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 Bohrer

von Backnang, Gisela

weiblich - vor 1050


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Generation: 1

  1. 1.  von Backnang, Gisela gestorben vor 1050; wurde beigesetzt in Einsiedeln [8840],Schwyz,Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Sülchen (Rottenburg am Neckar) [72108],Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Nach Gerhard Fritz nahe Verwandte, möglicherweise Tochter der Kaiserin Gisela (Tochter Hermanns II. von Schwaben) aus der Ehe mit Herzog Ernst I.

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6, 1999, S126,127

    2.3. Gisela von Backnang - Beziehung zur schwäbischen Herzogsfamilie

    Die Identität der Gisela von Backnang, vor allem die Frage, welcher Familie sie entstammt, ist weitgehend ungeklärt. Da sie mit ihrem den Hessonen zugebrachten Besitz die Grundlage zur Herrschaftsbildung am mittleren Neckar geschaffen hat, war die Frage nach ihrer Herkunft und damit die des Besitzes immer wieder von Interesse. Vermutungen gingen dahin, sie einem Zweig des frühen Calwer Grafenhauses, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts im Besitz der Grafschaft Ingersheim im Murrgau nachgewiesen ist, zuzurechnen 699. Eine neuere Arbeit deutet Gisela als eine nahe Verwandte, möglicherweise Tochter der nachmaligen Kaiserin Gisela (Tochter des Herzogs Hermann II von Schwaben) aus deren zweiter Ehe mit Herzog Ernst I. von Schwaben. Gestützt wird diese Zuweisung durch den Hinweis, dass Backnang zu einem ausgedehnten, zwischen Rems und Murrhardter Wald sich erstreckenden, zum Teil aus dem Erbe der Gisela herrührenden Königsgutbesitz gehöre, der nach dem Tod eines Grafen Manegold als Vorbesitzer an Graf Hesso, den Gemahl der Gisela von Backnang, gekommen war 709.
    Auch wenn die Möglichkeit einer Verwandtschaft der beiden Gisela nicht in Frage gestellt, vielmehr von einer anderen Seite her näher beleuchtet werden soll, ist Zweifel anzumelden bezüglich der Meinung über die Herkunft des Besitzes, die sich lediglich auf einen nicht datierten Eintrag im Backnanger Stiftsbuch (Nekrolog) stützt, wonach ein Graf Manegold vom König Besitz erhalten hatte (Mangoldus Comesprimarius cui traditum pretium a Rege; HStA Stuttg. J 1 Nr. 150). Dieser nicht näher bezeichnete Besitz wird als Backnang gedeutet. Die Tatsache jedoch, dass Hessos Gemahlin Gisela von Backnang genannt wurde, macht es wahrscheinlicher, dass Backnang zum Besitz ihrer Familie gehört hatte, der aufgrund der Verwandtschaft aus schwäbischem Herzogsbesitz herrühren könnte.
    Wie Aufzeichnungen des Klosters Einsiedeln belegen, gehörten Gisela und ihre Familie zu den herausragenden Wohltätern des Klosters, deren Namen im Totenbuch verzeichnet wurden und Aufnahme in das liturgische Gedächtnis der Mönchsgemeinde gefunden hatten. Gisela hebt sich darüber hinaus durch eine persönliche Verbundenheit von den anderen Schenkern ab, was sich darin zeigt, dass sie in Einsiedeln ihr Grab gefunden hat, ein Sachverhalt, der im Hinblick auf den Status des Klosters und den mit diesem eng verbundenen Personenkreis Beachtung verdient 71). Einsiedeln ist eine Gründung der schwäbischen Herzogsfamilie, nämlich der Herzogin Reginlinde, ihres zweiten Gemahls Hermann I. und ihres Sohnes Burkhard II, deren enge Beziehung zum Kloster sichtbaren Ausdruck darin fand, dass Reginlinde in Einsiedeln begraben wurde 72). Eine Verbundenheit, die sich nicht nur auf materielle Zuwendungen erstreckte, sondern auch bei familiären Anlässen augenfällig wurde, lässt sich auch deutlich in der Familie Herzogs Hermann II nachweisen. Die Einsiedler Annalen berichten beispielsweise zum Jahr 992, dass Hermanns Sohn Bertold in Einsiedeln von Abt Gregor aus der Taufe gehoben wurde 73). Hermanns Gemahlin Gerberga, die als Urenkelin der Herzogin Reginlind die Verbindung zur Gründerfamilie herstellt, dürfte die Erinnerung an die in Einsiedeln begrabene Mitgründerin wieder lebendig haben werden lassen und damit ein neues, persönliches Moment in die Beziehungen zu Einsiedeln gebracht haben.
    Betrachten wir also Gisela von Backnang, deren Familie wir nicht kennen, die aber einen Namen trägt, der in beiden Herzogsfamilien gebräuchlich war 74), und die ihre tiefe Verbundenheit mit Einsiedeln nicht nur durch materielle Zuwendungen zum Ausdruck brachte, sondern diesen Ort als Begräbnisstätte wählte, so haben wir hierin Hinweise, die ihre Beziehung zu Einsiedeln aus familiären Gründen, aus verwandtschaftlicher Nähe zur schwäbischen Herzogsfamilie wahrscheinlich machen.

