eines Leutard und Neffen Gerhards von Paris: Girart de Vienne, 226ff., Tafel Seite 235.] - war der Graf Gerhard I. von Paris. Vielleicht wurde ihm nach dem Klostereintritt des Grafen Wilhelm die Leitung der Grafschaft Toulouse übertragen; bald nach 814 trat er die Nachfolge seines Bruders oder Vetters Stephan als Graf von Paris an. Natürlich hat er auch in den Sarazenenkriegen eine bedeutende Rolle gespielt; er war es, dem LUDWIG die ehrenvolle Aufgabe übertrug. KARL von dem großen Sieg von Barcelona zu unterrichten und Geschenke und Beutestücke zu überbringen. Als Graf von Paris sorgte er, wahrscheinlich mit Unterstützung Benedikts von Aniane, für die Wiederrerrichtung des Klosters St. Maur-des-Fosses, das er mit Abt und Mönchen an LUDWIG kommendierte; der Kaiser verbriefte der Abtei Immunität und Königsschutz. Der Günstling des Königs und Kaisers hat wie so manche andere Große, von denen noch zu berichten sein wird, den Verlockungen der Macht offenbar nicht widerstehen können. Wenn er in einer anektodenhaften Erzählung der Vita des Reimser Bischofs Rigobert als hochmütig, aufbrausend und anmaßend erscheint, so geht die Aufzeichnung des Traumgesichtes einer armen Frau aus der Gegend von Laon in der negativem Charakterisierung sehr viel weiter: Hier wird Bego im Purgatorium für seine Habgier und Unersättlichkeit von Dämonen grausam gefoltert. Wie sehr jedoch LUDWIG seine Dienste geschätzt hat, wird auch daran deutlich, daß er seinen Söhnen Leutard und Eberhard nach seinem Tod die väterlichen Lehen und Ämter übertragen hat.
    Im übrigen treten nun jene hervor, die schon in Aquitanien zur engeren Umgebung LUDWIGS gehört hatten: in erster Linie natürlich Benedikt von Aniane, dann Helisachar, der die Leitung der Kanzlei übernahm, wohl auch Ebo, den der Kaiser im Jahre 816 zum Erzbischof erhob, und von den weltlichen Großen LUDWIGS Schwiegersohn Bego, der Graf von Paris.

    1. oo N.N.

    806 2. oo Alpais, Tochter des Königs LUDWIG I. DER FROMME, 794-23.7.852

    Kinder:

    1. Ehe
    - Susanne
    825/30 oo Wulfhard I.

    2. Ehe
    - Leuthard Graf von Paris um 806-3.1.858/59
    - Eberhard um 808- 861/71

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 45,59 Anm. 219,65f.,76,105 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166-168 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 228 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 179 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 112,114 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 429/30,445 -

    Name:
    auch Bego, Biego oder Picco

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. von Paris, Susanne  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Bego heiratete von Franken, Alpais in 806. Alpais (Tochter von von Franken, Ludwig I. und N.) wurde geboren in 794; gestorben am 23 Jul 852. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Paris, Leuthard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 806; gestorben in 858/859.
    2. 9. von Paris, Eberhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 808; gestorben in 861/871.

  4. 5.  von Fezensac, Leuthard Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rotrud1) wurde geboren um 760/765; gestorben in 809.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 781-809, Vic-Fezensac [32190],Gers,Midi-Pyrénées,Frankreich; Graf von Fezensac

    Notizen:

    Leuthard Graf von Fezensac (781-809)
    760/65- 809
    Sohn des Grafen Gerhard I. von Paris und der Rotrud

    Werner Karl Ferdinand: Seite 431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Gerhard I., Graf von Paris in der Mitte des 8. Jahrhunderts, hatte von seiner Gattin Rotrud, in der man eine Verwandte Karl Martells sieht, die Söhne Stephan (sein Name erinnert an den Papstbesuch in Saint-Denis zur Zeit Pippins III. und kommt auf diesem Weger in den fränkischen Hochadel), Leuthard, Bego (auch Biggo, Beggo) und die Tochter Rothild. Stephan, der von einer Gattin Amaltrudis eine Tochter Bertrada hatte, war um 800 Graf von Paris, Leuthard war um die gleiche Zeit Graf von Fezensac in der Gascogne, gehörte also zur engeren Umgebung des jungen aquitanischen Königs und späteren Kaisers LUDWIG. Wohl sicher zu Recht hat Louis, im Gegensatz zu älteren Vermutungen, als Kinder Leuthards und seiner Gemahlin Grimhild angesehen sowohl Adalhard, den Seneschall, als auch Gerhard II. und Ingeltrud.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-169, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Sein Bruder Leuthard hingegen trat um die gleiche Zeit (bezeugt 781-809) als Graf von Fetensac in der Gascogne auf und zählte auch bald zur engeren Umgebung des jungen aquitanischen Königs und späterern Kaisers LUDWIG DEM FROMMEN.
    Leuthard, Graf von Fezensac, der Bruder Stephans und Begos, war offensichtlich mit einer gewissen Grimhild verheiratet.
    Graf Gerhard von Vienne bezeichnete sich jedenfalls in der Gründungsurkunde des Klosters Vezelay als Sohn eines Grafen Leuthard und seiner Frau Grimhild. Identifiziert man also jenen Leuthard, Gemahl einer Grimhild, mit Graf Leuthard von Fezensac und sieht man in diesem Grimhild-Gemahl nicht einen Sohn (oder Neffen) Leuthards von Fezensac und bejaht man damit die notwendige Schlußfolgerung, daß Leuthard von Fezensac seine Nachkommenschaft erst im Alter von 40-50 Jahren zeugte, so haben wir auch des Seneschalls Vater gefunden.

    Riche Pierre: Seite 173, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Erwähnenswert sind auch die GERHARDINER, die Familie Graf Gerhards von Paris, von dessen beiden Söhnen der eine Stephan, ebenfalls Graf von Paris wurde, der andere, Leuthard, erlangte die Grafschaft Fezensac in Aquitanien.



    oo Grimhild

    Kinder:
    - Ingeltrud 805-
    oo Odo Graf von Orleans - 834
    - Gerhard Graf von Vienne 800 - 878/79
    - Adalhard I. Seneschall 810 - 870

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166-169,171 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 173 -

    Familie/Ehepartner: Grimhild. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. von Vienne, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 800; gestorben in 878/879; wurde beigesetzt in Pothières [21400],Côte-d'Or,Bourgogne,Frankreich.
    2. 11. von Fezensac, Ingeltrud  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 805; gestorben nach 834.
    3. 12. von Fezensac, Adalhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 810; gestorben in 870.


Generation: 3

  1. 6.  von Paris, Bertrada Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Stephan2, 1.Rotrud1)

  2. 7.  von Paris, Susanne Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Bego2, 1.Rotrud1)

    Notizen:

    Susanne
    Einzige Tochter des Grafen Bego von Paris aus seiner 1. Ehe

    Werner Karl Ferdinand: Seite 448, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)" Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf

    IV. Generation
    2-4
    Zu den Kindern der Alpais und des Grafen Bego, von denen Susanne bisher unbekannt war, sich aber als Mutter von KARLS DES KAHLEN Pfalzgraf Adalhard und als Großmutter der Königin Adelheid, Gattin Ludwigs des Stammlers, nachweisen läßt, vgl. Exkurs 2

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    K. F. Werner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war und unter anderem die Söhne Adalhard und Wulfhard II. hatte, von denen Adalhard in den 70-er Jahren des 9. Jahrhunderts westfränkischer Pfalzgraf gewesen ist und nach 890 verstarb. Und eine Tochter jenes Pfalzgrafen Adalhard sei Adelheid, die Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, gewesen, die Ludwig den Stammler etwa 871 zu seiner zweiten Frau erkor.



    825/30 oo Wulfhard I.

    Kinder:

    - Adalhard 830-10.10.890
    - Wulfhard II.
    - Wulfgrim
    - Imo (Himmo)
    - Hildeburg



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 166-168 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Exkurs II Seite 429-441,448 -

    Susanne heiratete Wulfhard I. in 825/830. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. von Paris, Adalhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 830; gestorben nach 10 Okt 890.
    2. 14. Wulfhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 15. Wulfgrim  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 16. Imo  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 17. Hildeburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 8.  von Paris, Leuthard Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Bego2, 1.Rotrud1) wurde geboren um 806; gestorben in 858/859.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Leuthard Graf von Paris
    um 806-3.1.858/59
    Sohn des Grafen Bego von Paris aus seiner 2. Ehe mit der Alpais, Tochter von Kaiser LUDWIG I. DEM FROMMEN

    Brandenburg Erich: Tafel I, Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 -

    IV. Generation 22. Letard
    Sohn des Grafen Bego I. von Paris und der Alpais, Tochter LUDWIGS DES FROMMEN

    Werner Karl Ferdinand: Seite 448, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)" Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf

    IV. Generation 2-4

    Zu den Kindern der Alpais und des Grafen Bego, von denen Susanne bisher unbekannt war, sich aber als Mutter von KARLS DES KAHLEN Pfalzgraf Adalhard und als Großmutter der Königin Adelheid, Gattin Ludwigs des Stammlers, nachweisen läßt, vgl. Exkurs 2

    Werner Karl Ferdinand: Seite 430, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Als Kinder der beiden sind uns bekannt Leuthard und Eberhard. Beide wurden etwa zwischen 805 und 810 geboren. In Leuthard dürfen wir einen Grafen von Paris sehen, denn im Necrolog von Saint-Germain-des-Pres wird in einem Eintrag, der den Jahren 858/59 angehört, sein Tod zum 3. Januar mit den Worten depositio Leuthardi comitis angegeben, und es liegt nahe, Leuthards Nachfolge in einer Grafschaft, die schon sein Vater innehatte, anzunehmen.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Aus der Ehe Begos mit Alpais sind nachweislich zwei Söhne, die Grafen Leuthard und Eberhard hervorgegangen, von denen der erstere wieder Graf von Paris gewesen ist (+ 858/69), der zweite hingegen im nordburgundischen Raum tätig war und dort zwischen 861 und 871 offenbar kinderlos verstarb.

    Boshof Egon: Seite 66, "Ludwig der Fromme"

    Wie sehr jedoch LUDWIG seine Dienste geschätzt hat, wird auch daran deutlich, daß er seinen Söhnen Leutard und Eberhard nach seinem Tod die väterlichen Lehen und Ämter übertragen hat.

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 66 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel I - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166-169 -

    Gestorben:
    3.1.


