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 Bohrer

von Fezensac, Adalhard I.

männlich 810 - 870  (60 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Fezensac, Adalhard I. wurde geboren in 810; gestorben in 870.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz
    • Titel/Amt/Status: Arras [62000],Pas-de-Calais,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; Laienabt
    • Titel/Amt/Status: Echternach [00006005],Grevenmacher,Luxemburg; Laienabt von Echternach
    • Titel/Amt/Status: Tours [37000],Indre-et-Loire,Centre-Val de Loire,Frankreich; Laienabt von St. Martin in Tours
    • Titel/Amt/Status: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Laienabt von St. Maximin in Trier
    • Titel/Amt/Status: Stavelot [4970],Lüttich,Wallonien,Belgien; Laienabt von Stablo-Malmedy
    • Titel/Amt/Status: Seneschall Ludwigs des Frommen

    Notizen:

    Adalhard I.
    810- 870
    Graf von Metz, Seneschall
    Laienabt von Echternach, St. Maximin in Trier
    Laienabt von St. Martin in Tours, Stablo-Malmedy, St. Vaast zu Arras
    Jüngerer Sohn des Grafen Leuthard von Fezensac und der Grimhild

    Hlawitschka Eduard: Seite 163-165, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Adalhard I., seit 831 Seneschall LUDWIGS DES FROMMEN, war bis zum Tode LUDWIGS stets in dessen engerer Umgebung. Schon bald dem jungen KARL DEM KAHLEM als besonderer Begleiter beigegeben, war er nach LUDWIGS Tode dessen spezieller Repräsentant. Auf dem Höhepunkt seines Einflusses gelangte er dadurch, daß er 841 bei Fontenoy mit seinem Anhang entscheidend zur Rettung KARLS DES KAHLEN vor LOTHAR I. beitrug und 842 seine Nichte Ermentrud, die Tochter des 834 gefallenen Odo von Orleans und Ingeltruds, mit KARL DEM KAHLEN zu verheiraten vermochte. Er war unter LUDWIG DEM FROMMEN Laienabt von St. Martin in Tours geworden und blieb es bis Ende 844, als er diese Abtei mit der von Saint-Quentin vertauschte. Dann hatte er 849, ohne s seine umfangreichen Besitzungen im W-Reich zu verlieren, sein Betätigungsfeld in das lotharingische Mittelreich verlegt. Dort fand man ihn als Laienabt von Echternach, St. Maximin in Trier, Stablo-Malmedy und St. Vaast zu Arras und traf ihn aucuch bald als Verwalter von Lorsch an. Nach dem Tode LOTHARS I. war er auch bei Lothar II. ein dilectissimus. Jedoch wurde er schließlich 861 dort mehr oder weniger Opfer der andauernden Gegnerschaft seiner Verwandten - Graf Berengar, Graf Uto unund Abt Waldo - zu Ludwig dem Deutschen bei gleichzeitiger Aussöhnung Lothars II. mit Ludwig dem Deutschen. Mit dem zu ihm geflohenen ostfränkischen Verwandten mußte er das Mittelreich verlassen. Von KARL DEM KAHLEN mit Freuden wieder aufgenommen und zum baiolus seines Sohnes Ludwigs des Stammlers eingesetzt sowie mit der Wacht gegen die Normannen betraut, wurde er jedoch wegen Mißerfolgs in der zweiten Aufgabe 865 von KARL wieder seiner Stellung beraubt. Darauf kehrte Adalhard ins Lothar-Reich zurück. Von dort aus konnte er es noch einmal wagen, seinen früheren Einfluß zurückzugewinnen. Er versuchte, seine Tochter mit Ludwig dem Jüngeren, dem Sohne Ludwigs des Deutschen, zu verheiraten, scheiterte aber nach der raschen Verlobung am Widerspruch Ludwigs des Deutschen, der in dieser Haltung auch noch von KARL DEM KAHLEN bei einem Zusammentreffen in Köln bestärkt worden war.
    Denn Adalhard I. kann seinerseits als Bruder Gerhards von Vienne wie auch Ingeltruds, der Gemahlin Odos von Orleans und Mutter der ersten Gemahlin KARLS DES KAHLEN, Ermentrud, gelten [Daß der Seneschall Adalhard dieser Familie, der Grafen von Paris und Begos, des Erneuerers des Kloster Saint-Maur-des-Fosses, angehörte, ist vor allem gesichert durch KARLS DES KAHLEN Diplom vom 2. August 853, in dem Adalhard, obgleich er in jener Zeit in den Diensten LOTHARS I. stand, als Intervenient ffür eine Schenkung von Königsgut, welches KARL ehedem an ihn gegeben hatte, an das Kloster Fosses auftritt. Diese Schenkung wird dabei ausdrücklich auch zur Mehrung von Adalhards Seelenheil bestimmt. Darauf weisen besonders R. Louis, a.a.O. Seite 27 Anm. 2, und K.F. Werner, Die Nachkommen Seite 431 Anm. 8, hin. Nicht zu vergesssen ist in diesem Zusammenhang vor allem auch die Erwähnung Adalhards in der oben Anm. 65 zitierten Gründungsurkunde von Vezelay.].

    Hlawitschka, Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte"

