Genealogische Datenbank
 Bohrer

Plektrudis

Plektrudis

weiblich um 650 - 725  (75 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  PlektrudisPlektrudis wurde geboren um 650; gestorben in 725; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.

    Notizen:

    Plektrudis
    um 650 - 725 Begraben: St. Maria im Kapitol (Köln)
    Tochter des Grafen Hugobert und der Irmina

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 19

    Plektrud, fränkische Adlige
    + p. 717 Begraben: St. Maria im Kapitol
    oo Pippin der Mittlere

    Plektrud stammte aus vornehmster austrasischer Familie, höchstwahrscheinlich Tochter der Äbtissin Irmina von Oeren und des Seneschalls Hugobert und Schwester der Äbtissin Adela von Pfalzel (Hlawitschka gegen Werner). Nach der Heirat (um 670) mit Pippin dem Mittleren begegnet sie als Mitausstellerin aller Urkunden des Hausmeiers. Nach dessen Tod 714 versuchte sie energisch, die Rechte ihrer Enkel gegen ihren Stiefsohn Karl (Martell) zu wahren, den sie in Köln gefangensetzte. 716 von den Neustriern zusammen mit den Friesen bedroht, mußte sie die Schätze aushändigen; der entkommene Karl konnte sie 717 zur förmlichen Anerkennung seiner Rechte zwingen. In dem von ihr gegründeten Stift St. Maria im Kapitol (Köln) fand sie ihr Grab.

    Quellen:
    MGH DD Merov. - Cont. Fredeg. 5-10; Liber hist. Fr. 48-53 (MGH SRM II) - Ann. Mettenses priores (MGH SRG 10) -

    Literatur:
    H. Bonnell, Die Anfänge des karol. Hauses, 1866 - I. Heidirch, Titul. und Urkk. der arnulf. Hausmeier, ADipl 11/12, 1965/66, 71-279 - S. Konecny, Die Frauen des karol. Kg.hauses, 1976 - I. Haselbach, Aufstieg und Herrschaft der Kar. in der Darstellung der sog. Ann. Mett. pr., 1970 - M. Werner, Adelsfamilien im Umkreis der fr. Karolinger, 1983 [dazu E. Hlawitschka, RhVjbll 49, 1985, 1-61] - R. A. Gerberding, The Rise of the Carol. and the Liber hist. Francorum, 1987 - I. Heidrich, Von P. zu Hildegard ... RhVjbll 52, 1988, 1-15. -

    Große Frauen der Weltgeschichte: Seite 376

    Plektrudis
    um 650 - 725
    Im südlichen Seitenschiff der Kirche St. Maria im Capitol zu Köln steht noch heute der merowingische Sandsteinsarkophag, in dem in der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts Plektrudis, die Gattin des Hausmeiers Pippins des Mittleren von Heristal, beigesetzt war. Ein zweiter, späterer Sarkophag im nördlichen Seitenschiff der Kirche bewahrte ebenfalls einige Jahrhunderte lang die Gebeine der Fürstin, seitdem aber sind sie verschollen. Die noch erhaltene Grabplatte mit dem schönen romanischen Bildnis ist erst um 1180 entstanden, also über 450 Jahre nach dem Tode der Plektrudis, über die wir in der um 1217 verfaßten "Königschronik lesen: "Pippin hatte eine hochadelige und überaus kluge Frau mit Namen Plektrudis. Sie baute in Köln auf dem Capitol eine bedeutsame Kirche zu Ehren der Gottesmutter und gründete dort zum Dienste Gottes und der Heiligen Jungfrau ein Damenstift, das sie mit reichen Liegenschaften und Einkünften ausstattete..." Pippin trennte sich von ihr, um mit seiner zweiten. Gemahlin Alpaide zusammenleben zu können, die ihm einen Sohn schenkte. Man berichtete ihm, es sei "ein Karrl", was in der deutschen Sprache einen Knaben mit kräftigen Gliedern bedeutet. So wurde Pippins Sohn einfach "der Karrl" oder "Der Kerl" genannt und damit im Zeichen der "volkstümlichen oder deutschen Sprache die karolingische Dynastie begründet". Dieser "Karrl" erhielt später den Beinamen "Martell" - der Hammer; er vertrug sich schlecht mit seiner Stiefmutter Plektrudis, die ihn eine zeitlang gefangenhalten ließ. Später gelang es ihm, durch seine Siege bei Tours und Poitiers das Abendland vor dem Ansturm des Islam zu retten. Als er im Jahre 717 in Köln eindrang, mußte Plektrudis auf alle Herrschaftsansprüche verzichten. Sie starb in der Stille des von ihr gegründeten Klosters.

    Hlawitschka Eduard: Seite 73, "Die Vorfahren Karls des Großen

    17 Plektrud

    Pippinus, filius Ansigisli quondam, necnon et illustris matrona mea Plectrudis, filia Hugoberti quondam; so öfter in Urkunden Pippins des Mittleren; C. Wampach, Echternach 1,2, Nr. 14, 15,24, Seite 39ff.
    Zu ihrer genealogischen Einordnung Ders., Echternach 1, 1, Seite 130-135, sowie E. Hlawitschka, Zur landschaftlichen Herkunft (wie in Nr. 4), Seite 8-10. - Seit dem 12./13. Jahrhundert kursiert in der Diözese Köln die Nachricht, eine gewisse Notburgis habe im Kölner Kloster St. Maria gelebt und sei Plektruds Nichte gewesen; vgl. Vlies des Saints 10, Paris 1952, Seite 1006. Zumal auch noch die klösterlichen Anfänge von St. Maria im Kapitol umstritten sind (ältester Beleg aus dem 10. Jahrhundert), dürfte hier kaum ein echter Kern zu vermuten sein.

    Schieffer Rudolf: „Die Karolinger“

    Plektrud, Tochter Hugoberts, entstammte einer vornehmen austrischen Familie und heiratete um 670 Pippin den Mittleren.Ihre Mutter wäre Irmina gewesen, die als Witwe Äbtissin des Nonnenklosters Oeren bei Trier und Stifterin des Mönchsklosters Echternach an der Sauer wurde und außer Plektrud eine weitere Tochter namens Adela hatte, die Gründerin und erste Äbtissin des Klosters Pfalzel bei Trier. Zusammen mit einigen weiteren Verwandten, die auf diesem Wege erschlossen werden können, zeichnet sich hier das Bild eines hochbedeutenden Adelsgeschlechts ab, dessen Macht sich von der mittleren Mosel über die Eifel bis an den Niederrhein nördlich von Köln erstreckte und in dieser Weiträumigkeit den ARNULFINGER/ PIPPINIDEN kaum nachstand.

    Werner Matthias: Seite 30,241-243,247-256, "Adelsfamilien"

    Die Familie Plektruds, die "HUGOBERT-IRMINA-Sippe", deren Einflußbereich sich vom Elsaß und Seillegau über das Trierer Gebiet bis in die Gegenden nördlich von Köln erstreckte, hatte ihre führende Stellung bereits vor dem Herrschaftsantritt Pippins II.von 679/80 inne, das heißt zu einer Zeit, als die Position der ARNULFINGER-PIPPINIDEN selbst durch den Sturz des Grimoald von 662 noch stark geschwächt war. Auf diesem Hintergrund dieser Beobachtungen gewinnt die Zuweisung von Pippins II. Gemahlin zur Verwandtschaft der Irmina von Oeren erhöhtes Gewicht. Pippins Heirat mit Plektrudist vor 668/70 anzusetzen .
    Die Angaben über die Erbteilung zwischen Regentrud und Plektrud in Budberg und Beslanc wurden erstmals von Halbedel in der Weise interpretiert, daß Regentrud und Plektrud als die beiden Anteilberechtigten zugleich auch Geschwister gewesen seien. Wie bereits vor ihm Goerz hielt auch Halbedel Plektrud, die er somit als weitere Schwester Adelas ansah, für personengleich mit der Gemahlin Pippins II. Diesen Ergebnissen schloß sich Wampach an, der zuvor schon unter Hinweis auf die Gemengelage von Gütern Pippins II., Irminas und Adelas im Trierer Gebiet eine Verwandtschaft dieser Personen untereinander vermutet hatte. Die erstmals von ihm fundierter vorgetragene These, Adela von Pfalzel und Pippins II. Gemahlin Plektrud seien mit "größter Wahrscheinlichkeit" Töchter Irminas von Oeren und deren Gemahl Hugobert gewesen, wurden von dem Großteil der Forschung übernommen.
    Noch weniger ist den Quellen in der Frage der Besitzungen Plektrudszu entnehmen. Bis auf eine unwesentliche Ausnahme tätigte Plektrud sämtliche ihrer bekannten Besitzgeschäfte gemeinsam mit Pippin II. In den betreffenden Urkunden ist nicht vermerkt, aus wessen Besitzmasse die jeweiligen Güter stammten. Die erzählenden Quellen lassen für Plektrud engere Verbindungen in das Kölner Gebiet erkennen, denen möglicherweise auch weiter zurückreichende Besitzbeziehungen entsprachen. So residierte Plektrud nach dem Tod Pippins II. in Köln und gründete hier nach später, aber glaubwürdiger Überlieferung die Kirche St. Marien im Kapitol.

    Konecny Silvia: Seite 47,51,59, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