  4. 9.  von Paris, Eberhard Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Bego2, 1.Rotrud1) wurde geboren um 808; gestorben in 861/871.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Burgund,Frankreich; Graf im nordburgundischen Raum

    Notizen:

    Eberhard Graf im nordburgundischen Raum
    um 808- 861/71
    Sohn des Grafen Bego von Paris aus seiner 2. Ehe mit der Alpais, Tochter von Kaiser LUDWIG I. DEM FROMMEN

    Brandenburg Erich: Tafel I, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IV. Generation 23.
    Eberhard
    Sohn des Grafen Bego I. von Paris und der Alpais, Tochter LUDWIGS DES FROMMEN

    Werner Karl Ferdinand: Seite 448, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)" Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf

    IV. Generation 2-4

    Zu den Kindern der Alpais und des Grafen Bego, von denen Susanne bisher unbekannt war, sich aber als Mutter von KARLS DES KAHLEN Pfalzgraf Adalhard und als Großmutter der Königin Adelheid, Gattin Ludwigs des Stammlers, nachweisen läßt, vgl.
    Exkurs 2

    Werner Karl Ferdinand: Seite 430, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Als Kinder der beiden sind uns bekannt Leuthard und Eberhard. Beide wurden etwa zwischen 805 und 810 geboren. Leuthards Bruder Eberhard ist etwa um die gleiche Zeit, zwischen 861 und 871 gestorben; auch er war Graf, jedoch keineswegs notwendig oder auch nur wahrscheinlich in Reims, wie Louis angenommen hat [Aus der in der vorigen Anmerkung erwähnten "Teilung" der von Bego innegehabten Ämter auf seine Söhne schloß Louis 25, Eberhard sei Graf von Reims geworden so, wie Leuthard dem Vater in Paris folgte. Es ist aber gar nicht sicher, daß Bego Graf von Reims war; das braucht aus dem Umstand, daß er dort Besitz hatte und seine Gattin Alpais/Elpheid Äbtissin von S.-Pierre-le-Bas in Reims war, nicht zu folgen. Beziehungen zur Reimser Kirche bestanden, wie uns ja Flodoard die Söhne der Alpais nur erwähnt, weil sie gemeinsam mit ihrer Mutter durch einen Prekarienvertrag des erwähnten Klosters, das Alpais von LUDWIG DEM FROMMEN erhalten hatte, an die Reimser Kirche schenkten. - Das Todesdatum Eberhards ergibt sich aus der in der folgenden Anmerkung zitierten Urkunde KARLS DES KAHLEN von 871 VI 8: Zu diesem Zeitpunkt ist Eberhard schon einige Zeit verstorben. Erwähnt wird eine Konfiskation seiner villa Sennecey in der Grafschaft Macon wegen Untreue. Louis denkt an 841 und möchte duie ebenfalls im Diplom erwähnte Restitution zu 843 ansetzen. Viel wahrscheinlicher ist die Annahme, Eberhard habe sich, wie der ganze Anfang seines Vetters Adalhard, des Seneschalls, an der großen westfränkischen Adelserhebung von 858 beteiligt und habe ebenso wie Robert der Tapfere 861 die von KARL DEM KAHLEN konfiszierten Besitzungen zurückerhalten. Diese Annahme wird gestützt durch den Umstand, daß wir den comes Odo kennen, der im Diplom als Beauftragter des Königs genannt wird, ebenso seinen Nachfolger Aledrannus, dilectus comes et ministerialis noster. Beide waren seit den 60-er Jahren des 9. Jahrhunderts nacheinander missus für N-Burgund. Eberhard starb also nach 861 und vor 871.]. Eberhard starb wohl kinderlos, da er seinen Neffen Adalhard in einem wichtigen, uns zufällig bekannten Fall, zum Erben einsetzte.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Aus der Ehe Begos mit Alpais sind nachweislich zwei Söhne, die Grafen Leuthard und Eberhard hervorgegangen, von denen der erstere wieder Graf von Paris gewesen ist (+ 858/69), der zweite hingegen im nordburgundischen Raum tätig war und dort zwischen 861 und 871 offenbar kinderlos verstarb.

    Boshof Egon: Seite 66, "Ludwig der Fromme"

    Wie sehr jedoch LUDWIG seine Dienste geschätzt hat, wird auch daran deutlich, daß er seinen Söhnen Leutard und Eberhard nach seinem Tod die väterlichen Lehen und Ämter übertragen hat.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Bego II. Graf von Paris - nach 861 23.IV.


    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 66 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel I - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969 Seite 166,168 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 430 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. von Paris, Bego II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 861.

  5. 10.  von Vienne, Gerhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Leuthard2, 1.Rotrud1) wurde geboren in 800; gestorben in 878/879; wurde beigesetzt in Pothières [21400],Côte-d'Or,Bourgogne,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Vienne [38200],Isère,Rhône-Alpes,Frankreich
    • Titel/Amt/Status: Lyon [69001],Métropole de Lyon,Rhône-Alpes,Frankreich; Dux von Vienne und Lyon
    • Titel/Amt/Status: Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Gerhard II. Graf von Paris
    Dux von Vienne und Lyon
    800 - 878/79
    Begraben: Pothières
    Ältester Sohn des Grafen Leuthard von Fezensac und der Grimhild; Bruder des Seneschall Adalhard

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1311, Gerhard II., Graf von Paris, Dux von Vienne (Girard de Vienne)

    + 4. März 879 Begraben: Pothières
    Sohn des Leotardus, Grafen von Fezensac und der Grimhildis, heiratete die ETICHONIN Berta, die Schwester Irmingards (oo LOTHAR I.).

    Als Graf von Paris leistete Gerhard II. 837/38 KARL DEM KAHLEN den Treueid. 840/41 ging er zu LOTHAR I. über und verlor nach dessen Niederlage bei Fontenoy seine Grafschaft. Ihm blieben Besitzungen im Avalonnais und im Lassois. Comes palatini LOTHARS I., wurde Gerhard II. 844 Dux von Lyon und Vienne. Seit 855/56 übte er für seinen angeheirateten Neffen Karl von Provence de facto die Herrschaft aus; es gelang ihm, das Reich gegen Zugriffe vor allem KARLS DES KAHLEN zu schützen (861). 8559 gründete Gerhard II. die Klöster Vezelay und Pothieres, die er, mit seinem im Herrschaftsgebiet KARLS DES KAHLEN liegenden burgundischen Besitz ausgestattet, dem Papst übertrug, unter Vorbehalt von lebenslangem Nießbrauch, tutio und defensio. Als Motiv für diese Maßnahme gilt die Sicherung der Güter vor westfränkischen Angriffen. Lothar II., 863 Nachfolger Karls von der Provence im Viennois und Lyonnais, ließ Gerhard II., der 860 gegen die Normannen siegreich war, in seiner Position. Nach dem Vertrag von Meerssen zog KARL DER KAHLE Heiligabend 870 ohne nennenswerten Widerstand in Vienne ein. Über Gerhards letzte Jahre herrscht Ungewißheit; möglicherweise wurde er nach der Leistung eines erneuten Treueids königlicher Siegelbewahrer KARLS DES KAHLEN (L. Levillain; anders R. Louis), - Als 'Girad de Vienne', 'de Fraite' oder 'de Roussillon' wurde Gerhard II. einer der namhaftesten Titelhelden der altfranzösischen Epik.

    Deutsche Literatur:
    DBF XV, 1244f. - DHGE fasc. 119, 1476 - K.F. Werner (Braunfels, KdG IV), 431f. -

    Gerhard war einflußreicher Regent für Karl von der Provence, gründete die Klöster Vezelay und Pothieres und ging als der tüchtige Girart de Roussillon in die Heldensage ein.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Gerhard war Graf von Paris unter LUDWIG DEM FROMMEN, ging 840/41 von KARL DEM KAHLEN zu Kaiser LOTHAR I. über, verlor dadurch zwar seine Grafschaft, erhielt aber eine noch bedeutendere Position im Mittelreich, wo er als Dux von Vienne und Lyon iin den Tagen des kranken Königs Karl von Provence (855-863) faktisch Regent war. Dieser "Girard de Vienne" der französischen Epik, der im Alter noch dem Angriff KARLS DES KAHLEN auf Vienne weichen mußte, hatte von Bertha, einer Tochter des Grafen Hugo von Tours, die Kinder Theudericus (starb jung) und Eva (Ava).

    Hlawitschka, Eduard: Seite 165, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Adalhard I. war hiernach ein Bruder des Grafen Gerhard von Vienne, der für den König Karl von der Provence, den jüngsten legitimen Sohn Kaiser LOTHARS I., die Hauptlast der Regentschaft trug und darüberhinaus als Gründer der Klöster Vezaly und Pothières in dei Geschichte und als der tüchtige Girart de Roussillon in die Heldensage eingegangen ist

    Boshof Egon: Seite 235, "Ludwig der Fromme"

    LUDWIG reagierte sofort. Ohne Verständigung mit LOTHAR übertrug er auf einem Aachener Reichsversammlung im Oktober mit Zustimmung der jüngeren Söhne KARL DEM KAHLEN ein großes Gebiet zwischen Nordseeküste, Rhein und Seine bis Burgund, das die Fuldaer Annalen als den "besten Teil des Frankenreiches" beschreiben. Weltliche und geistliche Große - Nithard hebt Hilduin von St. Denis und den Grafen Gerhard von Paris namentlich hervor - hatten dem Knaben zu huldigen und den Treueid zu leisten.

    Schieffer Rudolf: Seite 153,163, "Die Karolinger"

    Immerhin gelang es, LUDWIG II. vom Ausgreifen über Italien hinaus abzuhalten, aber auch Lothar II. mußte dem Drängen der provencalischen Magnaten nachgeben, die mit Karl als nominellem König unter sich bleiben wollten und von Graf Gerhard von Vienne angeführt wurden, einem Schwager von LOTHARS I. Gemahlin Irmingard und einstigen, vor KARL DEM KAHLEN gewichenen Grafen von Paris.
    Dort schritt KARL DER KAHLE sogleich mit Waffengewalt gegen Graf Gerhard von Vienne, seinen alten Feind, ein und ersetzte ihn durch seinen neuen Schwager Boso.