    Die Abteien gingen in die Hände der KONRADINER über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Bei den genealogischen Untersuchungen, deren Erscheinen oben Seite VIIf. bereits angekündigt worden ist, kann die bislang schon gelegentlich (vgl. G. Tellenbach, Der Konvent der Reichsabtei Prüm unter Abt ansbald, in: Festschrift für Max Miller, 1961, Seite 4 Anm. 21) aufgetauchte Vermutung, die Grafen Gerhard und Matfried und ihr Bruruder Richar seien Kinder des Grafen Adalhard II. von Metz gewesen, durch einen Gedenkbucheintrag des Lib. mem. von Remiremont eine quellenmäßige Stütze erhalten. Jener Adalhard II. war nun seinerseits Nachfolger eines älterenAdalhard (I.) in der Grafschaft Metz und im Laienabbatiat über Echternach und somit wohl auch dessen naher Verwandter. Daß die MATFRIEDINGER sich von jenem in irgendeiner Weise herleiten müssen, sieht man auch daran, daß sie seit Ende des 9. Jahrhunderts auf die Laienabtrechte über St. Maximin pochen (vgl. oben Seite 167 Anm. 29 und Seite 170f. Anm. 39), die jener Adalhard I. 855 schon innehatte (vgl. Codex Laureshamensis II, ed. K. Glöckner, 1933, Seite 482 nr. 1922). Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55); sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad. 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards (vgl. G. Tellenbach, Königtum und Stämme Seite 48, mit älterer Literatur). Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    Friese Alfred: Seite 106, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Über die Auflösung der Verlobung unter Vermittlung KARLS DES KAHLEN Annales Bertiniani ad. a. 865 S. 80. Adalards Nichte Irmintrud, Tochter des Grafen Odo von Orleans, eine leibliche Cousine Roberts IV., war mit KARL II. verheiratet. Es ist hinreichend bekannt, welche Vorteile Adalards Sippe und auch die ROBERTINER zunächst aus dieser Verbindung gezogen haben. Als sich KARL II. den WELFEN, der Familie seiner Mutter, zuwandte, ging Adalard um 849 zu LOTHAR ins Mittelreich. Von ihm erhielt er die Abteien Echternach, St. Maximin in Trier, Stablo-Malmedy und St. Vaast in Arras. Nach der Annäherung LOTHARS an Ludwig den Deutschen kehrte er ins W-Reich zurück, wo er Abt und Graf von Autun wurde, vielleicht auch die Abtei St. Quentin erhielt. Sein gleichnamiger Sohn ist im O-Reich aufgestiegen und war in den Jahren 872 und 876 Gesandter Ludwigs des Deutschen bei KARL II.; er erhielt die Abtei Lorsch und Grafenrechte in der Wetterau; sein Vetter Waldo wurde Erzbischof von Trier.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 430-431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Da uns auch für Eberhards Bruder Leuthard über Ehe und Kinder nichts überliefert ist, konzentriert sich unser Interesse auf jenen nepos Adalhard, über den wir im Diplom KARLS DES KAHLEN vom 8. Juni 871 unterrichtet werden. Eine Identifizierung, die Rene Louis vorgenommen hat, muß hier gleich zurückgewiesen und aus unseren Überlegungen ausgeschlossen werden. Louis übersetzte das in der Tat ja sehr vielfältig vewendete nepos der Urkunde mit "Vetter" und sah in Adalhard den berühmten "Seneschall Adalhard", der dieses Amt unter dem alternden LUDWIG DEM FROMMEN ausgeübt hatte, den Gipfelpunkt seines Einflusses jedoch erreichte, als er mit seinem Anhang entscheidend zur Rettung KARLS DES KAHLEN vor LOTHAR I. beitrug und seine Nichte Ermentrud dem jungen König zur Frau geben konnte [Zu Adalhard, dem Seneschall LUDWIGS DES FROMMEN und führenden Ratgeber KARLS DES KAHLEN, dann LOTHARS I. und endlich erneut KARLS DES KAHLEN vgl. Werner, Untersuchungen 274f.,155f. Seine Zugugehörigkeit zur Familie Begos, des Restaurators von Fosses, ist urkundlich gesichert durch das Diplom KARLS DESKAHLEN von 853 VIII 2 (ed. G. Tessier 1, nr. 157 - vgl. auch Bemerkung des Hrsg. Seite 415 -, in dem Adalhard, obgleich zu dieser Zeit im Dienste LOTHARS I., als Intervenient und Schenker (aus Königsgut, das an ihn gekommen war) auftritt, zugunsten der Abtei Fosses, so daß die Schenkung ausdrücklich auch zu seinem Seelenheil vom König bestimmt wird.]. Wir brauchen uns gar niccht dabei aufzuhalten, daß der im Diplom von 871 als lebend vorausgesetzte Adalhard schon darum der einstige Seneschall sein dürfte, weil wir gar nicht wissen, ob jener ältere Adalhard 871 noch lebte - das Problem erledigt sich durch den Umstand, daß im gleichen Diplom, im folgenden Absatz, das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Eberhard, dem Alpais-Sohn, und Adalhard, seinem Erben, mit avunculus umschrieben wird, was Louis übersah.Adalhard ist also hier mit Sicherheit der Neffe Eberhards, jede Identifizierung mit dem greisen "Seneschall" ist damit ausgeschlossen.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 143,152,163,176,181,278, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Die Klugheit und Treue einiger entschlossener Anhänger KARLS, wie seines Vetters Nithard, der Grafen Adalgar, Egilo, Adalhard und andere waren in dieser großen Gefahr die einzigen Rettungsanker.
    Dort harrten sie noch bis acht Uhr Morgens aus, weil sie bis zu dieser Stunde dem Gegner eine letzte Frist vergönnt. An drei Orten entbrannte hierauf der Kampf: zu Brittas im Mitteltreffen standen sich auf der Höhe LOTHAR und Ludwig unmittelbar gegenüber, bei Fagit im Tale befehligte KARL, zu Solennat (Soleme) endlich, wo der Strauß am härtesten war, Graf Adalhard, sein erster Ratgeber, vielleicht gegen Pippin und die Aquitanier. So heldenmütig auch LOTHAR selbst auf seinem Rosse sich in die Feinde stürzte und ihre Reihen lichtete, so daß, wie ein Zeitgenosse sagt, wenn zehn gleich ihm gewesen wären, das reich nicht würde geteilt worden sein, er mußte doch zuletzt sein Heil in der Flucht suchen, weil im dichtesten Gewühl rings um ihn die Seinigen ihn schmählich im Stiche ließen. Der Verrat, der ihm so oft gedient, kehrte sich hier gegen ihn selbst. Nicht minder blieb KARL nach kurzer Zeit auf seinem Flügel siegreich. Am längsten schwankte die Entscheidung bei Solennat: noch einmal schien es, als würde Pippin die Schlacht für die kaiserliche Partei herstellen und manche von den westfränkischen Vasallen, die sich voreilig zerstreut, fanden hier ihren Untergang, auch als KARL seinen Vetter Nithard dem Grafen Adalhard zur Verstärkung zugesandt, tobte der Kampf noch längere Zeit, bis endlich zu Mittag die Flucht der Lotharier allgemein wurde.
    Als KARL dann von der aquitanischen Grenze durch Maine sich gegen die Seinegegenden wandte, wohin er schon Graf Adalhard und andere Abgesandte vorausgeschickt, fand er dort gleichfalls wenige Franken geneigt, ihm zu huldigen.
    Als dieser Bescheid durch einige der angesehensten Männer, Konrad, den Bruder der Kaiserin Judith, den neustrischen Grafen Adalhard und den sächsischen Grafen Kobbo dem Kaiser LOTHAR überbracht wurde, zeigte er sich zwar etwas entgegenkommender als bisher, fand die teilung aber doch zu ungleich.
    KARL endlich feierte in glänzender Versammlung am 13. Dezember auf der Pfalz Quierzy seine Vermählung mit Irmintrud [Sie war eine Tochter des 834 gefallenen Grafen Odo von Orleans. Nithard gibt den 14. Dezember als Vermählungstag an, KARLDER KAHLE selbst in zwei Urkunden vom 19. September 862 (Bouquet VIII, 579,582) den 13. Seiner Hochzeitsfeier apud Carisacum gedenkt er in einer Urkunde vom 21. Januar 845. Über Adalhards einflußreiche Stellung vgl. Lupi ep. 88: amplissimo viro Adalhardo cooperante, 92: magnum Adalhardum (p. 134,138)], der Nichte des Grafen Adalhard, um sich diesen, den mächtigsten Mann in seinem Reiche näher zu verbinden.
    Wie verbreitet dieser Mißbrauch war, lehren die zahlreichen Beispiele. So besaß unter anderem der Graf Vivianus das Martinskloster zu Tours und Cunault im Anjou, Warin das Kloster Flavigny, Adalhard, der Oheim der Königin St. Quentin, St. Vaast in Arras und St. Symphorien zu Autun.

    Pierre Riche: Seite 200f,228, "Die Karolinger"

    Zur gleichen Zeit befestigte KARL DER KAHLE seine Stellung im W-Frankenreich durch die Eheschließung mit Ermentrud, der Tochter des Grafen Odo von Orleans (13. Dezember 842). Odo entstammte einem mittelrheinischen Geschlecht, das zweifellos mimit der Familie von KARLS DES GROSSEN Schwager Gerold verwandt war (vgl. Stammtafel IV). Er war verheiratet mit der Schwester des Grafen Gerhard und des Seneschalls Adalhard, eines der mächtigsten Großen im W-Frankenreich. Nithard berichtet übneer ihn, LUDWIG DER FROMME habe "zu seiner Zeit den Adalhard so liebgewonnen, daß er alles ausführte, was dieser im ganzen Reich nur wollte. Adalhard aber, weniger auf das allgemeine Beste bedacht wollte einem jeden gefällig sein. Deswegen riet er dazu, Freiheiten und Staatsgut zum Vorteil einzelber zu verteilen, und da er veranlassen konnte, daß jeder das Erbetene erhielt, richtete er das Staatswesen ganz zugrunde. So kam es, daß er damals das Volk leicht lenken konnte, wohin er wolltee." KARL DER KAHLE beabsichtigte zweifellos, sich durch diese Heirat die Unterstützung Adalhard zu sichern, dessen Bruder Gerhard auf die Seite LOTHARS gewechselt war. Nithard meint dazu: "Deswegen besonders schloß KARL diese Ehe, weil er dadurch den größten Teil des Volkes zu gewinnen hoffte."
    Bei der Befestigung seiner Herrschaft, im Kampf gegen seinen Rivalen Pippin II. von Aquitanien und gegen die Normannen, konnte KARL auf eine Reihe von Gefolgsleuten zählen. Dazu gehörten seine welfischen Onkel Rudolf und Konrad, sein Vetter Nithard, der Seneschall Adalhard, der ein Onkel seiner Gemahlin war, Graf Warin und andere.