    Anmerkungen :

    65 WOLLASCH (wie Anm. 41), S. 20f., 31.
    66 Ebd., S. 15,30.
    67 HEYCK (wie Anm. 59), S. 576.
    68 Ebd., S. 577.
    69 KLEMM (wie Anm. 62), S. 519; Hansmartin DECKER-HAUFF: Der Öhringer Stiftungsbrief II. In: Württembergisch Franken 42 (1958), S. 3-32, bes. S. 25 u. 26.
    70 FRITZ (wie Anm. 40), S. 131f.
    71 KELLER (wie Anm. 39), S. 99f£, bes. S. 110 u. 111.
    72 Ebd., S. 21.
    73 Annales Heremi. In: MGH SS III, S. 144.
    74 Gisela: 1. Tochter Hermanns II. und der Gerberga; 2. die Schwester der Gerberga; 3. die Mutter der Herzogin Reginlind.



    Begraben:
    Kloster Einsiedeln

    Familie/Ehepartner: Hesso. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Backnang, Hesso I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1067.
    2. 3. von Blansingen, Gerung  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1050.


Generation: 2

  1. 2.  von Backnang, Hesso I. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gisela1) gestorben nach 1067.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sülchen (Rottenburg am Neckar) [72108],Baden-Württemberg,Deutschland; Graf des Sülchgaus
    • Wohnort: 1067, Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Sehr wahrscheinlich identisch mit Hesso von Blansingen bzw. Hesso, Graf im Sülchgau.
    Dann sind die Eltern Graf Hesso und Gisela von Backnang


    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6, 1999, S 128-131

    Ein neuer Machtbereich an der unteren Murr: die Herrschaft (Backnang) -Wolfsölden
    3.1. Abwanderung und Neuanfang an der Murr