    Der Eheschluß zwischen Pippin II. und Plektrud ist schwer zu datieren, da weder das Geburtsdatum des älteren Sohnes aus dieser Verbindung bekannt ist, noch Plektrud vor 691, als ihre Söhne schon erwachsen waren, in Erscheinung getreten ist. Aus dem Jahre 691 stammt die erste einer Reihe von Schenkungsurkunden, in denen Pippin II. gemeinsam gemeinsam mit Plektrud urkundet. Plektrud wurde seit 706 als die Tochter eines bereits verstorbenen Hugobert bezeichnet, ausdrücklich verwies Pippin einmal darauf, daß es sich bei einer Schenkung um Besitz handelte, der ihm und Plektrud gemeinsam gehörte. Ob die Häufung der Schenkungen aus dem Besitz Plektruds zwischen 691 und 714 ein Zufall in der Überlieferung ist, oder mit dem Eintreten eines Erbfalles zusammenhängt, muß dahingestellt bleiben. Ein unerwarteter Erbfall könnte Plektruds Position als Ehefrau neuerlich gestärkt haben. Ursprünglich scheint die Verbindung Pippins II. mit ihr durchaus keine glänzende Partie gewesen zu sein. Immerhin war Plektrud nach Hlawitschka nur eine von fünf Töchtern Hugoberts und Irminas, unter denen der Besitz wohl geteilt werden sollte. Bedenkt man den Zeitpunkt der Heirat, dann erscheint eine erstrangige Verbindung ja auch geradezu undenkbar. Nach dem mißglückten "Staatsstreich"Grimoalds hatten die KAROLINGER wohl einen Tiefpunkt ihrer Bedeutung erreicht. Die Ehe mit Plektrud könnte einen ersten Impuls zu einem neuerlichen Aufstieg der KAROLINGER gegeben haben. Der Höhepunkt von Pippins II. Machtentfaltung, der mit dem Jahre 687 anzusetzen ist, fällt jedoch mit der Geburt seines Sohnes aus zweiter Ehe, Karl Martell, zusammen. Daraus könnte geschlossen werden, daß Pippins eigentlicher Aufstieg von seiner Ehe mit Alpais begleitet war. Tatsächlich hatte ja Plektrud auch, als sie nach Pippins Tod für ihren Enkel Theudoald Herrschaftsansprüche erhob, keine Hausmacht hinter sich, wie etwa Karl Martell, den anscheinend seine Parteigänger aus dem Gefängnis befreiten. Plektrud dürfte sich nur auf jene Machtmittel gestützt haben, über die sie auf Grund ihrer unmittelbaren Nähe zur Hofhaltung Pippins II. verfügte, vor allem auf den Königsschatz.
    Anders und problematischer verlief hingegen der Versuch Plektruds, stellvertretend für ihren Enkel Theudoald zu regieren. Sie scheint sich nur auf die Machtmittel gestützt zuhaben, zu denen sie als Gattin Pippins II. Zugang hatte, also vor allem auf den Hof und den Schatz Pippins. Damit stand Plektrud im Gefolge der Versuche merowingischer Königswitwen, die vormundschaftlich für ihre Söhne und Enkel regiert hatten. Die Vormundschaft Plektruds über Theudoald muß im Zusammenhang mit dem Einfluß Ansfleds, der Witwe Warattos, über Hugo, den gemeinsamen Enkel beider Frauen, gesehen werden. Gemäß der Vita Bischof Hugos bestimmte Ansfled den Enkel zu der geistlichen Laufbahn. Bei Pippins II. Tod war als Frage der Nachfolge ungeordnet. Die Söhne, die aus seiner Ehe mit Plektrud entstammten, waren vor dem Vater verstorben. Beide hatten Söhne hinterlassen, die - ihr Eintrittsrecht gegenüber Karl Martell vorausgesetzt - in gleicher Weise erbberechtigt gewesen wären. Eine Konzentration der Herrschaftsrechte auf Theudoald war, zumal auch keine Wahl des Adels seinen Anspruch favorisierte, alleinige Entscheidung Plektruds. Sie verteidigte gegenüber Karl Martell weder Theudoalds Eintrittsrecht noch das Recht des "legitimen" Sohnes gegenüber dem "illegitimen", sondern erhob Anspruch auf die ungeteilte Herrschaft. Damit schaltete sie nicht nur Karl Martell, sondern auch die Söhne Drogos aus, die weder vom Standpunkt des Eintrittsrechtes noch mit dem Argument "illegitimer" Geburt übergangen werden konnten.
    Während Plektruds Auseinandersetzung um die Macht mit Karl Martell recht genau überliefert ist, tritt ihre Beziehung zu Ansfled und den Nachkommen Drogos in den Hintergrund. Und doch muß Plektruds Haltung gegenüber Neustrien für ihr Scheitern ausschlaggebend gewesen sein. Gerade weil Plektrud auf eine zumindest zu Beginn seines Aufstieges von Pippin II. recht sorgfältig betriebene Ausgleichspolitik mit Neustrien völlig verzichten zu können glaubte, beraubte sie sich nach allen Seiten hin jedes Rückhalts. Sie glaubte wohl, ohne Bündnispolitik und damit auch ohne die nötigen Zugeständnisse an Verbündete auszukommen und überschätzte so ihre Position. Welche Kompromisse mit Neustrien Plektrud vermeiden wollte, muß offen bleiben. Vielleicht hatten die Nachkommen Drogos zu wenig Bedeutung, um als Partner eines Bündnisses zu interessieren. Allerdings spricht dagegen die Tatsache, daß Karl Martell seine Neffen in Haft nehmen ließ. Ansfled und die Nachkommen Drogos könnten der Gruppe um den neustrischen Hausmeier Raganfred und dem MEROWINGER Chilperich II. nahegestanden sein, die Plektrud stark bedrängte und erst von Karl Martell besiegt wurde. Vielleicht vermied Plektrud die Annäherung an ihre neustrischen Enkel, weil diese keinen Vorwand für eine vormundschaftliche Regierung geboten hätten, ja möglicherweise selbst die Vormundschaft über Theudoald ergreifen wollten. Letzten Endes bleibt auch die Frage offen, ob Plektrud aus Mangel an politischem Einschätzungsvermögen scheiterte, und deshalb zum Herrschen unfähig war, wie die Annales Mettenses urteilen, oder ob sie ihre Entscheidung bewußt traf und damit eine konsequente Politik verfolgte.





    670/75 oo Pippin II. der Mittlere 635 oder 640/50-16.12.714


    Kinder:
    - Grimoald II. - April 714
    - Drogo Herzog der Champagne - 708



    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 460,464,465 - Deutsche Geschichte Band 1 Von den Anfängen bis zur Ausbildung des Feudalismus Mitte des 11. Jahrhunderts. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1982, Seite 282 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 57 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 184,192,201 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 45 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 17 - Hlawitschka, Eduard: Zu den Grundlagen des Aufstiegs der Karolinger. Beschäftigung mit zwei Büchern von Matthias Werner. in: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris, Seite 43-105 - Kalckhoff Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987, Seite 100 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 50,59 - Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen. Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 263,270 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 44 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 23,31-33,35-38,40 - Schneider Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hiersemann Stuttgart 1972, Seite 179 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 15,27-31,36,60,62,70,72,74-77,89,99,107,111,119, 121-123,126,128,131,133,137,165,167,169,172-176,186,193,197,213,221,226,229,234,236,239,241-243,247-256,258,261-263, 265-270,274-282,285,289,291-294,322,324,326 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 30 -

    Joachim Oepen, Plektrud, im Portal Rheinische Geschichte

    Plektrud (gestorben nach 717), Kirchengründerin

    Plektrud war die Ehefrau des fränkischen Hausmeiers Pippin des Mittleren (Regierungszeit 679-714) sowie die Gründerin der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol.
    Plektrud entstammte einer vornehmen austrasischen Familie des Eifel-Mosel-Raums. Als Eltern werden die heilige Irmina, Äbtissin des Klosters Oeren bei Trier und Stifterin der Abtei Echternach, sowie der Seneschall und Pfalzgraf Hugobert (gestorben um 697) angenommen, als Schwestern unter anderem Bertrada, Gründerin des Klosters Prüm, und Adela, Gründerin und Äbtissin des Klosters Pfalzel bei Trier. Während diese Familienrekonstruktion in der Forschung nicht unwidersprochen blieb, herrscht Einvernehmen, dass Plektrud um 670 den späteren fränkischen Hausmeier Pippin den Mittleren heiratete. Diese Heirat war eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Stellung des Hausmeiers im Merowingerreich und damit auch für den endgültigen Aufstieg der Karolinger. Die Güter Plektruds und ihrer Familie erstreckten sich von der mittleren Mosel über die Eifel bis an den linken Niederrhein und rundeten damit den bisherigen Besitz der Pippiniden an Maas und oberer Mosel ab. Diese Besitztümer „konnten Pippins d. M. politisches Agieren selbstverständlich erleichtern" (Eduard Hlawitschka).
    In allen bekannten Urkunden ihres Ehemanns tritt Plektrud als Mitausstellerin auf. Aus dieser Tatsache ist ihre besitzrechtliche Stellung ablesbar, zugleich auch ihre Bedeutung bereits vor dem Tode Pippins. Zwischen 687 und 714 gründeten und begünstigten die Eheleute gemeinsam eine Reihe von Kirchen und Klöstern vor allem im Gebiet zwischen Rhein, Maas und Mosel, wobei auch Besitz aus dem Vermögen von Plektrud vergeben wurde. Unter anderem ermöglichten Pippin und Plektrud dem heiligen Suitbert die Gründung des Kloster Kaiserswerth (um 695), förderten die Abtei Echternach, an deren Gründung der heilige Willibrord (um 658-739) beteiligt war, und stellten sie unter ihren Schutz (706). Willbrord übertrugen sie auch das von ihnen gegründete Kloster Susteren bei Roermond (714).nach obenDie letzten Lebensjahre Pippins waren überschattet von erfolglosen Versuchen einer Nachfolgeregelung, denn die beiden Söhne Drogo (um 670-708) und Grimoald (um 680-714) waren bereits vor ihm verstorben. Den aus einem Konkubinatsverhältnis stammenden Sohn Karl Martell (688/689-741) versuchte Plektrud von der Nachfolge auszuschließen. Folgerichtig ließ sie nach dem Tode Pippins am 16.12.714 Karl verhaften und half ihre beiden Enkel Arnulf (um 695-723) als „dux" für Austrasien und den noch unmündigen Theudoald (wohl 708-nach 715) als Hausmeier an die Macht zu bringen. Plektrud behielt sich die oberste Autorität vor und richtete ihre Residenz in Köln ein. In Neustrien regte sich Widerstand, so dass es am 26.9.715 im Wald von Compiègne zu einer Schlacht kam, bei der Theudoald nur knapp die Flucht gelang. Zudem gerieten der merowingische König Dagobert III. (Regierungszeit 711-715/716) beziehungsweise Chilperich II. (Regierungszeit 715/716-721) unter den Einfluss der Neustrier. Als dann auch noch Karl Martell aus der Haft entkommen konnte und sowohl gegen die Neustrier als auch gegen Plektrud vorging, entstand im Frankenreich eine äußerst instabile Lage. Zudem befand sich die von Pippin „begründete gesamtfänkische Suprematie der Familie in eine[r] existenzbedrohende[n] Krise" (Rudolf Schieffer).
    716 rückten die Neustrier unter Chilperich und ihrem im Vorjahr gewählten Hausmeier Raganfrid (gestorben 731) nach Köln vor, wo sie Plektrud zur Herausgabe eines beträchtlichen Schatzes, womöglich des merowingischen Staatsschatzes zwangen. Auf dem Rückweg wurden sie von Karl angegriffen und erlitten eine Niederlage; auch die Schlacht bei Vinchy am 21.3.717 konnte Karl für sich entscheiden. Anschließend wandte er sich nach Köln, wo Plektrud ihm die restlichen Schätze Pippins aushändigen und Karls Herrschaftsanspruch anerkennen musste. Während Karl Martell in den folgenden Jahren seine Gegner endgültig niederwerfen konnte, geriet Plektrud vollkommen aus dem Blick der Quellen.
    Es gilt jedoch als sicher, dass Plektrud in Köln die Kirche St. Maria im Kapitol gründete, die sich an genau gleicher Stelle wie der den drei kapitolinischen Gottheiten Jupiter, Juno und Minerva geweihte Tempel aus römischer Zeit erhebt. Möglicherweise handelte es sich hierbei um merowingisches Königsgut, in dessen Besitz die fränkischen Hausmeier gelangt waren. Der Gründungsstatus der Kirche ist völlig unklar. Erst im 10. Jahrhundert bestand an St. Maria im Kapitol ein Benediktinerinnenkloster, welches sich im Verlauf des 12./13. Jahrhunderts zum adeligen Damenstift umwandelte. Bis zur Säkularisation 1802 war St. Maria im Kapitol nach Essen das größte Kanonissenstift im Erzbistum Köln und nach dem Dom und St. Gereon das reichste Stift in der Stadt Köln. Die Gründung der Kirche durch Plektrud wird erst seit Mitte des 12. Jahrhunderts in der örtlichen Tradition fassbar: Zwei um 1150/1160 sowie um 1300 entstandene Reliefplatten sowie urkundliche Zeugnisse belegen ihr Grab innerhalb der Kirche. In einem um 1300 angelegten Memorienbuch sowie in mehreren erzählenden Quellen wird Plektrud als Gründerin von St. Maria im Kapitol erwähnt. Eine Erhebung der Gebeine oder gar eine Kanonisation ist ihr nie zuteil geworden. Das Sterbedatum von Plektrud ist unbekannt; unterschiedliche Überlegungen der Forschung setzen es von bald nach 717 bis 726 an.
    In den zeitgenössischen Quellen wird Plektrud je nach Tendenz einerseits als „grausam", „von weiblicher Verschlagenheit" und für die Regierung des Frankenreiches als ungeeigent geschildert („Annales Mettenses priores"), andererseits aber als „edle und ungemein kluge Ehefrau" Pippins („Fredegarii Continuator") und als „höchst weise" bezeichnet („Liber historiae Francorum").
    Seit 1990 erinnert eine Statue Plektruds (Bildhauer: Thomas Torkler) am Kölner Rathausturm an die Klostergründerin.
    nach obenQuellen
    Annales Mettenses priores (MGH SS rer. Germ. in us. schol. X), bearb, von Bernhard von Simson, Hannover 1905.
    Chronicarum quae dicuntur Fredegarii Scholastici libri IV. cum Continuationibus (MGH SS rer. Merov. II, S.1-194), bearb. von Bruno Krusch, Hannover 1888.
    Liber Historiae Francorum (MGH SS rer. Merov. II, S.215-329), bearb. von Bruno Krusch, Hannover 1888.