    Riche Pierre: Seite 173,196,223,239,345, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Erwähnenswert sind auch die GERHARDINER, die Familie Graf Gerhards von Paris, von dessen beiden Söhnen der eine Stephan, ebenfalls Graf von Paris wurde, der andere, Leuthard, erlangtre die Grafschaft Fezensac in Aquitanien.
    Dazu mußte KARL sein Königreich durchziehen, abe rkaum war er aufgebrochen, lief der Adel zu LOTHAR über, verlockt von dessen Versprechungen. Als dieser die Seine erreichte, berichtet Nithard, traten Abt Hilduin von Saint-Denis, Graf Gerhard von Paris und Pippin, der Sohn König Bernhards von Italien, auf seine Seite über. "Sie zogen es vor, lieber nach Sklavenart die Treue zu brechen und ihre Eide zu verleugnen, als für einige Zeit ihren Besitz zu verlassen."
    König Karl von der Provence war 855 noch ein Kind, der eigentliche Herr im Reich war sein Erzieher, Graf Gerhard von Vienne, ehemals Graf von Paris, der sich im Jahre 843 seinem Schwager LOTHAR I. angeschlossen hatte. Dieser bedeutende Adlige, VVetter mehrerer KAROLINGER-Könige, war verheiratet mit Bertha, der Tochter des Grafen Hugo von Tours aus dem Geschlecht der ETICHONEN. Gerhard besaß Güter in Burgund, im Avallonais und speziell die Gebiete um Vezelay und Pothieres, wo er 858 zwei Klöster gründete. Um zu verhindern, daß sich KARL DER KAHLE oder irgendein anderer Laie dieser Gründungen bemächtigte, bat er den Papst, sie in seinen Schutz zu nehmen. Als Graf von Vienne war Gerhard gewissermaßen Regent der Provence. Er verteidigte das Königreich energisch gegen die Normannen, die rhoneaufwärts bis Arles vorstießen. Er konnte sie zum Verlassen der Camargue zwingen und erhielt zu diesem Erfolg ein Glückwunscchschreiben von Abt Lupus von Ferrieres.
    Gerhard von Vienne mußte das Königreich Provence auch gegen KARL DEN KAHLEN verteidigen, der unter dem Vorwand intervenierte, der mächtige Graf Folcrat von Arles habe ihn zu Hilfe gerufen. KARL zog aber nicht weiter als bis Macon, weil Gerhard damit gedroht hatte, den Besitz der Reimser Kirche in Saint-Remi-de-Provence zu beschlagnahmen.
    König Karl von der Provence hatte keinen Erben, deswegen verhandelte Gerhard mit Lothar II. Nach dem Tod des Königs plante er die Vereinigung der Provence mit Lotharingien, um so den Zusammenhalt zwischen Rhone- und Rheintal wiederherzustellen. Aber nach dem Tod Karls im Jahr 863 erhob auch LUDWIG II. von Italien Ansprüche auf das Erbe. In der Pfalz Mantaille bei Vienne wurde ein Kompromiß gefunden und das Königreich zweigeteilt: Die westliche Hälfte mit den Bistümern Lyon, Vienne unnd Grenoble wurde Lothar II. zugestanden und von Gerhard regiert. Die östliche Hälfte mit den Kirchenprovinzen Arles, Aix-en-Provence und Embrun wurde mit dem Königreich Italien vereinigt. Da LUDWIG II. aber ständig in Italien festgehalten wurde, konnte er sich um diesen provencalischen Annex kaum wirklich kümmern.
    Graf Gerhard von Vienne, der in dieser Gegend tatsächlich die Macht ausübte, widersetzte sich den Abmachungen von Meerssen und empörte sich gegen den W-Frankenkönig. Gestärkt durch dei Unterstützung der Erzbischöfe Ado von Vienne und Remigius von Lyon begannn KARL DER KAHLE die Belagerung von Vienne, das Gerhards Gemahlin Bertha verteidigte. Nach der Einnahme der Stadt erlaubte er dem Grafen, sich mit seiner Frau nach Avignon zurückzuziehen, das LUDWIG II. gehörte; beide starben hier kurz danach. So endete die politische Laufbahn dieses bedeutenden Adligen, der wenig später als Girart de Roussillon in dei Heldensage einging.
    Die KAROLINGER begünstigten diese Entwicklung ganz offensichtlich nicht, aber es war ihnen unmöglich, Graf Gerhard von Vienne daran zu hindern, Papst Nikolaus I. um seinen Schutz für das Kloster Vezalay zu bitten, das er auf seinen burgundischen Besitzungen gegründet hatte.

    819 oo Berta von Tours, Tochter des Grafen Hugoum 805- nach 870

    Kinder:
    - Theuderich + jung
    - Ava

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 235 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 123, 143 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsbururg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 165,167,171 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 173,196,223,239,253,345 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 153,163 -

    Gerhard heiratete von Tours, Bertha in 819. Bertha (Tochter von von Tours, Hugo und Ava) wurde geboren um 805; gestorben nach 870. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. von Vienne, Theuderich  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 20. von Vienne, Ava  Graphische Anzeige der Nachkommen

  6. 11.  von Fezensac, Ingeltrud Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Leuthard2, 1.Rotrud1) wurde geboren in 805; gestorben nach 834.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Orléans [45000],Loiret,Centre-Val de Loire,Frankreich; Gräfin von Orleans

    Notizen:

    Ingeltrud Gräfin von Orleans
    805- nach 834
    Tochter des Grafen Leuthard von Fezensac und der Grimhild

    Werner Karl Ferdinand: Seite 431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Wohl sicher zu Recht hat Louis, im Gegensatz zu älteren vermutungen, als Kinder Leuthards und seiner Gemahlin Grimhild angesehen sowohl Adalhard, den Seneschall, als auch Gerhard II. und Ingeltrud. Die letztere, uns als Schwester des Seneschalls bezeugt, heiratete den Grafen Odo von Orleans, einen der Günstlinge LUDWIGS DES FROMMEN, die den Aufstand gegen den Kaiser hervorriefen. Odo fiel 834 im Kampf gegen Lambert von Nantes, den Anhänger LOTHARS I. Seine Tochter Ermentrud gab Adalhard König KARL DEM KAHLEN zur Frau.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 164, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Auf dem Höhepunkt seines Einflusses gelangte er dadurch, daß er 841 bei Fontanay mit seinem Anhang entscheidend zur Rettung KARLS DES KAHLEN vor LOTHAR I. beitrug und 842 seine Nichte Ermentrud, die Tochter des 834 gefallenenen Odo von Orleans und Ingeltruds, mit KARL DEM KAHLEN zu verheiraten vermochte.

    oo Odo Graf von Orleans - 834
    Kinder:
    - Irmintrud (Ermentrud) 27.10.830-6.10.869
    13.12.842 oo KARL II. DER KAHLE König von Frankreich 13.6.823-6.10.877

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 164,167,171 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 431

    Familie/Ehepartner: von Orleans, Odo. Odo (Sohn von Erbio) gestorben in 834. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. von Orleans, Irmintrud  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Sep 830; gestorben am 6 Okt 869 in Hasnon [59178],Nord,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; wurde beigesetzt in Saint-Denis [93200],Seine-Saint-Denis,Île-de-France,Frankreich.

  7. 12.  von Fezensac, Adalhard I. Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Leuthard2, 1.Rotrud1) wurde geboren in 810; gestorben in 870.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz
    • Titel/Amt/Status: Arras [62000],Pas-de-Calais,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; Laienabt
    • Titel/Amt/Status: Echternach [00006005],Grevenmacher,Luxemburg; Laienabt von Echternach
    • Titel/Amt/Status: Tours [37000],Indre-et-Loire,Centre-Val de Loire,Frankreich; Laienabt von St. Martin in Tours
    • Titel/Amt/Status: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Laienabt von St. Maximin in Trier
    • Titel/Amt/Status: Stavelot [4970],Lüttich,Wallonien,Belgien; Laienabt von Stablo-Malmedy
    • Titel/Amt/Status: Seneschall Ludwigs des Frommen

    Notizen:

    Adalhard I.
    810- 870
    Graf von Metz, Seneschall
    Laienabt von Echternach, St. Maximin in Trier
    Laienabt von St. Martin in Tours, Stablo-Malmedy, St. Vaast zu Arras
    Jüngerer Sohn des Grafen Leuthard von Fezensac und der Grimhild

    Hlawitschka Eduard: Seite 163-165, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Adalhard I., seit 831 Seneschall LUDWIGS DES FROMMEN, war bis zum Tode LUDWIGS stets in dessen engerer Umgebung. Schon bald dem jungen KARL DEM KAHLEM als besonderer Begleiter beigegeben, war er nach LUDWIGS Tode dessen spezieller Repräsentant. Auf dem Höhepunkt seines Einflusses gelangte er dadurch, daß er 841 bei Fontenoy mit seinem Anhang entscheidend zur Rettung KARLS DES KAHLEN vor LOTHAR I. beitrug und 842 seine Nichte Ermentrud, die Tochter des 834 gefallenen Odo von Orleans und Ingeltruds, mit KARL DEM KAHLEN zu verheiraten vermochte. Er war unter LUDWIG DEM FROMMEN Laienabt von St. Martin in Tours geworden und blieb es bis Ende 844, als er diese Abtei mit der von Saint-Quentin vertauschte. Dann hatte er 849, ohne s seine umfangreichen Besitzungen im W-Reich zu verlieren, sein Betätigungsfeld in das lotharingische Mittelreich verlegt. Dort fand man ihn als Laienabt von Echternach, St. Maximin in Trier, Stablo-Malmedy und St. Vaast zu Arras und traf ihn aucuch bald als Verwalter von Lorsch an. Nach dem Tode LOTHARS I. war er auch bei Lothar II. ein dilectissimus. Jedoch wurde er schließlich 861 dort mehr oder weniger Opfer der andauernden Gegnerschaft seiner Verwandten - Graf Berengar, Graf Uto unund Abt Waldo - zu Ludwig dem Deutschen bei gleichzeitiger Aussöhnung Lothars II. mit Ludwig dem Deutschen. Mit dem zu ihm geflohenen ostfränkischen Verwandten mußte er das Mittelreich verlassen. Von KARL DEM KAHLEN mit Freuden wieder aufgenommen und zum baiolus seines Sohnes Ludwigs des Stammlers eingesetzt sowie mit der Wacht gegen die Normannen betraut, wurde er jedoch wegen Mißerfolgs in der zweiten Aufgabe 865 von KARL wieder seiner Stellung beraubt. Darauf kehrte Adalhard ins Lothar-Reich zurück. Von dort aus konnte er es noch einmal wagen, seinen früheren Einfluß zurückzugewinnen. Er versuchte, seine Tochter mit Ludwig dem Jüngeren, dem Sohne Ludwigs des Deutschen, zu verheiraten, scheiterte aber nach der raschen Verlobung am Widerspruch Ludwigs des Deutschen, der in dieser Haltung auch noch von KARL DEM KAHLEN bei einem Zusammentreffen in Köln bestärkt worden war.
    Denn Adalhard I. kann seinerseits als Bruder Gerhards von Vienne wie auch Ingeltruds, der Gemahlin Odos von Orleans und Mutter der ersten Gemahlin KARLS DES KAHLEN, Ermentrud, gelten [Daß der Seneschall Adalhard dieser Familie, der Grafen von Paris und Begos, des Erneuerers des Kloster Saint-Maur-des-Fosses, angehörte, ist vor allem gesichert durch KARLS DES KAHLEN Diplom vom 2. August 853, in dem Adalhard, obgleich er in jener Zeit in den Diensten LOTHARS I. stand, als Intervenient ffür eine Schenkung von Königsgut, welches KARL ehedem an ihn gegeben hatte, an das Kloster Fosses auftritt. Diese Schenkung wird dabei ausdrücklich auch zur Mehrung von Adalhards Seelenheil bestimmt. Darauf weisen besonders R. Louis, a.a.O. Seite 27 Anm. 2, und K.F. Werner, Die Nachkommen Seite 431 Anm. 8, hin. Nicht zu vergesssen ist in diesem Zusammenhang vor allem auch die Erwähnung Adalhards in der oben Anm. 65 zitierten Gründungsurkunde von Vezelay.].