    Ein den Sülchgau-Hessonen zugehörendes Vater-Sohn-Paar wird in einer Augsburger Bischofsurkunde aus dem Jahre 1067 fassbar 75). Bischof Embrico beurkundet die reiche Schenkung, die der Edle Swigger von Balzhausen und dessen Gemahlin Berchta dem Stift St. Peter in Augsburg machen. Unter den Zeugen sind Hesso und sein Sohn Hesso von Backnang, wobei auffallend ist, dass sie als einzige Ortsfremde unter Adligen ausschließlich des Augsburger Raumes auftreten und eine vorrangige Stellung einnehmen, indem sie an zweiter Stelle der langen Zeugenreihe genannt werden. Sie gehören zu den fideles nostri des Bischofs, was zeigt, dass sie wohl als Inhaber Augsburger Kirchenlehen dieser Rechtshandlung beiwohnten.
    Die Beziehung zu Augsburg wird nur mit dieser Urkunde fassbar. Die ausgezeichnete Stellung in der Zeugenreihe sowie das Fehlen jeglichen Amts- oder Adelstitels bei allen Zeugen dieser Urkunde berechtigen zu dem Schluss, in Hesso d.Ä. den Grafen des Sülchgaus von 1057 zu sehen. Die Zubenennung nach Backnang dürfte ihn als Sohn des Grafen Hesso und der Gisela von Backnang ausweisen, und er wäre somit - falls man nicht zwei Söhne gleichen Namens annehmen möchte - identisch mit jenem Hesso, der zusammen mit seinem Bruder Gerung für seine in Einsiedeln begrabene Mutter Gisela um 1050 eine Schenkung machte. Die Benennung nach verschiedenen Sitzen war durchaus üblich und steht deshalb der Zuordnung nicht im Wege.
    Ist die Urkunde von 1067 durch den Hinweis auf Kirchenlehen im Augsburger Raum zunächst von Interesse für die Besitzgeschichte, so liegt eine weitere Bedeutung in der erstmaligen Zubenennung der Hessonen nach Backnang, dem durch Heirat erworbenen Besitz. Aufzeichnungen des Backnanger Stiftes, die in einer Abschrift des 16. Jahrhunderts erhalten sind 76), nennen zwei Grafen Hesso, die sich als Wohltäter des Stiftes erwiesen haben: den Grafen Hesso I., »der Gute« genannt, und den Grafen Heesso II, ein Sohn des guten Hessos 77). Dieses Vater-Sohn-Paar darf ohne Zweifel gleichgesetzt werden mit dem der Augsburger Urkunde. Die Bezeichnung Hesso I und II in der Backnanger Überlieferung zeigt, dass erst diese beiden Hessonen ihren Sitz nach Backnang verlegt haben. Sie waren die letzten Vertreter der Sülchgauer Hessonen. Die folgenden Generationen werden,
    dem Zug der Zeit folgend, aus der Anonymität der Gleichnamigkeit heraustreten und sich mit wechselnden Namen nach ihrem Sitz nennen. Damit werden sie als neues Geschlecht im mittleren Neckarraum fassbar.
