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 Bohrer

von Orleans, Matfried I.

männlich um 795 - um 837  (42 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Orleans, Matfried I. wurde geboren um 795; gestorben um 836/837.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Orléans [45000],Loiret,Centre-Val de Loire,Frankreich; Graf von Orleans

    Notizen:

    Matfried I. Graf von Orleans
    um 795 - 836

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 380

    Matfrid, Graf von Orleans
    + 836/37

    Seit 815 am Hof Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN nachweisbar, wurde Matfrid mit wichtigen politischen und militärischen Aufgaben betraut. Seine Bedeutung als maßgeblicher Berater des Kaisers zeigt sich in der Matfrid gewidmeten Schrift "De institutione laicali" des Jonas von Orleans, aber auch in Agobards von Lyon Kritik an der höfischen Korruption. Wegen angeblicher Versäumnisse bei einem Spanienfeldzug (827) wurden Matfrid und Graf Hugo von Tours im Februar 828 ihrer Ämter und Lehen enthoben, vermutlich das Werk eine rivalisierenden Hofpartei um Kaiserin Judith und Graf Bernhard von Barcelona, dessen Verwandter Odo in Matfrids Grafschaft einrückte. Seither als Verfechter der Reichsidee Ordinatio imperii von 817 scharfer Gegner Kaiser LUDWIGS und Anhänger vor allem Kaiser LOTHARS in den Aufständen von 830 und 833/34, mußte sich Matfrid trotz militärischer Erfolge unterwerfen. Mit anderen fränkischen Adligen folgte er 834 Kaiser LOTHAR nach Italien, wo er mit einem Großteil der fränkischen Aristokratie 836/37 einer Epedemie zum Opfer fiel. Seine vermutlichen Nachkommen (Hlawitschka) spielten sowohl in LOTHARS Umgebung als auch in der Geschichte Lotharingiens (MATFRIDINGER) eine wichtige Rolle.

    Literatur:
    B. Simonson, JDG L.d.Fr. I-II, 1874 - H. H. Anton, F.senspiegel und Herrscherethos in der Karolingerzeit, 1968, 212f. - E. Boshof, Ebf. Agobard v. Lyon, 1969, 131ff. - E. Hlawitschka, Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, 1969, 154ff. - K. Brunner, Oppositionelle Gruppen im Karolingerreich, 1979 - J. Hannig, Consensus fidelium, 1982, 262ff. - A. Krah, Absetzungsverfahren als Spiegelbild von Kg.smacht, 1987, 58ff.

    Matfried I., seit 815 in der Umgebung LUDWIGS I. DES FROMMEN nachweisbar, gehörte von 817 an zu den einflußreichsten Persönlichkeiten bei Hofe, wurde mit besonderen Missionen betraut und blieb auch so lange, wie der Kaiser an der 817 in der Ordinatio imperii beschlossenen Reichseinheit festhielt, ein treuer Helfer der Zentralgewalt. Nachdem er aber 828, ebenso wie der Graf Hugo von Tours, wegen seiner Mißerfolge bei der Bekämpfung der Sarazenen auf einem Reichstag zu Aachen seiner Lehen und Würden verlustig erklärt worden war, gehörte er zu den unversöhnlichsten Feinden Kaiser LUDWIGS I. In der Folgezeit schlug er sich auf die Seite LOTHARS I. und mußte, als dieser 834 auf Befehl seines Vaters nach Italien abziehen mußte, jenem über die Alpen folgen. LOTHAR entschädigte die aus der Heimat Vertriebenen großzügig und Matfried erlag wie viele von LOTHARS Anhängern 836 einer verheerenden Fieberepedemie.




    Kinder:

    - Matfried II. 820 - nach 882
    - Ingeltrud 820/25 - vor 878
    1. oo Boso
    2. oo Wangar


    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 156-158,160,168,171 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Orleans, Matfried II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 820; gestorben nach 882.
    2. 3. von Orleans, Engeltrud  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 820/825; gestorben vor 878.
    3. 4. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Orleans, Matfried II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Matfried1) wurde geboren in 820; gestorben nach 882.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Eifelgau,Deutschland; verwaltete eine Grafschaft im Eifelgau

    Notizen:

    Matfried II.
    820- nach 882
    Sohn des Grafen Matfried I. von Orleans

    Matfried II. war urkundlich von 855 bis 882 bezeugt und verwaltete eine Grafschaft im Eifelgau. Die Herrschafts- und Herkunftsbereiche der frühen MATFRIEDE lagen im Zülpichgau, Jülichgau und Eifel.