    Literatur
    Nonn, Ulrich, Plektrud, in: Lexikon des Mittelalters, Band 7, München/Zürich 1995, Sp. 19.
    Oepen, Joachim, Plektrud in Köln: Die Stadt im Machtkampf der Karolinger, in: Rosen, Wolfgang/Wirtler, Lars (Hg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 1. Antike und Mittelalter. Von den Anfängen bis 1396/97, Köln 1999, S. 72–80.
    Sauser, Ekkart, „Plektrudis", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 21 (2003), Sp. 1182-1183.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Sigmaringen 1982.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].
    Schieffer, Rudolf, „Plektrud", in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 527-528.
    St. Maria im Kapitol (Informationen über die Baugeschichte von St. Maria im Kapitol auf der Website des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V.).

    Joachim Oepen (Köln), 13.3.2013



    Romanische Grabplatte der Plektrudis, St. Maria im Kapitol. Köln, 3. Viertel des 12. Jahrhunderts

    Erstes-Relief-der-Plectrudis-1160-Maria-im-Kapitol-Köln


    Begraben:
    St. Maria im Kapitol

    Plektrudis heiratete Pippin II. um 670. Pippin (Sohn von Ansegisel und Begga) wurde geboren in 635/650; gestorben am 16 Dez 714 in Jupille-sur-Meuse [4020],Wallonien,Belgien; wurde beigesetzt in Chèvremont [90340],Territoire de Belfort,Franche-Comté,Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Drogo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 670; gestorben in 708; wurde beigesetzt in Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich.
    2. 3. Grimoald II,  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 680; gestorben in Apr 714 in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.


Generation: 2

  1. 2.  Drogo Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Plektrudis1) wurde geboren um 670; gestorben in 708; wurde beigesetzt in Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Champagne,Champagne-Ardenne,Frankreich; Herzog der Champagne

    Notizen:

    Drogo Herzog der Champagne
    um 670 † 708 Begraben: Metz, St. Aposteln (basilica beati Arnulfi conf.)

    Ältester Sohn des Hausmeiers Pippin II. der Mittlere aus dem Hause der ARNULFINGER und der Plektrudis, Tochter von Seneschall Hugobert

    Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1404

    Drogo, dux der Champagne
    * vor 680, † 708 Begraben: Metz, St. Aposteln (basilica beati Arnulfi conf.)
    Aus der Familie der ARNULFINGER.

    Drogo ist der ältere von zwei Söhnen aus Pippins II. erster Ehe mit Plektrud. Jüngerer Bruder Drogos ist Grimoald II.; Stiefbrüder sind Karl Martell und Childebrand.
    Nach 688 wurde Drogo mit Anstrud, der Witwe des neustroburgundischen maiordomus Berchar, verheiratet. Als Söhne Drogos werden Hugo, der nachmalige Bischof von Rouen († 730), der als dux bezeichnete Arnulf, ferner Pippin und Godefrid überliefert. In der Nachfolge sind sie ohne Bedeutung. Nach den Metzer Annalen war Drogo vermutlich 697 dux der Burg (Metz). Nach 695 erhielt Drogo den Dukat der Champagne (Fred. cont. 6). Solche Ereignisse erhellen vor allem die politischen Überlegungen Pippins II., der eine Verbindung zwischen Austrasien und Neustroburgund herstellte. Der vorzeitige Tod Drogos gefährdete das pippinidische Erbe in Gestalt eines fränkischen Gesamtregnums.

    Literatur:
    E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls d. Gr. (Braunfels, KdG I, 1965), bes. 61-64,80 - E. Ewig, Spätantikes und frk. Gallien, 1976, I (Francia Beih. 3.I), bes. 227-230,295 -

    Schwennicke Detlev: Tafel 3, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    DROGO
    † 708 Begraben: Metz St. Arnulf
    dux der Champagne, dann der Burgunder
    oo nach 688 ANSTRUDIS
    Tochter von Waratto Hausmeier in Neustrien und Ansfled; Witwe von Berchar Hausmeier von Neustrien

    Hlawitschka Eduard: Seite 78, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    28 Drogo

    Älteste Belege zur Filiation bei Nr. 16, dazu Urkunde Pippins des Mittleren und Plektruds für Echternach vom 2. März 714; C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 24, Seite 59: filio nostro Grimoaldo et filiis vel filiis Drogonis, nepotibus nostris. -
    Zu seiner Ehe vgl. Belege bei Nr. 15. Weitere Quellen BM ² 21c-22d.
    Drogo wurde wohl anläßlich seiner Eheschließung zum Herzog der Champagne erhoben. Pippin II. hatte seine Söhne von Plektrudis schon zu Lebzeiten an seiner Herrschaft teilnehmen lassen und Drogo mit dem Dukat in Frankoburgund ausgestattet, während sein Bruder Grimoald in Neustrien folgen sollte. Der bereits 708 gestorbene Drogo wurde in der Apostelbasilika von Metz bei seinem Ahnherrn Arnulf beigesetzt. Sein ältester Sohn Arnulf erscheint nach Pippins Tod mit dem Titel dux. Ob er dem Vater im frankoburgundischen Großdukat folgte, ist ungewiß.

    Dahn Felix: Seite 460,461, "Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas."

    Pippin war vermählt mit Plektrudis, die aus edlem Geschlecht und "sehr klug" war, von ihr hatte er zwei Söhne, Drogo - der die vielbestrittene Champagne als Herzogtum erhielt, offenbar um dieses Gebiet vor neuen Schwankungen der Landschaft zu hüten -, und einen jüngeren, Grimoald.
    So hielt Pippin, selbst wohl meist in Austrasien weilend und dort die Oststämme wieder heranzwingend, durch seine beiden Söhne Neustrien-Burgund und die Champagne in Zucht, bis Drogo (708) starb.

    Ewig Eugen: Seite 186,189,200, "Die Merowinger und das Frankenreich"

    Mit der Familie Warattos verband sich Pippin durch die Heirat seines Sohnes Drogo mit Ansfleds Enkelin Adaltrud, einer Tochter Berchars. Drogo wurde wohl bei dieser Gelegenheit zum Herzog der Champagne erhoben.
    Vor 701, wahrscheinlich 697, nahm Pippin eine Gewaltenteilung vor, die ihn entlastete und zugleich der intensiveren Erfassung des einstigen neustroburgundischen Teilreichs diente. Er legte das Amt des Hausmeiers nieder, behielt aber die Leitung des Gesamtreichs bei. Den ältesten Sohn Drogo erhob er zum dux Burgundiorum. Es handelte sich nicht um einen Landschaftsdukat, sondern um die Statthalterschaft in der frankoburgundischen Königsprovinz. Denn zu Drogos Sprengel gehörten Sens (offenbar mit Auxerre) und Lyon (wohl die gesamte Provinz mit Langres-Dijon, Autun, Chalon und Macon).
    Indessen starb Drogo schon 708. Er wurde in der Apostelbasilika von Metz bei seinem Ahnherrn Arnulf beigesetzt. Drogos ältester Sohn, der den Namen des Metzer Ahnherrn führte, erscheint nach Pippins Tod mit dem Titel dux. Ob er dem Vater im frankoburgundischen Großdukat folgte, ist jedoch ungewiß.

    Dahn Felix: Seite 513, "Die Franken"

    Als im Jahre 714 Pippin in Jobii-villa (Juppile, bei Lüttich), von heftigen Fieber ergriffen, krank lag: - er war etwa 80 Jahre - und sein tüchtiger, allgemein beliebeter Sohn Grimoald zu ihm reiste, wurde dieser in der Basilika des heiligen Märtyrers Landbert (Lambert) zu Lüttich ermordet von einem Heiden Rangar.
    Das war ein harter Schlag: vor sechs Jahren war der andere Sohn, Drogo [2 Wir haben von Drogo nur eine echte Urkunde Pertz Dipl. Karol. Nr. 7; Pardessus II. Nr. 502, falsch ist seine angebliche Schenkung des Gutes Floriacum (Fleury) im Wabergau und dem comitatus Scarponensis, der Charpaigne Diözese Toul, an die Apostelkirche zu Metz als Gegenleistung für eine Begräbnisstätte neben den Älteren und Brüdern, vom 27. Juni 706, da er etwa 12 Jahre alt gewesen wäre! Pertz, Karol spuria Nr. 6; ebenso falsch die seines Bruders Hugo, Nr. 7 ebenda, und der erdichteten Brüder Godfrid (Nr. 8) und Pippin, Pardessus II, 469, 493; in jener schenkt er, sich nur "dux" nennend, ohne Beisatz eines ductatus, zum Heile seiner Seele per cartulam testamenti dem Sankt Peter- und Pauls-Kloster zu Echternach an dem Flusse Surus (der Sauer, das unter Bischof Willebrord steht, seinen ihm mach Gesetzen (das heißt nach Erbrecht) zustehenden Anteil an dem Hofe Bolla; hier findet sich die Androhung (außer dem Unwirksamkeit solcher Klage) der Exkommunikation (von den genannten Aposteln) und einer Wette von zwei Pfund Gold und drei Pfund Silber an den Fiskus für jeden seiner Erben oder sonstigen Gegner, der dies anfechten würde. Öffentlich verhandelt zu Bittburg, castrum Bedense, im ersten Jahr Königs Chilperich, also wohl 716.], gestorben. Drogo hatte mehrere eheliche Söhne von Adaltrud hinterlassen: der älteste, Arnulf, war bei dem Tode Pippins immerhin schon 20 Jahre alt: also waffenreif und nach fränkischem Recht volljährig. Der nächste, Hugo, zählte etwa 18 Jahre: weshalb Pippin, übersprang er doch einmal den nächsten Grad, den Sohn Karl, diese ehelichen und älteren Enkel hinter Theudoald zurückstellte, ist uns unerfindlich. Hugo, der fähigste unter den Enkeln Pippins, war allerdings früh von seiner Großmutter Ansfled für geistliches Leben gewonnen, aber kurz vor Pippins Tod erst Geistlicher geworden.

    Riche Pierre: Seite 43,45, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    So verheiratete Pippin II. seinen Sohn Drogo mit Adeltrud, der Tochter des Hausmeiers Waratto und Witwe Berchars.
    Um 700 ersetzte Pippin den neustrischen Hausmeier Norbert durch seinen eigenen Sohn Grimoald II., so daß Vater und Sohn über beide Hausmeierämter im Reich verfügten. Den nördlichen Teil von Burgund gab Pippin seinen älteren Sohn Drogo, der den Titel eines dux der Champagne erhielt oder, nach anderer Quelle, den eines dux der Burgunder. Als Drogo im Jahr 708 starb, übernahm sein Bruder Grimoald einen Teil dieser Ämter.

    Schieffer Rudolf: Seite 27,32, "Die Karolinger"

    Erst als Berchar Ende 688 einen Anschlag seiner Schwiegermutter Ansfled zum Opfer gefallen war, verschaffte sich Pippin auch förmlich den höchsten Rang nach dem König und verheiratete seinen Sohn Drogo mit Berchars Tochter Adaltrud, der Enkelin Ansfleds.
    708 verlor Pippin seinen ältesten Sohn Drogo, den dux der Burgunder, der sein Grab in Metz - als erster der Familie - beim heiligen "Spitzenahn" Arnulf fand. Er hinterließ vier Söhne, doch galt offenbar kein Erstgeburtsrecht, denn statt der Enkel trat nun um so deutlicher Pippins jüngerer Sohn Grimoald in den Vordergrund, den der Vater ja früher schon durch die Überlassung des Hausmeieramtes bevorzugt hatte.





    689 oo 2. Anstrud, Witwe des Hausmeiers Berchar

    oder

    oo Adaltrud, Tochter Berchars



    Kinder:

    - Arnulf dux um 695 † 723
    - Hugo Bischof von Rouen † 730
    - Pippin 715
    - Gottfried 715



    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 460, 461,462,464 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 182,186,189,200 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 84 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987 Seite 45 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 50 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301,302 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 43,45,51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 27,32,36,38 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 359,364,385 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 135,246,248,250,263,275-278 -

    Begraben:
    St. Aposteln (basilica beati Arnulfi conf.)

    Drogo heiratete Anstrud in 689. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Pippin  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 715.
    2. 5. Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 715.
    3. 6. von Rouen, Hugo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 690/695; gestorben am 8 Apr 730 in Jumieges [76480],Seine-Maritime,Normandie,Frankreich; wurde beigesetzt in Jumieges [76480],Seine-Maritime,Normandie,Frankreich.
    4. 7. Arnulf  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 695; gestorben in 723.