    Hlawitschka, Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte"

    Die Abteien gingen in die Hände der KONRADINER über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Bei den genealogischen Untersuchungen, deren Erscheinen oben Seite VIIf. bereits angekündigt worden ist, kann die bislang schon gelegentlich (vgl. G. Tellenbach, Der Konvent der Reichsabtei Prüm unter Abt ansbald, in: Festschrift für Max Miller, 1961, Seite 4 Anm. 21) aufgetauchte Vermutung, die Grafen Gerhard und Matfried und ihr Bruruder Richar seien Kinder des Grafen Adalhard II. von Metz gewesen, durch einen Gedenkbucheintrag des Lib. mem. von Remiremont eine quellenmäßige Stütze erhalten. Jener Adalhard II. war nun seinerseits Nachfolger eines älterenAdalhard (I.) in der Grafschaft Metz und im Laienabbatiat über Echternach und somit wohl auch dessen naher Verwandter. Daß die MATFRIEDINGER sich von jenem in irgendeiner Weise herleiten müssen, sieht man auch daran, daß sie seit Ende des 9. Jahrhunderts auf die Laienabtrechte über St. Maximin pochen (vgl. oben Seite 167 Anm. 29 und Seite 170f. Anm. 39), die jener Adalhard I. 855 schon innehatte (vgl. Codex Laureshamensis II, ed. K. Glöckner, 1933, Seite 482 nr. 1922). Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55); sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad. 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards (vgl. G. Tellenbach, Königtum und Stämme Seite 48, mit älterer Literatur). Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    Friese Alfred: Seite 106, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Über die Auflösung der Verlobung unter Vermittlung KARLS DES KAHLEN Annales Bertiniani ad. a. 865 S. 80. Adalards Nichte Irmintrud, Tochter des Grafen Odo von Orleans, eine leibliche Cousine Roberts IV., war mit KARL II. verheiratet. Es ist hinreichend bekannt, welche Vorteile Adalards Sippe und auch die ROBERTINER zunächst aus dieser Verbindung gezogen haben. Als sich KARL II. den WELFEN, der Familie seiner Mutter, zuwandte, ging Adalard um 849 zu LOTHAR ins Mittelreich. Von ihm erhielt er die Abteien Echternach, St. Maximin in Trier, Stablo-Malmedy und St. Vaast in Arras. Nach der Annäherung LOTHARS an Ludwig den Deutschen kehrte er ins W-Reich zurück, wo er Abt und Graf von Autun wurde, vielleicht auch die Abtei St. Quentin erhielt. Sein gleichnamiger Sohn ist im O-Reich aufgestiegen und war in den Jahren 872 und 876 Gesandter Ludwigs des Deutschen bei KARL II.; er erhielt die Abtei Lorsch und Grafenrechte in der Wetterau; sein Vetter Waldo wurde Erzbischof von Trier.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 430-431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Da uns auch für Eberhards Bruder Leuthard über Ehe und Kinder nichts überliefert ist, konzentriert sich unser Interesse auf jenen nepos Adalhard, über den wir im Diplom KARLS DES KAHLEN vom 8. Juni 871 unterrichtet werden. Eine Identifizierung, die Rene Louis vorgenommen hat, muß hier gleich zurückgewiesen und aus unseren Überlegungen ausgeschlossen werden. Louis übersetzte das in der Tat ja sehr vielfältig vewendete nepos der Urkunde mit "Vetter" und sah in Adalhard den berühmten "Seneschall Adalhard", der dieses Amt unter dem alternden LUDWIG DEM FROMMEN ausgeübt hatte, den Gipfelpunkt seines Einflusses jedoch erreichte, als er mit seinem Anhang entscheidend zur Rettung KARLS DES KAHLEN vor LOTHAR I. beitrug und seine Nichte Ermentrud dem jungen König zur Frau geben konnte [Zu Adalhard, dem Seneschall LUDWIGS DES FROMMEN und führenden Ratgeber KARLS DES KAHLEN, dann LOTHARS I. und endlich erneut KARLS DES KAHLEN vgl. Werner, Untersuchungen 274f.,155f. Seine Zugugehörigkeit zur Familie Begos, des Restaurators von Fosses, ist urkundlich gesichert durch das Diplom KARLS DESKAHLEN von 853 VIII 2 (ed. G. Tessier 1, nr. 157 - vgl. auch Bemerkung des Hrsg. Seite 415 -, in dem Adalhard, obgleich zu dieser Zeit im Dienste LOTHARS I., als Intervenient und Schenker (aus Königsgut, das an ihn gekommen war) auftritt, zugunsten der Abtei Fosses, so daß die Schenkung ausdrücklich auch zu seinem Seelenheil vom König bestimmt wird.]. Wir brauchen uns gar niccht dabei aufzuhalten, daß der im Diplom von 871 als lebend vorausgesetzte Adalhard schon darum der einstige Seneschall sein dürfte, weil wir gar nicht wissen, ob jener ältere Adalhard 871 noch lebte - das Problem erledigt sich durch den Umstand, daß im gleichen Diplom, im folgenden Absatz, das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Eberhard, dem Alpais-Sohn, und Adalhard, seinem Erben, mit avunculus umschrieben wird, was Louis übersah.Adalhard ist also hier mit Sicherheit der Neffe Eberhards, jede Identifizierung mit dem greisen "Seneschall" ist damit ausgeschlossen.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 143,152,163,176,181,278, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Die Klugheit und Treue einiger entschlossener Anhänger KARLS, wie seines Vetters Nithard, der Grafen Adalgar, Egilo, Adalhard und andere waren in dieser großen Gefahr die einzigen Rettungsanker.
    Dort harrten sie noch bis acht Uhr Morgens aus, weil sie bis zu dieser Stunde dem Gegner eine letzte Frist vergönnt. An drei Orten entbrannte hierauf der Kampf: zu Brittas im Mitteltreffen standen sich auf der Höhe LOTHAR und Ludwig unmittelbar gegenüber, bei Fagit im Tale befehligte KARL, zu Solennat (Soleme) endlich, wo der Strauß am härtesten war, Graf Adalhard, sein erster Ratgeber, vielleicht gegen Pippin und die Aquitanier. So heldenmütig auch LOTHAR selbst auf seinem Rosse sich in die Feinde stürzte und ihre Reihen lichtete, so daß, wie ein Zeitgenosse sagt, wenn zehn gleich ihm gewesen wären, das reich nicht würde geteilt worden sein, er mußte doch zuletzt sein Heil in der Flucht suchen, weil im dichtesten Gewühl rings um ihn die Seinigen ihn schmählich im Stiche ließen. Der Verrat, der ihm so oft gedient, kehrte sich hier gegen ihn selbst. Nicht minder blieb KARL nach kurzer Zeit auf seinem Flügel siegreich. Am längsten schwankte die Entscheidung bei Solennat: noch einmal schien es, als würde Pippin die Schlacht für die kaiserliche Partei herstellen und manche von den westfränkischen Vasallen, die sich voreilig zerstreut, fanden hier ihren Untergang, auch als KARL seinen Vetter Nithard dem Grafen Adalhard zur Verstärkung zugesandt, tobte der Kampf noch längere Zeit, bis endlich zu Mittag die Flucht der Lotharier allgemein wurde.
    Als KARL dann von der aquitanischen Grenze durch Maine sich gegen die Seinegegenden wandte, wohin er schon Graf Adalhard und andere Abgesandte vorausgeschickt, fand er dort gleichfalls wenige Franken geneigt, ihm zu huldigen.
    Als dieser Bescheid durch einige der angesehensten Männer, Konrad, den Bruder der Kaiserin Judith, den neustrischen Grafen Adalhard und den sächsischen Grafen Kobbo dem Kaiser LOTHAR überbracht wurde, zeigte er sich zwar etwas entgegenkommender als bisher, fand die teilung aber doch zu ungleich.
    KARL endlich feierte in glänzender Versammlung am 13. Dezember auf der Pfalz Quierzy seine Vermählung mit Irmintrud [Sie war eine Tochter des 834 gefallenen Grafen Odo von Orleans. Nithard gibt den 14. Dezember als Vermählungstag an, KARLDER KAHLE selbst in zwei Urkunden vom 19. September 862 (Bouquet VIII, 579,582) den 13. Seiner Hochzeitsfeier apud Carisacum gedenkt er in einer Urkunde vom 21. Januar 845. Über Adalhards einflußreiche Stellung vgl. Lupi ep. 88: amplissimo viro Adalhardo cooperante, 92: magnum Adalhardum (p. 134,138)], der Nichte des Grafen Adalhard, um sich diesen, den mächtigsten Mann in seinem Reiche näher zu verbinden.
    Wie verbreitet dieser Mißbrauch war, lehren die zahlreichen Beispiele. So besaß unter anderem der Graf Vivianus das Martinskloster zu Tours und Cunault im Anjou, Warin das Kloster Flavigny, Adalhard, der Oheim der Königin St. Quentin, St. Vaast in Arras und St. Symphorien zu Autun.