    Kinder:
    - Tochter
    oo Adalhard II.


    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 64,68,74,136,158-162,168,171 -


  2. 3.  von Orleans, Engeltrud Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Matfried1) wurde geboren in 820/825; gestorben vor 878.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arles (Grafschaft),Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich; Gräfin von Arles

    Notizen:

    Engeltrud von Orleans Gräfin von Arles
    820/25 - vor 878
    Tochter des Grafen Matfried von Orleans

    Hofmeister, Adolf: Seite 22,23, "Deutschland und Burgund im frühen Mitelalter"

    866
    Er erklärte auch allen, daß Engildruda, einst die Gattin des Grafen Boso [Boso war wahrscheinlich ein Bruder Hucberts und Thietbirgas], gleichfalls vom apostolischen Stuhle exkommuniziert worden sei, weil sie ihren eigenen Mann verlassen hatte und dem Wanger, ihrem Lehsnmann, nach Gallien gefolgt war; diese Exkommunikation erneuerte er mit allen den Bischöfen, die zugegen waren.
    Hiernach stellte sich Engildrudis dem besagten Arsenius in der Stadt Wormatia [Worms], an welchem Orte der genannte Bischof mit dem König Ludowich zusammengetroffen war. Sie schwor also in Gegenwart desselben Gesandten einen Eid, der folgende Fassung hatte: "Ich, Engeldrudis, Tochter des weiland Grafen Matfrid, die ich die Gattin des Grafen Boso gewesen bin, schwöre euch Herrn Arsenius, Bischof, Botschafter und Kanzler des höchsten heiligen katolischen und apostolischen Stuhles, und durch euch meinem Herrn Nicolaus, dem höchsten Priester und allgemeinen Papste, bei dem Vater, dem Sohne und dem heiligen Geiste und bei diesen vier Evangelien des Christes Gottes, welche ich mit dem Munde küsse und mit eigenen Händen berühre, daß ich hinfort mit Aufgebung jener Boshaftigkeit, die ich an meinem vorgedachten Manne Boso ausgeübt, wie ein Schaf, das verloren war, zu der heiligen katholischen und apostolischen Kirche unter der Verpflichtung, zu welcher Herr Nicolaus der höchste Priester und allgemeine Papst mich verband, zurückkehren und nach dem italienischen Reiche, wie ihr es mir vorschreibt, entweder mit euch oder vor euch reisen und was der Herr Papst mir anbefehlen oder bestimmen sollte, erfüllen und zu vollziehen mich nicht weigern werde"
    Aber diesen so furchtbaren Eid erfüllte sie dennoch nicht. Sie reiste nämlich bis zum Donaustrom mit dem Arsenius, dort verabredete sie, daß sie einen ihrer Verwandten aufsuchen wolle, um von ihm Pferde zu bekommen, und versprach, daß sie nach der Stadt Augsburg zu selbigen Botschafter zurückkehren werde. Unter solchem Vorwand ihre Schritte rückwärts lenkend, kehrte sie von Alamannien nach Francien zurück.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 58,63,158-162, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