  2. 3.  Grimoald II, Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Plektrudis1) wurde geboren um 680; gestorben in Apr 714 in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien; wurde beigesetzt in Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Neustrien,Frankreich; Hausmeier in Neustrien

    Notizen:

    Grimoald II. Hausmeier in Neustrien
    um 680 † April 714 erschlagen Lüttich Begraben: Lüttich
    Jüngerer Sohn des fränkischen Hausmeiers Pippin der Mittlere aus dem Hause der ARNULFINGER und der Plektrudis, Tochter von Graf Hugobert

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1717

    Grimoald II., Maiordomus in Neustrien nach 697 und vor 701 bis 714
    * vermutlich nach 680, † April 714 Begraben: Lüttich

    Jüngster Sohn aus Pippins II. Ehe mit Plektrud (älterer Bruder Drogo, Halbgeschwister sind Childebrand und Karl Martell)

    oo um 711/12 Theutsind, Tochter des dux der Friesen, Radbod, der dadurch an das neue pippinidischeHerrschaftszentrum Austrien gebunden werden sollte. Die Ehe blieb kinderlos.

    Der ihm 708 von einer Konkubine geborene Sohn Theudoald († 741) wurde von Pippin II. 714 noch unmündig als maiordomus bestimmt. Über Grimoalds 14-jährige Wirksamkeit in seinem politischen Spitzenamt liegen kaum Quellen vor. Mit der Übernahme des Maiordomats gingen die wichtigsten neustrischen Königspfalzen als Herrschaftssitze an den im Raum Paris residierenden Grimoald. Nach Drogos Tod (708) blieb Grimoald der eigentliche Nachfolger Pippins II. Auf dem Weg zum in der Pfalz Jupille bei Lüttich schwer erkrankten Vater - wohl wegen der Einweisung in die Nachfolge - wurde Grimoald II. in der Lütticher Lambert-Basilika vom Friesen Rantgar erschlagen. Mit Grimoalds unerwartetem Tod war die karolingische Nachfolgeregelung gefährdet und die karolingische Vorherrschaft im Franken-Reich nach dem Tod Pippins II. (16. Dezember 714) in Frage gestellt.

    Literatur:
    E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karld d. Gr. (Braunfels, KdG I, 1965), 60-62, 78 - E. Ewig, Spätantikes und frk. Gallien, I, 1976, (Francia Beih. 3.I.), 228-301 - J. Semmler, Zur pippinid.-karol. Sukzessionskrise 714-723, DA 33, 1977, 1-5 - M. Werner, Der Lütticher Raum in frühkarol. Zeit, 1980, 306-308,451-452. -

    Schwennicke Detlev: Tafel 3, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    GRIMOALD
    † erschlagen St. Lambert zu Lüttich IV. 714
    um 700 Hausmeier in Neustrien und Burgund
    oo THEUDESINDA
    Tochter von Radbod Fürst der Friesen

    Hlawitschka Eduard: Seite 78, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    29 Grimoald II. - Theutsinda - Theudoald

    Belegstellen zu Filiation bei Nr. 16. und 28. Zu seiner Ehe vgl. Lib. Hist. Franc. c. 50, MG. SS. rer. Merov. 2, Seite 324: Habebat Grimoaldus uxorem in matrimomium nomine Theudesinam, filaim Radbodis ducis gentilis, danach Contin. Fredegarii c. 7, ebd., Seite 172 f.
    Seinen Sohn Theudoald hatte er freilich von einer Konkubine. Lib. Hist. Franc. c. 49, ebd., Seite 324: Grimoaldus quippe genuit filium ex concubina Theudoaldus nomine, danach Contin. Fredegarii c. 6, ebd. Seite 172. - Die Wendung des Lib. Hist. Franc. c. 51, ebd., Seite 325, daß Plektrud nach Pippins des Mittleren Tode cumnepotibus suis vel regecuncta gubernatorat, berechtigt nicht, neben Theudoald noch weitere Grimoald-Söhne zu vermuten, da unter den nepotes auch Drogos Söhne verstanden werden können. Auch die in Nr.28. zitierte Urkunde für Echternach, in der von filiis Grimoalds die Rede ist, kann nicht zwingend sein, da an dieser Stelle eine Bestimmung für die Zukunft getroffen wird und damit auch noch zu erwartende Söhne Grimoalds gemeint sein können; vgl. Th. Breysig, Jahrbücher (wie in Nr. 18), Seite 4.
    Grimoald übernahm um 697 das Hausmeieramt seines Vaters und ging nach Neustrien. Er galt allgemein als dessen Nachfolger und wurde kurz vor dem Tode seines Vaters, als er zu einem Besuch des bereits erkrankten Vaters in die maasländische Heimat gereist war, von einen Heiden, dem Friesen Rantgar, in der Lambertuskirche zu Lüttich erschlagen. Seine Nachfolge sollte unter Umgehung von Drogos Sohn Arnulf sein unehelicher, noch im Knabenalter stehender Sohn Theudoald unter der Regentschaft seiner Großmutter Plektrudis antreten, die jedoch in der Folgezeit scheiterte.

    Dahn Felix: Seite 513, "Die Franken"

    Als im Jahre 714 Pippin in Jobii-villa (Juppile, bei Lüttich), von heftigen Fieber ergriffen, krank lag: - er war etwa 80 Jahre - und sein tüchtiger, allgemein beliebter Sohn Grimoald zu ihm reiste, wurde dieser in der Basilika des heiligen Märtyrers Landbert (Lambert) zu Lüttich ermordet von einem Heiden Rangar.
    Das war ein harter Schlag: vor sechs Jahren war der andere Sohn, Drogo, gestorben.

    Dahn Felix: Seite 461,462, "Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas."

    Als Chlodovech schon nach vier Jahren starb, folgte sein Bruder Childibert III. 695-711, und da bald darauf, 695, Nordbert, der Bewacher Neustriens für Pippin starb, übertrug dieser das wichtige Amt keinem Geringeren als seinem jüngeren Sohn Grimoald, dessen Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Milde, Güte, Freundlichkeit, Wortfertigkeit und Almosenspende gerühmt werden. Aber später erst, nicht gleich, wurde Grimoald "Majordomus von Neustrien". Am 14. März 697 ist noch Pippin Majordomus von Neuster, erst am 25. Februar 702 erscheint Grimoald als solcher. So hielt Pippin, selbst wohl meist in Austrasien weilend und dort die Oststämme wieder heranzwingend, durch seine beiden Söhne Neustrien-Burgund und die Champagne in Zucht, bis Drogo (708) starb.
    Als im Jahre 714 Pippin in Jobii-villa (Juppille, bei Lüttich), von heftigem Fieber ergriffen lag - er war etwa 80 Jahre - und sein tüchtiger, allgemein beliebter Sohn Grimoald zu ihm reiste, wurde dieser in der Basilika des heiligen Märtyrers Landbert zu Lüttich von dem Heiden Rangar ermordet.

    Ewig Eugen: Seite 189,200, "Die Merowinger und das Frankenreich"

    Vor 701, wahrscheinlich 697, nahm Pippin eine Gewaltenteilung vor, die ihn entlastete und zugleich der intensiveren Erfassung des einstigen neustroburgundischen Teilreichs diente. Der zweite Sohn Grimoald übernahm das Hausmeieramt mit Kompetenzen, die sich Neustrien beschränkt waren.
    Auflösungserscheinungen mögen sich auch in Frankoburgund schon angekündigt haben. Noch war jedoch die neustrische Francia mit dem König fest in Grimoalds Hand. Der schwerste Schlag traf die arnulfingische Herrschaft, als Grimoald, der zu einem Besuch des bereits erkrankten Vaters in die maasländische Heimat gereist war, im April 714 in der Lambertuskirche zu Lüttich von dem heidnischen Friesen Rantgar ermordet wurde. Der Entschluß Pippins, Drogos Sohn Arnulf zu übergehen und Theudoald, den noch im Knabenalter stehenden Sohn Grimoalds als Nachfolger im Hausmeieramt zu erheben, ist wohl auf den Einfluß der Gattin Plektrud zurückzuführen.

    Riche Pierre: Seite 45,47, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Um 700 ersetzte Pippin den neustrischen Hausmeier Norbert durch seinen eigenen Sohn Grimoald II., so daß Vater und Sohn über die beiden Hausmeierämter im Reich verfügten. Als Drogo im Jahre 708 starb, übernahm sein Bruder Grimoald einen Teil dieser Ämter.
    Immerhin war Radbod damit einverstanden, daß seine Tochter getauft und mit Pippins Sohn Grimoald vermählt wurde.

    Schieffer Rudolf: Seite 28,30,32-34, "Die Karolinger"

    Pippins ältester, nach Neustrien verheirateter Sohn Drogo, der schon um 690 als dux in der Champagne aufgetreten war, wird nach 697 in den Quellen als dux der Burgunder bezeugt, während der jüngere Grimoald um dieselbe Zeit sogar das Hausmeieramt des Vaters übernahm und nach Nestrien ging.
    Hier brachte Pippin in zwei Kriegszügen 690 und 695 seine Übermacht zur Geltung und erreichte nach der Einnahme von Utrecht einen Modus vivendi, der mit der Zeit dazu führte, daß der Hausmeier Grimoald der Jüngere Radbods Tochter Theudesinde heiratete, also die Aufnahme der friesischen Führung in die pippinidische Familie anbahnte.
    Drogo hinterließ vier Söhne, doch galt offenbar kein Erstgeburtsrecht, denn statt der Enkel trat nun um so deutlicher Pippins jüngerer Sohn Grimoald in den Vordergrund, den der Vater ja früher schon durch die Überlassung des Hausmeieramtes bevorzugt hatte.
    Den denkbar schwersten Schlag mußte es daher gerade für Plektrud bedeuten, daß ihr aus Neustrien herbeigerufener Sohn Grimoald, in dem wohl jeder seit langem den Nachfolger Pippins sah, im folgenden Monat in Lüttich von einem Heiden, wohl einem Friesen, erschlagen wurde.






    oo Theutsind, Tochter des Friesen-Königs Radbod


    Kinder:

    Illegitim
    - Theodebald (Theudoald) Hausmeier † 715 oder 741


    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 461,462, 464 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 189,200 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 94 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 17 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301,302,307 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 45,47,51,93 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 28,30,32-34,37 - Schneider Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hiersemann Stuttgart 1972, Seite 215 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 4 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 364 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 190,193,225,234,250, 265,276-278 -

    Gestorben:
    erschlagen

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Theudoald  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 708; gestorben nach 715/741.

    Grimoald heiratete Theutsind um 711/712. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 4.  Pippin Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Drogo2, 1.Plektrudis1) gestorben nach 715.

    Notizen:

    Pippin
    † nach 715?
    Jüngerer Sohn des Herzogs Drogo von der Champagne aus dem Hause der ARNULFINGER und der Anstrud, Tochter von Hausmeier Berchar

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    39 Gottfried - Pippin

    Durch das in Nr. 37 wiedergegebene Zitat aus den älteren karolingischen Annalen zum Jahre 723 und durch die Tatsache, da Erzbischof Hugo von Rouen erst 730 verstarb (BM² 29a), steht fest, daß Herzog Arnulf neben Hugo mindestens noch einen Bruder hatte. Da es nun in einer Urkunde Hugos und Arnulfs vom Jahre 715, die lange Zeit als Fälschung angesehen wurde, von E. Mühlbacher aber für "formell und inhaltlich echt" (BM² 27) bestimmt worden ist, heißt: nos in Dei nomine Hugo sacerdos et germanus meus, illuster vir Arnulfus dux, nec non Pippinus et Godefridus, dum contigit ut genitor noster, illuster vir Drogo quondam, de hac luce migraret, nostra fuit petitio ... (MG. DD. Merow., Nr. 7, Seite 214; auch in Jahrbuch für lothringische Geschichte 1, 1888/89, Seite 43, Nr. 6), wird man - da außerdem Gottfried noch in zwei mittelalterlichen Metzer Fälschungen als Sohn Drogos erscheint (BM² 30 und 30a) - Pippin und Gottfried, die neben den in erster Linie handelnden Brüdern Hugo und Arnulf stehen, da zwei weitere Söhne Drogos betrachten dürfen.
    Vgl. zu diesem Problem auch E. Mühlbacher, Zur Genealogie der älteren Karolinger (Forschungen zur Deutschen Geschichte 19, 1879), Seite 455ff.