    Pierre Riche: Seite 200f,228, "Die Karolinger"

    Zur gleichen Zeit befestigte KARL DER KAHLE seine Stellung im W-Frankenreich durch die Eheschließung mit Ermentrud, der Tochter des Grafen Odo von Orleans (13. Dezember 842). Odo entstammte einem mittelrheinischen Geschlecht, das zweifellos mimit der Familie von KARLS DES GROSSEN Schwager Gerold verwandt war (vgl. Stammtafel IV). Er war verheiratet mit der Schwester des Grafen Gerhard und des Seneschalls Adalhard, eines der mächtigsten Großen im W-Frankenreich. Nithard berichtet übneer ihn, LUDWIG DER FROMME habe "zu seiner Zeit den Adalhard so liebgewonnen, daß er alles ausführte, was dieser im ganzen Reich nur wollte. Adalhard aber, weniger auf das allgemeine Beste bedacht wollte einem jeden gefällig sein. Deswegen riet er dazu, Freiheiten und Staatsgut zum Vorteil einzelber zu verteilen, und da er veranlassen konnte, daß jeder das Erbetene erhielt, richtete er das Staatswesen ganz zugrunde. So kam es, daß er damals das Volk leicht lenken konnte, wohin er wolltee." KARL DER KAHLE beabsichtigte zweifellos, sich durch diese Heirat die Unterstützung Adalhard zu sichern, dessen Bruder Gerhard auf die Seite LOTHARS gewechselt war. Nithard meint dazu: "Deswegen besonders schloß KARL diese Ehe, weil er dadurch den größten Teil des Volkes zu gewinnen hoffte."
    Bei der Befestigung seiner Herrschaft, im Kampf gegen seinen Rivalen Pippin II. von Aquitanien und gegen die Normannen, konnte KARL auf eine Reihe von Gefolgsleuten zählen. Dazu gehörten seine welfischen Onkel Rudolf und Konrad, sein Vetter Nithard, der Seneschall Adalhard, der ein Onkel seiner Gemahlin war, Graf Warin und andere.

    Schieffer Rudolf: Seite 136,145,157, "Die Karolinger"

    LUDWIG, in dessen Umgebung neben der Kaiserin Judith nur der Seneschalk Adalhard zu steigendem Einfluß kam, resignierte indes keineswegs und scheint in einzelnen seiner Maßnahmen versucht zu haben, an die Politik der glücklichen 820-er Jahre anzuknüpfen.
    Bedachtsam war auch die Wahl der Gattin, die der 19-jährige König Ende 842 ehelichte, denn sie fiel auf Irmintrud, die Tochter des 834 gegen LOTHAR gefallenen Grafen Odo von Orleans und Nichte des einflußreichen Seneschalks Adalhard, "weil er (durch diese Heirat) den größten Teil des Volkes für sich zu gewinnen glaubte" (wie Nithard durchaus kritisch anmerkte).
    Ludwig der Jüngere, der 865 vom Vater zur Auflösung seines Verlöbnisses mit einer Tochter des bei KARL DEM KAHLEN gerade in Ungnade stehenden mehrfachen (Laien-)Abtes und einstigen Seneschalks Adalhard gezwungen worden war, erhob sich 866.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 429f.,439, "Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"

    Die Umgebung des Kaisers am Hof bestand nun aus jenen Gefolgsleuten, die willens waren, nach LUDWIGS Tod seinem Sohn KARL zu dienen. Unter ihnen ragte der Seneschall Adalhard heraus, dessen Anhang ein Gegengewicht gegen Judith bildete und mehr für eine LOTHAR feindliche Politik war, die eine Annäherung an KARLS Halbbruder Ludwig suchte.
    Tapfere konnte sich auf seine Verwandtschaft mit Königin Ermentrud und dem einflußreichen Grafen Adalhard stützen.

    Boshof Egon: Seite 189, "Ludwig der Fromme"

    Um diese Zeit tritt außerdem zum ersten Male ein Mann am Hof in Erscheinung, dem noch eine glänzende Karriere beschieden war: der Seneschall Adalhard, der mit dem Grafen Odo von Orleans verschwägert und offenbar auch mit der schon erwähnten Äbtissin Teuthild von Remiremont verwandt war.

    Schneidmüller Bernd: Seite 64,65, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Die Erhaltung von Machtnähe blieb freilich ein schwieriges Geschäft. Zehn Jahre lang, von 856 bis 866, wetteiferten die WELFEN um die dauerhafte Gunst KARLS II. und um beständigen Einfluß bei Hof mit den Verwandten der Königin Irmintrud. Nur schcheinbar waren diese schärfsten Rivalen 858/59 ausgestochen. Ihr Anführer, der Graf/Laienabt Adalhard, hatte auf Ludwig II. gesetzt und wurde folgerichtig vom Hof verstoßen. Sein vornehmes Kloster St-Omer gelangte 859 als Lohn an Hugo Abbas. Doch schon zwei Jahre später nahm KARL II. Adalhard wieder bei Hof auf und begrenzte den welfischen Einfluß.

    oo N.N.
    Kinder:
    - Adalhard II. um 840 - 889/90
    - Tochter

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 110 Anm.123,189,189 Anm. 81,240 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 143,152,163,176,181,278 - Friesese, Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-trhüringische Raum vom 7.-11. Jahrhundert, Klett-Cotta Stuttgart 1979 Seite 106 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 74,158,163-165,167-169,171-173 - Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 189 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont, Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes 9 Saarbrücken 1963 Seite 15,36 - Riche Pierre: Die Karolinger, Deutscher Taschenbuch Verlag GmH & Co. KG, München 1991, Seite 200f,228 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger, Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Band 411, 1992, Seite 136,145,157 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH StStuttgart Berlin Köln 2000 Seite 64,65 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) - in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band IV Seite 430-431 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000, Deutscher Taschenbuch Verlag GmH & Co. KG, München 1995, Seite 429f.,439 -

    Wikipedia Adalhard (Seneschall)

    Adalhard († nach 865) war Seneschall des Kaisers Ludwig des Frommen und der Kaiserin Judith und an deren Seite einer der mächtigsten Männer des Frankenreichs in Ludwigs Regierungszeit.
    Adalhard war ein Onkel der Irmentrud (825–869), der Tochter des 834 gegen Lothar I. gefallenen Grafen Odo von Orléans, die Karl der Kahle am 13. Dezember 842 heiratete und zur Mutter von seinen sieben Kindern machte. Dabei ist aber unklar, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung Adalhard zu Odo steht.
    Adalhard war einer der drei hochgestellten Gesandten, die 842 von Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet zu deren Bruder Lothar I. geschickt wurden, um über die Teilung des fränkischen Reiches zu verhandeln und Lothar den von ihnen bestimmten dritten Teil des Reiches anzubieten. Die beiden anderen Gesandten waren Graf Konrad, Bruder der Kaiserin Judith, und Graf Cobbo der Ältere. Nach der Teilung des Reiches wurde er einer der einflussreichsten Adeligen im Mittelreich.
    Als die Brüder Udo (Graf im Lahngau), Waldo (Abt von Münsterschwarzach am Oberrhein und St. Maximin in Trier) und Berengar (Graf in Hessen) im Zusammenhang mit der von König Ludwig dem Deutschen betriebenen Entmachtung ihres Onkels, des mächtigen Markgrafen Ernst, auf dem Reichstag im April 861 in Regensburg wegen Untreue verurteilt und ihre Ämter und Lehen verlustig gegangen waren, suchten sie zunächst Zuflucht bei ihrem Verwandten (propinquus) Adalhard im Mittelreich Lothars II. Als sich Ludwig der Deutsche und Lothar II. bald danach miteinander aussöhnten, flohen sie mit Adalhard ins Westreich zu Karl dem Kahlen, dessen Frau Irmentrud eine Nichte Adalhards und möglicherweise eine Schwester ihres Vaters Gebhard war. Karl entschädigte sie für ihre Verluste, und Adalhard wurde mit der Erziehung von Karls Sohn Ludwig betraut. Außerdem wurde er Laienabt in mehreren Klöstern, darunter Saint-Martin de Tours und Echternach.
    865 fiel Adalhard bei Karl dem Kahlen in Ungnade, da er bei der von ihm geführten Verteidigung des Seinegebiets gegen die Normannen die 20 Tage dauernde Plünderung von St. Denis nicht verhindert hatte. Wegen dieses angeblichen Versagens entzog Karl ihm und den ebenfalls beschuldigten Grafen Udo und Berengar alle Ämter und Würden, die er ihnen zuvor übertragen hatte. Auch wurde daraufhin das Verlöbnis von Adalhards Tochter mit Ludwig dem Jüngeren, dem zweiten Sohn Ludwigs des Deutschen, auf dessen Druck wieder aufgelöst.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. von Fezensac, (Tochter)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 23. von Metz, Adalhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 840/845; gestorben um 889/890.
    3. 24. von Fezensac, Étienne  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 4

  1. 13.  von Paris, Adalhard Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Susanne3, 4.Bego2, 1.Rotrud1) wurde geboren in 830; gestorben nach 10 Okt 890.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 882–890, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris
    • Titel/Amt/Status: 877, Westfrankenreich; westfränkischer Pfalzgraf

    Notizen:

    Adalhard westfränkischer Pfalzgraf
    Graf von Paris
    830- nach 10.10.890
    Sohn des Grafen Wulfhard I. und der Susanna von Paris, Tochter von Graf Bego
    Adalhard ist 877 als westfränkischer Pfalzgraf und 882/84 und 890 als Graf bezeugt.

    Barth Rüdiger E.: Seite 189,"Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Adelardus (III?)
    Zwar tritt in Rec. Ch. III, v. 13.6.919 in Herstal ein Adelardus als scabinus auf. Es dürfte sich jedoch in diesem pactum um einen Nachkommen des um 889-890 verstorbenen Adalhard II., Graf im Moselgau handeln.
    Der Name Adalhard war in dieser gräflichen Familie für den Erstgeborenen vorherrschend; s. Regin. Chron. SS I, S. 593, a. 882; Wampach, Echternach, S. 370 Z 8, a. 878-897; Ders. Lux. Namensregister; ebd., S. 111,112 Anm. 3, 113f., 115; Wampach Echternach, S. 184, a.895; Jb. G.l. G VIII (1896), S. 211ff., VI (1894, S. 291; Hlawitschka, Anfänge, S. 74 Anm. 18, S. 96 und ebd. Anm. 70, S. 168, Fbl. S. 171.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    K.F. Werrner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war und unter anderem die Söhne Adalhard und Wulfhard II. hatte, von denen Adalhard in den 70-er Jahren des 9. Jahrhunderts westfränkischer Pfalzgraf gewesen ist und nach 890 verstarb. Und eine Tochter jenes Pfalzgrafen Adalhard sei Adelheid, die Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, gewesen, die Ludwig der Stammler etwa 871 zu seiner zweiten Frau erkor [Hierzu vgl. auch E. Hlawitschka, Lotharingien und das Reich Seite 225 - K. F. Werner sieht in Susanne nicht nur eine Tochter Begos, sondern auch der Alpais. Daraus ergibt sich, daß Ludwig der Stammler in Adelheid eine Verwandte 6. Grades (4 : 2) geheiratet haben müßte. In dieser Auffassung sieht er sich dadurch bestätigt, daß Ludwig der Stammler und Adelheids Sohn, Karl der Einfältige, eine uneheliche Tochter Alpais genannt hat. Aber so schlagend ist dieses Namamensargument nicht. Zumal Bego (* ca. 755/60, + 816) wesentlich älter gewesen sein muß als LUDWIGS DES FROMMEN Tochter Alpheid (* ca. 794, + nach 852), dürfte er vor seiner Ehe mit der Königstochter schon einmal verheiratet gewesen sein. Und für die Namengebung Alpais an seine uneheliche Tochter brauchte Karl der Einfältige nicht auf die Ahnenschaft seiner Mutter zu blicken, er konnte sich ebenso an seinen Urgroßvater LUDWIG DEN FROMMEN orientieren, der diesen Namen (offenbar in Anlehnung an Pippins des Mittleren Friedelfrau Chalpaida) ebenfals einer seiner unehelichen Töchter (eben der Gemahlin Begos) gegeben hatte. In der folgenden Tafel weiche ich also insofern von Werners Vorschlag ab, als ich Susanne aus einer ersten Ehe Begos hervorgehen lasse.].