    Zu den oberitalienischen Grafen fränkischer Abkunft zählt schließlich auch Boso, der vornehmlich durch seine Bemühungen bekannt ist seine ihm entlaufene Frau Engeltrud wiederzugewinnen, und ein comes Vuldo.
    In der Erzdiözese scheinen die Erbgüter gelegen zu haben, die Engeltrud, die Tochter Matfrids (von Orleans), ihrem Gemahl, dem in Italien tätigen Grafen Boso, in die Ehe mitbrachte. Auf diese Besitzungen erhoben die Töchter Bosos mit Unterstützung des Papstes noch in den 70-er Jahren des 9. Jahrhunderts Anspruch; sie waren nämlich von der ungetreuen Engeltrud, die mit einem Vasallen namens Wangar aus Italien geflüchtet war, an andere Verwandte und an einen spurius (wohl einen Sohn aus dem Verhältnis Engeltruds mit Wangar) gegeben worden. Hatte aber Engeltrud ihre Verfügungen ohne Zustimmung des rechtmäßigen Gatten Boso und unter Mißachtung des Erbrechts der Töchter vorgenommen, dann ist es offensichtlich, daß die Töchter beim Vater in Italien geblieben waren.
    Daß man in diesem Manne jenen unglücklichen oberitalienischen Grafen Boso vor sich hat, dem seine Gemahlin Engeltrudca. 856/57 [Das Datum ergibt sich daraus, daß Engeltrud im Herbst 860 in aliis regnis circiter per triennium verweilte (MG Epist. VIII, 1 Seite 83, nr. 135 - Gutachten Hinkmars) und 863 Bosone proprio viro relicto ecce iam per septem circiter annos hac atque illac vagabundunda discurrit (MG Epist. VI Seite 286, br. 18 c 4 - Mitteilung von Nikolaus I. = Ann. Fuldens. ad 863, Seite 59 und Ann. Bertin. ad 863, Seite 65)] die eheliche Treue brach und mit einem ihrer Vasallen, Wangar [Der Name wird allein von Regino, Chron. ad 866, Seite 84 überliefert.], aus Italien zuerst nach W-Franken, dann nach O-Franken entfloh, um schließlich im Reiche Lothars II. im Sprengel des Kölner Erzbischofs Zuflucht zu finden, ist bereits in einer gründlichen Studie von R. Poupardin festgestellt worden. Bosos Versuche, seine Gemahlin zur Rückkehr zu bewegen, blieben trotz der Zusicherung voller Vergebung für den Fall der Rückkehr umsonst, ebenso auch die Vermittlungsversuche des Papstes Bendeikt III., an den sich Boso gewendet hatte [Die Einschaltung des Papstes Benedikt ergibt sich aus: Jaffe nr. 2673. - Vgl. MG Epist. VI Seite 295, nr. 29 und Seite 341, nr. 53. Bosos Zusicherung der Vergebung ist ersichtlich aus dem Gutachten Hinkmars von Reims für die Synode von Thousey - MG Epist. VIII, 1 Seite 83, nr. 135 und aus Hincmar, De divortio Lotharii, Migne PL 125, Seite 743 f.]. Unbeachtet von Engeltrud blieb aber auch eine Vorladung vor eine vom Erzbischof Tado in Mailand abgehaltene Synode. Als Abwesende wurde sie deshalb mit dem Kirchenbann belegt. Boso suchte darauf sein Glück in Gallien. Er erschien persönlich, nachdem diese Angelegenheit 859 zu Savonnieres und im Februar 860 in Aachen schon verhandelt worden war, im Sommer 860 auf einer Synode in Koblenz und trug hier seine Beschwerde vor. Doch Lothar II., der damals seine rechtmäßige Gattin Thietberga verstoßen und die Konkubine Waldrada zur Gemahlin erheben wollte, nahm sich Engeltruds an - vielleicht um in dieser Angelegenheit durch Erwirkung einer Ehescheidung einen Präzedenzfall für seinen Ehestreit schaffen zu können - und lehnte die Auslieferung ab. Es gezieme sich für ihn nicht, eine fränkische Frau und dazu noch eine Verwandte, welche sich ihm anvertraut, preiszugeben, zumal Engeltrud für den Fall der Gewaltanwendung mit ihrer Flucht zu den Normannen gedroht habe. Hinkmar von Reims und Papst Nikolaus I. setzten sich dagegen besonders für Boso ein. 860 wandte sich Nikolaus I. an Hinkmar, damit dieser bei allen Erzbischöfen und Bischöfen im Reich KARLS DES KAHLEN auf die Rückführung Engeltruds hinwirke, und hat auch KARL DEN KAHLEN selbst, von seinem Neffen Lothar II. die Ausweisung als Flüchtigen zu verlangen. Zu seiner Synode in Thousey im Reichsteil KARLS DES KAHLEN im Herbst des gleichen Jahres sandte Nikolaus ein Mahnschreibern, das Boso selbst überbrachte, und schickte Hinkmar ein eherechtliches Gutachten. Im Jahre 862 machte KARL DER KAHLE Lothar nicht allein wegen der Verstoßung Thietbergas heftige Vorwürfe, sondern auch wegen der Aufnahme Engeltruds. Aber 863 befand sich Engeltrud noch immer unter dem Schutze Lothars II. Auf einem Konzil zu Metz, dem die Bischöfe Radoald von Porto und Johann von Cervia beiwohnten (- diese ließen sich bestechen und legten unter anderem die auf Engeltrud bezüglichen Anweisungen gar nicht vor -), kann Lothar II. in seine eigenen Ehescheidungsbestrebungen, die bei all diesen Synoden mit verhandelt wurden, einen Schritt vorwärts. Jedoch kassierte Nikolaus I. sogleich die Akten, erklärte das Konzil für unrechtmäßig und erneuerte den Bann über Engeltrud. 