    Werner Matthias: Seite 265, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger"

    Zu den Söhnen seines Halbbruders Drogo, den Enkeln Pippins II. und Plektruds, hatte Karl ein zwiespältiges Verhältnis: Während er den 713/15 zum Kleriker geweihten Hugo durch Übertragung einer Reihe von Bistümern und wichtiger Abteien in den nordwestlichen Reichsteilen nach 718 zum Garanten seiner Herrschaft in Neustrien machte, ließ er den dux Arnulf und einen weiteren, namentlich nicht bekannten Sohn Drogos 723 in Haft nehmen und wohl auch beseitigen [Vgl. ebd. Seite 34 und Hlawitschka; Studien Seite 51f. Über die Ereignisse berichten in knappen Worten die sog. kleinen frühkarolingischen Annalen, vgl. etwa Annales Nazariani a. 723 SS 1 Seite 25. Neuausgabe bei W. Lendi, Untersuchungen zur frühalemannischen Annalistik. Die Murbacher Ananlen (= Scrinium Friburgense 1, 1971) Seite 149: duo filio Drogonis ligati. Arnoldus et unus mortuus; ähnlich die Annales Alamannici a. 723, ebd. Seite 148, und die Annales Mosellani a. 723 SS 16 Seite 494.
    Neben Hugo und Arnulf sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein Gottfried und ein Pippin als Söhne Drogos zu erschließen, von denen wohl einer der 723 erwähnte war, die aber beide gleichfalls nicht mehr in der Überlieferung auftauchen, vgl. Hlawitschka, Vorfahren Seite 80 Anm. 29 und Dens., Studien Seite 52.
    Auch das weitere Schicksal Arnulfs ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, daß er, wenn er nicht ebenfalls in der Haft verstarb, so zuletzt Hlawitschka Seite 51, sein Leben hinter Klostermauern verbrachte, zumindest aber keinen politischen Einfluß mehr erlangte. Arnulf ist 716/17 als dux und als Schenker an Echternach bezeugt, Wampach 1,2 Nr. 25 und 29 Seite 62,70.
    Karl Martell beließ ihn also nach seinem Herrschaftsantritt 717/18 zunächst in seiner Stellung als dux - wobei es möglicherweise zu einer zeitweiligen Annäherung kam, vgl. Semmler Seite 20, der hierfür allerdings von einer unzutreffenden Datierung der Urkunden Wampach 1,2 Nr. 27 und 29 ausgeht -, entmachtet ihn aber zu einem Zeitpunkt, als seine eigenen Söhne offensichtlich das Mündigkeitsalter erlangt hatten, vgl. Semmler Seite 331 mit Anm. 243.
    Nicht aufrechtzuerhalten ist die von Breysig (wie Anm. 322) Seite 45f und neuerdings wieder von Eckhardt, Studia Seite 128ff vertretene Annhame, daß der von Pippin II. 714 zum Hausmeier bestellte Sohn seines jüngeren Sohnes Grimoald, Theudoald, nach 717/18 in nähere Verbindung zu Karl Martell getreten sei. Sie beruht auf einer verfehlten Deutung der Zeugnisliste von D Arnulf 11 Seite 99 = Gysseling/Koch Nr. 173 Seite 305f. Theudoald starb offensichtlich bald nach seiner am 26.9.715 bei Compiegne erlittenen Niederlage gegen die Neustrier vgl. Semmler Seite 6 mit Anm. 40 und Hlawitschka Seite 54f. Schließt man aus dem unten unter Anm. zitierten Passus der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 auf noch weitere Söhne Grimoalds, sind deren Namen und Schicksal unbekannt; vgl. dazu Hlawitschka, Vorfahren Seite 78 Anm. 394. Eine andere Deutung schlägt Jarnut Seite 350f. vor. Ausgehend von der Annahme, Adelas Schwester Regentrud habe aus erster Ehe Pilitrud, die Tante von Karl Martells Gemahlin Swanahild, zur Tochter gehabt und sei in zweiter Ehe mit dem Bayern-Herzog Theodebert verheiratet gewesen, nimmt er an, daß auch "Swanahild zur Sippe Irminas von Oeren gehörte". Da Karl Martell Swanahild nach seinem Sieg über Plektrud und ihre Enkel heiratet, hält es Jarnut, gestützt darauf, "daß sowohl Karl Martell als auch sein Sohn, König Pippin, Nachkommen Hugberts und Irminas heirateten" (Seite 351), für durchaus wahrscheinlich, daß Karl durch seine Heirat mit Swanhild "die Unterstützung jener Familie erreichen wollte, deren überragende Bedeutung für die fränkische Geschichte eben diese Heiraten unterstützten. Erscheint es an sich bereits als historisch wenig wahrscheinlich, daß Karl, nachdem er die nicht in den geistlichen Stand eingetretenen Enkel Plektruds beseitigt bzw. entmachtet hatte, diesen Schritt mit der Heirat einer Enkelin von Plektruds nach Bayern verheirateter Schwester Regentrud gleichsam wieder wettmachen wollen, so beruht die von Jarnut vorgeschlagene Deutung, wie der Gang der vorherigen Untersuchung zeigt, vor allem auf zahlreichen nicht näher begründeten, sich gegenseitig wiederum bedingenden Hypothesen. Daß Swanhild eine Verwandte Karl Martells über Plektrud war, läßt sich, geht man von den sicheren personengeschichtlichen Zeugnissen zu Plektrud und Swanhild aus, weder im einzelnen absichern noch auch nur annähernd wahrscheinlich machen, siehe oben Seite 226ff mit Anm. 230 und 234.].



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 265 -

    Gestorben:
    ?


  2. 5.  Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Drogo2, 1.Plektrudis1) gestorben nach 715.

    Notizen:

    Gottfried
    † nach 715?
    Jüngerer Sohn des Herzogs Drogo von der Champagne aus dem Hause der ARNULFINGER und der Anstrud, Tochter oder Witwe des Hausmeiers Berchar

    Schwennicke Detlev: Tafel 3, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    GOTTFRIED
    715

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    39 Gottfried - Pippin

    Durch das in Nr. 37 wiedergegebene Zitat aus den älteren karolingischen Annalen zum Jahre 723 und durch die Tatsache, daß Erzbischof Hugo von Rouen erst 730 verstarb (BM² 29a), steht fest, daß Herzog Arnulf neben Hugo mindestens noch einen Bruder hatte. Da es nun in einer Urkunde Hugos und Arnulfs vom Jahre 715, die lange Zeit als Fälschung angesehen wurde, von E. Mühlbacher aber für "formell und inhaltlich echt" (BM² 27) bestimmt worden ist, heißt: nos in Dei nomine Hugo sacerdos et germanus meus, illuster vir Arnulfus dux, nec non Pippinus et Godefridus, dum contigit ut genitor noster, illuster vir Drogo quondam, de hac luce migraret, nostra fuit petitio ... (MG. DD. Merow., Nr. 7, Seite 214; auch in Jahrbuch für lothringische Geschichte 1, 1888/89, Seite 43, Nr. 6), wird man - da außerdem Gottfried noch in zwei mittelalterlichen Metzer Fälschungen als Sohn Drogos erscheint (BM² 30 und 30a) - Pippin und Gottfried, die neben den in erster Linie handelnden Brüdern Hugo und Arnulf stehen, da zwei weitere Söhne Drogos betrachten dürfen.
    Vgl. zu diesem Problem auch E. Mühlbacher, Zur Genealogie der älteren Karolinger (Forschungen zur Deutschen Geschichte 19, 1879), Seite 455ff.

    Werner Matthias: Seite 250-253,263-265, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger"

    Bei der Frage nach der Identität von Adelas Verwandter Plektrud mit der Gattin Pippins II. galt als ein derartiges Argument von erheblicher Beweiskraft lange Zeit die Beobachtung, daß Pippins II. Enkel Arnulf und Pippin der Jüngere in Bitburg bzw. in Besslingen begütert gewesen seien.
    Zu den Söhnen seines Halbbruders Drogo, den Enkeln Pippins II. und Plektruds, hatte Karl ein zwiespältiges Verhältnis: Während er den 713/15 zum Kleriker geweihten Hugo durch Übertragung einer Reihe von Bistümern und wichtiger Abteien in den nordwestlichen Reichsteilen nach 718 zum Garanten seiner Herrschaft in Neustrien machte, ließ er den dux Arnulf und einen weiteren, namentlich nicht bekannten Sohn Drogos 723 in Haft nehmen und wohl auch beseitigen [Vgl. ebd. Seite 34 und Hlawitschka; Studien Seite 51f. Über die Ereignisse berichten in knappen Worten die sog. kleinen früh-karolingischen Annalen, vgl. etwa Annales Nazariani a. 723 SS 1 Seite 25. Neuausgabe bei W. Lendi, Untersuchungen zur frühalemannischen Annalistik. Die Murbacher Ananlen (= Scrinium Friburgense 1, 1971) Seite 149: duo filio drogonis ligati. arnoldus et unus mortuus; ähnlich die Annales Alamannici a. 723, ebd. Seite 148, und die Annales Mosellani a. 723 SS 16 Seite 494.
    Neben Hugo und Arnulf sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein Gottfried und ein Pippin als Söhne Drogos zu erschließen, von denen wohl einer der 723 erwähnte war, die aber beide gleichfalls nicht mehr in der Überleiferung auftauchen, vgl. Hlawitschka, Vorfahren Seite 80 Anm. 29 und Dens., Studien Seite 52.
    Auch das weitere Schicksal Arnulfs ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, daß er, wenn er nicht ebenfalls in der Haft verstarb, so zuletzt Hlawitschka Seite 51, sein Leben hinter Klostermauern verbrachte, zumindest aber keinen politischen Einfluß mehr erlangte. Arnulf ist 716/17 als dux und als Schenker an Echternach bezeugt, Wampach 1,2 Nr. 25 und 29 Seite 62,70. Karl Martell beließ ihn also nach seinem Herrschaftsantritt 717/18 zunächst in seiner Stellung als dux - wobei es möglicherweise zu einer zeitweiligen Annäherung kam, vgl. Semmler Seite 20, der hierfür allerdings von einer unzutreffenden Datierung der Urkunden Wampach 1,2 Nr. 27 und 29 ausgeht -, entmachtet ihn aber zu einem Zeitpunkt, als seine eigenen Söhne offensichtlich das Mündigkeitsalter erlangt hatten, vgl. Semmler Seite 331 mit Anm. 243. Nicht aufrechtzuerhalten ist die von Breysig (wie Anm. 322) Seite 45f und neuerdings wieder von Eckhardt, Studia Seite 128ff vertretene Annhame, daß der von Pippin II. 714 zum Hausmeier bestellte Sohn seines jüngeren Sohnes Grimoald, Theudoald, nach 717/18 in nähere Verbindung zu Karl Martell getreten sei. Sie beruht auf einer verfehlten Deutung der Zeugnisliste von D Arnulf 11 Seite 99 = Gysseling/Koch Nr. 173 Seite 305f. Theudoald starb offensichtlich bald nach seiner am 26.9.715 bei Compiegne erlittenen Niederlage gegen die Neustrier vgl. Semmler Seite 6 mit Anm. 40 und Hlawitschka Seite 54f.
    Schließt man aus dem unten unter Anm. zitierten Passus der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 auf noch weitere Söhne Grimoalds, sind deren Namen und Schicksal unbekannnt; vgl. dazu Hlawitschka, Vorfahren Seite 78 Anm. 394. Eine andere Deutung schlägt Jarnut Seite 350f. vor. Ausgehend von der Annahme, Adelas Schwester Regentrud habe aus erster Ehe Pilitrud, die Tante von Karl Martells Gemahlin Swanahild, zur Tochter gehabt und sei in zweiter Ehe mit dem Bayern-Herzog Theodebert verheiratet gewesen, nimmt er an, daß auch "Swanahild zur Sippe Irminas von Oeren gehörte". Da Karl Martell Swanahild nach seinem Sieg über Plektrud und ihre Enkel heiratet, hält es Jarnut, gestützt darauf, "daß sowohl Karl Martell als auch sein Sohn, König Pippin, Nachkommen Hugberts und Irminas heirateten" (Seite 351), für durchaus wahrscheinlich, daß Karl durch seine Heirat mit Swanhild "die Unterstützung jener Familie erreichen wollte, deren überragende Bedeutung für die fränkische Geschichte eben diese Heiraten unterstützten. Erscheint es an sich bereits als historisch wenig wahrscheinlich, daß Karl, nachdem er die nicht in den geistlichen Stand eingetretenen Enkel Plektruds beseitigt bzw. entmachtet hatte, diesen Schritt mit der Heirat einer Enkelin von Plektruds nach Bayern verheirateter Schwester Regentrud gleichsam wieder wettmachen wollen, so beruht die von Jarnut vorgeschlagene Deutung, wie der Gang der vorherigen Untersuchung zeigt, vor allem auf zahlreichen nicht näher begründeten, sich gegenseitig wiederum bedingenden Hypothesen. Daß Swanhild eine Verwandte Karl Martells über Plektrud war, läßt sich, geht man von den sicheren personengeschichtlichen Zeugnissen zu Plektrud und Swanhild aus, weder im einzelnen absichern noch auch nur annähernd wahrscheinlich machen, siehe oben Seite 226ff mit Anm. 230 und 234.].