    Die Interessenverlagerung, die sich mit der Backnanger Heirat im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts angekündigt hatte, war damit nach der Jahrhundertmitte in der Abwanderung vom oberen zum mittleren Neckarraum und in der Schaffung eines neuen Wohn-und Herrschaftsmittelpunktes zum Abschluss gekommen. Die Ursache hierfür dürfte in Zusammenhang mit der Aushöhlung der Rechte und einer Besitzminderung im oberen Neckarraum zu suchen sein: Die kaiserlichen Schenkungen von 1007 und 1057 an die Bistümer Bamberg und Speyer hatten ein Schwinden der Grafenrechte in der Ortenau und dem Sülchgau zur Folge. Nach 1057, nachdem der letzte umfangreiche Güterkomplex Sülchen an Speyer vergabt worden war, beruhte ihre Präsenz in diesem Raum vermutlich nur noch auf ihren allodialen Gütern, die sich im Sülchgau - soweit sie aufgrund von Schenkungen urkundlich fassbar wurden - am Hauptort selbst sowie nördlich davon in Wurmlingen und südlich in Schadweiler (dem heutigen Schadweiler Hof) befanden 78). Dieser Hausbesitz brachte es mit sich, dass eine Verbindung vom mittleren zum oberen Neckarraum noch für mehrere Jahrzehnte bestehen blieb.
    Von Backnang ausgehend, entsteht seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ein neuer Machtbereich im mittleren Neckarraum, ein Vorgang, der angesichts der dortigen Besitzverhältnisse eine gezielte Erwerbspolitik erforderlich machte.
    Eine der bedeutendsten Familien in diesem Raum waren die Grafen von Calw, die mit ihrem reichen Güterbesitz im Glemsgau sowie im Remstal- und Fildergau eine dominierende Stellung einnahmen und als Inhaber der Grafschaft Ingersheim ihren Einflusss auch im Murrgau geltend machten 79). Hesso d.J. scheint bald in engeren Kontakt zu den Grafen von Calw getreten zu sein. Im Jahre 1075 erscheint nämlich in der Umgebung des Grafen Adalbert II ein dominus Ezzo de Sulichen, der als Zeuge bei der Beurkundung der Wiederherstellung des Klosters Hirsau fungierte 80). Die Zubenennung nach Sülchen weist darauf hin, dass neben Backnang auch noch zu dem Ort des alten Hausbesitzes eine enge Verbindung besteht. Zugleich soll mit dem Namen Sülchen, das einmal Mittelpunkt des gräflichen Machtbereichs seiner Familie gewesen war, seine vornehme Herkunft ins Bewusstsein gebracht werden.
    Die hier sich abzeichnende Beziehung zum Calwer Grafenhaus muss im Laufe der folgenden Jahre durch eine Heirat eine Intensivierung erfahren haben, denn der ab 1100 aufgrund von Schenkungen erkennbare Besitz im Glems- und Remstalgau - an Orten also, an denen nahezu ausschließlich die Grafen von Calw begütert waren - lässt sich nur aus der Heirat mit einer Tochter des Calwer Grafenhauses erklären. Das Auftauchen des Namens Gottfried in der Enkelgeneration Hessos d.J. von Backnang legt eine Heirat seines Sohnes Siegehard mit einer Tochter des Grafen Adalbert II., vermutlich Irmengard, nahe 81). Die in die 1080er-Jahre zu datierende Heirat 82) brachte neben der verwandtschaftlichen Verbindung zu einer der einflussreichsten Familien einen erheblichen Zuwachs an Besitz im mittleren Neckarraum, nämlich in Türkheim (Ober- oder Untertürkheim), Degerloch, Eltingen (Leonberg) und Gruppenbach 83), was zur Stärkung ihrer Position und zu einem neuen Aufstieg beigetragen haben dürfte.