    Schieffer Rudolf: Seite 136,145,157, "Die Karolinger"

    LUDWIG, in dessen Umgebung neben der Kaiserin Judith nur der Seneschalk Adalhard zu steigendem Einfluß kam, resignierte indes keineswegs und scheint in einzelnen seiner Maßnahmen versucht zu haben, an die Politik der glücklichen 820-er Jahre anzuknüpfen.
    Bedachtsam war auch die Wahl der Gattin, die der 19-jährige König Ende 842 ehelichte, denn sie fiel auf Irmintrud, die Tochter des 834 gegen LOTHAR gefallenen Grafen Odo von Orleans und Nichte des einflußreichen Seneschalks Adalhard, "weil er (durch diese Heirat) den größten Teil des Volkes für sich zu gewinnen glaubte" (wie Nithard durchaus kritisch anmerkte).
    Ludwig der Jüngere, der 865 vom Vater zur Auflösung seines Verlöbnisses mit einer Tochter des bei KARL DEM KAHLEN gerade in Ungnade stehenden mehrfachen (Laien-)Abtes und einstigen Seneschalks Adalhard gezwungen worden war, erhob sich 866.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 429f.,439, "Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"

    Die Umgebung des Kaisers am Hof bestand nun aus jenen Gefolgsleuten, die willens waren, nach LUDWIGS Tod seinem Sohn KARL zu dienen. Unter ihnen ragte der Seneschall Adalhard heraus, dessen Anhang ein Gegengewicht gegen Judith bildete und mehr für eine LOTHAR feindliche Politik war, die eine Annäherung an KARLS Halbbruder Ludwig suchte.
    Tapfere konnte sich auf seine Verwandtschaft mit Königin Ermentrud und dem einflußreichen Grafen Adalhard stützen.

    Boshof Egon: Seite 189, "Ludwig der Fromme"

    Um diese Zeit tritt außerdem zum ersten Male ein Mann am Hof in Erscheinung, dem noch eine glänzende Karriere beschieden war: der Seneschall Adalhard, der mit dem Grafen Odo von Orleans verschwägert und offenbar auch mit der schon erwähnten Äbtissin Teuthild von Remiremont verwandt war.

    Schneidmüller Bernd: Seite 64,65, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Die Erhaltung von Machtnähe blieb freilich ein schwieriges Geschäft. Zehn Jahre lang, von 856 bis 866, wetteiferten die WELFEN um die dauerhafte Gunst KARLS II. und um beständigen Einfluß bei Hof mit den Verwandten der Königin Irmintrud. Nur schcheinbar waren diese schärfsten Rivalen 858/59 ausgestochen. Ihr Anführer, der Graf/Laienabt Adalhard, hatte auf Ludwig II. gesetzt und wurde folgerichtig vom Hof verstoßen. Sein vornehmes Kloster St-Omer gelangte 859 als Lohn an Hugo Abbas. Doch schon zwei Jahre später nahm KARL II. Adalhard wieder bei Hof auf und begrenzte den welfischen Einfluß.

    oo N.N.
    Kinder:
    - Adalhard II. um 840 - 889/90
    - Tochter

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 110 Anm.123,189,189 Anm. 81,240 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 143,152,163,176,181,278 - Friesese, Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-trhüringische Raum vom 7.-11. Jahrhundert, Klett-Cotta Stuttgart 1979 Seite 106 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 74,158,163-165,167-169,171-173 - Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 189 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont, Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes 9 Saarbrücken 1963 Seite 15,36 - Riche Pierre: Die Karolinger, Deutscher Taschenbuch Verlag GmH & Co. KG, München 1991, Seite 200f,228 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger, Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Band 411, 1992, Seite 136,145,157 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH StStuttgart Berlin Köln 2000 Seite 64,65 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) - in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band IV Seite 430-431 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000, Deutscher Taschenbuch Verlag GmH & Co. KG, München 1995, Seite 429f.,439 -

    Wikipedia Adalhard (Seneschall)

    Adalhard († nach 865) war Seneschall des Kaisers Ludwig des Frommen und der Kaiserin Judith und an deren Seite einer der mächtigsten Männer des Frankenreichs in Ludwigs Regierungszeit.
    Adalhard war ein Onkel der Irmentrud (825–869), der Tochter des 834 gegen Lothar I. gefallenen Grafen Odo von Orléans, die Karl der Kahle am 13. Dezember 842 heiratete und zur Mutter von seinen sieben Kindern machte. Dabei ist aber unklar, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung Adalhard zu Odo steht.
    Adalhard war einer der drei hochgestellten Gesandten, die 842 von Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet zu deren Bruder Lothar I. geschickt wurden, um über die Teilung des fränkischen Reiches zu verhandeln und Lothar den von ihnen bestimmten dritten Teil des Reiches anzubieten. Die beiden anderen Gesandten waren Graf Konrad, Bruder der Kaiserin Judith, und Graf Cobbo der Ältere. Nach der Teilung des Reiches wurde er einer der einflussreichsten Adeligen im Mittelreich.
    Als die Brüder Udo (Graf im Lahngau), Waldo (Abt von Münsterschwarzach am Oberrhein und St. Maximin in Trier) und Berengar (Graf in Hessen) im Zusammenhang mit der von König Ludwig dem Deutschen betriebenen Entmachtung ihres Onkels, des mächtigen Markgrafen Ernst, auf dem Reichstag im April 861 in Regensburg wegen Untreue verurteilt und ihre Ämter und Lehen verlustig gegangen waren, suchten sie zunächst Zuflucht bei ihrem Verwandten (propinquus) Adalhard im Mittelreich Lothars II. Als sich Ludwig der Deutsche und Lothar II. bald danach miteinander aussöhnten, flohen sie mit Adalhard ins Westreich zu Karl dem Kahlen, dessen Frau Irmentrud eine Nichte Adalhards und möglicherweise eine Schwester ihres Vaters Gebhard war. Karl entschädigte sie für ihre Verluste, und Adalhard wurde mit der Erziehung von Karls Sohn Ludwig betraut. Außerdem wurde er Laienabt in mehreren Klöstern, darunter Saint-Martin de Tours und Echternach.
    865 fiel Adalhard bei Karl dem Kahlen in Ungnade, da er bei der von ihm geführten Verteidigung des Seinegebiets gegen die Normannen die 20 Tage dauernde Plünderung von St. Denis nicht verhindert hatte. Wegen dieses angeblichen Versagens entzog Karl ihm und den ebenfalls beschuldigten Grafen Udo und Berengar alle Ämter und Würden, die er ihnen zuvor übertragen hatte. Auch wurde daraufhin das Verlöbnis von Adalhards Tochter mit Ludwig dem Jüngeren, dem zweiten Sohn Ludwigs des Deutschen, auf dessen Druck wieder aufgelöst.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Fezensac, (Tochter)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 3. von Metz, Adalhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 840/845; gestorben um 889/890.
    3. 4. von Fezensac, Étienne  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Fezensac, (Tochter) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adalhard1)

    Notizen:

    Wurde 865 mit Ludwig dem Jüngeren, Sohn Ludwigs des Deutschen, verlobt.