865 stellte sich dann Engeltrud - wohl mehr unter dem Zwang der politischen Situation, denn aus innerer Reue - dem päpstlichen Legaten Arsenius von Orta in Worms, schwor diesem einen Eid, daß sie die an ihrem Manne geübte Boshaftigkeit nunmehr aufgeben werde et in Italico regno aut vobiscum aut ante vos zurückkehren werde. Bei der Überquerung der Donau entfloh sie jedoch dem Gefolge des Arsenius, so daß dieser in einem Schreiben an alle westfränkischen, lothringischen und ostfränkischen Bischöfe die Exkommunikation erneut wiederholen mußte. Nach Italien ist Engeltrud nie mehr zurückgekehrt.
    Über Engeltruds Herkunft und Familie werden mehrfach Angaben gemacht. Sie war - wie sie 865 bei ihrem Eid bekannte und wie Papst Nikolaus I. in dem öffentlich bekanntgemachten römischen Synodalbeschluß über die Nichtigkeitserklärung der Metzer Synode von 863 betonte - eine filia quondam Matfridi comitis. In diesem Matfrid wird man, was schon Poupardin als sehr wahrscheinlich angenommen hat, den 834 nach Italien gekommenen und 836 dort verstorbenen ehemaligen Grafen von Orleans (oder dessen gleichnamigen Sohn) erblicken dürfen. Engeltrud soll sogar auch Lothars II. propinqua gewesen sein. Da von einer Verwandtschaft des alten Matfrid mit dem Kaiserhause nichts bekannt ist, wird man andere Wege zur Erklärung dieser propinquitas Engeltruds mit Lothar II. einschlagen müssen. Man muß dabei von der Verwandtschaft und Herkunft Bosos ausgehen.
    Boso scheint, obwohl das in keiner Quelle ausdrücklich gesagt wird, der Bruder des Abtes Hukbert von St. Maurice und der unglücklichen Königin und Gemahlin Lothars II.,Thietberga, gewesen zu sein. Denn erstens kommt der Name Boso in der Familie Thietbergas und Hukberts häufig vor, auch ihr Vater trug diesen Namen; zweitens spricht Regino von Prüm davon, daß sich die Brüder der Thietberga in Rom bei Papst Nikolaus für sie eingesetzt hätten (agentibus fratribus Thietbergae reginae), was klar bezeugt, daß Hukbert und Thietberga zumindest einen weiteren Bruder hatten, und was sich gut außer auf den zu KARL DEM KAHLEN geflohenen Hukbert auf den sowieso wegen seiner eigenen Angelegenheit mit dem Papst eng zusammenarbeitenden Boso beziehen könnte; und schließlich schreibt Nikolaus im Mai 863 an Hukbert, daß er sich immer seiner und seiner Schwester Sache angenommen habe und fügt hinzu: et quid de fratre tuo egerimus, ipse poterit enarrare. Ein Bruder Hukberts hatte also des Papstes Fürsprache nötig und auch erhalten, - und das dürfte bei der Übereinstimmung des Namens Boso mit der Namengebung in der Familie Hukberts und Thietbergas und bei unserem Wissen darum, für wen sich der Papst damals besonders einsetzte, der "italienische" Graf Boso gewesen sein. - Über diese Beziehungen konnte Engeltrud dann auch als propinqua Lothars II. bezeichnet werden.
    Somit ist aber auch schon, was für unseren allgemeinen Überblick über die Grafen wichtig ist, für Boso und seine Gemahlin Engeltrud die fränkische Abkunft gesichert.
    Boso war 865 bei der Eidleistung der Engeltrud an den Bischof Arsenius von Orta das letzte Mal genannt worden. Daß er auch 867 seine Frau noch nicht zurückerhalten hatte, beweist ein Brief Papst Nikolaus I. Er wird dann auch noch für duie Zeit von 871/72 erwähnt. Damals waren die Sarazenen in Benevent eingefallen, und Kaiser LUDWIG II. mußte mehrere Grafen zu ihrer Vertreibung einsetzen. Neben Unruoch von Friaul und den Grafen Egifred, Arding und Remedius wird auch Boso genannt. Auch mit dem kaiserlichen missus et comes Boso, der am 28. Dezember 874 in Mailand ein Placitum abhalten ließ, wird man ihn ohne weiteres identifizieren dürfern. Das aber ist die letze Nachricht über ihn. Im August 878 setzt sich Papst Johannes VIII. bereits pro filiabus Bosonis dudum comitis et Ingeltrudis coniugis ein und versucht, diesen Nachkommen, die bei ihrem Vater in Italien erzogen worden zu sein scheinen, den im Reichsteil Ludwigs III., Sohn Ludwigs des Deutschen, liegenden Erbbesitz der Engeltrud zu sichern. Zumal neben einem proximus, einem cognatischen Verwandten der Engeltrud namens Matfrid, und neben König Ludwig III. auch der Erzbischof von Mainz mit einem Mahnschreiben bedacht wurde, darf angenommen werden, daß dieses alodum der Engeltrud, das nun ein spurius Godefredus aut alii, quibus mechans Ingiltrudis sine viri consensu quoque modo donaverit, innehatten, in der Erzdiözese Mainz lagen.