    Sichtbar zum Ausdruck kommt die Stärke ihrer Stellung, ihr neues »herrschaftliches Selbstbewusstsein« 84), in einem Vorgang, der zwischen 1075 und 1100 anzusetzen ist: Die Herren von Backnang errichten südwestlich von Backnang über dem Buchenbacachtal, einem Seitental der Murr, eine Burg und legen sich den Namen Wolfsölden bei; Esso etfilius eius Sigehardus de Wolfesleden 85) werden um 1100 als Wohltäter des Klosters Hirsau genannt. Man sieht in diesem Sitzwechsel einen Zusammenhang mit dem Auftreten der Markgrafen von Baden in Backnang 86) (worauf ich im nächsten Abschnitt näher eingehen werde), das jedoch m. E. nicht als entscheidende Ursache gelten kann. Die Markgrafen verfügten möglicherweise seit dem späten 11. Jahrhundert über Besitz in Backnang, ihr Sitz aber blieb bis zu ihrer Übersiedlung nach Baden bald nach 1100 die Limburg bei Weilheim 87). Der Standortwechsel hängt viel eher zusammen mit der nach der Jahrhundertmitte verstärkt auftretenden Tendenz, den Herrschaftssitz in der Ebene - ein festes Haus oder ein befestigter Hof- auf die Höhe eines Berges zu verlegen, eine Burg zu bauen und sich nach ihr zu benennen 88). Mit dem Burgenbau folgten Hesso und Siegehard dem Trend der Zeit, gleichzeitig mit dem neuen Sitz demonstrierend, dass es ihnen und ihren Vorfahren gelungen war, nach dem Verlust der Grafenrechte nicht in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten, sondern dass sie vielmehr die Tatkraft und Fähigkeit besessen hatten, einen neuen Machtbereich aufzubauen, in dem nun die Burg Wolfsölden zum neuen Mittelpunkt wurde. Die Schenkungen um 1100 weisen in diese Richtung: Ohne ihre Machtposition zu schmälern, können sie einen beträchtlichen Teil des erheirateten Besitzes verschenken, nämlich in Degerloch und Türkheim an Kloster Hirsau, in Backnang an die dortige Kirche und an den Markgrafen von Baden 89). Gleichzeitig macht sich ein Nachlassen des Interesses an ihren südlichen Besitzungen bemerkbar, die mit der Zentrierung des Herrschaftsbereichs durch die Burg Wolfsölden in eine Randlage gerückt waren. Sie beginnen, sich ihres Hausbesitzes im Sülchgau zu entledigen: in Wurmlingen und Schadenweiler, wo neben Siegehard auch ihr Dienstmann Heinrich schenkte, sowie in Sülchen selbst wird alter Hessonenbesitz an Kloster Hirsau tradiert 90). Diese Aktivitäten - Burgenbau und großzügige Schenkungen -lassen erkennen, dass die Stellung der Wolfsöldener nicht allein auf dem ererbten oder erheirateten Besitz beruhen konnte, sondern dass sie über weit bedeutendere Herrschaftsrechte verfügen mussten.
    Bevor jedoch die Grundlagen der Herrschaft Wolfsöiden untersucht werden, soll auf das oben erwähnte Auftreten der Markgrafen von Baden in Backnang in Verbindung mit der Heirat mit einer Hessonentochter eingegangen werden.