  2. 3.  von Metz, Adalhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adalhard1) wurde geboren um 840/845; gestorben um 889/890.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Echternach [00006005],Grevenmacher,Luxemburg; Laienabt
    • Titel/Amt/Status: Graf vom Moselgau
    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Adalhard II. Graf von Metz bzw. vom Moselgau
    Laienabt von Echternach
    um 840/45- 889/90
    Sohn des Grafen Adalhard I. von Metz

    Hlawitschka, Eduard: Seite 74,156,162-165,168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Es ist deshalb hier nicht unwichtig zu sehen, daß den drei Brüdern - Graf Gerhard, Graf Matfried und Bischof Richar - schon wiederholt Graf Adalhard II. von Metz (Moselgau) als Vater zugeschrieben worden ist. Der Einschluß Adalhards in das Familiengedenken der MATFRIEDINGER spricht doch eine deutliche Sprache. Es läßt sich außerdem - was bislang immer übersehen worden ist auch darauf verweisen, daß die Grafen Gerhard und Matfried zu Beginn des 10. Jahrhunderts in eine anderes Erbe eines Grafen Adalhard zu gelangen trachteten: das Laienabbatiat über St. Maximin in Trier.
    Lediglich aus dem Auftreten Matfrieds in Metz und aus der Tatsache, daß ihm dort ein Graf Adalhard in der Verwaltung der Grafschaft voraufging, war bislang zu vermuten, daß Matfried und seine beiden Brüder Gerhard und Richar Söhnes jenes Adalhard gewesen sind. Es hatten sich nicht alle Vermutungen über das Herkommen der drei "MATFRIEDINGER-Geschwister" auf den von 872 bis 889 nachweisbaren Grafen Adalhard von Metz bzw. vom Moselgau konzentriert.
    Graf Adalhard II. von Metz bzw. vom Moselgau [Am 24. Juli 880 machte König Ludwig der Jüngere dem Kloster Fulda eine Schenkung in pago muncupato Muselahgeuui in comitatu Adalhardi; MGH DD Ludwig d.J. Seite 356f. nr. 17. Der Moselgau liegt um Metz.], um den es hier geht, ist bezeugt zwischen den Jahren 872 und 889/90. In den Jahren 872 und 876 war er Mitglied von Delegationen des ostfränkischen Königs an den westfränkischen Herrscher. 873 führte er den jungen Karlmann, dem auf Geheiß seines eigenen Vaters König KARLS DES KAHLEN im W-Reich wegen Unbotmäßigkeit die Augen ausgestochen worden waren und der aus der zusätzlichen Kerkerhaft mit Hilfe von Freunden hatte entfliehen können, dem O-Frankenherrscher Ludwig dem Deutschen zu. Er besiegte im Jahre 880 die Unruhe hervorrufenden Anhänger Hugos, des Fridelsohnes Lothars II. und der Walderada, kämpfte aber 882 bei Remich an der mittleren Mosel unglücklich gegen die Normannen. Gleichzeitig war er auch Laienabt von Echternach bis 889/90; um diese Zeit verschwindet sein Name aus den Echternacher Verzeichnissen und erscheint ein Graf Robert als sein Nachfolger.
    Trotz wiederholter Erwähnung in den Quellen zur Reichsgeschichte und trotz seiner unbestrittenen Bedeutung, die dieser Mann in seiner Zeit hatte, fehlen auch hier alle eindeutigen genealogischen Angaben. C. Wampach, der verdienstvolle Erforscher der Geschichte Echternachs, brachte ihn so mit dem Seneschall Adalhard, einem der bedeutendsten und erinflußreichsten Adligen des großfränkischen Reiches in den Jahren zwischen 831 und 865, der gleichfalls Laienabt von Echternach gewesen ist, in engste Verbindung. "Schon der Umstand, daß er den geblendeten Karlmann, den Neffen des großen Adalhard, dem ostfränkisch-deutschen Herrscher zuführt, möchte ich einen Beweis dafür erblicken" schrieb er, indem er zugleich auf die Ehe Ermentruds, der Nichte des Seneschalls Adalhard, mit KARL DEM KAHLEN anspielte.
    In welcher Weise ist aber nun die Feststellung, daß Graf Adalhard II. vom Moselgau ein Sohn des Seneschalls Adalhard I. gewesen zu sein scheint und sich somit väterlicherseits von den alten Grafen von Paris herleiten konnte, mit der unzweifelhaften Tatsache zu verbinden, daß seine Nachkommen um 900 wie auch jene in späteerr Zeit nicht nur um Metz und im Saar-, Blies- und Moselgebiet leben, sondern auch in den alten Besitzlandschaften Matfrieds I. und Matfrieds II. im Rheinland, in der Eifel, im Zülpichgau und in der Grafschaft Jülich verankert sind und desgleichen den Namen Matfried tragen bzw. weitergeben? Adalhard war mit einer Tochter Matfrieds II. oder mit einer der Töchter der ihrem Gemahl aus Italien entflohenen Gräfin Ingeltrud verheiratet.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte"

    Die Abteien gingen in die Hände der KONRADINER über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Bei den genealogischen Untersuchungen, deren Erscheinen oben Seite VIIf. bereits angekündigt worden ist, kann die bislang schon gelegentlich (vgl. G. Tellenbach, Der Konvent der Reichsabtei Prüm unter Abt Ansbald, in: Festschrift für Max Miller, 1961, Seite 4 Anm. 21) aufgetauchte Vermutung, die Grafen Gerhard und Matfried und ihr Bruder Richar seien Kinder des Grafen Adalhard II. von Metz gewesen, durch einen Gedenkbucheintrag des Lib. mem. von Remiremont eine quellenmäßige Stütze erhalten. Jener Adalhard II. war nun seinerseits Nachfolger eines älteren Adalhard (I.) in der Grafschaft Metz und im Laienabbatiat über Echternach und somit wohl auch dessen naher Verwandter. Daß die MATFRIEDINGER sich von jenem in irgendeiner Weise herleiten müssen, sieht man auch daran, daß sie seit Ende des 9. Jahrhunderts auf die Laienabtrechte über St. Maximin pochen (vgl. oben Seite 167 Anm. 29 und Seite 170f. Anm. 39), die jener Adalhard I. 855 schon innehatte (vgl. Codex Laureshamensis II, ed. K. Glöckner, 1933, Seite 482 nr. 1922). Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55); sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad. 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards (vgl. G. Tellenbach, Königtum und Stämme Seite 48, mit älterer Literatur). Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    oo N.N., Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Kinder:
    - Gerhard 870-22.6.910
    - Matfried 875- nach 926
    - Richar Bischof von Lüttich (923-945) 880-10.8.945 Abt von Prüm (899-923)

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 72,74, 127,138,146,156,162-165,168,171,176,180 - Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 189 -

    Familie/Ehepartner: N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. von Metz, Gerhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 870; gestorben am 22 Jun 910.
    2. 6. von Metz, Matfried I,  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 875; gestorben nach 926.
    3. 7. von Lüttich, Richer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 880; gestorben am 10 Aug 945; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.

  3. 4.  von Fezensac, Étienne Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adalhard1)


Generation: 3

  1. 5.  von Metz, Gerhard I. Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren in 870; gestorben am 22 Jun 910.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf im Metzgau

    Notizen:

    Gerhard Graf im Metzgau
    870-22.6.910

    Ältester Sohn des Grafen Adalhard II. von Metz und einer Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Den beiden Grafen Gerhard und Matfried wurden um den Jahreswechsel 896/97 vom König Zwentibold von Lothringen alle ihre Lehen abgesprochen, nachdem der Graf Stephan einen Grafen Alberich aus Blutrache für die Mordtat an einem seiner nächsten Verwandten erschlagen hatte. Aber dieser Schlag Zwentibolds mißlang bekanntlich; der König mußte sich noch 897 unter Vermittlung seines Vaters, ARNULFS von Kärnten, mit Stephan, Gerhard und Matfried aussöhnen. Ihren Einfluß auf den König Lotharingiens vermochten sie anschließend sogar langsam auszubauen und dabei auch den Grafen Reginar I. Langhals vom Hennegau aus seiner Beraterfunktion bei Hofe zu verdrängen. Im Zuge dieser Stärkung ihrer Machtposition vertrieben die Grafen Gerhard und Matfried 899 auch den Abt Regino von Prüm aus der Leitung seiner Abtei und machten ihren dort lebenden Bruder Richar zum neuen Abt. Sodann ließen sie nach dem Tode ARNULFS ihren eigenen König im Stich und riefen Ludwig das Kind ins Land, huldigten ihm und wandten sich selbst mit aller Macht gegen Zwentibold, der am 13.8.900 gegen sie fiel. Diese Tat brachte den Brüdern ebenso wie die Ehe Gerhards mit der Zwentibold-Witwe den Durchbruch zur politischen Führung, da er auch hierdurch Ansprüche auf einen Teil der Erbschaft knüpfen konnte. Wenn wir Gerhard später im Besitz des Klosters Herbizheim an der Saar, Matfried im Besitz von Gütern zu Deidesheim im Speyergau erblicken, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie diese als ihren Anteil an der Beute davongetragen hatten. Die ehrgeizigen Brüder bemächtigten sich gewaltsam der Abtei St. Maximin und des Nonnenklosters Oeren in Trier, die aus der Hinterlassenschaft des erschlagenen Königs an die konradinischen Brüder übergegangen waren. Die konradinischen Verwandten des Königs ließen aber Gerhard und Matfried nicht zum Zuge kommen, weshalb sie sich mit den BABENBERGERN verbanden. Graf Konrad der Ältere schickte daher zu Anfang des Jahres 906 seinen gleichnamigen Sohn mit einer ansehnlichen Kriegerschar nach Lothringen, um die beiden Grafen anzugreifen. Die Truppen KONRADS, zu denen noch ein Heer von Lothringern stieß, drangen bis in den Bliesgau vor, indem sie die Güter und Lehen Gerhards und Matfrieds und ihrer Vasallen mit Feuer und Schwert verheerten und plünderten. Die beiden Grafen, die sich in eine feste Burg zurückgezogen hatten, baten in der Folge um Frieden. Nach der Ausschaltung des BABENBERGERS Adalbert wurde Mitte Oktober 906 schließlich auf einer in Metz abgehaltenen Reichsversammlung in Anwesenheit des Königs über Gerhard und Matfried die Acht verhängt. Ihre Güter wurden konfisziert, darunter die Abtei Herbitzheim im Bliegau und Deidesheim in der Pfalz. Erst allmählich konnten sie wieder an einen Neuaufbau ihrer jäh zerschlagenen Position denken. Gerhard fand, offenbar notdürftig mit der Reichsregentschaft ausgesöhnt, neben seinem konradinischen Rivalen im Kampf gegen die Ungarn den Tod.

    Walter Mohr: Band I Seite 13-14 "Geschichte des Herzogtums Lothringen"

    Neben Reginar machten sich nach Zwentibolds Tode die Brüder Gerhard und Matfried geltend. Auch sie hatten schon zuvor eine Rolle gespielt. Sie stammten eigentlich aus dem Hause der Grafen von Orleans, doch sind auch hier die Einzelheiten der Abstammung schwer erkennbar. Wir wissen auch nicht, welche Grafschaften ihnen gehörten. Da sie aber vielfach in Auseinandersetzungen im Gebiet von Metz, Toul und Trier erscheinen, werden sie in Oberlothringen ansässig gewesen sein. Beide Grafen waren schon vor Reginar, im Jahre 897, bei Zwentibold in Ungnade gefallen, waren aber im gleichen Jahr durch Kaiser ARNULF wieder mit ihm ausgesöhnt worden. Ihre Rolle bei der Anerkennung Ludwigs dürfte aktiver gewesen sein als die Reginars, zumindest werden sie namentlich als Parteigänger des ostfränkischen Königs angeführt. Gerhard scheint übrigens höhere Pläne gehabt zu haben, denn er heiratete die Witwe Zwentibolds und dachte dabei wohl an eine Art Nachfolge in dessen Erbe. Das ist ihm allerdings nicht geglückt, er unterlag der Konkurrenz eines Mitglieds einer anderen Familie, nämlich Gebhards aus der Familie der KONRADINER.
    Eine oppositionelle Bewegung ging schließlich von Gerhard und Matfried aus. Beide scheinen aber nur wenig Anhang besessen zu haben, sogar ihre Verwandten hielten sich von ihnen fern. Auch Reginar hatte nichts mit ihnen zu tun.
    Anfang 906 gingen Gerhard und Matfried gegen die Besitzungen der KONRADINER in Lothringen vor und besetzten die Abteien St. Maximin und Oeren in Trier. Wir hören dann von einem Waffenstillstand, doch läßt sich für das Ganze kein abschließendes Bild gewinnen. Jedenfalls griff im Herbst 906 König Ludwig in Lothringen ein. Er erschien in Metz und eröffnete gegen die geflüchteten Gerhard und Matfried ein Verfahren, das gegen sie die Ächtung und die Konfiszierung ihrer Güter aussprach.

    900 oo 2. Oda von Sachsen, Tochter des Herzogs Otto der Erlauchte 875/80-2.7. nach 952

    Kinder:
    - Adalhard
    - Wigfried Erzbischof von Köln (924-953) ca 901-9.7.953
    - Uda 905-10.4.963
    930 oo Gozelo Graf im Bidgau 910-19.10.942
    - Gottfried Pfalzgraf ca 905-1.6.nach 949

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 60,64,69,70,71,73-78,116,126-128,138,145,146,150, 154-156, 162,168,171 -

    Gerhard heiratete von Sachsen, Oda in 900. Oda (Tochter von von Sachsen, Otto und von Babenberg, Hadwig) wurde geboren in 875/880; gestorben nach 952. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Metz, Adalhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 9. von Metz, Wigfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 901; gestorben am 9 Jul 953.
    3. 10. von Metz, Uda  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 905; gestorben am 10 Apr 963.
    4. 11. von Jülich, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 905; gestorben nach 949.

  2. 6.  von Metz, Matfried I, Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren in 875; gestorben nach 926.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf im Metzgau

    Notizen:

    Matfried I. Graf im Metzgau
    875- nach 926
    Jüngerer Sohn des Grafen Adalhard II. von Metz und einer Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Rüdiger E. Barth: Seite 179, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Matfried III.

    Graf im Metzgau, Familienbesitz auch im Speyergau, Laienabt von Kloster St. Maximin, Schwager des Bischofs Dado von Verdun (880/81-923), Vater von Bernuinus, Bischof von Verdun, dem Nachfolger Dados, Bruder von Richarius, Bischof von Lüttich (920-945) und von Graf Gerhard (+ 910). Letzterer war der Vater von Pfalzgraf Gottfried. Letzterer: Vater Gottfrieds von Jülich.
    Kernzentrum der MATFRIDINGER: rheinfränkische Gebiete, Bidgau, Woevre, das Metzer Gebiet, Bliesgau, Chaumontois, Umfeld der Saar und der oberen Mosel und seit LUDWIG DEM FROMMEN Einfluß im Jülich-, Zülpich- und Eifelgau; s.a. Libellus de rebus TTreverensibus SS XIV, S. 104; Wisplinghoff, Untersuchungen, S. 28; Chatelain, Le comte de Metz. In: Jb. G. l. G X (1898), S. 80; ditto V (1893), S. 39, X, S. 98 Anm. 2, S. 100f, S. 102 Anm. 5; Beyer I Nr. 165, S 227; Hlawitschka, Anfänge, Fbl. S. 129, 169; Ders., Lotharingien, S. 85, 166f; K.-D., Otto der Große, S. 144 Anm. 1; M. Parisot, Noblesse, S.97.

    Während sein Bruder Gerhard 910 gegen die Ungarn den Tod fand, begann Matfried - sicher vom Wechsel der politischen Verhältnisse profitierend, die Lotharingien 911 unter die Oberhoheit Karl des Einfältigen geführt hatten - erneut als Graf in Ersrscheinung zu treten. 916 sah man ihn in Karls des Einfältigen Gefolge bei einem Reichstag in Heristal zugegen, wobei auch Matfrieds Bruder, Abt Richar, in Karls Gunst erscheint und für seine Abtei Prüm ein wichtiges Diplom erhielt. Auch 919 fand man Matfried in Heristal, und zwar an der Spitze derjenigen, die dem Grafen Giselbert, Sohn Reginars I., die St. Servatius-Abtei zu Maastrich absprachen. 926 war er als Graf des Metzgaues bezeugt.