    Schieffer Rudolf: Seite 169,"Die Karolinger"

    Falls die Darstellung des Chronisten Regino zutrifft, Ludwig sei von seinem Vater zur Lösung der (von diesem seit jeher mißbilligten) Ehe mit Ansgard und zur Neuvermählung mit jener Adelheid veranlaßt worden, die seit 878 an seiner Seite bezugt ist, dürfte dies am ehesten um diese Zeit geschehen sein, da Adelheids Vater, der Pfalzgraf Adalhard, ein Urenkel LUDWIGS DES FROMMEN (über dessen Tochter Alpais), gerade in dem Interimsregiment von 877 an führender Rolle erscheint.

    Werner, Karl Ferdinand: Seite 432-434,"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000"

    Diese Bedingung ist erfüllt in einer Urkunde, in der ein Großer aus N-Burgund, also aus dem Gebiet, aus dem wir Adelheids Bruder als Abt vorfanden, mit Namen Vulfardus, also Wulfhard, am 2. November 889 an die Abtei Fleury-sur-Loire (Saint-Benolt-sur-Loire) Egengut in der Grafschaft Autun schenkt:
    ...dono proanimae remedio atque in elemosina genitoris mei Vulfardi eet genitrice mea (sic) Susannane necnon et germanorum fratrum meorum Adelardo, Vulgrino, Ymo et sorore mea Hildeburga vel nepote Vulgrino ... Ein Wulfhard also, der den gleichen Namen trägt wie der Bruder Adelheids, und dessen Vater auch schon Wulfhard hieß, hate einen Bruder namens Adalhard, der am Ende der Urkunde ausdrücklich seine Zustimmung zur Schenkung gibt: S. Adelardi qui ... consenit. Wir begegnen dem gleichen Adalhard in einer anderen Urkunde für Flaeury aus den Jahren 866/75 (wahrscheinlich nach der späteren Zeitgrenze), in der ein Adelardus comes in einer die Grafschaft Autun angehenden Angelegenheiten als missus dominicus auftritt. Alles sprichcht dafür, in diesem Grafen und missus Adalhard den Neffen und Erben des Grafen Eberhard zu sehen. Handelt es sich doch auch im Falle des Eberhard/Evrardus um Besitz in N-Burgund, die große villa Sennecey, die KARL DER KAHLE, wie im Diplom vom 8. Juni 871 ausgeführt wird, konfisziert hatte, als Hevrardus von ihm abgefallen war (wohl 858, zu Ludwig dem Deutschen, zusammen mit der ganzen Partei Adalhards im W-Reich), die dem Eberhard/ Evrardus restituiert wurde, als die Abtrünnigen wieder in Gnaden aufgenommen werden mußten (wohl 861). Eberhard hat jedoch versäumt, vor seinem inzwischen eingetretenen Tode, sich diese Restitutiom durch königliches Präzept bestätigen zu lassen. Zwar vermachte er Sennecey seinem Neffen Adalhard, aber der königliche missus, Graf Odo, zog die Domäne wieder zum Fiskus ein. Auf Verwendung seines Nachfolgers, des Grafen Aledramnus, wird das Gut jetzt, 871, durch KARL dem Adalhard wiedergegeben nebst dem zugehörigen Diplom.
    Nach dem bisher Ermittelten wagen wir die Hypothese, Adelheid, die spätere westfränkische Königin und Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, sei eine Tochter des Grafen und missus Adalhard, der seinerseits hervorging aus der Ehe, die Susannaa, die Schwester Leuthards und Eberhards und damit Tochter der Alpais und des Grafen Bego, mit Wulfhard schloß, und aus der außerdem die Kinder Wulfhard, Wulfgrim (Vulgrinus), Imo (Himmo) und Hildeburg hervorgingen. Versuchen wir, diese Hypothese am historischen Kontext zu überprüfen.
    Hier erweist sich als entscheidendes Dokument ein Passus im Kapitulare von Quierzy (14. Juni 877). In ihm tritt ein Adalhard, bei dem es sich nicht mehr um den "Seneschall" handeln kann, als eine der wichtigsten Personen im Reich und als Vertrauensmann KARLS DES KAHLEN auf. Für die Zeit der Abwesenheit des Kaisers in Italien soll Adalhard, der Pfalzgraf, bei Ludwig dem Stammler bleiben; unter seinem Vorsitz soll das Königsgericht tagen, möglichst ordnungsgemäß einmal wöchentlich. Adalhard, der mit den ihm zugeteilten Großen zugleich die oberste Kontrolle der Friedenswahrung innehat, darf sich im Bedarfsfall von einem dieser Großen, vor allem einem Gerardus und einem Fredericus vertreten lassen. Die Bedeutung dieser Stelle "Adadalardus comes palatii remaneat cum eo (sc. filio nostro Hludowico) cum sigillo" springt in die Augen. Nach unserer Hypothese war Ludwig der Stammler, der von KARL II. nicht ohne Unruhe im Reich zurückgelassene Regent, als Gemahl der Adelheid der Schwiegersohn des Adalhard, der ihm hier als Pfalzgraf zugeteilt wird! Das entspräche aber allem, was wir in der karolingischen Geschichte bei der Besetzung der obersten Ämter in der Regierung eines Unterkönigtums beobachten können. Wir glauben den bisher wenig beachteten, jedenfalls nicht befriedigend identifizierten Pfalzgrafen Adalhard des Kapitulare von Quierzy als jenen Grafen Adalhard ansprechen zu dürfen, der zuvor KARL DEM KAHLEN als missus im westfränkischen Burgund gedient hat. Außerdem scheint der gleiche Adalhard, als Angehöriger der Pariser Grafenfamilie in weiblicher Linie, einige Zeit Graf von Paris gewesen zu sein, und zwar zwischen dem Grafen Konrad, einem WELFEN, und dem Grafen Odo, dem ROBERTINER, übeber dessen Regierungsantritt bisher nichts Genaues geäußert wurde, so, daß man ihn als unmittelbaren Nachfolger Konrads ansah, obgleich viel dafür spricht, daß er erst unter Kaiser KARL III., also nicht vor 885, Paris erhielt. König Karlmann hat in einer nur durch seine Regierungszeit (882-884 im N des W-Reichs) datierbaren Urkunde die Schenkung des Adalhardus comes und des Abbo vassus (sc. dominicus, nicht etwa Vasall Adalhards) an die Kirche Saint-Merry de Paris bestätigt
    Eine letzte Erwähnung des Grafen Adalhard, vom 10. Oktober 890, erlaubt es, den Ring unserer Beweisführung zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt erscheint an erster Stelle der Zeugenliste, mit S. Adalardi comitis ein Graf am Hof des Grafen von Poitiers, den wir sonst in diesem Raum nicht nachweisen können. Die Bedeutung der Anwesenheit Adalhards in Poitiers wird erst einsichtig, wenn wir uns erinnern, daß der kleine Karl III., der postum geborene Sohn der Adelheid von Ludwig dem Stammler, am Hofe Ramnulfs II. in Poitiers lebte, nachdem die westfränkischen Großen dieses Kind 888 übergangen und den ROBERTINER Odo zum König erhoben hatten. Nach unserer Identifizierung ist Graf Adalhard ja der Großvater Karls III., des jungen KAROLINGERS, bei dem seine Mutter Adelheid, die Tochter Adalhards, im Poitou geweilt haben muß.



    oo N.N.

    Kinder:
    - Wulfhard Abt von Flavigny 855-6.9.880/93
    - Adelheid 855/60-9.11.901
    875 oo Ludwig II. der Stammler König von Frankreich 846-10.4.879

    Literatur:
    Barth, Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 189 -
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166,168 -
    Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 228 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 169,171 -
    Werner, Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000, in Karl der Grosse Lebenswerk und Nachleben Band IV Seite 432-434 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. von Friaul, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 855/860; gestorben am 9 Nov 901 in Laon [02020],Aisne,Picardie,Frankreich.
    2. 26. von Flavigny, Wulfhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 855; gestorben in 880/893.

  2. 14.  Wulfhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Susanne3, 4.Bego2, 1.Rotrud1)

  3. 15.  Wulfgrim Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Susanne3, 4.Bego2, 1.Rotrud1)

    Notizen:

    Vielleicht identisch mit Wulfgrin I. (Vulgrin), † 3. Mai 886, urkundet 868 als Graf von Angoulême


  4. 16.  Imo Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Susanne3, 4.Bego2, 1.Rotrud1)

    Notizen:

    Name:
    Himmo


  5. 17.  Hildeburg Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Susanne3, 4.Bego2, 1.Rotrud1)

  6. 18.  von Paris, Bego II. Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Eberhard3, 4.Bego2, 1.Rotrud1) gestorben nach 861.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Bego II. Graf von Paris
    - nach 861 23.IV.
    Sohn des Grafen Eberhard

    Brandenburg Erich: Tafel I, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    V. Generation 16.

    Bego II. Graf von Paris + nach 861 23. IV.

    Sohn des Grafen Eberhard
    Nach K.F. Werner, Die Nachkommen Karls des Großen Exkurs II Seite 429 handelt sich bei dem Diplom des Jahres 861 um eine Fälschung des 11. Jahrunderts. Einen Grafen Bego II. gab es nicht!

    Name:
    ?

    Gestorben:
    23.IV.