    29 Die Verletzung Speyerer Rechte im Lußhardter Forst vermutet Alfons SCHÄFER: Staufische Reichslandpolitik und hochadlige Herrschaftsbildung im Uf- und Pfinzgau und im Nordwestschwarzwald vom 11 .-13. Jh.
    In: ZGO 117 (1969), S. 179-244, hier S. 196f. Vgl. auch Ch. BURKHART: Einige Gedanken zu der »unerbittlichen Fehde« zwischen dem [Lorscher] Klostervogt Berthold [von Hohenberg-Lindenfels] und dem Speyrer Bischof Siegfried [von Wolfsölden]. In: Der Odenwald 41 Heft 4 (1994), S. 154-160.
    55 Cod. Hirs., fol. 26b, fol. 27a. - Karl Otto MÜLLER: Traditiones Hirsaugiensis. In: Zeitschr. f. Württ.Landesgesch. 9 (1949/50), S. 21-26, hier S. 39 Nr. 6.
    75 Mon. Boica 33 (München 1841), Nr. X S. 6£: Hesso et filius eius Hesso de Baccane; im (Original-) Entwurf zur Urkunde lautet der Eintrag: Hesso de Baccananc et filius eius Hesso; vgl. Alfred SCHRÖDER: Die älteste Urkunde für St. Peter in Augsburg. In: Zeitschr. d. hist. Ver. f. Schwaben u. Neuburg 48 (1928/29), S. 9-28, bes. S. 11.
    76 HStA Stuttgart J 1 Nr. 150; vgl. Gerhard FRITZ: Der Backnanger Nekrolog. In: Zeitschr. f. Württ. Landesgesch. 44 (1985), S. 11-63.
    77 FRITZ (wie Anm. 76), S. 27 Nr. 45: Hesso, comes secundus, qui filius erat boni Hessonis; S. 52 Nr. 197: Hesso comesprimus, qui dictus bonus.
    78 Cod. Hirs., fol. 26b, 27a; Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 39 Nr. 6.
    79 Chr. Fr. STALIN: Wirtemberg. Geschichte II (Stuttgart 1847), S. 375; Karl STENZEL: Waiblingen in der deutschen Geschichte (Waiblingen 1936), S. 32.
    80 MGH D H IV, S. 357 Nr. 280.
    81 KLEMM (wie Anm. 62), S. 526; FRITZ (wie Anm. 40), S. 134 u. Tafel 2 S. 142, lässt offen, welche der beiden Töchter als Gemahlin anzunehmen sei; BURKHART (wie Anm. 2), S. 25 vermutet Uta v. Calw unter Berufung auf Armin WOLF: Hatte Heinrich deder Löwe eine Schwester. In: Zeitschr. f. Württ. Landesgesch. 40 (1981), S. 230-250, bes. S. 237f. Nach Wolf wäre Irmengard, die Gemahlin Ruperts III. von Ursin (-Ronsberg), eine Tochter Adalberts IL von Calw. Als Argumente dafür werden die Namen Gottfried und A(da)lbert bei den Kindern sowie das gemeinsame Auftreten von Irmengards Gemahl und Gottfried von Calw bei Heinrich V. angeführt. Auch wenn die Namen eine solche Zuschreibung vermuten lassen können, halte ich diese dennoch für sehr fraglich. Graf Gottfried ist als enger Vertrauter und treuer Gefolgsmann Heinrichs V. sehr oft in der Umgebung des Herrschers anzutreffen, wie das Itinerar zeigt (vgl. Wilhelm KURZE: Adalbert und Gottfried von Calw. In: Zeitschr. f. Württ. Landesgesch. 24 [1965], S. 241-308, bes. S. 292ff). Wenn Rupert v. Ursin 1123 in Speyer ebenfalls als Zeuge auftritt, so glaube ich nicht, daraus eine Verwandtschaftsbeziehung ableiten zu können. Da Heinrich V. von hier aus zu einem Heerzug aufbrach, könnte sich Ruperts Anwesenheit aus der Gefolgschaftspflicht des Klostervogtes erklären lassen. Gegen eine Calwer Heirat spricht auch, dass bei den Ursin-Ronsberg kein Besitz vorhanden ist, der auf Calwer Herkunft schließen lässt; vgl. die Aufstellung des Besitzes bei Hansmartin SCHWARZMAIER: Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen oberer Hier und Lech (1961), S. 90ff.
    82 Der Zeitpunkt der Heirat ergibt sich aus einer Schenkung des Sohnes Gottfried zwischen 1100 und 1110, Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 39 Nr. 6.
    83 Cod. Hirs., fol. 26b, 43b, 55b.
    84 Hans-Martin MAURER: Die Entstehung der hochmittelalterlichen Adelsburg in Südwestdeutschland. In: ZGO 117 (1969), S. 296-332, bes. S. 321.
    85 Cod. Hirs., fol. 26b.
    86 KLEMM (wie Anm. 62), S. 521; FRITZ (wie Anm. 40), S. 133.
    87 Hermann I. (t 1074) wird im Zwiefalter Nekrolog com. (de) Lintburk genannt, sein Sohn Hermann IL in einer Urkunde des Klosters Allerheiligen von 1100 marchio de Linthburch; vgl. Hans SCHADEK und Karl SCHMID (Hg.): Die Zähringer, Bd. 2 (Katalog der Ausstellung, 1986). Man kann also davon ausgehen, dass die Limburg ihr Sitz gewesen ist, bevor sie über Baden-Baden eine Burg errichteten, nach der sich Hermann II erstmals 1112 Markgraf von Baden nannte. Vgl. SCHÄFER (wie Anm. 29), S. 179-244, bes. S. 216 u. 220.
    88 MAURER (wie Anm. 84), S. 321.
    89 Cod. Hirs., fol. 26b; die Schenkung an die Backnanger Kirche ist aus den Eintragungen im Backnanger Nekrolog zu folgern.
    90 Cod. Hirs., fol. 26b; Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 39 Nr. 6.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. von Backnang, Hesso II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1100.