    Rudolf Köpke-Ernst Dümmler: Seite 144, "Kaiser Otto der Große"

    Auf fortdauernde innere Unruhen deutet es hin [Contin. Regin. 944 (am Schlusse): Adalbertus comes, filius Matfridi, ab Ydone occiditur (Annal. Saxo 944: ab Udilone), derselbe, der in der V. Johann Gorz. c. 36 (und 38) vorkommt als Adelbertus comes, vir genere quidem clarus, ingenio autem ferox ac violentus, nec bono cuiquam morum probitate probabilis, auch in einer Urkunde HEINRICHS I. vom 8. Juni 935 genannt als Fürsprecher für Stavelot (interveniente Adalberto fideli nostro duce; Martene et Durand Coll. aqmpl. II, 43). Matfrid findet sich 916-926 als Graf von Metz (Beyer Mittelrhein. Urkb. I, 227, vgl. 222,224), daher erscheint Adalbert 912 als Laienabt des Klosters Gorze.], wenn - schon gegen Ende 944 - der rmächtige lothringische Graf Adalbert von Metz, Matfrids Sohn, ehemals Laienabt von Gorze, von einem gewissen Ydo ermordet wurde.

    oo Lantsind, Tochter Radalds

    Kinder:
    - Adalbert I. Graf von Metz - 944
    - Bernoin Bischof von Verdun (925-939)
    - Tochter oo Lantbert

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 7,61,68,71-74,76-78,115-118,120,124,126-128,130, 138,139,146, 154-156,162,168,171 -

    Familie/Ehepartner: Lantsind. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. von Metz, Adalbert I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 944.
    2. 13. von Metz, Bernoin  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 939.
    3. 14. von Metz, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 7.  von Lüttich, Richer Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren in 880; gestorben am 10 Aug 945; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 899-923, Prüm [54595],Bitburg-Prüm,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Abt von Prüm
    • Beruf: 923-945, Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien; Bischof von Lüttich

    Notizen:

    Wikipedia:

    Richer (auch Richar, Richard, lat. Richarius) (* 880; † 23. Juli 945) war von 921 bis 945 Bischof von Lüttich. Er ging letztlich siegreich aus dem Lütticher Schisma hervor. Er trat während seines Episkopats als Förderer von Klosterreformen hervor.
    Leben
    Er stammte aus dem Geschlecht der Matfriede. Der Vater war Adalhard II., Graf von Metz und Laienabt von Echternach. Seine Brüder waren Gerhard und Matfried I., Grafen im Metzgau. Er war auch verwandt mit Bischof Stephan von Tongern.
    Richer war seit 899 Abt von Prüm. In Prüm musste Abt Regino aus unbekannten Gründen Richer Platz machen.
    Die Nachfolge Bischof Stephans in Lüttich war strittig. In dieser Zeit gehörte Lothringen zum Westfrankenreich. König Karl der Einfältige unterstützte Richer als Nachfolger, nachdem er zunächst gezögert hatte und zunächst den Kleriker oder Mönch Hilduin bevorzugt hatte. Dieser wurde von Herzog Giselbert von Lothringen unterstützt. Auch der Ostfrankenkönig Heinrich I. stand auf Seiten Hilduins. Dieser wurde auch von Erzbischof Hermann von Köln geweiht. Richer wandte sich an Kaiser Berengar I., damit dieser sich bei Papst Johannes X. für ihn einsetzen sollte.[1] Der Papst lud die beiden Bewerber nach Rom ein. Hilduin wurde exkommuniziert, während Richer vom Papst als Bischof anerkannt und geweiht wurde.[2]
    Nachdem 925 Lothringen an das ostfränkische Reich gekommen war, muss es zwischen Heinrich und Richer zu einer Annäherung gekommen sein. Im Jahr 930 war er in Aachen am Hof Heinrichs anwesend. Er war 941 in Ingelheim in der Umgebung Otto I. und setzte sich für das Bistum Cambrai ein. Auf dem Hoftag in Duisburg 945 wurde Richer zusammen mit dem Trierer Erzbischof Ruotbert der Untreue beschuldigt, konnte sich aber rechtfertigen.[3]
    In seiner Diözese gehörte er zu den Förderern der von der Gorzer Reform ausgehenden Erneuerung des Klosterwesens. Insbesondere unterstützte er, wie auch Otto I., die Reform von Stablo und Malmedy. Richer hat 938 maßgeblich dazu beigetragen, dass der aus Gorze stammende Mönch Odilo in Stablo und Malmedy Abt wurde. Auch hat er die Reform des St. Hubert Klosters in den Ardennen gefördert. Das bischöfliche Eigenkloster Lobbes zwang er dagegen zu hohen Abgaben. Die Kirche St. Peter in Lüttich hat er wieder aufbauen lassen und hat sie zu einem Kollegiatstift gemacht. Im Jahr 933 ließ er die Burg Arches zerstören. Nach seinem Tod wurde er in St. Peter in Lüttich beigesetzt.

    Wappen von Richer von Lüttich an der Sankt-Servatius-Kirche in Lüttich


    Wappen von Richer von Lüttich an der Sankt-Servatius-Kirche in Lüttich



    Name:
    auch Richar, Richard, lat. Richarius

    Begraben:
    Kollegiatskirche



Generation: 4

  1. 8.  von Metz, Adalhard Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Gerhard3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1)

  2. 9.  von Metz, Wigfried Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Gerhard3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren um 901; gestorben am 9 Jul 953.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 924-953, Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Erzbischof von Köln

    Notizen:

    Wikipedia
    Wichfri(e)d, auch Wigfri(e)d (* um 900; † 9. Juli 953) aus der Familie der Matfriede war von 924 bis 953 Erzbischof des Erzbistums Köln.
    Leben
    Wichfrid war Sohn des Grafen Gerhard im Metzgau und der Oda von Sachsen. Diese war eine Tochter von Otto dem Erlauchten, Herzog von Sachsen aus der Familie der Liudolfinger. Somit war er ein Neffe des Königs Heinrich I. Sein jüngerer Bruder war Pfalzgraf Gottfried von Jülich. Wichfrid war Erzkaplan und Erzkanzler unter Otto dem Großen.[1]
    Erzbischof Wichfrid gehörte vor seiner Wahl 924 dem Kölner Domstift an. Möglicherweise war er bei seiner Wahl erst 25 Jahre alt.[2] Am 29. Juli 927 schenkte Erzbischof Wichfrid dem Ursulastift Köln die naheliegende Marienkirche mit allen Einkünften.[3] Er wirkte an der Königskrönung Ottos I. 936 in Aachen mit, konnte aber sein Krönungsrecht als Metropolit nicht durchsetzen, so dass die drei deutschen Erzbischöfe die Krönung gemeinsam vornahmen.[4] Wichfrid stellte als erster Kölner Bischof förmliche Pergamenturkunden nach königlichem Vorbild aus.[5]
    In einer Urkunde Wichfrids wird mit den Grenzen des Sprengels St. Severin der Bayenturm erstmals erwähnt.[6] 935 schenkte Erzbischof Wichfrid dem Kölner Stift St. Ursula das Landgut Rurdorf. Erzbischof Wichfrid schenkte am 9. September 941 dem Kölner Stift St. Cäcilien den Zehnten vom Herrenhof in Cantenich und Hufen zu Rondorf, Hünningen, Bocklemündt, Frechen, die Kirche mit dem Zehnten zu Brenig in Bonn und Wein sowie Rebstöcke zu Rhens.[7] Wichfrid stiftete noch weitere weltliche Güter an Klöster, Stifte und Abteien. Das Ursulastift wurde 941 mit Schenkungen bedacht. Am 29. Mai 950 folgte ein Ort Namens Hubbelrath, der zur Hälfte an das Ursulastift ging.[8]
    Er starb nach langer Krankheit am 9. Juli 953 und wurde in St. Gereon beigesetzt. Sein Nachfolger wurde Brun, der Bruder des Königs Otto I.