    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 250-253,263-265 -

    Gestorben:
    ?


  3. 6.  von Rouen, Hugo Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Drogo2, 1.Plektrudis1) wurde geboren um 690/695; gestorben am 8 Apr 730 in Jumieges [76480],Seine-Maritime,Normandie,Frankreich; wurde beigesetzt in Jumieges [76480],Seine-Maritime,Normandie,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich
    • Titel/Amt/Status: Bayeux [14400],Calvados,Normandie,Frankreich
    • Titel/Amt/Status: Rouen [76000],Seine-Maritime,Haute-Normandie,Frankreich; Bischof von Rouen, Bayeux, Paris

    Notizen:

    Hugo Bischof von Rouen, Bayeux, Paris
    um 690/95 † 8.4.730 Jumieges Begraben: Jumieges
    Sohn des Herzogs Drogo der Champagne aus dem Hause der ARNULFINGER und der Anstrud, Tochter vom Hausmeier Berchar

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 168

    Hugo, Bischof von Rouen, Bayeux, Paris
    † 8. April 730 Jumieges Begraben: Jumieges
    Sohn Drogos

    713/15 zum Priester geweiht, von seinem Onkel Karl Martell nach seinem Sieg über Raganfrid (719) als Bischof in Rouen sowie Bayeux und Paris eingesetzt. Ferner erscheint sein Name in den Bischofslisten von Lisieux und Avranches. Er leitete das Kloster Jumieges und Fontenelle. Vielleicht stand er auch den Abteien St-Denis und La Croix-St-Leufroy (dep. Eure) vor; eine Identifizierung mit dem Abt Hugobert von St-Medard (Soissons) ist hingegen unwahrscheinlich. Während der Normannenstürme brachte man Hugos Leichnam nach Haspres (dep. Nord). Seit dem 9. Jh. wird Bischof Hugo als Heiliger verehrt (Fest: 9. April).

    Quellen:
    Vita s. H.nis, MPL 166, 1163-1172 - Gesta s. patrum Fontanellensis coenobii, ed. F. Lohier - J. Laporte, 1936, 37-43 - Vie inedite de S. Hugues, ed. J. van der Straaten, AnalBoll 87, 1969, 215-260 -

    Literatur:
    Catholicisme V, 1023 - J. Semmler, Zur pippinid.-karol. Sukzessioinskrise 714-723, DA 33, 1977, 2,19f.,29-31,33 - F. J. Felten, Äbte und Laienäbte im Frankenreich, 1980, 120f. -

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    Hugo

    Hugo, filius Drogonis, vir venerabilis, a matre nomine Adeltrude (= Anstrude, Nr. 15) progenitus, nepos Karoli sagacissimi principis, archiepiscopus Rotomagnensis ecclesiae, wird dieser Mann in den Gesta abb. Fontanell. c. 8, MG. SS. 2, Seite 280, genannt. Huius pater Drogo, filius praedicti Pipini ducis Francorum, frater Grimaldi et Karoli nobilissimorum principum, defunctus est ...; ebd., Seite 280. Vgl. auch Ann. Mett. prior., hrsg. von B. v. Simon, Seite 16. BM² 25b-29a.
    Erwachsen war auch schon Hugo, der 713 bereits selbständig urkundete, aber etwa 714 in den Klerikerstand eingetreten ist. In der Urkunde Hugos für St. Arnulf in Metz vom Juni 715 sind auch - außer Arnulf - Hugos Brüder Pippin und Gottfried als Mitschenker genannt. Er wurde zwischen 713 und 715 zum Priester geweiht, wechselte rechtzeitig die Fronten, wurde nach 719 als Verwalter der Bistümer Paris, Rouen, Bayeux, Lisieux und Avranches sowie der Abteien Saint-Denis, Saint-Wandrille und Jumieges und wurde zu einer Hauptstütze der karolingischen Dominanz in Neustrien.

    Werner Matthias: Seite 250-253,263-265, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger"

    Bei der Frage nach der Identität von Adelas Verwandter Plektrud mit der Gattin Pippins II. galt als ein derartiges Argument von erheblicher Beweiskraft lange Zeit die Beobachtung, daß Pippins II. Enkel Arnulf und Pippin der Jüngere in Bitburg bzw. in Besslingen begütert gewesen seien.
    Zu den Söhnen seines Halbbruders Drogo, den Enkeln Pippins II. und Plektruds, hatte Karl ein zwiespältiges Verhältnis: Während er den 713/15 zum Kleriker geweihten Hugo durch Übertragung einer Reihe von Bistümern und wichtiger Abteien in den nordwestlichen Reichsteilen nach 718 zum Garanten seiner Herrschaft in Neustrien machte, ließ er den dux Arnulf und einen weiteren, namentlich nicht bekannten Sohn Drogos 723 in Haft nehmen und wohl auch beseitigen [Vgl. ebd. Seite 34 und Hlawitschka; Studien Seite 51f. Über die Ereignisse berichten in knappen Worten die sog. kleinen frühkarolingischen Annalen, vgl. etwa Annales Nazariani a. 723 SS 1 Seite 25. Neuausgabe bei W. Lendi, Untersuchungen zur frühalemannischen Annalistik. Die Murbacher Ananlen (= Scrinium Friburgense 1, 1971) Seite 149: duo filio drogonis ligati. arnoldus et unus mortuus; ähnlich die Annales Alamannici a. 723, ebd. Seite 148, und die Annales Mosellani a. 723 SS 16 Seite 494. Neben Hugo und Arnulf sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein Gottfried und ein Pippin als Söhne Drogos zu erschließen, von denen wohl einer der 723 erwähnte war, die aber beide gleichfalls nicht mehr in der Überlieferung auftauchen, vgl. Hlawitschka, Vorfahren Seite 80 Anm. 29 und Dens., Studien Seite 52. Auch das weitere Schicksal Arnulfs ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, daß er, wenn er nicht ebenfalls in der Haft verstarb, so zuletzt Hlawitschka Seite 51, sein Leben hinter Klostermauern verbrachte, zumindest aber keinen politischen Einfluß mehr erlangte. Arnulf ist 716/17 als dux und als Schenker an Echternach bezeugt, Wampach 1,2 Nr. 25 und 29 Seite 62,70. Karl Martell beließ ihn also nach seinem Herrschaftsantritt 717/18 zunächst in seiner Stellung als dux - wobei es möglicherweise zu einer zeitweiligen Annäherung kam, vgl. Semmler Seite 20, der hierfür allerdings von einer unzutreffenden Datierung der Urkunden Wampach 1,2 Nr. 27 und 29 ausgeht -, entmachtet ihn aber zu einem Zeitpunkt, als seine eigenen Söhne offensichtlich das Mündigkeitsalter erlangt hatten, vgl. Semmler Seite 331 mit Anm. 243. Nicht aufrechtzuerhalten ist die von Breysig (wie Anm. 322) Seite 45f und neuerdings wieder von Eckhardt, Studia Seite 128ff vertretene Annahme, daß der von Pippin II. 714 zum Hausmeier bestellte Sohn seines jüngeren Sohnes Grimoald, Theudoald, nach 717/18 in nähere Verbindung zu Karl Martell getreten sei. Sie beruht auf einer verfehlten Deutung der Zeugnisliste von D Arnulf 11 Seite 99 = Gysseling/Koch Nr. 173 Seite 305f. Theudoald starb offensichtlich bald nach seiner am 26.9.715 bei Compiegne erlittenen Niederlage gegen die Neustrier vgl. Semmler Seite 6 mit Anm. 40 und Hlawitschka Seite 54f. Schließt man aus dem unten unter Anm. zitierten Passus der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 auf noch weitere Söhne Grimoalds, sind deren Namen und Schicksal unbekannnt; vgl. dazu Hlawitschka, Vorfahren Seite 78 Anm. 394. Eine andere Deutung schlägt Jarnut Seite 350f. vor. Ausgehend von der Annahme, Adelas Schwester Regentrud habe aus erster Ehe Pilitrud, die Tante von Karl Martells Gemahlin Swanahild, zur Tochter gehabt und sei in zweiter Ehe mit dem Bayern-Herzog Theodebert verheiratet gewesen, nimmt er an, daß auch "Swanahild zur Sippe Irminas von Oeren gehörte". Da Karl Martell Swanahild nach seinem Sieg über Plektrud und ihre Enkel heiratet, hält es Jarnut, gestützt darauf, "daß sowohl Karl Martell als auch sein Sohn, König Pippin, Nachkommen Hugberts und Irminas heirateten" (Seite 351), für durchaus wahrscheinlich, daß Karl durch seine Heirat mit Swanhild "die Unterstützung jener Familie erreichen wollte, deren überragende Bedeutung für die fränkische Geschichte eben diese Heiraten unterstützten. Erscheint es an sich bereits als historisch wenig wahrscheinlich, daß Karl, nachdem er die nicht in den geistlichen Stand eingetretenen Enkel Plektruds beseitigt bzw. entmachtet hatte, diesen Schritt mit der Heirat einer Enkelin von Plektruds nach Bayern verheirateter Schwester Regentrud gleichsam wieder wettmachen wollen, so beruht die von Jarnut vorgeschlagene Deutung, wie der Gang der vorherigen Untersuchung zeigt, vor allem auf zahlreichen nicht näher begründeten, sich gegenseitig wiederum bedingenden Hypothesen. Daß Swanhild eine Verwandte Karl Martells über Plektrud war, läßt sich, geht man von den sicheren personengeschichtlichen Zeugnissen zu Plektrud und Swanhild aus, weder im einzelnen absichern noch auch nur annähernd wahrscheinlich machen, siehe oben Seite 226ff mit Anm. 230 und 254.].