  7. 19.  von Vienne, Theuderich Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Gerhard3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1)

    Notizen:

    Gestorben:
    jung gestorben


  8. 20.  von Vienne, Ava Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Gerhard3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1)

  9. 21.  von Orleans, Irmintrudvon Orleans, Irmintrud Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Ingeltrud3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1) wurde geboren am 27 Sep 830; gestorben am 6 Okt 869 in Hasnon [59178],Nord,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; wurde beigesetzt in Saint-Denis [93200],Seine-Saint-Denis,Île-de-France,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Königin von Frankreich

    Notizen:

    Irmintrud von Orleans Königin von Frankreich
    27.9.830-6.10.869 St. Denis
    Tochter des Grafen Odo von Orleans und der Ingeltrud von Fezensac, Tochter von Graf Leuthard

    Treffer Gerd: Seite 47-49 "Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert)"

    Irmintrud - 25 Jahre Eheleid* 825, + Oktober 869
    Abtei Hasnon

    Erste Gemahlin KARLS II. DES KAHLEN (* 823; König: 843-877; Kaiser 875) Heirat: 14. Dezember 847

    Als Irmintrud KARL heiratete, ist der König des W-Reiches - die "außenpolitische" Lage zunächst einmal stabilisert. Dennoch ist KARLS Aufgabe keineswegs einfach. Fünf Jahre lang muß er kämpfen, um örtliche Partikularismen und allzu unabhängig sich gebärdende Herren unterzuordnen. Seine Hauptstadt hat er in Orleans aufgeschlagen, eine zentrale Lage, die es ihm gestattet, jeden Punkt seines Königreiches rasch zu erreichen, wann immer seine Anwesenheit nötig ist. KARL sichert die Einheit seines Reiches durch eine umfassende Gesetzgebung. Gleichwohl wird sein Königtum fest umgrenzt von der hohen Geistlichkeit, deren bedeutendster Vertreter Hinkmar von Reims ist.
    Am 14. Dezember 847 ehelicht KARL die 22-jährige Irmintrud - die Tochter Odos, des Grafen von Orleans. Zu ihren Vorfahren zählen Karl Martell, Pippin der Kurze und Desiderius, der Langobarden-König. Sie ist Königin eines Landes, in dem Hungersnoot, in dem Angst herrscht, denn die Normannen aus Jütland fahren im Frühjahr die Flüsse hinauf, verbreiten Angst und Schrecken, greifen die Klöster an, plündern und nehmen Geiseln. Schon 845 sind sie bis Paris gekommen und KARL hat ihrem Anführer die sagenhafte Summe von 7.000 Silbertalern bezahlen müssen. Das hat den Appetit der fürchterlichen Krieger nur gesteigert.856 plündern sie um Paris herum alles, was nicht niet- und nagelfest ist, dringen aber noch nicht in die Stadt selbst ein. Zehn Jahre lang kann man regelmäßig mit ihrem Einfall rechnen. Erst nach 866 hören die Normanneneinfälle auf - die Krieger aus dem Norden fallen jetzt über England her.
    In diesen Abwehrkämpfen ist KARL gezwungen, starke Gefolgsleute heranzuziehen, das heißt, den Herren größere Autonomie zu gewähren - er bestätigt ihnen gar die Erblichkeit ihrer Ämter, was sie mächtig macht, sich aber eines Tages gegen seine Nachfolger richten wird. Irmintrud wird ihren Mann aber auch im Streit mit seinen Neffen sehen: mit Pippin II. zunächst, der zu Recht seine Ansprüche auf Aquitanien anmeldet. Das Problem mit Lothar II. wird noch folgen. Die Bretonen ihrerseits fühlen sich seinem Reich nicht zugehörig, und neue Konflikte brechen auf.
    Vor diesem beunruhigenden Hintergrund bringt Irmintrud mehrere Kinder zur Welt. Sie alle werden dem Königspaar nichts als Ärger und Kummer bereiten: Da ist zunächst Judith. Aus politischen Gründen wird sie mit einem angelsächsischen Prinzen verlobt. Vom Grafen Baudouin von Flandern entführt, rettet sie sich in den Schutz des Feindes ihrer Eltern, ihres Cousins Lothar II. Sohn Karl wird mit 17 Jahren verwundet werden, was eine Art geistiger Behinderung auslöst. In seinem Streit mit Pippin II. um Aquitanien bedient sich König KARL seiner und macht ihn zum König von Aquitanien. Der undankbare Sohn aber läßt sich von Pippin beeinflussen und rebelliert 864 gegen die väterliche Autorität. Er unterwirft sich zwar wieder - stirbt aber schon 867. Lothar ist körperlich behindert, wird Mönch und stirbt vor seiner Volljährigkeit. Karlmann, verschlagen und gewalttätig, steht seinem Vater in einer Dauerrevolte gegenüber. KARL wird ihn grausam züchtigen. Der schlimmste von allen aber ist der älteste SohnLudwig. Mit 16 Jahren greift er 862 gegen den Vater zu den Waffen. Die königlichen Truppen bringen ihn wieder zur Vernunft.
    Zu all diesen Belastungen für das Königspaar kommt ein weiterer Familienzwisct, allerdings von außen: Lothar II. - seit 855 König im Nachbarreich - der Sohn von KARLSHalbbruder, ist in einen lebhaften Scheidungsstreit verwickelt, bei dem sich König und Königin auf den entgegengesetzten Seiten engagieren. Die Geschichte ist auf Jahre hinaus eine Staatsaffäre, die den ganzen Okzident beschäftigt. Begonnen hat sie 857: Lothar II. will seine Frau Thurtberga wegen Sterilität verstoßen und seine Mätresse Waltrade heiraten. Vier Synoden zwischen 860 und 863 werden sich damit befassen. Jedesmal ist der Druck Lothars auf die Bischöfe stark genug, daß das Ergebnis zu seinen Gunsten ausfällt. 863 ist Papst Nikolaus I. gezwungen, die Entscheidungen der Metzer Synde auszusetzen und seinen Willen zu erzwingen. Irmintrud steht fest auf seiten Thurtbergas,KARList für die Argumente seines Neffen nicht unzugänglich und wird schließlich vom Papst zur Ordnung gerufen.
    Die Spannungen zwischen den königlichen Eheleuten sind so stark, daß sie sich nach 25 Jahren gemeinsamen Lebens trennen. Die Königin zieht sich in die Abtei von Hasnon bei Valenciennes zurück. Sie verfolgt die politischen Geschehnisse nur mehr aus der Ferne. [KARL DER KAHLE dringt in Lotharingien ein und läßt sich am 9. September 869 von Hinkmar, dem Erzbischof von Reims, in Metz salben.]. Dort stirbt sie zwei Jahre später, am 6. Oktober 869, im Alter von 47 Jahren.

    Konecny Silvia: Seite 135, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

    KARL DER KAHLE ging seine Ehe mit Ermentrud erst nach dem Tod LUDWIGS DES FROMMEN Ende 842 ein. Ermentrud war eine Tochter des Grafen Odo von Orleans und verwandt mit Adalhard, einem der mächtigsten Adeligen im Reich KARLS DES KAHLEN. Die Ehe mimit ihr wurde in einer Phase des Krieges geschlossen, in der die Brüder einen Ausgleich anstrebten, und tatsächlich zählten ja die ADALHARDE zu jenen Adelssippen, die in allen Reichsteilen Einfluß hatten und deshalb einen Friedensschluß nicht nur selbst wünschten, sondern gewiß auch fördern konnten. Es besteht kaum ein Zweifel, daß die Verbindung KARLS DES KAHLEN mit Ermentrud seit 842 als Vollehe galt, besonders weil damit angesichts der bedrängten Lage KARLS ein außerordentlich wichtiges Bündnis besiegelt wurde. Gekrönt wurde Ermentrud anscheinend nicht, und auch zum Jahre 848 ist eine Teilnahme der Königin an der Weihe KARLS DES KAHLEN nicht überliefert. Erst zum Jahre 866 berichten die Quellen von einer Krönung Ermentruds.
    Allerdings würde sowohl die Krönung Judiths, einer Tochter KARLS DES KAHLEN, anläßlich von deren Eheschließung mit dem angelsächsischen König Aethelwulf, als auch KARLSHaltung im "Ehestreit" die Vermutung nahelegen, daß der Krönung Ermentruds im Jahre 866 eine ähnliche Zeremonie bereits vorausgegangen war. Jedenfalls unterblieb das Sakramentale nicht, weil es für die Königin noch nicht üblich war, sondern allenfalls wegen der Störung des guten Einvernehmens zwischen KARL DEM KAHLEN und den ADALHARDEN. Die Krönung von 866 scheint hingegen die Annäherung zwischen KARL DEM KAHLEN und den ADALHARDEN bekräftigt zu haben. Als Akt der Rechtsetzung für eine Vollehe geschah das Ereignis - bedenkt man KARLS DES KAHLEN Engagement im "Ehestreit" Lothars II. - zu einem politisch höchst bemerkenswerten Datum. Hinzu kommt noch in Anbetracht der Existenz von Erben KARLS merkwürdige Motivation für die Krönungszeremonie Ermengards. Deren Krönungsordo drückte nämlich vor allem die Hoffnung auf Nachkommenschaft aus. KARLS Wunsch nach einem neuen Erben deutet auf das erwähnte neuerliche Einvernehmen hin. Für eine solche Politik hatten sich die älteren Söhne KARLS DES KAHLEN sicher schon disqualifiziert. Das Bündnis von 866 scheiterte unter anderem vermutlich auch, weil Ermentrud starb.

    Schieffer Rudolf: Seite 145,159 "Die Karolinger"

    Bedachtsam war auch die Wahl der Gattin, die der 19-jährige König Ende 842 ehelichte, denn sie fiel auf Irmintrud, die Tochter des 834 gegen LOTHAR gefallenen Grafen Odo von Orleans und Nichte des einflußreichen Seneschalks Adalhard, "weil er (d(durch diese Heirat) den größten Teil des Volkes für sich zu gewinnen glaubte" (wie Nithard duchaus kritisch anmerkte). Jedenfalls gebar Irmintrud nach einer Tochter Judith 846 den Stammhalter Ludwig, dem in kurzem Abstand noch drei weitere Söhne Karl, Karlmann und Lothar, folgten.
    Daß schon 865 auch der seit Geburt schwächliche Sohn Lothar, zuletzt nomineller Abt von Saint-Germain in Auxerre, und anscheinend um dieselbe Zeit Zwillingssöhne im Kindesalter verstorben waren, mag den besorgten KARL bewogen haben, seiner etwtwa 36-jährigen Gattin Irmintrud 866 in Soissons eine feierliche Salbung und Krönung durch die Bischöfe mit Gebetsbitte um weitere Nachkommenschaft zuteil werden zu lassen, doch hinderte ihn dies keineswegs, kurz darauf deren Bruder als Aufrührer mit dem Tode zu bestrafen.