    Name:
    Wichfri(e)d, auch Wigfri(e)d

    Beruf:
    Erzbischof Wichfrid (Wichfried) gehörte vor seiner Ernennung dem Kölner Domstift an. Er wirkte an der Königskrönung Ottos I. in Aachen mit. Wichfrid ist der erste Bischof, der das Beurkundungsmonopol der Könige brach und selbst förmliche Pergamenturkunden nach königlichem Vorbild ausstellte.


  3. 10.  von Metz, Uda Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Gerhard3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren um 905; gestorben am 10 Apr 963.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Bidgau,Deutschland; Gräfin im Bidgau

    Notizen:

    Uda von Metz Gräfin im Bidgau
    905 -10.4.963
    Tochter des MATFRIEDINGERS Gerhard I. von Metz und der Oda von Sachsen, Tochter von Herzog Otto dem Erlauchten; Nichte König HEINRICHS I.

    Winfried Glocker: Seite 276, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    IV. 12 Uda * c 905, + nach 963 IV 7/10
    oo Gozelo, Graf im Bidgau * c 910, + 942 X 19
    Sohn der Kunigunde und Pfalzgraf Wigerichs

    Die Belege für Uda sind von Renn, Grafenhaus Seite 32f., und von Werner VII, 64 ermittelt. Uda ist die Schlüsselperson, die die Identifikation Odas, der Tochter Herzog Ottos des Erlauchten, mit sder Mutter des Pfalzgrafen Gottfried und seiner Geschwister ermöglicht hat. Die erstmals von Kimpen, Anfänge passim, angestellten Überlegungen sind zusammengefaßt und untermauert von Hlawitschhka, Anfänmge Seite 58-62. Für den Todestag der Uda kommen zwei Angaben in Frage: Renn, Grafenhaus, entschied sich für den IV 7 des Necrolog von St. Maximin zu Trier, während dagegen Werner VII, 64 für die Angabe des Nekrologs von Reims (IV 10) eintrat.

    Karl Ferdinand Werner: Seite 471, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    VII. 64
    Da schon 943 Gozelos Sohn Reginar als Graf auftritt, datiert B. den Tod des Vaters auf "18.X. vor 943". Trifft diese Annahme zu, dann starb Gozelo nicht in irgendeinem Jahr vor 943, sondern 942, denn B. selbst nennt die Urkunde von 942 III 15, in der er als Graf im Bidgau begegnet. Für den Todestag folge ich dem schon mehrfach zitierten Nekrolog von ND in Reims, wo man die Daten der Familie des Erzbischofs Adalbero von Reims mit besonderer Sorgfalt verzeichnete. Hier steht zu 14. Kal. Nov. = X. 19; Godefridus comes pater Adalberonis archiepiscopi Remensis. Die Namensform Godefridus, die ebenso für Gozelos Sohn "Gottfried" (Renn schreibt den Quellen entsprechend richtig Godfrid) auftritt, ist besonders lehrreich. Sie zeigt, daß Gozelo (vgl. Hezilo/Heinrich) eine Koseform für Godfrid/Gauzfrid ist, der Sohn also den Namen des Vaters - nur nicht in der Koseform - erhielt. Deutsch wurde der Name (ursprünglich germanisch Waldfred, romanisiert Gauzfred, vgl. Werner, KdG 1, 103) verballhornt zu "Gottfried", und wir sehen in den nächsten Generationen (B IX, 85-86; X, 120-121) Brüderpaare die Namen Gottfried und Gozelo (jetzt verselbständigter Name, der als Koseform von Godfrid nicht mehr realisiert wird) tragen. Terminus post quem für den Tod von Gozelos Gattin Uda ist eine Urkunde von 963 V 18, in der sie handelnd auftritt. Für den Todestag, IV 7 bei B., folge ich dem Reimser Nekrolog, der IV 10 angibt. Gozelos Ehe muß, im Hinblick auf den Sohn Reginar schon recht früh, spätestens c 930 geschlossen worden sein, was darauf schließen läßt, daß Gozelo eher etwas früher als c 911 (so B.) geboren wurde. Gozelo, der älteste nicht in den lerus eingetretene Sohn Wigerichs, war wie sein Vater Graf im Bidgau, und in dieser Grafschaft ist ihm auch sein Sohn Godfrid gefolgt, wei Renn 36 beobachtet.




    930 oo Gozelo Graf im Ardennengau (Bidgau) um 914-19.10.942

    Kinder:
    - Reginar -18.4.963
    - Heinrich -6.9.1000
    - Gottfried der Gefangene Graf von Verdun 935/40- nach 995
    - Adalbero Erzbischof von Reims (969-989) um 935/40-23.1.989

    Name:
    Oda

    Uda heiratete von Lothringen, Gozelo um 930. Gozelo (Sohn von von Lothringen, Wigerich und von Verdun, Kunigunde) wurde geboren in 914; gestorben am 19 Okt 942. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. von Lothringen, Reginar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Apr 963.
    2. 16. von Arlon, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 17. von Verdun, Gottfried I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 930/935; gestorben nach 997.
    4. 18. von Reims, Adalbero  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 935/940; gestorben am 23 Jan 989; wurde beigesetzt in Reims [51100],Marne,Champagne-Ardenne,Frankreich.

  4. 11.  von Jülich, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Gerhard3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1) wurde geboren in 905; gestorben nach 949.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Jülichgau,Deutschland; Graf im Jülichgau
    • Titel/Amt/Status: Lothringen,Frankreich; Pfalzgraf von Lothringen

    Notizen:

    Gottfried Pfalzgraf von Lothringen
    Graf im Jülichgau
    um 905-1.6. nach 949

    Jüngerer Sohn des Grafen Gerhard im Metzgau und der Oda von Sachsen, Tochter von Herzog Otto dem Erlauchten; Neffe von König HEINRICH I.

    Winfrid Glocker: IV, 14; Seite 277, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    Gottfried * c 905, + n 949 VI 1
    Graf (Jülichgau, Grafschaft Sundercas), Pfalzgraf ("comes palatii") und "dux"
    c 925/30 oo Ermentrud, Tochter König Karls III. des Einfältigen * 908/09

    Zur Filiation des Pfalzgrafen Gottfried vgl. bei Hlawitschka, Anfänge Seite 64 ff., ebd. Seite 145 zum Geburtszeitpunkt und ebd. S. 56 mit Anm. 33 zu Tag und Jahr seines Todes. Die Belege für die Grafenstellung Gottfrieds sind von Nonn, Pagus S. 173 ff. zusammengestellt; in der Vita Adelheidis c. 3, SS XV/2 757, wird er "dux" genannt. Ermentrud ist als Tochter König Karls des Einfältigen bezeugt in Witgers Genealogia comitum Flandriae, SS IX 303. Zu ihrer Vermählung mit dem Pfalzgrafen Gottfried vgl. Hlawitschka, Anfänge S. 57 f und 68 f.

    Gottfried wurde vermutlich 953 von Erzbischof Brun von Köln für die Leitung der kriegerischen Angelegenheiten als sein Stellvertreter in Lothringen eingesetzt und starb kurz darauf.

    Rüdiger E. Barth: Seite 190, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Godefredus + 950

    Pfalzgraf Gottfried, Graf im Jülichgau und Sunderscas (Raum um Düren); s. Nonn, Pagus, S. 174f.,205,207,225,243,256;
    + ca 950 (lt. Boshof, op. cit. Fbl. S. 40 um 960), Vater des gleichnamigen, 964 verstorbenen Gottfried von Jülich und Gemahl der Ermentrudis, Tochter Karls III., Sohn des MATFRIDINGER Graf Gerhard, Neffe des Grafen Matfried von Metz und des Bischofs von Lüttich, Richarius.
    S. Corsten, Rheinische Adelshefte, in: RHVjbl Jg. 28 (1963), S. 117, stellt diese Abstammung in Frage; s.a. Hlawitschka, Anfänge, Fbl. 138; Kimpen, Rhein. Anfänge, in: Ann. Hist. Verein Nrrh. 123 (1933), S. 22f., T. 1, S. 44; Oediger, Regsten, Nr. 346, S. 346.

