Genealogische Datenbank
 Bohrer

Grifo

männlich um 726 - 753  (27 Jahre)


Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Grifo wurde geboren um 726; gestorben in 753 in Saint-Jean-de-Maurienne [73300],Savoie,Rhône-Alpes,Frankreich.

    Notizen:

    Neue Deutsche Biographie - Grifo (Gripho)

    Gegenspieler Pippins, * frühestens 726, ⚔ 753 Saint-Jean-de-Maurienne.

    Unmittelbar vor dem Tod Karl Martells hält sich G. mit seiner Mutter bei diesem auf. Sein Vater bedenkt ihn bei der Reichsteilung 741 mit einem Teil von Neustrien, Austrasien und Burgund, das heißt mit einem Gebiet aus der Mitte des Frankenreiches. Seine Halbbrüder Pippin und Karlmann vertreiben ihn und Swanahild und belagern sie in Laon. G. unterliegt und wird in Neuf-Château in den Ardennen in Haft gesetzt, 747 nach dem Eintritt Karlmanns ins Kloster aber von Pippin befreit. Dieser verleiht ihm Land, was G. offenbar nicht genügt; so schlägt er sich zu den jeweils gefährlichsten Feinden Pippins, 747 nach Sachsen, 748 nach Bayern, das er sich unterwirft. Er verdrängt damit seinen Neffen, den jungen Herzog Tassilo, wird aber von Pippin besiegt. Nach kurzer Versöhnungspause – Pippin hatte ihm 12 Grafschaften verliehen – nimmt G. seine Opposition wieder auf, geht zum Herzog Waifar von Aquitanien, dann zum Langobardenkönig Aistulf. Auf dem Weg nach Italien fällt er 753 im Kampf gegen Leute Pippins. – Vieles spricht dafür, daß Swanahild rechtmäßige Gemahlin Karl Martells war: im Gegensatz zu Remigius, Hieronymus und Bernhard wird G. bei der Reichsteilung berücksichtigt. Aber auch als außerehelicher Sohn oder Sproß einer Friedelehe – Swanahild entstammte ja edler Familie – konnte er als erbberechtigt gelten, da zu dieser Zeit das kirchliche Eherecht|noch nicht die Oberhand über das germanische gewonnen hatte. Seine Ansprüche wurden auch anerkannt: bis zu seinem Tod hatte er recht starken Anhang unter dem Adel, und selbst von Bonifatius wurde er nach dem Tode seines Vaters brieflich um Unterstützung der Mission in Thüringen gebeten. Zum Usurpator erklären ihn erst die späteren Annalen aus der Sicht eines fränkischen Einheitsreiches.

    Literatur
    ADB IX; H. Hahn, Jbb. d. fränk. Reiches 741-52, 1863; T. Breysig, dass. 714-41, 1869; L. Oelsner, dass., Kg. Pippin, 1871; T. Sickel, Das Thronfolgerecht d. unehel. Karolinger, in: ZSRG 24, 1903, S. 110 ff.; E. Schumacher, Btrr. z. Gesch. G.s, d. Sohnes Karl Martells, Progr. Landau 1904; H. Meyer, Ehe u. Eheauffassung d. Germanen, in: Festschr. E. Heymann 1, 1940; H. L. Mikoletzky, Karl Martell u. G., in: Festschr. E. E. Stengel, 1952, S. 130 ff.



    Gestorben:
    ermordet