    Dahn Felix: Seite 512, "Die Franken"

    Diesem Theudoald hätten aber, von Karl abgesehen, rechtlich und tatsächlich auch die Söhne Drogos vorgehen müssen. Drogo hatte mehrere eheliche Söhne von Adaltrud hinterlassen: der älteste, Arnulf, war beim Tode Pippins immerhin schon 20 Jahre alt: also waffenreif und nach fränkischem Recht volljährig. Der nächste, Hugo, zählte etwa 18 Jahre. Hugo, der fähigste unter den Enkeln Pippins, war allerdings früh von seiner Großmutter Ansfled für geistliches Leben gewonnen, aber kurz vor Pippins Tod erst Geistlicher geworden [Noch als Laie schenkt Hugo am 21. Juni 713 dem Kloster St. Wandrille den von seinen Älteren ererbten Hof Birtlaicum im Gau Talou an dem Fluß Coral.c.., dann 717/18 den Hof Wintlana; nachdem er schon vorher Erzbischof von Rouen geworden, wurde er Ende 724 Abt von Wandrille, schenkte seinem Kloster nun als Abt den Hof St. Molinus-Coquus (von 84 mansi) und andere im Bau von Beauvias, wurde später von Karl "gegen die Canones" (extra decreta tamen "canonum" muß der Panegyriker seufzen) auch noch zum Bischof von Paris, von Baneur (Baiocassinaeculis) und zum Abt von Iumieges (Gemineticum) erhoben, wo er starb, 8. April 730, und begraben wurde. Über Hugo ausführlich die Gesta abb. Fontan. c. 8. Verdächtig bleibt die Urkunde, Pertz p. 214, (in welcher er mit seinen Brüdern "Herzog" Arnulf, Pippin und Godefrid der Kirche Sankt Arnulf zu Metz, wo ihr Ahnherr ruhe, dafür, daß Abt Luitbert ihren Vater Drogo auf Bitten der Söhne dort bestattet habe, den Hof Bigny (Vidaicum) im Bau von Metz schenkt); trotz Böhmer-Mühlbacher (vgl. Forsch. z. D. Gesch. XIX. Seite 457); abgesehen von anderem: daß Arnulf "dux" heißt, fällt auf, von dem Bruder Pippin verlautet sonst sogar nichts, der Bruder Godefrid begegnet nur noch in zwei Fälschungen Pertz Seite 214, 215), Daß dieser die Urkunde nicht unterschreibt, erklärt Mühlbacher aus seiner Minderjährigkeit: aber auh Pippin unterschreibt nicht: wenn dieser existierte, nach Mühlbachers Annahme, weshalb fehlt er gleichwohl bei Mühlbacher selbst unter den Söhnen Drogos in jenem Regest vom 25. Juni 715? Verdächtig ist auch der Zusammenhang der zweifellosen Fälschung, Pertz p. 213 (Schenkung Arnulfs vom 27. Juni 706, in welcher Godefrid als bereits verstorben angeführt wird - 706 - während er dann 715 noch urkunden soll!) mit dieser Urkunde. - Hugo vermachte St. Wandrile einen Goldkelch und eine Goldschale von 4. Ps., 2. Kerzen, ein goldenes Türmlein (zur Aufbewahrung der Hostie) von 6 Pf., eine goldene mit Edelsteinen besetzte Kapfel mit "Pfändern" (Reliquien) verschiedener Heiliger: nobilis genere, non inferios religione.].


    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513 - Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 59 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 38,40 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 385 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 265,275,278 -

    Stadlers Vollständiges Heiligen-Lexikon - Hugo von Rouen

    S. Hugo, Aëp. Rotomag. (9. April, al. 19. Jan.) Dieser hl. Hugo, ein Sohn des Grafen oder Herzogs Drogo von Champagne und Burgund und seiner Gemahlin Adeltrudis, ein Enkel des Pipin von Heristall und Neffe des Karl Martell, war um das J. 680 geboren und ist daher nicht zu verwechseln mit einem viel späteren Hugo37, dem Sohne Karls des Großen, welcher jedoch nie Erzbischof von Rouen war, obwohl ihn Einige irrthümlich als solchen aufführen. Seine Erziehung besorgte die gottesfürchtige Matrone Anfledis, Gattin des Majordomus Warado (gest. um das J. 684) und Großmutter Hugo's von mütterlicher Seite. Zugleich mit den Wissenschaften sollte der Knabe auch der Frömmigkeit huldigen. Nachdem er zum Priester geweiht war, wurde er Primicerius beim Domcapitel zu Metz, als welcher er nach einer bei den Bollandisten (I. 844) sich findenden Urkunde im J. 715 der Abtei des hl. Arnulph die Villa Vigy (Vigiacum) schenkte. Ueberhaupt verwendete er sein reiches Einkommen, sowie sein ganzes Patrimonium zu frommen und kirchlichen Zwecken. Nach den Bollandisten wurde er von seinem Onkel Karl Martell nach dem J. 720 zum Erzbischof von Rouen (Rotomagus) ernannt; dabei ist bemerkt, daß er als solcher zugleich die Diöcesen von Paris und Bayeux (Bajoca), sowie die Abteien Fontenelle und Jumièges (Gemmeticum) geleitet habe, um, wie man entschuldigend beifügt, deren Verleihung an Laien zu verhindern. Dabei wachte er mit größtem Eifer und vollkommener Uneigennützigkeit für die Erbauung, Erhaltung und Erweiterung der Kirchen und geistlichen Stiftungen. In Rouen war er der Nachfolger des Erzbischofs Radilandus (auch Ranilandus und Reginaldus) und wird von Einigen als 23., nach Andern als 25. oder 26. Bischof von Rouen bezeichnet. In Paris war er nach Einigen der 35., nach Andern der 37. Bischof auf dem Stuhle des hl. Dionysius. Da man gewöhnlich annimmt, daß er im J. 722 Erzbischof von Rouen geworden sei und auch die Leitung der Kirchen von Paris und Bayeux bald nachher erhalten habe, so regierte er als Bischof 8 Jahre, indem er am 9. April 730 in der Abtei zu Jumièges selig starb. Sein heil. Leib wurde im J. 841 nach Haspres (Hasprum), zwischen Cambrai und Valence, übertragen; das Andenken dieser Uebertragung wurde am 19. Januar begangen. Auch in Rouen und Prag (bei St. Veit) hat man von ihm Reliquien. Er findet sich auch im Mart. Rom. am 9. April. (I. 843-847.)


  4. 7.  Arnulf Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Drogo2, 1.Plektrudis1) wurde geboren um 695; gestorben in 723.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Austrasien; dux in Austrien

    Notizen:

    Arnulf dux in Austrien
    um 695 † 723
    Ältester Sohn des Herzogs Drogo von der Champagne und der Anstrud; Enkel der Hausmeier Berchar und Pippins des Mittleren

    Schwennicke Detlev: Tafel 3, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    ARNULF dux 715
    † nach 723

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    Arnulf

    Arnulfus dux, filius Drogone quondam ducis, nennt sich dieser Mann selbst in einer Schenkungsurkundes für das Kloster Echternach; C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 25, Seite 62.
    Zum Jahre 723 wird überliefert: Duo filii Draogoni ligati, Arnoldus (=Arnulf)et unus mortuus; Ann. Mosell., Nazariani, Petaviani ad 723, MG. SS. 16, Seite 494, MG. SS. 1, Seite 25 und Seite 7.
    Die Ann. Lauresham (ebd., Seite 24), aus deren Wortlaut man noch auf einen Sohn Drogos namens Drogo glaubte schließen zu dürfen (so Th. Breysig, Jahrbücher [wie in Nr. 18], Seite 2 und Seite 46), sind an dieser Stelle verderbt; BM² 23-25a. -
    Französische Gelehrte des 17. und 18. Jahrhunderts haben versucht, mit Hilfe spätmittelalterlicher Vitenbearbeitungen und Chroniken auf der Basis gefälschter Metzer Urkunden die Abstammung der Grafen von Chaumontois (10. Jahrhundert) von diesem Herzog Arnulf zu erweisen; vgl. etwa Pere Benoit [Picart], L'origine de la tres illustre maison de Lorraine, Toul 1704, Seite 23ff. und A. Calmet, Histoire de Lorraine 1, Nancy 1728, Seite 881.
    Die kritische Forschung kann hier nicht folgen, auch wenn neuerdings im Zusammenhang mit anderen abwegigen Spekulationen darauf zurückgegriffen worden ist; C. Larose, Etude sur les origines du Pape St- leon (Sanctus Leo, comes Dagsburgensis, Metz 1954), Seite 41ff.

    Arnulf schenkte 715/16 seinen Erbteil in Bollendorf an Echternach und wurde dabei schon dux genannt. 720/21 übergab der dux Arnulf ein Weinbergareal samt Winzer und dessen Haus- und Wirtschaftsland in Monte Clotariense an Willibrord. Er kam mit einem ungenannten Bruder in der Haft des Stiefonkels Karl Martell um.

    Dahn Felix: Seite 513, "Die Franken"

    Drogo hatte mehrere Söhne von Adaltrud hinterlassen: der älteste; Arnulf [6 Über eine Schenkung dieses Arnulf an Echternach 719/20 (ein Weingut in Monte Chlothariense) siehe Böhmer-Mühlbacher, p. 9; über seine Schenkung des Hofes Bigy an Kloster Sankt Arnulf mit Bruder Hugo, Pertz p. 214, siehe unten.], war bei dem Tode Pippins immerhin schon 20 Jahre alt: also waffenreif und nach fränkischem Recht volljährig.

    Schieffer Rudolf: Seite 36,38, "Die Karolinger"

    Plektrud ließ ihren Stiefsohn Karl in Gewahrsam nehmen und leitete unter Berufung auf Pippins letzten Willen eine Herrschaftsordnung in die Wege, nach der ihr Enkel Theudoald als Hausmeier König Dagoberts III. vorwiegend in Neustrien und sein Vetter Arnulf, einer der Söhne Drogos, mit dem Titel eines dux in Asutrien fungieren sollten, ihr selbst aber von Köln aus, wo sie sich niederließ, dir höchste Autorität verblieb.
    Erst recht zu den Verlierern zählte der dux Arnulf, Drogos Sohn, der 714/15 im Bunde mit Plektruds anderen Enkel Theudoald Karl Martell zur Seite zu schieben versucht hatte und 723 zusammen mit einem ungenannten Bruder in der Haft des Stiefonkels umkam.

    Werner Matthias: Seite 250-253,263-265, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger"