  2. 3.  von Blansingen, Gerung Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gisela1) gestorben nach 1050.


Generation: 3

  1. 4.  von Backnang, Hesso II. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Hesso2, 1.Gisela1) gestorben nach 1100.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: nach 1057, Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Wohnort: um 1100, Wolfsölden (Affalterbach) [71563],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6,1999 , S133,134

    Wessen Gemahlin und wessen Tochter war nun Judith von Backnang? Im Backnanger Nekrolog finden sich folgende Einträge:

    Juditha comitissa, uxor Hessonis, quifilius erat boni. (10)
    Hesso comes secundus, quifilius erat boni Hessonis. (45)
    Hesso comesprimus, qui dictus bonus. (197) 100)

    Unter den Wohltätern des Stifts erscheint somit ein Vater-Sohn-Paar, nämlich Hesso I. (bonus) und sein Sohn Hesso II, das an Vater und Sohn der Augsburger Urkunde von 1067 erinnert. Da sie sich als einzige Personen dieses Namens nach Backnang nannten, also dort ihren Sitz hatten, liegt es nahe, Hesso d.Ä. von 1067 mit Hesso I. und Hesso d.J. von 1067 mit Hesso II zu identifizieren 101).
    Des Weiteren erfährt man, dass die Gemahlin Hessos II Judith hieß, ein Name, der es nahe legt, die gesuchte Hessonentochter, die Gemahlin eines Markgrafen, als Tochter dieses Paares, also Hessos d.J. und seiner Gemahlin Judith, zu sehen. Diese Einordnung, die zugleich die zeitliche Fixierung der Heiratsverbindung mit dem Markgrafenhaus betrifft, lässt sich durch folgende Überlegungen stützen:
    Aufgrund einer Traditionsnotiz des Klosters Hirsau kennen wir Hessos II Sohn Siegehard, dessen Heirat um 1080 datiert werden kann, ein Zeitansatz, der auf der nachweisbaren Lebenszeit seines ältesten Sohnes Gottfried basiert: Gottfried trat zwischen 1100 und 1110 als Schenker auf 102) und starb um 1140. Wir können also im letzten Viertel des Jahrhunderts mit Kindern Hessos II und der Judith im heiratsfähigen Alter rechnen. Kenntnis haben wir zwar noch von einem Sohn Pilgerinus 103) , jedoch fehlen weitere Nachrichten über ihn.
    Wenn Judith als Tochter Hessos II und seiner Gemahlin Judith gilt, ist sie eine Schwester Siegehards und kann altersmäßig nicht die Gemahlin Hermanns I. gewesen sein, dessen Heirat Anfang der 1060er-Jahre zu setzen ist.

    Anmerkungen:

    55 Cod. Hirs., fol. 26b, fol. 27a. - Karl Otto MÜLLER: Traditiones Hirsaugiensis. In: Zeitschr. f. Württ.
    Landesgesch. 9 (1949/50), S. 21-26, hier S. 39 Nr. 6.
    62 A. KLEMM: Die Verwandtschaft der Herren von Backnang. In: ZGO NF 12 (1897), S. 512-528,
    bes. S. 516, 518, übernimmt die Angaben von L. SCHMID: Geschichte der Grafen von Zollern
    (Tübingen 1886): gefallen in dem Kampf um den Zollern 1061.
    76 HStA Stuttgart J 1 Nr. 150; vgl. Gerhard FRITZ: Der Backnanger Nekrolog. In: Zeitschr. f. Württ.
    Landesgesch. 44 (1985), S. 11-63.
    100 FRITZ (wie Anm. 76), S. 20 Nr. 10; S. 27 Nr. 45; S. 52 Nr. 197.
    101 Vgl. KLEMM (wie Anm. 62), S. 518 u. 519, der Vater und Sohn von 1067 als Backnanger klar von den Hessonen von Sülchen unterscheidet; dagegen FRITZ (wie Anm. IG, Nr. 45, Nr. 154 und Nr. 197) sowie SCHMID (wie Anm. 93, S. 62-65), die den Süllchgaugrafen Hesso, Gemahl der Gisela von Backnang, als Hesso I. und das Vater-Sohn-Paar von 1067 als Hesso II. und III. identifizieren, obwohl in der Stiftsaufzeichnung kein Hesso III. genannt wird. Fritz hat zwar S. 46 Nr. 154 einen Hesso comemes als Hesso III. erklärt, es ist jedoch wenig wahrscheinlich, dass gerade das in Backnang lebende Vater-Sohn-Paar nicht als solches Aufnahme in die Wohltäterliste gefunden haben sollte. Es ist vielmehr zu vermuten, dass bei der Aufzeichnung des 16. Jhdts., die eine Auswertung von Aufzeichnungen anderer zeitgenössischer Historiker darstellt (vgl. FRITZ, S. 13), die Einträge aus verschiedenen Vorlagen übernommen worden sind, und es daher zu Doppelaufzeichnungen gekommen ist; vgl. Nr. 40/Nr. 165; Nr. 82/Nr. 191.
    102 Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 23.
    103 Pilgerinus filius Hessonis secundi; vgl. FRITZ (wie Anm. 76), S. 38 Nr. 112.