    Riche Pierre: Seite 200,237 , "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Zur gleichen Zeit befestigt KARL DER KAHLE seine Stellung im W-Frankenreich durch die Eheschließung mit Ermentrud, der Tochter des Grafen Odo von Orleans (13. Dezember 842). Odo entstammt einem mittelrheinischen Geschlecht, das zweifellos mit der Familie von KARLS DES GROSSEN Schwager Gerold verwandt war.
    Als kurz nacheinander seine beiden Söhne Lothar (+ 865) und Karl das Kind (+ 866) starben, war er tief betroffen. Er suchte die Aussöhnung mit seiner Gemahlin Ermentrud, die er in Saint-Medard feierlich zur Königin salben ließ. Aber unmittelbar nach der Zeremonie verschwor sich Wilhelm, der Bruder Ermentruds, gegen den König, und KARL ließ ihn enthaupten. Ein Jahr später trennten sich die Ehegatten, Ermentrud zog sich in ein Kloster zurück.

    13.12.842 oo 1. KARL II. DER KAHLE 13.6.823 - 6.10.877
    Kinder:
    1. Ehe
    - Judith 844- 870
    1.10.856 1. oo Aethelwulf König von Wessex - 858
    858 2. oo Aethelbald König von Wessex - 860
    862 3. oo Balduin I. Graf von Flandern - 879
    - Ludwig II. der Stammler 846-10.4.879
    - Karl König von Aquitanien 847/48-29.9.866 durch Unfall
    - Karlmann Abt von St. Germain d'Auxerre (22.1.866-876) - 876
    - Lothar Abt von St. Germain d' Auxerre um 850-25.12.865
    - Ermentrud Äbtissin von Hasnon

    Literatur:
    Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995, Seite 103,156 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 181,422,505,533, 575,590,592,724,758; Band II Seite 670, 690 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C. H. Beck München 1994, Seite 48 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969, Seite 163,167,171 - Hlawitschka Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont. Buchdruckerei und Verlag Karl Funk, Saarbrücken 1963, Seite 37 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 135-136 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 200,237 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 145,159,163 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000, Seite 61,64 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 58 - Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996, Seite 47,50, 53 -

    Name:
    (Ermentrud)

    Gestorben:
    Abtei Hasnon

    Begraben:
    Abteikirche Saint-Denis

    Irmintrud heiratete von Franken, Karl II. am 13 Dez 842. Karl (Sohn von von Franken, Ludwig I. und Judith) wurde geboren am 13 Jun 823 in Frankfurt am Main [60311],Hessen,Deutschland; gestorben am 6 Okt 877 in Avrieux [73500],Savoie,Rhône-Alpes,Frankreich; wurde beigesetzt in Nantua [01130],Ain,Rhône-Alpes,Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. von Franken, Ermentrud  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 28. von Franken, Judith  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 844; gestorben in 870.
    3. 29. von Frankreich, Ludwig II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Nov 846; gestorben am 10 Apr 879 in Compiegne [60200],Oise,Picardie,Frankreich; wurde beigesetzt in Compiegne [60200],Oise,Picardie,Frankreich.
    4. 30. von Aquitanien, Karl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 847/848; gestorben am 29 Sep 866 in Buzancais [36500],Indre,Centre-Val de Loire,Frankreich; wurde beigesetzt in Bourges [18000],Cher,Centre-Val de Loire,Frankreich.
    5. 31. von Franken, Karlmann  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 850; gestorben in 876.
    6. 32. von Franken, Lothar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 850; gestorben am 14 Dez 865.

  10. 22.  von Fezensac, (Tochter) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adalhard3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1)

    Notizen:

    Wurde 865 mit Ludwig dem Jüngeren, Sohn Ludwigs des Deutschen, verlobt.


  11. 23.  von Metz, Adalhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adalhard3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1) wurde geboren um 840/845; gestorben um 889/890.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Echternach [00006005],Grevenmacher,Luxemburg; Laienabt
    • Titel/Amt/Status: Graf vom Moselgau
    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Adalhard II. Graf von Metz bzw. vom Moselgau
    Laienabt von Echternach
    um 840/45- 889/90
    Sohn des Grafen Adalhard I. von Metz

    Hlawitschka, Eduard: Seite 74,156,162-165,168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Es ist deshalb hier nicht unwichtig zu sehen, daß den drei Brüdern - Graf Gerhard, Graf Matfried und Bischof Richar - schon wiederholt Graf Adalhard II. von Metz (Moselgau) als Vater zugeschrieben worden ist. Der Einschluß Adalhards in das Familiengedenken der MATFRIEDINGER spricht doch eine deutliche Sprache. Es läßt sich außerdem - was bislang immer übersehen worden ist auch darauf verweisen, daß die Grafen Gerhard und Matfried zu Beginn des 10. Jahrhunderts in eine anderes Erbe eines Grafen Adalhard zu gelangen trachteten: das Laienabbatiat über St. Maximin in Trier.
    Lediglich aus dem Auftreten Matfrieds in Metz und aus der Tatsache, daß ihm dort ein Graf Adalhard in der Verwaltung der Grafschaft voraufging, war bislang zu vermuten, daß Matfried und seine beiden Brüder Gerhard und Richar Söhnes jenes Adalhard gewesen sind. Es hatten sich nicht alle Vermutungen über das Herkommen der drei "MATFRIEDINGER-Geschwister" auf den von 872 bis 889 nachweisbaren Grafen Adalhard von Metz bzw. vom Moselgau konzentriert.
    Graf Adalhard II. von Metz bzw. vom Moselgau [Am 24. Juli 880 machte König Ludwig der Jüngere dem Kloster Fulda eine Schenkung in pago muncupato Muselahgeuui in comitatu Adalhardi; MGH DD Ludwig d.J. Seite 356f. nr. 17. Der Moselgau liegt um Metz.], um den es hier geht, ist bezeugt zwischen den Jahren 872 und 889/90. In den Jahren 872 und 876 war er Mitglied von Delegationen des ostfränkischen Königs an den westfränkischen Herrscher. 873 führte er den jungen Karlmann, dem auf Geheiß seines eigenen Vaters König KARLS DES KAHLEN im W-Reich wegen Unbotmäßigkeit die Augen ausgestochen worden waren und der aus der zusätzlichen Kerkerhaft mit Hilfe von Freunden hatte entfliehen können, dem O-Frankenherrscher Ludwig dem Deutschen zu. Er besiegte im Jahre 880 die Unruhe hervorrufenden Anhänger Hugos, des Fridelsohnes Lothars II. und der Walderada, kämpfte aber 882 bei Remich an der mittleren Mosel unglücklich gegen die Normannen. Gleichzeitig war er auch Laienabt von Echternach bis 889/90; um diese Zeit verschwindet sein Name aus den Echternacher Verzeichnissen und erscheint ein Graf Robert als sein Nachfolger.
    Trotz wiederholter Erwähnung in den Quellen zur Reichsgeschichte und trotz seiner unbestrittenen Bedeutung, die dieser Mann in seiner Zeit hatte, fehlen auch hier alle eindeutigen genealogischen Angaben. C. Wampach, der verdienstvolle Erforscher der Geschichte Echternachs, brachte ihn so mit dem Seneschall Adalhard, einem der bedeutendsten und erinflußreichsten Adligen des großfränkischen Reiches in den Jahren zwischen 831 und 865, der gleichfalls Laienabt von Echternach gewesen ist, in engste Verbindung. "Schon der Umstand, daß er den geblendeten Karlmann, den Neffen des großen Adalhard, dem ostfränkisch-deutschen Herrscher zuführt, möchte ich einen Beweis dafür erblicken" schrieb er, indem er zugleich auf die Ehe Ermentruds, der Nichte des Seneschalls Adalhard, mit KARL DEM KAHLEN anspielte.
    In welcher Weise ist aber nun die Feststellung, daß Graf Adalhard II. vom Moselgau ein Sohn des Seneschalls Adalhard I. gewesen zu sein scheint und sich somit väterlicherseits von den alten Grafen von Paris herleiten konnte, mit der unzweifelhaften Tatsache zu verbinden, daß seine Nachkommen um 900 wie auch jene in späteerr Zeit nicht nur um Metz und im Saar-, Blies- und Moselgebiet leben, sondern auch in den alten Besitzlandschaften Matfrieds I. und Matfrieds II. im Rheinland, in der Eifel, im Zülpichgau und in der Grafschaft Jülich verankert sind und desgleichen den Namen Matfried tragen bzw. weitergeben? Adalhard war mit einer Tochter Matfrieds II. oder mit einer der Töchter der ihrem Gemahl aus Italien entflohenen Gräfin Ingeltrud verheiratet.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte"

    Die Abteien gingen in die Hände der KONRADINER über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Bei den genealogischen Untersuchungen, deren Erscheinen oben Seite VIIf. bereits angekündigt worden ist, kann die bislang schon gelegentlich (vgl. G. Tellenbach, Der Konvent der Reichsabtei Prüm unter Abt Ansbald, in: Festschrift für Max Miller, 1961, Seite 4 Anm. 21) aufgetauchte Vermutung, die Grafen Gerhard und Matfried und ihr Bruder Richar seien Kinder des Grafen Adalhard II. von Metz gewesen, durch einen Gedenkbucheintrag des Lib. mem. von Remiremont eine quellenmäßige Stütze erhalten. Jener Adalhard II. war nun seinerseits Nachfolger eines älteren Adalhard (I.) in der Grafschaft Metz und im Laienabbatiat über Echternach und somit wohl auch dessen naher Verwandter. Daß die MATFRIEDINGER sich von jenem in irgendeiner Weise herleiten müssen, sieht man auch daran, daß sie seit Ende des 9. Jahrhunderts auf die Laienabtrechte über St. Maximin pochen (vgl. oben Seite 167 Anm. 29 und Seite 170f. Anm. 39), die jener Adalhard I. 855 schon innehatte (vgl. Codex Laureshamensis II, ed. K. Glöckner, 1933, Seite 482 nr. 1922). Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55); sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad. 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards (vgl. G. Tellenbach, Königtum und Stämme Seite 48, mit älterer Literatur). Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    oo N.N., Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Kinder:
    - Gerhard 870-22.6.910
    - Matfried 875- nach 926
    - Richar Bischof von Lüttich (923-945) 880-10.8.945 Abt von Prüm (899-923)

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 72,74, 127,138,146,156,162-165,168,171,176,180 - Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 189 -

    Familie/Ehepartner: N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. von Metz, Gerhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 870; gestorben am 22 Jun 910.
    2. 34. von Metz, Matfried I,  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 875; gestorben nach 926.
    3. 35. von Lüttich, Richer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 880; gestorben am 10 Aug 945; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.

  12. 24.  von Fezensac, Étienne Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adalhard3, 5.Leuthard2, 1.Rotrud1)