    Bei der Frage nach der Identität von Adelas Verwandter Plektrud mit der Gattin Pippins II. galt als ein derartiges Argument von erheblicher Beweiskraft lange Zeit die Beobachtung, daß Pippins II. Enkel Arnulf und Pippin der Jüngere in Bitburg bzw. in Besslingen begütert gewesen seien.
    720/21 übertrug Pippins II. und Plektruds Enkel Arnulf an das Kloster Echternach petituram I vinee cum vinitore Warinhero et domo et terra sua in monte Clotariense. Die Erbgüter Adelas in Klotten seien an ihre Tochter Gerelind, diejenigen Plektruds an ihren Enkel Arnulf gefallen.
    Zu den Söhnen seines Halbbruders Drogo, den Enkeln Pippins II. und Plektruds, hatte Karl ein zwiespältiges Verhältnis: Während er den 713/15 zum Kleriker geweihten Hugo durch Übertragung einer Reihe von Bistümern und wichtiger Abteien in den nordwestlichen Reichsteilen nach 718 zum Garanten seiner Herrschaft in Neustrien machte, ließ er den dux Arnulf und einen weiteren, namentlich nicht bekannten Sohn Drogos 723 in Haft nehmen und wohl auch beseitigen [Vgl. ebd. Seite 34 und Hlawitschka; Studien Seite 51f. Über die Ereignisse berichten in knappen Worten die sog. kleinen frühkarolingischen Annalen, vgl. etwa Annales Nazariani a. 723 SS 1 Seite 25. Neuausgabe bei W. Lendi, Untersuchungen zur frühalemannischen Annalistik. Die Murbacher Annalen (= Scrinium Friburgense 1, 1971) Seite 149: duo filio Drogonis ligati. arnoldus et unus mortuus; ähnlich die Annales Alamannici a. 723, ebd. Seite 148, und die Annales Mosellani a. 723 SS 16 Seite 494. Neben Hugo und Arnulf sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein Gottfried und ein Pippin als Söhne Drogos zu erschließen, von denen wohl einer der 723 erwähnte war, die aber beide gleichfalls nicht mehr in der Überlieferung auftauchen, vgl. Hlawitschka, Vorfahren Seite 80 Anm. 29 und Dens., Studien Seite 52.
    Auch das weitere Schicksal Arnulfs ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, daß er, wenn er nicht ebenfalls in der Haft verstarb, so zuletzt Hlawitschka Seite 51, sein Leben hinter Klostermauern verbrachte, zumindest aber keinen politischen Einfluß mehr erlangte. Arnulf ist 716/17 als dux und als Schenker an Echternach bezeugt, Wampach 1,2 Nr. 25 und 29 Seite 62,70. Karl Martell beließ ihn also nach seinem Herrschaftsantritt 717/18 zunächst in seiner Stellung als dux - wobei es möglicherweise zu einer zeitweiligen Annäherung kam, vgl. Semmler Seite 20, der hierfür allerdings von einer unzutreffenden Datierung der Urkunden Wampach 1,2 Nr. 27 und 29 ausgeht -, entmachtet ihn aber zu einem Zeitpunkt, als seine eigenen Söhne offensichtlich das Mündigkeitsalter erlangt hatten, vgl. Semmler Seite 331 mit Anm. 243.
    Nicht aufrechtzuerhalten ist die von Breysig (wie Anm. 322) Seite 45f und neuerdings wieder von Eckhardt, Studia Seite 128ff vertretene Annhame, daß der von Pippin II. 714 zum Hausmeier bestellte Sohn seines jüngeren Sohnes Grimoald, Theudoald, nach 717/18 in nähere Verbindung zu Karl Martell getreten sei. Sie beruht auf einer verfehlten Deutung der Zeugnisliste von D Arnulf 11 Seite 99 = Gysseling/Koch Nr. 173 Seite 305f. Theudoald starb offensichtlich bald nach seiner am 26.9.715 bei Compiegne erlittenen Niederlage gegen die Neustrier vgl. Semmler Seite 6 mit Anm. 40 und Hlawitschka Seite 54f. Schließt man aus dem unten zitierten Passus der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 auf noch weitere Söhne Grimoalds, sind deren Namen und Schicksal unbekannnt; vgl. dazu Hlawitschka, Vorfahren Seite 78 Anm. 394.
    Eine andere Deutung schlägt Jarnut Seite 350f. vor. Ausgehend von der Annahme, Adelas Schwester Regentrud habe aus erster Ehe Pilitrud, die Tante von Karl Martells Gemahlin Swanahild, zur Tochter gehabt und sei in zweiter Ehe mit dem Bayern-Herzog Theodebert verheiratet gewesen, nimmt er an, daß auch "Swanahild zur Sippe Irminas von Oeren gehörte". Da Karl Martell Swanahild nach seinem Sieg über Plektrud und ihre Enkel heiratet, hält es Jarnut, gestützt darauf, "daß sowohl Karl Martell als auch sein Sohn, König Pippin, Nachkommen Hugberts und Irminas heirateten" (Seite 31), für durchaus wahrscheinlich, daß Karl durch seine Heirat mit Swanhild "die Unterstützung jener Familie erreichen wollte, deren überragende Bedeutung für die fränkische Geschichte eben diese Heiraten unterstützten. Erscheint es an sich bereits als historisch wenig wahrscheinlich, daß Karl,nachdem er die nicht in den geistlichen Stand eingetretenen Enkel Plektruds beseitigt bzw. entmachtet hatte, diesen Schritt mit der Heirat einer Enkelin von Plektruds nach Bayern verheirateter Schwester Regentrud gleichsam wieder wettmachen wollen, so beruht die von Jarnut vorgeschlagene Deutung, wie der Gang der vorherigen Untersuchung zeigt, vor allem auf zahlreichen nicht näher begründeten, sich gegenseitig wiederum bedingenden Hypothesen. Daß Swanhild eine Verwandte Karl Martells über Plektrud Sippe war, läßt sich, geht man von den sicheren personengeschichtlichen Zeugnissen zu Plektrud und Swanhild aus, weder im einzelnen absichern noch auch nur annähernd wahrscheinlich machen, siehe oben Seite 226ff mit Anm. 230 und 234.].


    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301,302,303,307 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 36,38 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 100,102,131,135,250-253,263-265,278 -


  5. 8.  Theudoald Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Grimoald2, 1.Plektrudis1) wurde geboren um 708; gestorben nach 715/741.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Fränkisches Reich; Fränkischer Hausmeier

    Notizen:

    Theudoald Fränkischer Hausmeier
    um 708? † nach 715/741
    Illegitimer Sohn des neustrischen Hausmeiers Grimoald II. aus dem Hause der ARNULFINGER

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 688

    Theudoald, fränkischer Hausmeier
    † nach 715

    Nach der Ermordung des Hausmeiers Grimoald (April 714) berief sein schon todkranker Vater Pippin der Mittlere unter dem Einfluß seiner Gattin Plektrud dessen unehelichen Sohn Theudoald zum Nachfolger. Nach Pippins Tod (16. Dezember 714) besiegten neustrische Empörer die Austrasier in blutiger Schlacht bei Compiegne (26. September 715); anstelle des geflohenen Theudoald erhoben sie einen der Ihren, Raganfrid, zum neuen Hausmeier. Ob Theudoald nach den Metzer Annalen „wenig später sein unschuldiges Leben beendete“ (so die bisherige Forschung) oder 723 noch lebte (Zeugenunterschrift) und gar mit dem ‚Thedald‘ der Lorscher Annalen († 741: MGH SS I, 24) identisch ist (Collins), muß offenbleiben.

    Quellen:
    Cont. Fredeg. 6-8 - Lib. Hist. Fr. 49-51 (MGH SRM II) - Ann. Mett. Priores (MGH SRG 10)

    Literatur:
    R. Schieffer, Die Karolinger, 1992,32-38

    Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Seite 19, "Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000"

    Karlmann setzte Grifo in Chevremont gefangen und wies Swanahild ins Kloster Chelles ein. Während er so im Kernraum der karolingischen Macht die angestrebte Ordnung wiederherstellte und vielleicht in diesem Operationsrahmen Theodoald, den einst von Pippin dem Mittleren als Nachfolger berufenen Hausmeier, als lästigen Mitbewerber beseitigte [179 Annales Petaviani ad a. 741, MGH SS 1, Seite 11 und Annales Alamannici ad a. 741, hg. von Lendi (wie Anm. 15), Seite 150: ..et Theod(o)aldus interfectus est. Dazu Collins, Deception (wie Anm. 121), Seite 230-235. Oder sollte Theodoald gar der von Bonifatius 741/42 einmal erwähnte avunculus ducis Francorum gewesen sein? Dann freilich wäre er gegen den Willen des Hausmeiers getötet worden; vgl. MGH Ep. sel. 1, Seite 180-186 Nr 50.], zog sein Bruder Pippin mit seinem Onkel Childebrand ins nördliche Burgund, wohl um einer etwaigen Installation Grifos und seiner Partei zuvorzukommen.

    Schieffer Rudolf: Seite 33,36, "Die Karolinger"

    Um die Konkurrenz der Halbbrüder abzuwehren, griff man auch jetzt nicht auf die Söhne Drogos zurück, sondern faßte den raschen Entschluß, Grimoalds Sohn Theudoald zum neuen Hausmeier zu machen, der in einem Teil der Quellen, jedoch wohl in polemischer Absicht, als minderjährig bezeichnet wird und jedenfalls den Makel hatte, seinerseits nicht ehelichen Ursprungs zu sein.
    Tatsächlich lagen um die Jahreswende 714/15 die Machtmittel und die politische Initiative zunächst bei Plektrud. Sie ließ den Stiefsohn Karl in Gewahrsam nehmen und leitete unter Berufung auf Pippins letzten Willen eine Herrschaftsordnung in die Wege, nach der ihr Enkel Theudoald als Hausmeier König Dagoberts III. vorwiegend in Neustrien und sein Vetter Arnulf, einer der Söhne Drogos, mit dem Titel eines dux in Austrasien fungieren sollten, ihr selbst aber von Köln aus, wo sie sich niederließ, die höchste Autorität verblieb. Die alten Gräben zwischen West und Ost wurden wieder aufgerissen, und schon binnen Jahresfrist kam es am 26.9.715 bei Compiegne zu einem blutigen Zusammenstoß, bei dem Theudoald den kürzeren zog und die Nesutrier erstmals seit Tertry (687) die Oberhand in der Francia gewannen. Sie bemächtigten sich des Königs Dagobert und brachten ihn dazu, einen der Ihren, den nördlich von Paris begüterten Raganfrid, zum Hausmeier zu machen an Stelle des geflohenen Theudoald, der bald nach seiner Niederlage umgekommen zu sein scheint.

    Dahn Felix: Seite 513,518, "Die Franken"

    Nach der Ermordung Grimoalds hatten Pippin und Plektrud keinen Sohn mehr: nur von Aphaid den etwa 23-jährigen Karl; Grimoald hatte von einer Buhle einen etwa 6-jährigen [3 Theudoald ist nach den Gesta Francorum geboren im Todesjahr Drogos, also 708 auch Fredegar cont. nennt ihn c. 14: "infantulus". Bonell Seite 140 schätzt ihn ohne Grund auf 25 Jahre - so alt ungefähr war vielmehr Karl. Sie "Söhne - in der Mehrzahl - Grimoalds" in der Urkunde vom 21. März 714 sind wohl Theudoald und - noch zu erwartende eheliche von der Friesenfürstin.] Knaben Theudoald hinterlassen. Es wurde nun von verderblicher Wirkung, daß der sterbende Greis dieses Kind unter Mundschaft Plektrudens zum Major domus bestellte.
    Jetzt wurde zum Major domus bestellt - ein Kind, noch um die Hälfte als der knabenhafte König; für beide sollte herrschen - ein Weib! - Rechtszwang hierfür bestand durchaus nicht: nach fränkischen Recht entschied sogar bei den Königen nur die Abstammung vom königlichen Vater: bei den Majores domus konnte um so weniger anderes gelten. Aber auch nach dem Rechte ging Karl vor; er war um einen Grad näher verwandt und er war der Sohn eines Eheweibes, war auch dieses Ehe kanonisch sehr bedenklich: Theudoald war um einen Grad ferner und der Sohn einer Buhle. Diesem Theudoald hätten aber, von Karl abgesehen, rechtlich und tatsächlich auch die Söhne Drogos vorgehen müssen.
    Auf Befehl Pippins - er starb am 16. Dezember 714 - erhoben die Franken Theudoald, den etwa sechsjährigen Sohn Grimoalds von einer Konkubine, im Hof des Königs zu der Ehrenstellung seines Vaters. "Plektrud regierte alles mit kluger Leitung mit ihren Enkeln und dem König."
    Jetzt erhoben sich sofort die Neustrier gegen den austrasischen Knaben und dessen Großmutter: sie riefen einen der Ihrigen Ragin oder Raganfrid zum neustrischen Major domus aus: es kam im Gotischen Walde (südöstlich von Compiegne) zu einem blutigen Zusammenstoß. Die Örtlichkeit zeigt, daß die Anhänger der Regentin den empörten Neustriern in der Richtung auf Paris entgegengerückt waren. Und lehrreich ist die Bezeichnung auf beiden Seiten: die Neustrier werden (nach einem schon früher begegnenden Sprachgebrauch) "Franci" genannt - eben die späteren "Franzosen" - auf Seite Theudoalds stehen die "leudes Pippini et Grimoaldi", das heißt die austrasischen jenen beiden besonders ergebenen Scharen. Die Anhänger Theudoalds wurden unter erheblichem Blutvergießen geschlagen; der Knabe selbst, den sie ins Feld mitgenommen, kaum durch die Flucht gerettet [1 Die Annal. Mett. zu 714 lassen Theudoald bald nach der Niederlage gestorben sein; es ist aber doch wohl der Thiedold, Neffe Karls, (oder des vorhergehenden Zeugen Adalhard?) der am 1. Janaur 722 noch am Hofe Karls zu Heristall urkundet, Pertz A. Nr. 11, ja vielleicht auch, obwohl minder wahrscheinlich, der 741 ermordete Theodald der Annal. Lauresh. Petav. Guelferb. (Mosellani: Theodolot). Hahn, Jahrb. Seite 19. Im Jahre 715 erteilt er noch als Major domus König Dagobert den Rat St. Mandrille (unter Abt Benignus) den vierten Teil des Waldes von Arlaun zu schenken. Gesta abb. Font. c. 6 1 c. p. 278)] . Der Bürgerkrieg wurde aufs heftigste fortgesetzt.



    Literatur:
    Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 19 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513,518 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 462,464,465 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 56 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 201 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 84 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 17 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301-303,307 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 33,36,38 - Schneider Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hiersemann Stuttgart 1972, Seite 215 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 265, 278 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 30 -

    Geburt:
    ?