    Familie/Ehepartner: Judith. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. von Wolfsölden, Sigehard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1110.
    2. 6. von Wolfsölden, Pilgerinus  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 7. von Backnang-Sulichgau, Judith  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Jul 1122 in Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.


Generation: 4

  1. 5.  von Wolfsölden, Sigehardvon Wolfsölden, Sigehard Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Hesso3, 2.Hesso2, 1.Gisela1) gestorben um 1110.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Wolfsölden (Affalterbach) [71563],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Wolfsölden

    Notizen:

    um 1100, am mittleren Neckar,
    oo Schwester des Pfalzgrafen Gottfried von Calw (1075-1131)

    Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt/Kapitel B 5, Degerloch
    (...)
    Der Name Degerloch ist zusammengesetzt aus einem Mannsnamen und Loch, das ist Wald. Der Ort erscheint in der geschriebenen Geschichte zwar nicht ganz so frühe und nicht in so unmittelbarer Beziehung zu den Grafen von Calw, den ursprünglichen Besitzern der Fildergrafschaft, wie Bothnang, jedoch bereits um 1100, und Esso und sein Sohn Sigehard von Wolfsölden, welche damals hier, in Tegerloch, das Kloster Hirschau mit zwölf Huben beschenken (Cod. Hirs. S. 33.), sind ohne Zweifel calwische Ministerialen.

    Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg und ihrer Grafschaft nach meist ungedrucken Quellen 1862
    (...)
    Unter den Wohlthätern des Klosters Hirschau werden auch ein „Esso", sein Sohn Sigehard von „Wolfessleden" (wohl verschrieben für Wolfselden) und sein Enkel Bischof Siegfried von Speyer (1127—1147) aufgeführt. Erster beide schenkten an dasselbe Güter bei Türkheim (O.A. Cannstatt). Degerloch (O.A. Stuttgart), Wurmlingen (O.A. Rotenburg), Sigehard allein solche bei Schadenmeiler (ebend.), Siegfried endlich für seinen Bruder Gotfried eine Mühle bei Sülchen (ebend).

    Titel/Amt/Status:
    um 1100 am mittleren Neckar

    Gestorben:
    um 1100/1120

    Sigehard heiratete von Calw, Uota um 1080. Uota (Tochter von von Calw, Adalbert II. und von Lothringen, Wiltrud) gestorben nach 1075. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Schauenburg, Gerhard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1168.
    2. 9. von Wolfsölden, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1138/1146.
    3. 10. von Wolfsölden, Siegfried II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Aug 1146.

  2. 6.  von Wolfsölden, Pilgerinus Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Hesso3, 2.Hesso2, 1.Gisela1)

    Notizen:

    Name:
    "Pilgerinus filius Hessonis secundi"


  3. 7.  von Backnang-Sulichgau, Judith Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Hesso3, 2.Hesso2, 1.Gisela1) gestorben am 23 Jul 1122 in Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Verona [37000],Venetien,Italien; Markgräfin von Verona

    Judith heiratete von Baden, Hermann II. nach 1080. Hermann (Sohn von von Baden, Hermann I. und von Calw, Judith) wurde geboren um 1070; gestorben am 7 Okt 1121 in Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. von Baden, Hermann III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1100/1105; gestorben am 16 Jan 1160.
    2. 12. von Baden, Judith  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1162; wurde beigesetzt in Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.