    1. oo Boso (HUGONIDE)

    2. oo Wangar



    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 58,63,158-162,229,237 - Hofmeister, Adolf: Deutschland und Burgund im frühen Mitelalter, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1970, Seite 22,23 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Band II Seite 267 -

    Familie/Ehepartner: Boso. Boso (Sohn von von Arles, Boso) wurde geboren um 820/825; gestorben nach 874. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Wangar. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Matfried1)

    Notizen:

    eventuell identisch mit Matfried II

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 3

  1. 5.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (4.2, 1.Matfried1)

    Notizen:

    Tochter oder Nichte von Matfried II.

    Familie/Ehepartner: von Metz, Adalhard II.. Adalhard (Sohn von von Fezensac, Adalhard I.) wurde geboren um 840/845; gestorben um 889/890. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. von Metz, Gerhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 870; gestorben am 22 Jun 910.
    2. 7. von Metz, Matfried I,  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 875; gestorben nach 926.
    3. 8. von Lüttich, Richer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 880; gestorben am 10 Aug 945; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.


Generation: 4

  1. 6.  von Metz, Gerhard I. Graphische Anzeige der Nachkommen (5.3, 4.2, 1.Matfried1) wurde geboren in 870; gestorben am 22 Jun 910.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf im Metzgau

    Notizen:

    Gerhard Graf im Metzgau
    870-22.6.910

    Ältester Sohn des Grafen Adalhard II. von Metz und einer Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Den beiden Grafen Gerhard und Matfried wurden um den Jahreswechsel 896/97 vom König Zwentibold von Lothringen alle ihre Lehen abgesprochen, nachdem der Graf Stephan einen Grafen Alberich aus Blutrache für die Mordtat an einem seiner nächsten Verwandten erschlagen hatte. Aber dieser Schlag Zwentibolds mißlang bekanntlich; der König mußte sich noch 897 unter Vermittlung seines Vaters, ARNULFS von Kärnten, mit Stephan, Gerhard und Matfried aussöhnen. Ihren Einfluß auf den König Lotharingiens vermochten sie anschließend sogar langsam auszubauen und dabei auch den Grafen Reginar I. Langhals vom Hennegau aus seiner Beraterfunktion bei Hofe zu verdrängen. Im Zuge dieser Stärkung ihrer Machtposition vertrieben die Grafen Gerhard und Matfried 899 auch den Abt Regino von Prüm aus der Leitung seiner Abtei und machten ihren dort lebenden Bruder Richar zum neuen Abt. Sodann ließen sie nach dem Tode ARNULFS ihren eigenen König im Stich und riefen Ludwig das Kind ins Land, huldigten ihm und wandten sich selbst mit aller Macht gegen Zwentibold, der am 13.8.900 gegen sie fiel. Diese Tat brachte den Brüdern ebenso wie die Ehe Gerhards mit der Zwentibold-Witwe den Durchbruch zur politischen Führung, da er auch hierdurch Ansprüche auf einen Teil der Erbschaft knüpfen konnte. Wenn wir Gerhard später im Besitz des Klosters Herbizheim an der Saar, Matfried im Besitz von Gütern zu Deidesheim im Speyergau erblicken, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie diese als ihren Anteil an der Beute davongetragen hatten. Die ehrgeizigen Brüder bemächtigten sich gewaltsam der Abtei St. Maximin und des Nonnenklosters Oeren in Trier, die aus der Hinterlassenschaft des erschlagenen Königs an die konradinischen Brüder übergegangen waren. Die konradinischen Verwandten des Königs ließen aber Gerhard und Matfried nicht zum Zuge kommen, weshalb sie sich mit den BABENBERGERN verbanden. Graf Konrad der Ältere schickte daher zu Anfang des Jahres 906 seinen gleichnamigen Sohn mit einer ansehnlichen Kriegerschar nach Lothringen, um die beiden Grafen anzugreifen. Die Truppen KONRADS, zu denen noch ein Heer von Lothringern stieß, drangen bis in den Bliesgau vor, indem sie die Güter und Lehen Gerhards und Matfrieds und ihrer Vasallen mit Feuer und Schwert verheerten und plünderten. Die beiden Grafen, die sich in eine feste Burg zurückgezogen hatten, baten in der Folge um Frieden. Nach der Ausschaltung des BABENBERGERS Adalbert wurde Mitte Oktober 906 schließlich auf einer in Metz abgehaltenen Reichsversammlung in Anwesenheit des Königs über Gerhard und Matfried die Acht verhängt. Ihre Güter wurden konfisziert, darunter die Abtei Herbitzheim im Bliegau und Deidesheim in der Pfalz. Erst allmählich konnten sie wieder an einen Neuaufbau ihrer jäh zerschlagenen Position denken. Gerhard fand, offenbar notdürftig mit der Reichsregentschaft ausgesöhnt, neben seinem konradinischen Rivalen im Kampf gegen die Ungarn den Tod.