    925/30 oo Ermentrud von Frankreich, Tochter Karls des Einfältigen 908/09-

    Kinder:
    - Gottfried Herzog von Nieder-Lothringen 925/35- Sommer 964
    - Gerberga ca 925/35- vor 24.5.996
    oo Meginoz 920- 998/99
    - Gebhard Ahnherr großer Franken 925/35-
    - Adalhard Ahnherr großer Franken
    - Gerhard II. Graf von Metz 925/35-

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 15,45,51,54-58,61,64-66,68-70,71-77,79,94-96,105, 117,125-129,131-135,138,139,143-146,159,169,173 -

    Gestorben:
    1.6.

    Gottfried heiratete von Frankreich, Ermentrud um 925/930. Ermentrud (Tochter von von Frankreich, Karl III. und Frederuna) wurde geboren in 908/909. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. von Niederlothringen, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 925/935; gestorben in 964 in Rom [00100],Latium,Italien.
    2. 20. im Jülichgau, Gerberga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 925/935; gestorben vor 24 Mai 996.
    3. 21. von Metz, Gebhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 935/935.
    4. 22. von Metz, Adalhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 23. von Metz, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 925/935.

  5. 12.  von Metz, Adalbert I. Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Matfried3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1) gestorben in 944.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Adalbert I. Graf von Metz + 944 erschlagen
    Sohn des Grafen Matfried I. von Metzgau und der Lantsint, Tochter von Graf Radald

    Rüdiger E. Barth: Seite 181, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Adalprecht III. (= Adalbert) + 944, Sohn des Grafen Matfried

    Graf in Teilen des Metzgaus, Laienabt oder Vogt des Klosters Gorze, Bruder von Bischof Bernuinus, verheiratet mit Liutgard, Tochter Pfalzgraf Wigerichs; D LK Nr. 23, 44,65; series epp. Virdun.;
    Hlawitschka: Anfänge, S. 71ff.,115,140, 148f;
    Kimpen: Rhein. Anfänge, S. 15 und 21, in: Ann. Hist. Verein Nrrh. 123 (1933)
    Ders., Doppelbd. 26 und 27 (1984), S. 340; SS IV, S. 346f;
    Dümmler, Ostfränk. Reich III, S. 570 zu a. 911
    Calmer H.E.C.L. II, CXC, a 942; Jb. G.l. G.X (1898), S. 100
    Herimanni Aug. chron. a. 911
    Ann. Alamann. SS I, a. 903
    Ann. Hildesheim, a. 905, MGH SS rer. germ. in us. schol.
    Necrol. Fuld. min. a. 906; SS XIII, S. 189
    Jb. G. l. G. V,2, S. 39 und X, S. 98, 101f.; VK, Formation II, Tafel
    Vita Joh. Gorz. c. 36, SS IV, S. 347: possessionem... Adalbertus comes... ex beneficio episcopi... tenebat.
    Es könnte sich aber auch um Adalbert Graf von Thurgau, + 910/11, Bruder des 911 ermordeten comes et princeps Alemannorum Purghart (I.) - s.u. - handeln. Da die Zeugenreihe sich vornehmlich aus dem hohen Reichsadel rekrutiert und der vorgen. Graf von Thurgau Bruder des nachgen. Burchard I. war, neige ich der Ansicht zu, dass es sich um den Grafen von Thrugau handelt; s. diesbezgl. auch Borgolte, Die Grafen Alemanniens, S. 29 ff.

    Adalbert I. war Graf im Elsaßgau und Metzgau und fiel in Frankreich.

    Rogge, Helmuth: Seite 27-28, "Das Verbrechen des Mordes begangen an weltlichen deutschen Fürsten in der Zeit von 911 bis 1056."

    Die einzige Mordtat, der wir unter OTTO DEM GROSSEN begegnen, geschah abermals an einem lothringischen Großen. Gegen Ende des Jahres 944 wurde Graf Adalbert von Metz, der Sohn des Grafen Matfried, von einem gewissen Ydo ermordet. Die Vita des Johann von Gorze nennt ihn einen Mann von erlauchtem Geschlecht [Er war Laienabt von Gorze. Wie mächtig seine Stellung und auch schon die seines Vaters war, geht unter anderem daraus hervor, daß beide mehrmals als "duces" erscheinen.], von heftigenm und gewalttätigem Sinn. Über seinen Mörder Ydo, oder wie ihn der sächsische Annalist nennt, Udilo, ist uns nichts bekannt. Einen nachhaltigen ungünstigen Einfluß auf den Frieden des Landes übte die Tat nicht aus.

    Eduard Hlawitschka: Seite 71, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Aus dem soeben behandelten Familienzusammenhang wird man bei einer Betrachtung der Verwandtschaft der beiden Verduner Bischöfe Dado (880-923) und Bernoin (925-939) nicht weit hinausgeführt. Ist doch durch die Vita Johanns von Gorze bekannt, daß Bernoin ein Bruder des Grafen Adalbert von Metz war [Adalbert ist nicht ausdrücklich als comes Metensis bezeugt, doch kennen wir eine ähnliche Bezeugung für seinen Vater (vgl. Anm. 3). Außerdem lassen sich Adalberts Beziehungen zu Metz nachweisen. Am 15. März 942 unterzeichnete Adalbertus comes zum Beispiel die Urkunde des Bischofs Adalbero von Metz über die Errichtung neuen religiösen Lebens in Sankt Arnulf in Metz an 1. Stelle nach dem Herzog Otto.], der dort lediglich als vir genere quidem clarus bezeichnet ist, den aber der Fortsetzer Reginos von Prüm als Adalbertus comes filius Mathfridi erwähnt. Adalbert wurde nach diesem Bericht des Regino-Fortsetzers 944 erschlagen.

    oo 1. Liutgard, Tochter des Pfalzgrafen Wigerich
    915-8.4.960
    Kinder:
    - Matfried I.

    Literatur:
    Rüdiger E. Barth: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 20 Anm.30, 172,181,192 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 7,71-74,77,109,115-126,128,130,138, 139,146,150,175,178 - Rogge, Helmuth: Das Verbrechen des Mordes begangen an weltlichen deutschen Fürsten in der Zeit von 911 bis 1056. Dissertation Berlin 1918, Seite 27-28 -

    Gestorben:
    erschlagen

    Familie/Ehepartner: von Lothringen-Verdun, Liutgard. Liutgard (Tochter von von Lothringen, Wigerich und von Verdun, Kunigunde) wurde geboren in 915; gestorben am 8 Apr 960. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  von Metz, Bernoin Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Matfried3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1) gestorben in 939.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 925-939, Verdun [55100],Lothringen,Frankreich; Bischof von Verdun

    Notizen:

    Bernoin Bischof von Verdun (925-939) +939
    Sohn des Grafen Matfried I. und der Lantsind, Tochter von Graf Radald; Bruder des Grafen Adalbert I. von Metz

    Finck von Finckenstein: Seite 82, "Bischof und Reich"

    Auch das Bistum Verdun war bereits in den Händen des Lothringer Adels in ein "Familienbistum" umgewandelt worden, als HEINRICH I. nach der Vertreibung Bischof Hugos mit Bernoin 925 ein Mitglied der im Blies- und Metzgau ansässigen Sippe der MATFFRIEDINGER zum Bischof präsentiert wurde, dessen Onkel Richer 920 in Lüttich zuständigkeitshalber vom westfränkischen König, aber gegen den ost-fränkischen König geförderten Kandidaten Hilduin, als Bischof durchgesetzt worden war. Die Bestätigunng Bernoins, die HEINRICH I. nach den Erfahrungen von Metz zu verweigern offenbar nicht mehr gewagt hat, barg freilich Risiken in sich, die auch offen zutagetraten, als Ludwig IV. 939 den Aufstand Giselberts zum Eingreifen in Lothringen ausnutzte und Bernoin ihm huldigte.

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 71-73,126,128,138,146 -


  7. 14.  von Metz, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Matfried3, 3.Adalhard2, 1.Adalhard1)

    Familie/Ehepartner: Lantbert. [Familienblatt] [Familientafel]