    Walter Mohr: Band I Seite 13-14 "Geschichte des Herzogtums Lothringen"

    Neben Reginar machten sich nach Zwentibolds Tode die Brüder Gerhard und Matfried geltend. Auch sie hatten schon zuvor eine Rolle gespielt. Sie stammten eigentlich aus dem Hause der Grafen von Orleans, doch sind auch hier die Einzelheiten der Abstammung schwer erkennbar. Wir wissen auch nicht, welche Grafschaften ihnen gehörten. Da sie aber vielfach in Auseinandersetzungen im Gebiet von Metz, Toul und Trier erscheinen, werden sie in Oberlothringen ansässig gewesen sein. Beide Grafen waren schon vor Reginar, im Jahre 897, bei Zwentibold in Ungnade gefallen, waren aber im gleichen Jahr durch Kaiser ARNULF wieder mit ihm ausgesöhnt worden. Ihre Rolle bei der Anerkennung Ludwigs dürfte aktiver gewesen sein als die Reginars, zumindest werden sie namentlich als Parteigänger des ostfränkischen Königs angeführt. Gerhard scheint übrigens höhere Pläne gehabt zu haben, denn er heiratete die Witwe Zwentibolds und dachte dabei wohl an eine Art Nachfolge in dessen Erbe. Das ist ihm allerdings nicht geglückt, er unterlag der Konkurrenz eines Mitglieds einer anderen Familie, nämlich Gebhards aus der Familie der KONRADINER.
    Eine oppositionelle Bewegung ging schließlich von Gerhard und Matfried aus. Beide scheinen aber nur wenig Anhang besessen zu haben, sogar ihre Verwandten hielten sich von ihnen fern. Auch Reginar hatte nichts mit ihnen zu tun.
    Anfang 906 gingen Gerhard und Matfried gegen die Besitzungen der KONRADINER in Lothringen vor und besetzten die Abteien St. Maximin und Oeren in Trier. Wir hören dann von einem Waffenstillstand, doch läßt sich für das Ganze kein abschließendes Bild gewinnen. Jedenfalls griff im Herbst 906 König Ludwig in Lothringen ein. Er erschien in Metz und eröffnete gegen die geflüchteten Gerhard und Matfried ein Verfahren, das gegen sie die Ächtung und die Konfiszierung ihrer Güter aussprach.

    900 oo 2. Oda von Sachsen, Tochter des Herzogs Otto der Erlauchte 875/80-2.7. nach 952

    Kinder:
    - Adalhard
    - Wigfried Erzbischof von Köln (924-953) ca 901-9.7.953
    - Uda 905-10.4.963
    930 oo Gozelo Graf im Bidgau 910-19.10.942
    - Gottfried Pfalzgraf ca 905-1.6.nach 949

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 60,64,69,70,71,73-78,116,126-128,138,145,146,150, 154-156, 162,168,171 -

    Gerhard heiratete von Sachsen, Oda in 900. Oda (Tochter von von Sachsen, Otto und von Babenberg, Hadwig) wurde geboren in 875/880; gestorben nach 952. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. von Metz, Adalhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 10. von Metz, Wigfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 901; gestorben am 9 Jul 953.
    3. 11. von Metz, Uda  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 905; gestorben am 10 Apr 963.
    4. 12. von Jülich, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 905; gestorben nach 949.

  2. 7.  von Metz, Matfried I, Graphische Anzeige der Nachkommen (5.3, 4.2, 1.Matfried1) wurde geboren in 875; gestorben nach 926.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf im Metzgau

    Notizen:

    Matfried I. Graf im Metzgau
    875- nach 926
    Jüngerer Sohn des Grafen Adalhard II. von Metz und einer Tochter oder Nichte Matfrieds II.

    Rüdiger E. Barth: Seite 179, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Matfried III.

    Graf im Metzgau, Familienbesitz auch im Speyergau, Laienabt von Kloster St. Maximin, Schwager des Bischofs Dado von Verdun (880/81-923), Vater von Bernuinus, Bischof von Verdun, dem Nachfolger Dados, Bruder von Richarius, Bischof von Lüttich (920-945) und von Graf Gerhard (+ 910). Letzterer war der Vater von Pfalzgraf Gottfried. Letzterer: Vater Gottfrieds von Jülich.
    Kernzentrum der MATFRIDINGER: rheinfränkische Gebiete, Bidgau, Woevre, das Metzer Gebiet, Bliesgau, Chaumontois, Umfeld der Saar und der oberen Mosel und seit LUDWIG DEM FROMMEN Einfluß im Jülich-, Zülpich- und Eifelgau; s.a. Libellus de rebus TTreverensibus SS XIV, S. 104; Wisplinghoff, Untersuchungen, S. 28; Chatelain, Le comte de Metz. In: Jb. G. l. G X (1898), S. 80; ditto V (1893), S. 39, X, S. 98 Anm. 2, S. 100f, S. 102 Anm. 5; Beyer I Nr. 165, S 227; Hlawitschka, Anfänge, Fbl. S. 129, 169; Ders., Lotharingien, S. 85, 166f; K.-D., Otto der Große, S. 144 Anm. 1; M. Parisot, Noblesse, S.97.

    Während sein Bruder Gerhard 910 gegen die Ungarn den Tod fand, begann Matfried - sicher vom Wechsel der politischen Verhältnisse profitierend, die Lotharingien 911 unter die Oberhoheit Karl des Einfältigen geführt hatten - erneut als Graf in Ersrscheinung zu treten. 916 sah man ihn in Karls des Einfältigen Gefolge bei einem Reichstag in Heristal zugegen, wobei auch Matfrieds Bruder, Abt Richar, in Karls Gunst erscheint und für seine Abtei Prüm ein wichtiges Diplom erhielt. Auch 919 fand man Matfried in Heristal, und zwar an der Spitze derjenigen, die dem Grafen Giselbert, Sohn Reginars I., die St. Servatius-Abtei zu Maastrich absprachen. 926 war er als Graf des Metzgaues bezeugt.

    Rudolf Köpke-Ernst Dümmler: Seite 144, "Kaiser Otto der Große"

    Auf fortdauernde innere Unruhen deutet es hin [Contin. Regin. 944 (am Schlusse): Adalbertus comes, filius Matfridi, ab Ydone occiditur (Annal. Saxo 944: ab Udilone), derselbe, der in der V. Johann Gorz. c. 36 (und 38) vorkommt als Adelbertus comes, vir genere quidem clarus, ingenio autem ferox ac violentus, nec bono cuiquam morum probitate probabilis, auch in einer Urkunde HEINRICHS I. vom 8. Juni 935 genannt als Fürsprecher für Stavelot (interveniente Adalberto fideli nostro duce; Martene et Durand Coll. aqmpl. II, 43). Matfrid findet sich 916-926 als Graf von Metz (Beyer Mittelrhein. Urkb. I, 227, vgl. 222,224), daher erscheint Adalbert 912 als Laienabt des Klosters Gorze.], wenn - schon gegen Ende 944 - der rmächtige lothringische Graf Adalbert von Metz, Matfrids Sohn, ehemals Laienabt von Gorze, von einem gewissen Ydo ermordet wurde.

    oo Lantsind, Tochter Radalds

    Kinder:
    - Adalbert I. Graf von Metz - 944
    - Bernoin Bischof von Verdun (925-939)
    - Tochter oo Lantbert

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 7,61,68,71-74,76-78,115-118,120,124,126-128,130, 138,139,146, 154-156,162,168,171 -

    Familie/Ehepartner: Lantsind. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. von Metz, Adalbert I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 944.
    2. 14. von Metz, Bernoin  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 939.
    3. 15. von Metz, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 8.  von Lüttich, Richer Graphische Anzeige der Nachkommen (5.3, 4.2, 1.Matfried1) wurde geboren in 880; gestorben am 10 Aug 945; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 899-923, Prüm [54595],Bitburg-Prüm,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Abt von Prüm
    • Beruf: 923-945, Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien; Bischof von Lüttich

    Notizen:

    Wikipedia:

    Richer (auch Richar, Richard, lat. Richarius) (* 880; † 23. Juli 945) war von 921 bis 945 Bischof von Lüttich. Er ging letztlich siegreich aus dem Lütticher Schisma hervor. Er trat während seines Episkopats als Förderer von Klosterreformen hervor.
    Leben
    Er stammte aus dem Geschlecht der Matfriede. Der Vater war Adalhard II., Graf von Metz und Laienabt von Echternach. Seine Brüder waren Gerhard und Matfried I., Grafen im Metzgau. Er war auch verwandt mit Bischof Stephan von Tongern.
    Richer war seit 899 Abt von Prüm. In Prüm musste Abt Regino aus unbekannten Gründen Richer Platz machen.
    Die Nachfolge Bischof Stephans in Lüttich war strittig. In dieser Zeit gehörte Lothringen zum Westfrankenreich. König Karl der Einfältige unterstützte Richer als Nachfolger, nachdem er zunächst gezögert hatte und zunächst den Kleriker oder Mönch Hilduin bevorzugt hatte. Dieser wurde von Herzog Giselbert von Lothringen unterstützt. Auch der Ostfrankenkönig Heinrich I. stand auf Seiten Hilduins. Dieser wurde auch von Erzbischof Hermann von Köln geweiht. Richer wandte sich an Kaiser Berengar I., damit dieser sich bei Papst Johannes X. für ihn einsetzen sollte.[1] Der Papst lud die beiden Bewerber nach Rom ein. Hilduin wurde exkommuniziert, während Richer vom Papst als Bischof anerkannt und geweiht wurde.[2]
    Nachdem 925 Lothringen an das ostfränkische Reich gekommen war, muss es zwischen Heinrich und Richer zu einer Annäherung gekommen sein. Im Jahr 930 war er in Aachen am Hof Heinrichs anwesend. Er war 941 in Ingelheim in der Umgebung Otto I. und setzte sich für das Bistum Cambrai ein. Auf dem Hoftag in Duisburg 945 wurde Richer zusammen mit dem Trierer Erzbischof Ruotbert der Untreue beschuldigt, konnte sich aber rechtfertigen.[3]
    In seiner Diözese gehörte er zu den Förderern der von der Gorzer Reform ausgehenden Erneuerung des Klosterwesens. Insbesondere unterstützte er, wie auch Otto I., die Reform von Stablo und Malmedy. Richer hat 938 maßgeblich dazu beigetragen, dass der aus Gorze stammende Mönch Odilo in Stablo und Malmedy Abt wurde. Auch hat er die Reform des St. Hubert Klosters in den Ardennen gefördert. Das bischöfliche Eigenkloster Lobbes zwang er dagegen zu hohen Abgaben. Die Kirche St. Peter in Lüttich hat er wieder aufbauen lassen und hat sie zu einem Kollegiatstift gemacht. Im Jahr 933 ließ er die Burg Arches zerstören. Nach seinem Tod wurde er in St. Peter in Lüttich beigesetzt.

    Wappen von Richer von Lüttich an der Sankt-Servatius-Kirche in Lüttich


    Wappen von Richer von Lüttich an der Sankt-Servatius-Kirche in Lüttich



    Name:
    auch Richar, Richard, lat. Richarius

    Begraben:
    Kollegiatskirche